Stooooop – Baufehler!

Mist. Da habe ich mich offenbar wirklich verbaut. Die Mastbank passt nicht mehr ins Boot. Man kann sie nicht mehr montieren. Die Decksleiste ist im Weg.

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Da hilft kein jammern, da hilft kein zagen. Das muss repariert werden. Zum Glück ist auf einer Seite erst eine Lage eingeleimt. Da montiere ich ein Stück raus.

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Die Mastbank wird eingepasst, die Verstärkungen eingepasst und verleimt. Dann wird noch das fehlende Leistenstück nachgebaut. Schließlich noch leimen: die Decksleiste bekommt nochmal 6 mm auf Steuerbord, die Verstärkungen für den Mastspant werden eingeleimt – und schon ist später Nachmittag.

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Samson möchte den EV3 mit Python programmieren. Es scheitert letztenendes daran, dass wir offenbar keinen SD Kartenleser haben. Per Mausklick suchen wir so ein Ding und bestellen es.

Herr Laschet wird Vorsitzender der CDU, Herr Spahn mit dem schlechtesten Ergebnis ever Vizevorsitzender.

Das war gestern.

Heute, so dachte ich mir, leime ich die Mastbank ein, die Decksleiste wird repariert, auf der Steuerbordseite die letzte Decksleiste und die Verstärkungen am Schwertkasten. Das sollte recht schnell erledigt sein.

Erstmal musste ich mir 30 mm Sperrholz herstellen. – Ach nein … es gibt grade ein paar Frosttage, das ist doch eine gute Gelegenheit die Tiefkühltruhe mal abzutauen. … – Das Sperrholz leime ich mit Holzleim. Dann kann ich in einer Stunde weiter bauen. Ich baue das Draußensägewerk auf, um die Decksleiste zu sägen … Dazwischen noch schnell einen Kuchen backen.

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Anne-Christin lacht, als sie sieht, wie ich versuche das Draußensägewerk mit Vogel zu fotografieren.

Hier das Sägewerk im Gegenlicht.

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Nein, es ist kein Sägewerk, es ist nur eine kleine, vielleicht 50 Jahre alte Tischkreissäge.

Hier noch ein Foto meiner Werkbank – wenn wir schon an historischen Werkstatteinrichtungen sind …

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Diese Platte hat hier schon ihr zweites Leben – und eine lustige Geschichte … – Martin, lach nicht! – Also – das war damals, ich war gerade umgezogen. Nach Haagen. Ich hatte mehr Platz und ich wollte einen größeren Tisch haben. Da kam so per Zufall ein Zimmermannsfreund zu Besuch und ich hab gesagt: ich bräuchte hier einen Tisch – könnten wir den nicht zusammen bauen? Und dann haben wir zusammen einen Tisch gebaut. Nix Leim. Nur Forstnerbohrer und Plattenverbinder. Das war so ungefähr vor 25 Jahren. Nun dient mir die umgebaute Platte seit über sechs Jahren als Werktisch. Sehr praktisch!

Heute dann war großes Leimen angesagt. Mein Plan ist es, so viele Teile wie möglich gleichzeitig zu leimen. Dann gibt es nur einmal Abfall, ich muss nur einmal anmischen, einmal den Pinsel sauber machen, einmal Einweghandschuhe wegwerfen usw. Ich habs dann grade so eben geschafft bis zu einem familiären Videokonferenztermin um fünf.

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Es fehlen noch: drei Lagen Leisten auf der Backbordseite, der Mastfuß, die Scheuerleisten, die Ecken, die Verstärkungspunkte für die Beschläge. Also nicht wirklich viel.

Wir sind dann mal auf Platz 1

Die Namensidee kommt heute am Anfang … – was haltet ihr von Lakeexplorer – Yachtclub de Tressow?

Immerhin segelt die Namensschwester gerade rechnerisch auf Platz 1 – und das ist sicher nicht der schlechteste Platz. Ob Greta die Regatta verfolgt? Wir wissen es nicht. Jedenfalls wäre der etwas sperrige Name nicht nur eine Hommage für Boris sondern auch für die weltberühmte junge Schwedin.

Langsam geht es an der Bootsbaustelle weiter. Erstmal habe ich die Baustelle ein bisschen aufgeräumt und die Kiste ohne den ganzen Müll fotografiert.

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Ich zähle schon, wieviel Teile noch gerichtet und gleimt werden müssen – vertue mich aber regelmäßig mit dem damit zusammenhängenden Aufwand.

Hier versuche ich die Bordwandhöhe nach Plan auszumessen und anzuzeichnen.

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Zwischenzeitlich habe ich den Schwertkasten in der Werkstatt vorbereitet. Beim verleimen ist mir das Teil etwas verschwommen – es ist jetzt ein paar Millimeter niedriger als eigentlich vorgesehen.

Außerdem muss ich ein Loch in den Schiffsboden sägen. Das ist nicht dafür da, dass eventuell reingelaufenes Wasser wieder abläuft. Das ist das Loch für das Schwert.

Hier wird der Schwertkasten eingeleimt. Ich hoffe er ist gerade. Es wäre nicht so hübsch, wenn die Lakeexplorer – Yachtclub de Tressow einmal schräg über den See segeln würde weil der Schwertkasten schief im Boot sitzt. Ob sie mal Foils bekommt ist noch offen. Ein paar Dachlatten hätte ich noch.

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Zur Abwechslung ein Ausflug in die Tierwelt. Ich versuche mich in der Vogelfotografie. Kläglicher Versuch mit 180 mm hinter Fensterscheibe. Aber … die Vogelwelt hier ist recht vielfältig. Eichelhäher, Dompfaff, Rotkehlchen, Zaunkönig, Drossel, Grünspecht, Grünfink (Bild), Buntspecht, Blaumeise, Kohlmeise und all sowas sind hier vertreten.

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Gesternnacht habe ich durchs Fenster zwei Rehe gesehen. Vielleicht fünf bis sechs Meter von der Terrassentür entfernt.

Als nächstes wird der Gunwale begonnen. Der soll etwa 48 mm breit werden. Ich fange mal mit 12 mm Streifen an. Die sind allerdings etwas zu kurz. Außerdem zeigt sich, dass viele Schraubzwingen zu haben ein gewisser Vorteil ist. Ich mache hier etwas Zwingenkunst. Damit kann ich mit einer Zwinge an zwei Punkten zwingen. Ist allerdings etwas mühsam, zumal ich mit nur zwei Händen sechs Beilagen und eine Zwinge bedienen muss.

