Archiv für den Monat: September 2014

Kein Tag ohne Überraschungen.

Um fünf Uhr früh sagt Anne-Christin zu mir „hast Du das gehört?“. Ich hatte es nicht gehört. Wir hatten wieder ein Tier im Dach. Ich also erstmal hoch ins Dach, Licht an, nachsehen und nachhören. Das Tier war am Krüppelwalm zwischen Dachziegel und Unterspannbahn und scharrte auf der Unterspannbahn. Als ich näher kam, war es ruhig. Ich habe gegen die Folie geklopft und geschüttelt. Nichts. Als ich wieder unten war, hörten wir das Geräusch wieder. Also wieder hoch und mit einem Stock hinter der Folie herumstochern. Vielleicht haben wir uns zu früh gefreut wegen unseres Dachbewohners …

Na gut. Man könnte es auch als eine Überraschung ansehen, dass jeden Tag die Sonne über dem See aufgeht und dass sie jeden Abend dann auch auf der anderen Seite wieder unter geht. Mancher Handwerker erzählt uns Geschichten aus seinem Leben, dass auch ich zu der Überzeugung komme, dass alles noch viel viel schlimmer sein könnte. Dennoch – das Jammern ist beim hundertsten Provisorium dann nicht mehr auf einem ganz so hohen Niveau.

Eigentlich wollte ich nur eine zusätzliche Außensteckdose für einen Marderpiepser installieren und dachte „prima, hier ist eine Abzweigdose, da kannst Du anklemmen“. Als ich das Ding dann aufgemacht habe, da habe ich nicht schlecht gestaunt. Das Bild seht ihr hier:

DSC_2928-k

Zur Erklärung: das Kabel, das da aus der Wand raus kommt dürfte noch richtig angeklemmt sein. Dann gibt es ein lustiges Farbenwirrwarr – und huch – da ist ja einer übrig. Also da wird dann in der Dose aus der blauen Ader kurzerhand eine gelbgrüne Ader, die übrig gebliebene blaue bleibt einfach übrig. Aus der Dreidrahttechnik wird kurzerhand eine Zweidrahttechnik mit verkehrten Farben. Gehts eigentlich noch?

Die nächste Dose, nämlich die, die noch brav mit Dreidrahttechnik versorgt wird, sieht innendrinnen ähnlich lustig aus:

DSC_2929-k

Der Gelbgrüne bleibt einfach übrig. An die Zweidrahttechnik ist dann eine Schukosteckdose angeschlossen. Im Außenbereich versteht sich.

Im Schuppen selbst sah die Verdrahtung nicht viel besser aus …

DSC_2933-k

Was man auf dem Bild nicht sieht: eine Steckdose mit Lichtschalter ist mit einer dreiadrigen Leitung angeschlossen. Zweidrahttechnik eben.

Ich habe garnichts gegen Selberhandwerker und auch nichts gegen einen soliden Pfusch. Das hier halte ich für fahrlässig und gefährlich. Am Rande: unser direkter Nachbar starb vermutlich an den Folgen eines Stromunfalls.

Und dabei wollte ich doch nur … – jaja, es könnte alles viel schlimmer kommen und wer weiß, vielleicht kommt es ja noch. Was ist zu tun? Da mir die Zeit fehlt alles ordentlich zu machen, vermutlich eine neue Erdleitung zu verlegen bleibt fast alles wie es ist. Die Außensteckdose bekommt wieder ihre Erde, der Schuppen bleibt in Zweidrahttechnik. Geht ja schon viele Jahre gut. Auch dieses Projekt muss warten.

