Ich hoffe, ich bekomme alles noch richtig zusammen heute – ansonsten – auch nicht so schlimm.
Anne-Christin kommt mit Brötchen, ich bin grade mit dem Besen fertig und die Kinder haben etwas widerwillig am Computerarbeitsplatz aufgeräumt. Ganz normaler Samstagsbeginn möchte man fast meinen …
Zunächst macht Jonathan dann aber den restlichen Crepesteig zu Crepes. Es gibt gerade noch vier Stück. Echt Glück gehabt. Nach dem Frühstück sitzen wir noch ein bisschen vor dem wärmenden Ofenfeuer und machen uns dann ganz gemütlich an ein paar Sachen. Ich habe mir heute die Heizungswartung vorgenommen. Und das wird jetzt ein etwas längerer Text. Was ich mit dieser Heizung alles schon erlebt habe, das ist schon fast ein eigener Blog wert.
Die Heizung wurde von einem örtlichen Fachunternehmen installiert. Der Wolf Techniker war zur Inbetriebnahme da. Man sollte meinen, dass ja dann alles in Ordnung ist bzw. falls etwas nicht in Ordnung ist schnell in Ordnung gebracht wird. Dem war definitiv nicht so. Mir ist schon bald aufgefallen, dass die Heizung recht häufig startet, die Brennzyklen also sehr kurz sind. Das war insofern nicht sehr wunderlich, als dass wir fast alles mit Holz heizen. Es sind nur wenige Heizkörper auf. Nach etwa zwei Jahren rumpelte es dann immer wieder in der Heizung und sie ging aus. Schließlich kam eine Störungsmeldung. Es waren dann innerhalb kurzer Zeit diverse Heizungstechniker hier, mit unterschiedlichen Maßnahmen und Diagnosen. Einer wechselte zweimal die Düse, ein anderer veränderte irgendwas an der Einstellung. Ein weiterer meinte, dass die Wartung mindestens einmal jährlich gemacht werden müsse. Der vierte war davon überzeugt, dass auf jeden Fall eine Ölpumpstation (Kostenpunkt ca. 1000 Euro) notwendig wäre. Für die falsche Diagnose wollte er dann auch noch Geld haben. Irgendwann war ich das Theater leid und habe den Wolf Techniker angerufen. Die Kosten waren mir egal, ich wollte eine laufende Heizung haben. Es kam dann der freundliche Servicemann von Wolf, dessen Jacke ich auch schon an hatte. Als die Heizung bei der Installation in Betrieb genommen wurde, hatte er seine Jacke hier vergessen. Die habe ich mir dann kurzerhand übergezogen, bin ihm hinterhergelaufen und habe mich als sein Kollege vorgestellt. Der Mann hat bei der Inbetriebnahme schon nicht mit Kompetenz geglänzt – trotz seiner Jacke. Auf die Frage, was ich denn als Kunde an der Heizung noch optimieren kann, schaute er mich verständnislos an und sagte „wenn meine Frau sagt es ist zu kalt, dann drehe ich die Heizung höher – höhöhö.“. Er wechselte die Düse, stellte die Heizung neu ein und empfahl eine Pumpstation. Kurze Zeit später rumpelte es dann wieder in der Heizung. Jetzt hatte ich endgültig die Faxen dicke. Glücklicherweise wurde mit der Heizung eine Wartungsanleitung mitgeliefert. Ich fing also selber an, an der Heizung zu schrauben. Das muss etwa vor zwei Jahren gewesen sein. Erstmal habe ich wieder alles gereinigt. Dann habe ich die Brennertaktung auf mindestens 30 Minuten gestellt. Damit habe ich die häufigen Brennerstarts vermieden, die – so meine Vermutung – zum Ausfall führten. Seither war Ruhe. Die Heizung lief störungsfrei. Der Schornsteinfeger war neulich da und hat die Heizung gemessen. – Traumwerte. Ich konnte es selbst kaum fassen. Die Heizung steht glücklicherweise fast in der Wohnung. So kann ich sehr gut hören was da los ist. Seit einigen Tagen startet sie gelegentlich wieder mehrfach. Ich schreibe also auf meinen Aufgabenzettel: Heizungswartung.
Ich bin, ich muss das vielleicht kurz erwähnen, kein gelernter Heizungsschrauber. Ich habe keine Spezialkenntnisse, ich habe kein Spezialwerkzeug, kann den Öldruck nicht messen und den CO2-Wert auch nicht. Wenn ich etwas an der Heizung schraube und sie funktioniert hinterher nicht mehr, dann kann ich nicht herausfinden woran es liegt, weil ich schlichtweg keine Ahnung habe. Dennoch wollte ich mir jetzt die Suche nach einem Experten sparen, der was weiß ich was mit der Heizung anstellt … Glücklicherweise wird eine Wartungsanleitung mitgeliefert, sodass ich eigentlich nur die Handgriffe ausführen muss, die in der Wartungsanleitung stehen.
Ich mach das alles sehr sorgfältig. Neben dem in der Wartungsanleitung aufgeführten Werkzeug ist bei mir noch die Taschenlampe am Start. Vor jedem Arbeitsschritt schaue ich ganz genau wie was gemacht werden muss. Hauptsächlich geht es darum das Rohr der Flammüberwachung zu reinigen. Ich stelle aber auch die Zündelektroden ein und reinige den Brennraum. Dann wird alles wieder zusammen gebaut. Es dauert natürlich alles ziemlich lang. Die Heizung funktioniert danach wieder einwandfrei. Erfolgserlebnis!
Anne-Christin erzählt von ihrer Reise nach Naumburg. Es muss eine eindrückliche Reise gewesen sein. Danke für den interessanten Bericht! Es ist schon fast so wie wenn ich selber dort war. – Naja, nicht ganz. Aber so ein ganz kleines bisschen.
Zum Mittagessen gibt es Blumenkohl in Bechamel-Wienerle – pardon – Wiener Würstchen-Soße mit Reis. Hirse muss ich mal auf den Einkaufszettel schreiben – hatten wir grade nicht mehr.
Nachmittags bastle ich noch am Heizungskellerregal – es wird aber heute tatsächlich eher gemütlich gearbeitet.
Die Wismarer Bürgerschaft hat über die Eintrittspreise ins Museum entschieden. Der Eintritt für Erwachsene soll nun vier Euro kosten, der ermäßigte Eintritt soll drei Euro kosten. Der gestrige Artikel in der Ostsee-Zeitung ist also Fake News. Alles sehr interessant – irgendwie. Immerhin … ich halte diese Preise für angemessen und werde nun unseren Feriengästen das Wismarer Heimatmusesum (genannt Schabbel, ausgesprochen Schabäl) auch empfehlen.
Abends nach dem Abendessen (aufgebackene Weckle, Chinakohl-Möhren-Salat) gab es hier noch eine Vorführung von Salti TV. Sehr sehr eindrücklich. Die Vorführung konnte nur dank einer Sondergenehmigung stattfinden. Ich habe nicht so viel davon mitbekommen – ich hatte Küchendienst. Das Publikum war aber absolut begeistert, hat ständig mit Daumen hoch gevotet und die Akteure waren wohl höchst professionell und hoch motiviert. Toll.
Ein wunderbarer Tag geht zu Ende. D … A … N … K … E … !