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Auch die Maschinenzwingen sind hier im Einsatz.

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Dann geht das Aceton zur Neige. Hm. Ich schaue mal. In Wismar Redentin könnte ich beim örtlichen Baumarkt Aceton holen. Gegen Vorbestellung. Der Baumarkt ist geschlossen. Wegen Corona. Kostet etwa 7 (in Worten: sieben) Euro pro Liter. Bei einem Marktpreis von etwa 2,50 Euro. Hm. Ich würde 30 km mit dem Auto fahren, fast den dreifachen Preis bezahlen. Ob meine Liebe zum örtlichen Handel wirklich so weit geht? Damit sich die Bestellung lohnt, bestelle ich gleich noch einen Satz Pinsel und … – genau – ein paar Schraubzwingen mit.

Das sind keine Markenzwingen. Es sind Billigzwingen. Das merkt man natürlich. Aber sie tun was sie sollen – das ist erstmal die Hauptsache. Wenn ich einen Schreinereibetrieb hätte, würde ich niemals solche Billigzwingen kaufen. Für den gelegentlichen Hausgebrauch sind sie ok. Etwas Sorge haben mir die Harztrieler auf der Backbordseite gemacht. Es gibt allerdings ein paar Baubilder im Internet von einem anderen Optibauer – der sieht ungefähr genauso verschmiert aus. Also … nichts falsch gemacht.

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Kürzlich habe ich hier etwas über Experten geschrieben. Darauf habe ich eine Leserzuschrift bekommen. Herzlichen Dank hierfür! – Das gibt einen Buchpreis. Ja. Experte sollte man sein. Experte für Bootsbau zum Beispiel. Der Leser hatte den Eindruck, ich würde nicht viel von Experten halten. Das ist zum Teil richtig. Und basiert auf Erfahrung. So hatte ich beispielsweise vier Experten für Ölheizungen hier. Inklusive Werkskundendienst haben alle nur herumgeraten, keiner konnte das Problem lösen. Teilweise haben sie sich wiedersprochen oder mich dumm angemacht („ist halt so!“). Einer hat sich sogar erdreistet für eine falsche Auskunft eine Rechnung zu stellen und hat versucht den Betrag über freche Mails und Mahnungen einzutreiben. Auch in einem einschlägigen Forum im Internet, wo sich solche Experten tummeln, habe ich maßgeblich falsche Antworten und keine einzige richtige Antwort bekommen. Schade eigentlich. Dabei habe ich alle Experten auf die richtige Spur geführt. Ich bin immer wieder auf der Suche nach Experten für das Schulwesen. Nicht, weil ich mir anmaßen möchte es verändern zu können. Mein Anliegen ist es, mit den Unzulänglichkeiten umzugehen und diese, wo es möglich ist, zu kompensieren. Erstaunlicherweise bekomme ich die meiste Bestätigung von der Lehrerin selbst. Nur sagt die: „wir können es auch nicht ändern … – das System …“. Sie sagt nicht „die Experten“. Aber wenn man die Experten aus dem Bildungsministerium oder der Schulbehörde hört oder liest, dann bekommt man so eine Ahnung vom Expertenwissen. Ich bin auf der Suche nach einem Experten oder einer Expertin für individuelle Musikpädagogik bei Kindern (Instrumentalunterricht). – Von der Odyssee schreibe ich jetzt lieber nicht. Oder mal im größeren Maßstab – seit etwa fünfzig Jahren bin ich vergeblich auf der Suche nach einem oder mehreren Experten oder einer Expertin, mit der ich mich qualifiziert über Glaubensfragen unterhalten kann. Mit den Zeugen Jehovas, das sind echte Glaubensexperten, habe ich es schon vergeblich versucht. Vielleicht bin ich ein hoffnungsloser Fall. Ich will mich aber noch nicht aufgeben. Ein Homöopath kann euch jede Menge Expertenwissen über Homöopathie erzählen oder ein Astrologe über Astrologie. Und so geht es weiter. Ihr merkt, ich bin etwas skeptisch geworden was selbst ernannte und ausgewiesene Experten angeht. Ich will aber deren Existenz keineswegs in Frage stellen. Möglicherweise bin ich da falsch verstanden worden oder habe mich ungünstig ausgedrückt.

Apropos Experten … Malu Dreyer regt an, dass zur Ministerpräsidentenkonferenz auch Experten eingeladen werden sollen. Es geht um Coronamaßnahmen. Möglicherweise hilft es, möglicherweise nicht. Die Maßnahmen sind nämlich a) alles andere als nachvollziehbar oder durchsichtig und b) nur begrenzt wirksam und c) werden ganze Lebensbereiche still gesetzt. Dabei wäre das Thema ernst genug, um etwas weniger Lobbyismus zu betreiben und mehr Vernunft walten zu lassen. Infektionszahlen (getestet) derzeit etwa 20.000 pro Tag. Es sterben in Deutschland an und mit Coronainfektion derzeit über 1.000 Menschen pro Tag. Wenn ich mal davon ausgehe, dass die Infektionszahl ungefähr doppelt so hoch ist wie die registrierten Infektionen, bleibt eine Mortalitätsrate von immerhin 2,5%. Nein, damit ist nicht zu spaßen! Es ist aber auch nicht zu spaßen mit all jenen Menschen, deren Existenz auf dem Spiel steht. Die Suchtkliniken und die Kliniken für psychosomatische Krankheiten sind nämlich ebenfalls voll. Das Thema ist so komplex, dass die Expertenrunde gut ein paar Wochen tagen könnte, genauer gesagt ununterbrochen. Fraglich, ob die Leopoldina oder das Robert Koch Institut als federführende Meinungsmacher für die politischen Entscheider wirklich eine gute Wahl sind. Denn zeitgleich, wie in Krankenhäusern teilweise apokalyptische Zustände herrschen, wie die Experten Horrorszenarien verbreiten und nicht nachvollziehbare Regeln verordnen, werden in Behörden und Unternehmen locker Besprechungsrunden organisiert und durchgeführt weil der Chef oder der Abteilungsleiter gerade Langeweile hat und „weil ja nichts passiert“. Von privaten Treffen einmal ganz abgesehen. Mit einer Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen) von 160 Infektionen bewegt sich Deutschland derzeit auf einem sehr guten 37. Platz im internationalen Vergleich. Trauriger Spitzenreiter ist derzeit Irland mit 717 Infektionen, Israel mit 679, … 5. Großbritannien (548), 9. USA (507).