DSC_2926-k

Nachliefern will ich mal das Bild vom ersten Stadtplan von Tressow-See:
DSC_2935-k

Dann war da heute noch ein Heizungsfachmann da. Auch hier zeigt sich immer wieder: je mehr Fachleute man fragt, desto mehr Meinungen bekommt man. Die neueste Idee ist, komplett vom Öl wegzukommen und statt dessen den Gasanschluss mit Gasvertrag am Ort zu verwenden. Der Vorteil davon wäre, dass man auf den albernen Öltank im Garten mit TÜV und Servicevertrag verzichten könnte. Den Öltank könnte man reinigen und als Wassertank verwenden. Ansonsten sieht es stark danach aus, dass die Anlage meinen Wunschvorstellungen nach einer Heizung entspricht. Keine Wärmepumpe, keine Photovoltaik, keine Pellets. Ein schicker Pyrolysekessel für Stückholz, eine schicke solarthermische Anlage, ein Speicher und eine coole Steuerung. Auf das Angebot sind wir schonmal gespannt.

Ich mach dann hier mal den Wessi. Oder ein Tag mit Kuchen und Wienerle. Der Wochen- und Monatsrückblick

DSC_2907-k

Die Woche vier ist weiterhin durchmischt. Das Wetter ist regnerisch, da bleibt man lieber drin und arbeitet was. Der Garten bleibt liegen, ich geh nicht schwimmen. Heute wäre zwar Schwimmsonntag gewesen, aber keine Zeit. Wir sind nun schon zwei Wochen marderfrei. Zum Teil, denn der Marder ist immer noch Thema Nummer eins. Sowohl die Folgen seiner Zeit hier im Haus sind noch nicht geklärt, als auch die Kinder haben ihn immer noch gut in Erinnerung. Wir bekommen ein weiteres Angebot für die Behebung der Schäden, irgendwie befriedigen die Lösungen aber alle nicht wirklich. Ich recherchiere weiter und finde noch weitere Lösungsmöglichkeiten. Hier zeichnet sich sogar am Horizont ein ganz leichter Schimmer der Hoffnung ab. Da ist es aber noch zu früh darüber zu berichten.

Ich fange mal mit dem Monatsrückblick an. Wir sind jetzt vier Wochen hier. Rückblickend kann ich sagen, dass einige Befürchtungen nicht eingetroffen sind. So hat beispielsweise das Internet schnell funktioniert und auch die Sache mit dem Telefonanschluss hat wirklich gut funktioniert. Wir dachten, dass wir wohl bald unsere Kochstelle auf Gas umstellen werden. Das werden wir erstmal zurückstellen. Zum einen funktioniert der Herd (Ceran) ganz gut, auch sind wir mit vielen anderen Dingen beschäftigt. Allerdings wurden wir von einigen anderen Dingen etwas ungünstig überrascht. Insbesondere die Funktionsfähigkeit der Ferienwohnungen und den allgemeinen Zustand des Hauses haben wir eindeutig falsch eingeschätzt. Nun sind wir etwas im Rückstand. Eigentlich sollten dringend die Fenster renoviert werden und im Garten warten dringende Arbeiten. Das Gras müsste auf jeden Fall nochmal gemäht werden, die Umgrabearbeiten gehen zu langsam voran, die Hecke könnte geschnitten werden und so fort. Die Kinder brauchen derzeit noch mehr Zeit und Zuwendung als wenn sie dann hier wirklich ihr Zuhause gefunden haben. Wir beschäftigen uns auch viel mit Alltagsbanalitäten und Organisation. Ein halber Tag ist allein schon dafür drauf gegangen, dass die Krankenkasse der Ansicht ist per Gesetz dazu verpflichtet zu sein 35% Beitrag einziehen zu müssen. Der Ausgang ist da noch nicht ganz klar. Natürlich schreibe ich eine Protestnote an das Gesundheitsministerium. Die kriegen ja Geld dafür, dass sie solche Protestnoten in Aktenordnern sammeln. Nun haben sie eine mehr. Nützen wird es nichts.