Der letzte Absatz ist hauptsächlich als Memo für mich geschrieben.  Ich will in einem Jahr oder in zwei Jahren nochmal nachlesen, was ich denn so geschrieben habe.

Endlich: eine Kiste

Tag 9 in der Bootsbauwerkstatt. Außerdem wieder erster inoffizieller Arbeitstag. Offiziell bin ich noch in den Ferien. Also Vierfachbelastung von Bootsbau, Familie, Beruf und Corona. – Ob das noch was wird? Bis 12 Uhr ging der Tag mit allgemeinen Tätigkeiten wie Ofen anmachen, frühstücken, Holz holen, mit einem Kunden über einen Websiteausfall (hat nichts mit uns zu tun) sprechen, Jonathan am Klavier assistieren und all solche nützlichen Sachen. Dann ein paar Stunden Kundenarbeit – ich muss mir irgendwie einen Vorsprung für nächste Woche verschaffen – das wird schwierig. Dann konnte ich die Holzarbeit aber auch wieder nicht einfach liegen lassen. Von selber wird das nichts und wenn ich nur an den Wochenenden weiterbaue wird das auch nichts. Also – es sollte doch eine Kleinigkeit sein die andere Bordwand anzuleimen. Stichwort: „nur noch …“

Balken und Schraubzwingen in die Werkstatt schaffen, Platte anreißen, dreimal nachmessen (ich sollte mich besser nicht mehr vermessen oder verrechnen). Platte und Balken und Schraubzwingen zum Montageplatz schaffen, Probefixierung, Probefixierung, Probefixierung. Probefixierung korrigieren, Probefixierung verbessern. Schraubzwingen optimieren. Probebefestigung kontrollieren, Probebefestigung korrigieren. Ungefähr zwei Stunden lang. Endlich sitzt das Ding an Ort und Stelle, die Perfektion habe ich schon lange über Bord geworfen. Abendessen machen. Zeitoptimiert. Ich lasse gleichzeitig das Olivenöl in den Mixbehälter, füge Salz und Zucker und Essig dazu, Mixer aus der Schublade holen. Zackzack, etwa 30 Sekunden. Keine Zeit Knoblauch zu schälen – kommt eben keiner rein.

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Hier sind die Leimflächen auf der Bordwand angezeichnet.

Nach dem Essen leimen. Harz anmischen. Fünf Hub. Alles einleimen, Füller einrühren (nicht zu viel!) und nochmal alles einleimen. Dann das Teil wieder anbauen. Natürlich finde ich die exakten Spannpositionen nicht mehr wieder. Nach etwa einer halben Stunde sitzt die Bordwand wieder halbwegs. Kanten und Lücken verfüllen. Um kurz nach 21 Uhr dann der letzte Rundgang. Upps – da vorne könnte man noch die Spannung optimieren. Allerdings sind alle Schraubzwingen im Einsatz. Ich kann nirgends eine wegnehmen. Da finde ich doch noch eine Stütze, die ich gegen ein Regal spannen kann. Nicht optimal, aber die Perfektion ist eh nicht mehr an Bord.

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Coool – es ist eine Kiste! Und noch was haben wir entdeckt. Wir haben ein Winterlager. Wir machen aus dem Opti einfach im Winter ein Regal. Opti senkrecht auf den Spiegel stellen – Regal fertig.

Morgen will ich mal die Höhe der Bordwand anreißen, die überstehenden Bordwände absägen und grob verputzen. Dann noch den Schwertkasten rein – das sollte reichen.

Namensideen heute: „SY Global Dream“. Oder „Schuhregal“.

Noch was ist quasi fertig …

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In diesem Sinne – frohen Feierabend!

Die Experten werden morgen die neuesten Verordnungen raus geben. Präsenzunterricht steht offenbar nicht mehr an erster Stelle. Experte sollte man sein… Gleichzeitig herrscht Hickhack über das Impfmittel. Klar. Angeblich wurde zu wenig Impfmittel bestellt. Von der EU. Von den Experten. Das wissen jetzt die anderen Schlauberger, die die Impfmittel nicht bestellt haben. Was hätten die wohl gesagt, wenn das Impfmittel ein Flop gewesen wäre? Könnt ihr euch an die Tamifluhortung erinnern? Landete alles auf dem Müll. Experten. Auch gibt es eine Riesendiskussion, ob aus einem Fläschchen Impfmittel sechs Dosen entnommen werden sollen oder nicht.

Endlich … es muss der 8. Tag sein

Heute ist es tatsächlich endlich so weit: die Kiste wird langsam eine Kiste. Den 40 cm breiten Streifen hatte ich gestern schon abgesägt. Er hatte auch schon eine Biegung – wie praktisch. Praktischerweise hatte er die Biegung in der richtigen Richtung, sodass die schöne Holzseite außen ist. Ich musste also „nur noch“ die restlichen Vorarbeiten machen, die geleimte Leiste verputzen (zurecht schleifen), die Spannvorrichtung bauen und leimen. Die „nur noch“-Kundschaft kenne ich schon 😉 Ich hatte mir vorher schon einige Gedanken gemacht, wie ich denn die Platte so spannen kann, dass sie überall satt und sauber anliegt, aber dennoch sich nicht verzieht. Deswegen ist das Baugerüst auch so breit geworden. Da konnte ich jetzt schön einen Eichenbalken auf die Querholme zwingen. Der Rest war dann Feinarbeit. Falls ihr selbst einen Opti baut, hier ein paar Tipps. Ich habe die Platte auf 40 cm Breite gelassen, also nicht auf Form geschnitten. Das geht hinterher auch noch. Der Vorteil ist, dass noch Platz ist für Zwingen. Außerdem habe ich in die Querholme etwa 6 mm Vertiefungen an die Stelle gemacht, wo die Bordwand aufliegt. Damit kann sie an dieser Stelle schonmal gut fixiert werden. Zusätzlich habe ich an der gleichen Stelle in die Bordwand Vertiefungen geschnitten. Damit rutscht sie nicht mehr aus Versehen hin und her; sie ist in der Längsrichtung fixiert. Zum Schluss waren tatsächlich auch wieder alle Schraubzwingen im Einsatz.

Bootsbau scheint so eine Disziplin zu sein, bei der es darauf ankommt nicht nur mehrdimensional denken zu können sondern die ganzen Biegungen auch noch im Griff zu haben. Bei mir nehmen die Bautoleranzen zu. Ich verstehe jetzt, warum im Bootsbau mit füllendem Leim gearbeitet wird. Man bekommt das nie genau passend hin. Es wird hier also auch so ein bisschen Pfusch am Bau. Ich hoffe mal, dass es hinterher nicht so schlimm wird, dass ich mich doch entschließen muss alles zu spachteln und weiß (oder in einer anderen hübschen Farbe) zu streichen. Ein Holzopti – auch wenn der DD-Lack quasi eine Kunststoffbeschichtung ist – ist eben was anderes. Wenn ich jetzt drei Wünsche frei hätte, so würde ich ab der nächsten Woche erstmal ein Praktikum bei einem richtigen Bootsbauer machen. Sozusagen als Vorbereitung für das nächste Boot.

Am Heck:

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Am Bug:

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Gesamtansicht:

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Jonathan und Anne-Christin haben Sandwich gemacht. Das gab’s, als der Pinsel sauber war …

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Hmmmm – lecker!

Für heute ist erstmal Feierabend. Ich könnte noch die andere Bordwand zusägen und den Schwertkasten verputzen. Dafür bräuchte ich allerdings mindestens zwei Schraubzwingen. Die lasse ich aber besser mal an Ort und Stelle.

Namensideen? SY Sick. Hm. Sick. Steht auf Samsons Hoodie. Muss man was damit anfangen können.

Wieder eine Verschiebung

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Baustellen sind ja so eine Sache. Wenn man eine Ahnung hat, weiß man ungefähr vorher auf was man sich einlässt. Wenn man keine Ahnung hat, ist jeder Schritt ein Versuch. Eigentlich wollte ich ja vorgestern eine Bordwand anleimen. Heute habe ich das Vorhaben nochmal verschoben. Mein ursprünglicher Plan war es, in den Ecken noch Leisten zur Verstärkung anzubringen. Auch geharzte Ecken wären erlaubt. Die Leisten hatte ich besorgt. Das Vorhaben dann aber verworfen – weil zu kompliziert. Die Leisten anpassen, dann passgenau auf den Boden aufleimen, dabei in alle Himmelsrichtungen biegen … Heute dann hatte ich die ganzen Spanten (Frames) passend gemacht. Dann gedacht: ok – ich probiers mal. Abgemessen – je 2,1 Meter Länge. Nächste Frage: kann man in einer Werkstatt, die 4,2 Meter in der Diagonalen misst Leisten mit 2,1 Meter Länge schneiden? Hm. Wird knapp. Fenster auf machen? Zu kompliziert. Also … Gartentisch aufgebaut (es regnete grade nicht), Säge raus gestellt, Leisten geschnitten. (kein Bild). Als nächstes die eine Leiste mal trocken angespannt – das sah gut aus. Harz angerührt, Leiste und Boden eingepinselt, Füllstoff in den Becher geschaufelt, umgerührt … ääääh – das war wohl etwas viel Füllstoff. Ich hatte so eine Art Knete. Hm. Doch noch kein Profi. Also … nochmal Harz anrühren, einen Teil der Knete mit einrühren, die Leisten beschichten und „anbringen“. Ich hatte mir Gewichte, Zwingen, Beilagen und Klebeband zurechtgelegt – soweit hat das mal alles geklappt.

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Boris Herrmann segelt bei den Vendee Globe mit atemberaubender Geschwindigkeit auf Kap Hoorn zu. Jener Boris, der jüngst eine gut gemanagte jugendliche Göre (sogenannte Klimaaktivistin) über den Atlantik gesegelt hat. Damit konnte sie zum Preis von mehreren Flügen ihre Eitelkeit nicht zu fliegen pflegen. Das Publikum klatscht. Wenige schütteln den Kopf. Stumm vor Entsetzen. Auch Boris begann im Optimist ein Boot selbst zu steuern.

Dann war da noch am Samstag – Tag des Vermessens. Genau. Ich habe mich vermessen. Oder verrechnet. Ich hatte ein schönes Stück Holz. Daraus sollten die zwei Schwertkasten Seitenteile werden. Jedes 395 mm lang. Meine Säge hat 40 mm Abstand zum Tisch. Also rechne ich: 395 – 40 = 355 mm. Eine drei, zwei fünfen. Easy. Also zeichne ich an bei zwei dreiern, einer fünf – easy 335 mm. Und oh Wunder – das Teil wird statt 395 mm nur 375 mm. Ähnliches habe ich mir bei den Zwischenstücken für den Schwertkasten geleistet. Da hatte ich plötzlich doppelt so viel wie ich eigentlich gebraucht hätte. So schlimm war das alles nicht. Schließlich habe ich an anderer Stelle deutlich Material optimiert. Geärgert hat es mich trotzdem.

Wir knicken 2020. Und beginnen ein 1A 2021

Ein neues Teil – hatte ich euch versprochen. Und dann doch umdisponiert. Mir ist klar geworden, dass ich so viel wie möglich innerhalb der Form fertig machen muss. Zum einen gibt das den Bordwänden bei der Verleimung etwas mehr Stabilität. Zum anderen muss ich es nachher nicht einpassen.

Also mal flux in den Plan geschaut. Aubacke … die Verstärkungen für den Bugspant und den Spiegel sollen 16 mm +/- 2 mm sein. Wer hat sich denn sowas ausgedacht? Ich hätte 12 mm Holz. Da würden dann 2 mm fehlen. Also muss ich eben aufdoppeln.

Auf dem Bild seht ihr die Einzelteile vor der Verleimung. Ganz vorne die Abstandsteile für den Schwertkasten. Der Schwertkasten heißt im Plan übrigens Daggerboard Case. Der Daggerboard Case soll innen vorne und hinten rund ausgeführt werden. Wer hat sich denn sowas ausgedacht? Der Schwertkasten ist mit 17 mm +/- 1 mm angegeben. Also nehme ich 3 x 6 mm. Muss auch verleimt werden. Das innere Teil wird etwas kürzer, die äußeren Teile werden abgeschrägt. Das gibt dann eine quasi Rundung. Ich rühre zu wenig Harz an. So bleiben die Teile für den Schwertkasten erstmal unverleimt.

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So sieht das Bauwerk zum Jahresende aus:

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Silvester fällt eher beschaulich aus. Die Kinder fahren mit den Fahrrädern ins neue Jahr. Es gibt Crepes. Wir machen eine YT-Challenge daraus (können wir hier leider nicht zeigen). Wir verbringen den Abend mit Zinngießen und gemütlich wartend. Die Nachbarn haben irgendwoher Feuerwerk organisiert, der offizielle Verkauf ist bundesweit verboten.