Termine mit Handwerkern und Recherchen nehmen ebenso viel Zeit in Anspruch, die dann für die konkreten Arbeiten fehlt. So stehen immer noch viel zu viel Kartons rum (vor allem bei mir). Die Werkstatt ist ein Chaos und das Büro noch viel mehr. Eigentlich dürfte ich gar keinen solchen Bericht schreiben, eigentlich müsste ich gegen das Chaos ankämpfen. Wir bräuchten grade mal ein paar fite Helferlein …

Die Vermietung der Ferienwohnungen läuft nicht so schlecht. Die Gäste sind zumeist zufrieden und akzeptieren die ein oder andere Unzulänglichkeit. Gerade sind wieder Monteure da, die Buchung war recht kurzfristig. Auch hier sind wir im Rückstand. Die Website müsste dringend den neuen Erkenntnissen angepasst werden, die Preisstrategie für die kommende Saison müsste geklärt werden und noch paar andere Sachen.

Ich hab am Samstag mal den Ölpeilstab abgelesen. Es fehlen ungefähr geschätzte 2,5 cm Öl, was gemäß Tabelle etwa 100 Liter ausmacht. Wofür gingen nun 100 Liter Öl durch den Schornstein? Da ist einmal Brauchwasser (Dusche, Warmwasser), die Zirkulation für die Ferienwohnungen sowie einen Tag heizen der kleinen Ferienwohnung. Auch wenn die Zahl nicht beängstigend ist, so ist es doch ganz ordentlich, dass im Sommer so viel Öl pro Monat verbraucht wird. Und vor allem unnötig, denn die Sonne scheint häufig. Wir beschließen mal nicht nachzutanken. Wir haben zwei Ladungen Holz gekauft und die Ferienwohnungen werden im Winter weniger belegt sein. Somit müssten wir theoretisch durch den Winter kommen. Achja … den Öltank sollte ich mal freischneiden und das Laub aus dem Tankschacht raussaugen.

Erkenntnisse über den Stromverbrauch haben wir auch schonmal. Bei unserer Ankunft zeigte der Stromzähler 20508,5 kW/h. So steht es im Übergabeprotokoll. Am 24. September um 9 Uhr zeigt der Stromzähler 20765,8 kW/h. Angenommen, wir haben in dieser Zeit ungefähr so viel Strom wie im Durchschnitt des Jahres verbraucht, kommen wir auf einen Jahresverbrauch von 3756 kW/h. Stellt sich wiedermal die Frage: ist es viel oder ist es wenig? Naja – relativ … Ein 4-Personenhaushalt wird gemäß Stromlieferant zwischen 1482 kWh (sehr niedriger Verbrauch) und 5982 kWh (sehr hoher Verbrauch) eingestuft. In Anbetracht der Tatsache, dass wir mit Strom kochen, dass wir noch Feriengäste hatten, dass wir die Motorsäge in Betrieb hatten und mit Computer arbeiten, ist es ein realistischer Verbrauch. Kosten derzeit: etwa 1100 Euro pro Jahr bei einem Ökostromanbieter. Apropos Stromanbieter. Huiiii – da gibt es mehr als man überhaupt in der Lage ist zu überblicken. Auch eine Methode den Verbraucher durcheinander zu bringen. Wir haben uns nun für einen kleinen Anbieter entschieden. Mal schauen wies so läuft.

Insgesamt hatten wir in unseren ersten vier Wochen noch sehr schönes Spätsommerwetter, sind hier gut vom Dorf aufgenommen worden, die Kinder gehen nicht ungern in den Kindergarten und irgendwie geht es auch voran.

So. Nun zum Wochenrückblick. Das mit dem Wetter steht ja schon in der Einleitung. Ich hatte wieder ein wenig Arbeit. Das tat schon auch gut mal wieder was für die Kunden zu tun. Dennoch sind hier noch ein paar Kapazitäten offen.

Unser Nachbarhaus wurde ja verkauft. Davon hörten wir. Es sollte jemand aus „Süddeutschland“ dort einziehen. Wir waren natürlich neugierig, haben aber bisher niemand gesehen. Ich bin dann am Donnerstag mal rüber, um eine Einladung für Samstag in den Briefkasten zu werfen. Dort traf ich dann Michael aus Nordrhein-Westfalen, der mir auch gleich die fortschreitenden Bauarbeiten zeigte, die er in Eigenleistung vollbringt. Wir müssen uns an neue geographische Verhältnisse gewöhnen. Süddeutschland, das ist hier alles südlich von Berlin. Achsoo ist das.

Am Freitag zünden wir erstmals testweise den Kaminofen an. Das hat natürlich nicht so geraucht wie auf dem Foto mit dem Kamin. Da hat die Bildbearbeitung noch etwas nachgeholfen. Auch bei den Flammen habe ich etwas nachgeholfen damit es schön brennt.

DSC_2868-k DSC_2873-k

Besonders gespannt waren wir natürlich auf den Samstag. Wir hatten unsere Nachbarn zum Tag der offenen Tür eingeladen. Eine Nachbarin war dann schon da und hat sich entschuldigt dass sie nicht kommen könnte. Eine weitere Frau aus der Straße hat spontan angeboten Kuchen zu backen. Nur wussten wir nicht wieviel Menschen wirklich kommen würden. Ich hatte etwa 22 Briefkästen gefunden und in jeden Briefkasten eine Karte reingesteckt. Wir haben dann vorgesorgt und selbst vier Kuchen gebacken und Renate hat auch noch zwei Kuchen gebracht. Am Samstagmorgen bin ich dann bei herrlichem Wetter mit dem Fahrrad nach Grevesmühlen gefahren, habe dort noch zehn Paar Wiener Würstchen eingekauft. Hätte ich wie gewohnt Wienerle verlangt, hätte ich vermutlich zur Antwort bekommen, dass sie so etwas nicht haben. Es gibt weitere lustige sprachliche Erkenntnisse. Ein Hackstock heißt hier Hauklotz. Dann hab ich noch schnell vom Satellitenbild die Straße abgemalt auf ein DIN A3 Papier und die Häuser als Kästchen dazugesetzt. Denn natürlich können wir uns unmöglich merken wer in welchem Häuschen wohnt. So konnten wir auch vermeiden dreimal nachzufragen wie jemand heißt. Dann noch schnell ein paar Wegräumarbeiten, die Sauerei einfach irgendwoanders hin stellen. Irgendwann am Vormittag kamen dann die ersten Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner und brachten Willkommensgeschenke. Es wurden Geschichten erzählt von früher. Viele erzählten wie sie nach Tressow kamen und die uns häufig gestellte Frage, weshalb wir denn hierher kamen wurde natürlich auch immer wieder beantwortet. Die Menschen hier haben sich wahrlich gefreut über die Einladung und haben dies gezeigt. Sie waren neugierig wie wir einander erstmals so kennen zu lernen. Wir wurden auch häufig gefragt, ob wir denn die Ferienwohnungen weiter betreiben werden, was wir natürlich tun. Dass Tressow im Winter öfter mal wegen Schneeverwehungen von der Außenwelt abgeschnitten ist haben wir erfahren und der Stadtplan von Tressow See wurde auch ergänzt. Dann war es fast durchgehend ein kommen und gehen. Viele freuten sich einander zu sehen, einige haben sich auch noch gar nicht gesprochen. Die Idee, das ganze Dorf zur Begrüßung einzuladen wurde als „typisch Wessi“ bezeichnet. Wir bekommen alles was wir brauchen. Blumen, Wein, ausgezeichnetes selbst gebackenes Brot mit Nüssen und Rosinen, Salz, Bücher, gute Wünsche, Spielsachen und noch viel mehr. Immer wieder hören wir, dass die Mecklenburger sehr vorsichtig sind und man auch schnell mal in Ungnade fällt. Daran schließen sich dann meist ganz persönliche Lebensgeschichten. „Und sagt nie Mecklenburg“ (mit kurzem erstem e) “ – es heißt Mecklenburg“ (mit langem erstem e) – “ – das c ist ein Dehnungs-c.“ lernen wir von einer Nachbarin. Anne-Christin wird gleich in deren Garten eingeladen und kommt mit einem Arm voll Erdbeerpflanzen wieder.