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Wir knicken dann mal eben 2020 – das fällt uns auch nicht so schwer.

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Die lustige Idee stammt von Alex. Der ist berühmt und bekannt dafür die Sachen ohne viel Schnickschnack und Trara auf den Punkt zu bringen. Sehr passend! Wie und wann bist Du nur auf diese Idee gekommen?

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Bodo wünscht allen Bloglesern und allen nicht Bloglesern ein sehr gutes Jahr 2021! Heute sitzt er auf dem Ofen. Draußen ist es so etwa 2°C warm – oder kalt, wie man’s nimmt.

Roland hat sehr feine Petits Fours geschickt! Super. So fängt das Jahr ja gut an.

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Am Bootsbau geht es entsprechend langsam voran. Hier sind die verklebten Teile schonmal grob verputzt (verschliffen). Und müssen nur noch angeleimt werden.

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Das wird auch wieder eine längerwierige Aktion. Traditionell rühre ich eher sparsam Harz an. Dann muss ich nicht so viel wegwerfen. Ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Das hat bislang auch ganz gut funktioniert. Heute ist es allerdings tatsächlich knapp. Nachmischen würde wohl gehen. Aber sinnvollerweise nur in ganzen Pumpenstößen (ich mische mit Dosierpumpen). Also versuche ich es mit knapper Harzmenge. Dafür muss ich die Teile allerdings besser zusammenpressen. Es kommen alle Schraubzwingen zum Einsatz.

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Ich hoffe es hebt! – Wenn ihr ein Boot bauen wollt, empfehle ich euch mit mindestens zwanzig Zwingen in unterschiedlichen Größen zu beginnen.

Der Kalender wird gewechselt. Da die letzte Woche kürzer ist, aber einen sehr beeindruckenden Menschen und Musiker zeigt, bekommt das Kalenderblatt hier noch einen Sonderplatz.

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Lest seine Biographie (Tipp). Ich habe sie vor über vierzig Jahren zum erstenmal gelesen und fand sie schon damals sehr gut.

Das Klavier wird noch repariert. Das hohe F klappert. Ein Filz ist abgegangen und wird neu angeleimt.

Jetzt gibt es, passend zum 1. Januar noch einen Namenstipp: SY Bodo – war mein Vorschlag. Bodo war bekanntlich Samsons erstes Plüschtier. Bodo hat also auch schon viel mitgemacht, war schon ein paarmal in der Waschmaschine und beeindruckt uns damit, dass er alle Situationen, die das Leben so mit sich bringt, vollkommen unbekümmert hinnimmt. Das sind gute Voraussetzungen für ein Segelboot. Die Kinder empfehlen jedoch SJ Bodo. Da YT grade hoch im Kurs steht, wäre SJ Bodo YT auch noch eine Option.

Bautag 3 und 4

Bevor ich gar nicht mehr mit dem Bericht hinterherkomme, hier ein Kurzbericht. Die Werftarbeiter haben heute erst um 21.30 Uhr das Licht ausgemacht.

Gestern gab es da noch ein kleines Problemchen. Obwohl ich doch so viel Toleranz zugegeben habe, war der Boden dann doch ein bisschen zu kurz. So entschied ich mich dazu, den Bugspant stumpf an den Boden zu kleben anstatt ihn darauf zu leimen. Dazu musste der Boden vorne erstmal angepasst werden …

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Saftkiste drunter gespannt und mit dem Bandschleifer schräg geschliffen.

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Dann noch die Stringer angepasst und drauf geleimt. Was sich jetzt so ruckzuck liest, hat tatsächlich bis zum späten Nachmittag gedauert. Was man nicht alles überlegen und bedenken muss … Gewichte besorgen, Unterlagen bereitstellen …

Wie ihr seht, habe ich alle drei Stringer auf einmal geleimt und dann alle zusammen beschwert. Das geht wohl. Aber es ergibt nicht das beste Ergebnis. Denn man kann das überschüssige und verkleckerte Harz nicht weg machen bzw. die Fugenkante sauber nachziehen. Deswegen sieht diese Klebung jetzt auch ziemlich gebastelt aus. Hm. Ich hoffe das wird mit der Lackierung noch etwas verschwinden.

Als Tipp … nächstesmal werde ich die Stringer einstreichen und dann auf den Boden drücken. Damit hat man ziemlich genau die richtige Harzmenge auf beiden Seiten und kleistert nicht über die Leimfläche hinaus. Aber wie heißt es noch so schön: „Hauptsache es hebt.“

30. Dezember

Ein angelernter Offsetducker ist eben doch kein Bootsbauer … – nachdem ich die Gewichte runter hatte, konnte man die Leimschmierer besonders gut sehen.

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Den Bugspant habe ich gestern schon zugeschnitten. Jetzt noch der Spant an der Mastducht und den Mittschiffsspant am Schwertkasten. Die Idee ist, zunächst alle Spanten zu setzen. Damit hat man schon viel Form. Morgen soll dann die erste Bordwand dran.

Die Höhe der Mastducht ist nirgends vermerkt. Muss ich mehr oder weniger ausrechnen oder aus dem gescannten 1:5 Plan bzw. 1:10 Plan ausmessen.

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Hier sind die drei Teile schonmal ungefähr an Position. Sie sind mit der Stichsäge ausgeschnitten. Kanten, die nicht mehr bearbeitet werden müssen sind mit dem Bandschleifer auf den Strich geschliffen. Auch heute: bis alles verleimfertig ist, ist Abendessenszeit.

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Hier stehen die drei neuen Teile schonmal auf richtiger Position und müssen „nur noch“ verleimt werden.

Im Hintergrund seht ihr übrigens einen Radlader. Der ist jetzt ungefähr neun Jahre alt und war das erste Holzspielzeug was ich für die Kinder gebaut habe. Was baue ich nur in neun Jahren?

Samson kratzt zwischenzeitlich in seinem Zimmer die Tapete ab. Auf der Tapete waren mehrere Farbschichten, die teilweise nicht aufeinander gehalten haben. – Auch auf anderen Baustellen geht nicht immer alles nach Plan.

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So. Fertig. Es hat sich bewährt mit Handschuhen zu arbeiten. Es hat sich bewährt mit Handschuhen zu arbeiten. Harz an den Händen ist wirklich nicht so lustig. Also … arbeitet mit Handschuhen!

Namenssuche heute? Tobi vielleicht. Nach Tobi Tüftel. Allerdings müsste der Opti dann mindestens noch fliegen können. Oder als U-Boot unterwegs sein.

Optis heißen normalerweise Hot Chilli, Columbus, Top-Gun oder haben einfach den Namen des Kindes. Ich hätte noch Allegro, 2fast4you, Avatar, Böe, Nemo, Speedix, H2O, Interceptor, Black Pearl, SpassBox, Südkurier, King Arthur, Wave Runner, Huricane, Lucky Bug, Fairplay oder Gorch Föckchen.

Bautag 2 – Erste Leimung

Es geht weiter. Langsam. Sehr langsam. Nur ein Teil wurde heute verbaut: der Spiegel. Für den Spiegel musste ich erstmal wieder einige Zeit recherchieren: wie müssen die exakten Maße sein. Setze ich den Spiegel hinter den Boden oder auf den Boden. Kann ich den Spiegel aus einem Reststück schneiden. Usw. Schließlich habe ich mich dafür entschieden den Spiegel auf den Boden zu setzen. Das Reststück hat dann gerade auf den mm genau gepasst.

Nächste Aufgabe: den Spiegel bei der Leimung ordentlich fixieren. Die Fixierung muss so sein, dass ich sie in kurzer Zeit montieren kann, wenn der Leim aufgetragen ist. Bei der Anprobe stelle ich fest, dass sich der Boden offenbar verzieht, wenn er auf das Baugestell fixiert wird.

Nächste Aufgabe: alles recherchieren, was man über Epoxyverklebungen in Erfahrung bringen kann.

Dann ging’s los.

Zusammenfassend sei angemerkt, dass es keine Hexerei ist. Praktisch ist es natürlich, wenn man einem Experten erstmal über die Schulter schauen kann. Oder wenn man einen Experten fragen kann. Oder wenn einem ein Experte hilft. Schnell ist irgendwas unüberlegt gemacht …

Also – Harz angerührt. Je ein Pumpenstoß reicht locker für diese Verklebung. Ich habe heute einen Joghurteimer (1 kg) zum Anrühren verwendet. Davon haben wir noch genug. Sie sind glatt, haben keine Riffeln und sowas. Als Werkzeug habe ich einfach ein Lamellenparketthölzchen verwendet. Beide Teile eingestrichen. Restmenge mit etwas Füllstoff angedickt und verdicktes Harz aufgetragen. Teile zusammengefügt. Überschüssiges Harz abgewischt. Wenn ich jetzt wirklich ein Schmuckstück bauen würde, würde ich die Klebestellen vorher mit Kreppband abkleben. Muss ich aber nicht. In der Harzanleitung steht, dass das fest gewordene Harz gut überstrichen werden kann. Im Bootsbau scheint es auch üblich zu sein, dass die Teile nicht ganz exakt zusammen passen. In der Anleitung vom Harz steht ausdrücklich, dass die Teile nicht fest zusammengepresst werden sollen.

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Als nächstes kommen die Stringer auf den Boden. Die muss ich aus der dicken Platte ausschneiden. Also erstmal wieder Werkstatt aufräumen, Platte rüber tragen, Plan studieren. Komisch. Für die Stringer stehen keine Maße in den Plänen. Ich schaue mir die Vermessungsvorschrift durch. Schließlich lege ich fest: der mittlere Stringer wird ca. 180 mm breit, die zwei äußeren 70 mm. Jetzt kommt wieder eine Aufgabe: ich muss die Platte durchschneiden. Ich hab aber nur eine 2,5 m Setzlatte. Die Werkstatt misst an der breitesten Stelle aber nur 2 m. Zum Glück kann man das Fenster öffnen …

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Na also. Geht doch. Nun hoffe ich, dass die Leimung morgen hart ist. Auch hoffe ich, dass ich die Stringer so aufleimen kann, dass die Leimung vom Spiegel nicht wegen Überlastung auseinanderkracht …

Das, was ich hier mache, ist allerdings gar nichts. Wer noch nie etwas von der DOWA81 gehört hat, dem sei dieser Artikel empfohlen

https://www.deutsches-museum.de/flugwerft/sammlungen/propellerflugzeuge/dowa-81/

oder dieser …

https://ul-segelflug.de/images/stories/Downloads/presse/2010-06_GFW-3_Neuer_Stern_am_UL-Segelflughimmel.pdf

Ein Flugzeug in einer 2,5 x 4 m großen Küche bauen. Das könnte gut ein nächstes Projekt werden.

Heute gibt es wieder eine neue Namensidee. Pablo. Er hätte morgen Geburtstag. Was macht ein Segelboot mitunter vor dem Wind? Genau … es fängt an zu geigen. Pablo hat zwar nicht gegeigt sondern Cello gespielt. Und leidenschaftlich Tennis. Er hatte einen eigenen Tennisplatz. Ob er auch gerne gesegelt ist weiß ich nicht.

Die Pandemie macht natürlich auch nicht Stopp. Oder geht in die Weihnachtsferien. Der Baumarkt ist geschlossen. Sie haben aber einen Online Bestellservice. Ein paar Stunden später kann man die Sachen abholen. Hat Anne-Christin recherchiert. Die ersten Menschen werden geimpft. Die große Hoffnung setzen die Experten derzeit auf die Impfung. Ich bin da eher skeptisch. Wenn der Mensch nicht eingreifen würde, würde das Virus über wenige Jahre eine mehr oder weniger friedliche Koexistenz mit dem Menschen aufbauen. Dass Kinder wirklich schwere Symptome zeigen, ist offenbar wirklich sehr sehr selten. Wenn der Mensch jetzt aber mit Impfmittel eingreift, wird das mit der Koexistenz eher schwierig werden. – Das ist keine Verschwörungstheorie. Es ist eine Überlegung. Das Virus wird sich anpassen. Die Menschheit wird sich eher abhängig machen vom Impfmittel. Es könnte also durchaus sein, dass bald die halbe Menschheit einmal im Jahr geimpft werden muss. Gegen Covid19. Obwohl die Börsenkurse der einschlägigen Unternehmen ja schon ordentlich angezogen haben – vielleicht würde sich ein Invest ja lohnen. Skigebiete sind überfüllt. Es gibt ein Riesentrara, weil offenbar publikumswirksam ein paar alte Menschen einen Tag vor dem offiziellen EU Starttag geimpft wurden. – Man muss nicht alles verstehen.

Baubeginn – jetzt aber wirklich!

„Fängst Du heute mit dem Opti an?“ – fragt Jonathan. Und ehrlich gesagt habe ich ja schon vor ein paar Monaten angefangen. Erst überlegt, dann recherchiert, dann geplant, dann Material besorgt … – Im Grunde hat er aber schon recht: heute geht es los.

Ich fange aber erstmal mit einer Werkzeugvorstellung an. Nehmt es mir nicht übel, vielleicht wird die Geschichte manchmal langweilig.

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Das ist eins der wirklich wichtigsten Werkzeuge in jeder Werkstatt: ein Bleistift. – Hä? Und was soll jetzt an dem Bleistift besonderes sein? Nein. Nichts besonderes. Er wird jetzt jeden Tag in der Spitzmaschine angespitzt. Er wird also in den nächsten Tagen noch kürzer werden.

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Bevor es heute „richtig“ losgehen kann, merke ich … ich brauche mehr Platz. Also bekommen die Schraubzwingen einen neuen Platz – Dachlatte unter Werkbank. Dann muss das Baugestell fertig gebaut werden.

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Es braucht ja nur noch einen vorderen und einen hinteren Abschluss. Der hintere Abschluss ist trivial. Der ist rechtwinklig zur horizontalen Baulinie. Der vordere Abschluss hat es etwas in sich. Denn dafür gibt es quasi kaum Bauangaben. Ich rechne und zeichne und lege schließlich einen Winkel fest. Dann – schwupps – noch alles zusammengesteckt …

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… und fertig ist das Baugerüst. Mittagspause.

Teil 1 ist das größte Bauteil: der Boden. Die Platte muss also erstmal in die Werkstatt 🙂

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Für diese Aufnahme musste ich die Tür aufmachen und von draußen fotografieren. Während Anne-Christin ein Kinderzimmer nach dem anderen streicht und noch zig andere Sachen nebenher, überlege ich, wie ich am besten die Kontur sauber ausschneide. Zunächst werden die Maßpunkte auf der Platte angezeichnet. Mein Winkel geht ungefähr 5 mm ungenau – die Bautoleranz an dieser Stelle ist aber nur 2,5 mm. Für die Krümmung kommt mir das Glück der Dummen über den Weg gelaufen. Genau neben mir finde ich eine dünne Leiste aus sibirischer Lärche.

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Mit Stecknadeln wird die Leiste fixiert, dann wird vorsichtig angezeichnet. Die Kontur wird mit der Stichsäge ausgesägt und mit dem Bandschleifer an den Strich geschliffen. Auf der anderen Seite genauso. Dann noch die Kante leicht schräg schleifen – und fertig ist der Boden …

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Werkstattzeit heute: ungefähr sechs Stunden. Eine NC Fräse (hier sagt man Freese) hätte das Ding in wenigen Minuten ausgeschnitten.

Heute gibt es eine neue Namensidee. Jesus wäre auch ein passender Schiffsname. Jesus konnte auch übers Wasser laufen. Die nächste Frage die da in mir aufkam war: weshalb gibt es so viele Menschen die Mohammed heißen, aber kaum jemand der Jesus heißt?

 

Coronaweihnachten in der Pandemie

Eigentlich … wären wir jetzt knapp 1.000 Kilometer weiter südlich und würden mit Freunden Weihnachten feiern, viele Menschen treffen … – abgesagt. Und wieder stellen sich viele Fragen. Ist das alles nur eine Erfindung? Ist das übertrieben? Oder ist es am Ende sogar eine Chance die Zeit ganz anders zu verbringen? Wir versuchen es mal …

Kurz vor Weihnachten geht es nochmal wild her. Die Schule wird zwei Tage eher dicht gemacht. Die Kunden trippeln unruhig vor der Haustüre: ich muss noch dies und jenes vor Weihnachten haben … – wird alles gemacht. Noch schnell in den Baumarkt fahren, zwei OSB Platten holen – zwei Tage später ist er zu. Was ich mit den OSB Platten vorhabe, erzähle ich gleich.

Ich darf Weihnachtsmann spielen – ist auch mal lustig. Und unterm Weihnachtsbaum liegen Geschenke. Die teuerste Kiste enthält Harz, Lack und Zubehör. Sachen für den Bootsbau. Für ungefähr 400 Euro. Hupps. Naja. Mir wird langsam klar: die Angabe, dass man einen Opti für 500 Dollar Materialkosten bauen kann, ist doch sehr theoretisch. Oder sehr alt. Die Holzrechnung war bei 393,41 Euro, davon waren 104 Euro Fracht. Harz und Lack nochmal 383,10 Euro. Im Baumarkt habe ich für ein paar Kiefernleisten, vier Schraubzwingen und zwei OSB Platten ungefähr 100 Euro liegen lassen. Es wird eher in Richtung 1.500 Euro gehen – aber ich werde detailliert berichten. Ich will bei dem Projekt nicht sparen. Das hat sich bei solchen Sachen nicht bewährt. Ich habe wenig Ahnung. Also kaufe ich eher besseres Material. Damit tut man sich leichter und das Ergebnis wird besser. Den guten Bootsbauleim kann ich gar nicht kaufen. Der wird nur an Fachbetriebe verkauft. So entscheide ich mich nach einem sehr guten Beratungsgespräch bei einem Internethändler für das Harz von West System – ich mache hier auch ein bisschen Werbung. Besser gesagt Information. Ich krieg nichts von West und auch nicht von Epifanes und auch nichts von Georgus.

Bilder …

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Vor lauter Optibau hätte ich dies doch fast vergessen … – wir haben wieder einen Tannenbaum aus dem Wald geholt. Samson hat mit dem Förster Weihnachtslieder trompetet. Den Baum hat Jonathan ausgesucht. Er passt exakt! Auf den Zentimeter genau.

Es gibt Hecht. Hecht aus dem Tressower See. Mit Spätzle und Rotkraut. Sehr fein! Das Rotkraut, die Spätzle und der Hecht. Es ist also alles fein. Danke Tom für den schönen Hecht! Das Rezept ist schlicht und zum Teil selbst erfunden. Apropos schlicht. Ich habe einen sehr schönen Artikel über Hans Haas gelesen. Koch mit zwei Sternen, seit 30 Jahren in der gleichen Küche. Geht jetzt in den Ruhestand. Der sagt: ein Rezept ist dann gut, wenn man nichts mehr weglassen kann.

So. Jetzt aber – Geschenke auspacken – ein Blick in den Karton:

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Seit Tagen – besser gesagt Wochen – beschäftige ich mich mit Optiplänen. Es gibt quasi keinen. Es wurde mal einer angeboten. Für 69 Euro. Ist aber schon länger her. Dann gibt es die Vermessungsrichtlinien der Klassengemeinschaft. Und ein paar Infos im Netz. Ich will abkürzen … Es soll hier eine Art Bauanleitung entstehen. Irgendwo gibt es auch die Pläne der Klassengemeinschaft. Müsst ihr allerdings etwas googeln. Gescannt. Vom März 1997. Vermaßt. Die nehme ich jetzt als Baugrundlage. Ein paar Maße muss man interpolieren. Ich hab mir die auf A4 ausgedruckt – das muss reichen.

Jetzt wollte ich euch etwas schreiben vom Baufortschritt. Aber so weit bin ich noch nicht. Es muss hier noch heißen: Bauvorbereitungen. Ich brauche ein Baugerüst. Ich baue den Opti richtigrum, also falschrum. Normalerweise werden Boote dieser Größe auf dem Kopf gebaut und dann umgedreht. Offenbar ist es geschickter es andersrum zu machen. Glücklicherweise habe ich ja schonmal einen Opti gebaut – ihr wisst schon …

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Das aktuelle Bauprojekt ist nur ein bisschen größer. Es ist nur etwas mehr als doppelt so groß wie der 1m Holzstar – sollte also keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mit sich bringen.

Bauvorbereitungen

Ich brauche ein Baugestell – so nenne ich das Ding jetzt einfach mal. Da drin wird die Form verleimt. Dafür habe ich die OSB Platten gekauft. Die Platten sind zu kurz. Das Gestell muss ungefähr 2,50 m lang sein – der fertige Opti ist etwa 2,33 m lang. Die Platten sind knapp über 2 Meter. Also müssen die angesetzt werden. Ich überlege, ob ich Laschen drauf schraube und leime. Aber das wäre unpraktisch, wenn ich die Maße übertrage und die Form aussäge. – Halt … nochmal zurück. In der Werkstatt sieht es noch etwas wild aus. Es ist zwar klar, dass ich den Opti nicht in der Werkstatt bauen kann. Dafür ist sie zu klein. Aber ich werde in der Werkstatt Teile zuschneiden und Vorarbeiten machen. So versuche ich den Dreck aus dem Wohnraum etwas fern zu halten. Also muss die Werkstatt für mittelgroße Plattenarbeiten umgebaut werden. Tag 1 und Tag 1,5 wird also erstmal ein Regal gebaut und einiges umgeräumt.

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Hier seht ihr schon die Leimung 1. An die vordere (große) Platte wurden hinten 50 cm dran geleimt. Gespannt habe ich mit einer Spezialkonstruktion. Auf beiden Seiten der Leimung eine Zwinge gesetzt und die zwei Zwingen dann mit einer dritten Zwinge zusammen gezogen. Hat gut funktioniert. Sowas denke ich mir meistens nachts aus. In der Werkstatt sieht es dann meistens immer noch ein bisschen anders aus. Aber der Abstand von der Werkbank ist immer wieder wichtig für Überlegungen.

Manchmal seht ihr auf den Bildern Werkzeuge. Die Handkreissäge ist ein sehr wichtiges Werkzeug für mich geworden. Mit einer Setzlatte und Schraubzwingen ersetzt sie eine Plattensäge. Mit der Plattensäge wäre so ein Schnitt zwar in wenigen Sekunden gemacht. Mit der Handkreissäge brauche ich teilweise eine Viertelstunde. Schließlich muss das Werkstück so fixiert werden, dass sowohl der Abschnitt als auch das Werkstück selber gut gehalten wird. Es muss sichergestellt sein, dass ich in keine Unterlage säge, dass vorne und hinten genug Platz ist und all sowas.

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Hier ist die zusammengeleimte Platte schon 1 x längs durchgeschnitten und die Kontur für die Bodenkrümmung angezeichnet. Die Form wird mit der Stichsäge ausgeschnitten. Möglichst genau. Die Bautoleranzen lesen sich erstmal großzügig (+/- 5 mm an dieser Stelle). Meistens summieren sich die Toleranzen aber. Die Kontur habe ich mit einer Biegeleiste an den Messpunkten entlang angezeichnet. Das dauert dann auch schonmal eine halbe Stunde. Schließlich muss die Biegeleiste irgendwie fixiert werden wenn ich den Strich mache. Also einiges was ihr hier lest liest sich schnell, dauert aber etwas länger. Damit ich nicht alles zweimal machen muss, habe ich die zwei Seiten des Baugestells einfach mal zusammengeschraubt. Dann verrutscht auch nichts. Nach der Stichsägenarbeit wird die Kontur noch mit dem Schleifer egalisiert.

Apropos Bautoleranzen. Natürlich könnte ich Freestyle irgendwas bauen. Grundsätzlich denke ich nicht, dass dieser Opti mal an Ranglistenregatten teilnehmen wird. Denn nur dafür gelten die Bautolerenzen. Dennoch habe ich mal eine Anfrage an die Opti Klassengemeinschaft gestellt, ob so ein selbstgebauter Holzopti vermessen werden könnte. Eine Antwort steht noch aus. Ich versuche also innerhalb der Toleranzen zu bleiben. Aus verschiedenen Gründen. Eben zum einen, dass eine Vermessung theoretisch möglich wäre. Zum anderen spare ich mir die ein oder andere Überraschung, dass irgendwas dann doch nicht so zusammen passt.

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Samson kommt zu Besuch und findet, dass es doch schon ganz ordentlich aussieht. Und macht ein Foto. Ich studiere Pläne. Mein Werkstattbleistift ist übrigens derzeit ein Bach-Bleistift. Apropos Bach … der Opti könnte ja „Weihnachtsoratorium“ heißen. Klingt so ähnlich wie Aida. – Die hat grade ihre Silvesterfahrten abgesagt. Wegen EDV Problemen.

Jetzt geht es etwas schneller. Hier seht ihr die vorbereiteten Querhölzer.

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Hier das Zusammensteckspiel 1

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Hier die probeweise zusammengesteckte Bauform. Passt alles schön stramm. Es fehlen noch die vorderen und hinteren Abschlüsse. Die wollte ich eigentlich auch noch machen. Es war mir aber nicht möglich die Bauform auf die Seite zu stellen. Sie ist schlicht zu groß. Also habe ich sie erstmal wieder auseinandergenommen.

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Morgen geht es weiter.