Also – was soll man da noch sagen. So viel Freundlichkeit und Herzlichkeit wird uns hier entgegengebracht. Da bleibt wirklich nur ein ganz großes Dankeschön ans ganze Dorf.

Wir haben uns veschätzt. Nicht mit der Anzahl der Kuchen, sondern mit der Anzahl der Gäste. Am Vorabend haben wir gesagt, dass nicht mehr als zwanzig kommen werden. Es waren dann fast dreißig. – Ein wirklich tolles Dorf ist das!

DSC_2874-k DSC_2876-k DSC_2878-k DSC_2880-k DSC_2884-k DSC_2885-k DSC_2886-k DSC_2887-k DSC_2890-k DSC_2893-k

Heute (Sonntag) muss dann das Holz gestapelt werden. Bei mildem Frühherbstwetter machen wir dann noch eine Ausfahrt auf dem See. Davor treffen wir am See noch zwei ältere Menschen. Sie erzählen uns, dass sie vor zweiunddreißig Jahren zum letztenmal hier gewesen wären und dass da noch alles ganz anders ausgesehen hätte. Die Frau sagte, dass sie dafür zuständig war, dass die Kinder des im Schloss ansässigen Erziehungsheimes auch schwimmen lernen.

 

DSC_2903-k DSC_2915_1-k

Woche drei.

DSC_2798-k

Wir sind nun schon eine Woche marderfrei. Das dürfen wir einerseits als Erfolg verbuchen, allerdings sollten wir uns darüber auch nicht zu früh freuen. Marder sind auch treue Tiere, wie uns einige Fachleute versichern. Eine Nachbarin berichtete, welche Häuser in der Straße bereits vom Marder befallen waren – wir sind nicht die einzigen. Einer der Experten erzählte von einem Haus, das nun bereits schon die zweite Gerneralsanierung hinter sich hat.

Nun beschäftigen uns – neben den täglichen Arbeiten – zwei Fragen. Zum einen: wie gehen wir mit dem Marderschaden um. Eigentlich sind es drei Fragen, denn die Frage eins ist mit Frage zwei eng verbunden. Frage zwei also gleich im Anschluss: welche Zukunft hat unser Dach überhaupt in der Form (Kaltdach, Unterspannbahn, Zwischendecke mit vermutlich original 14 cm Mineralwolle gedämmt, Dachschrägen mit maroder Mineralwolle, ebenfalls 14 cm). Die Anschlüsse wurden aus Vakaflex gearbeitet. Ein Material, was sich im Laufe der Zeit auflöst. Wenn unser Dach in der Form eh keine Zukunft hat, dann können wir auch ein Provisorium für die Marderschäden einbauen, wobei sich hier auch einige Fragen stellen. Die Fachleute sind sich noch uneinig. Wir haben ein Angebot eines Handwerkers, der das Dach an der am meisten betroffenen Stelle aufmachen würde und von außen flicken würde (ca. 800 Euro). Eine weitere Stelle auf der anderen Seite ist aber auch stark betroffen. Da werden wir auf jeden Fall dran müssen.

Die Frage drei ist unsere Heizung, die man eigentlich nicht als Heizung bezeichnen kann. Es handelt sich dabei eher um einen Ölvernichter. Die Verbrauchszahlen für den Ölverbrauch des Vorbesitzers kann man als falsch ansehen. Die Heizung tut zwar, hier ist aber dringender Handlungsbedarf. Der Ölbrenner der Marke Abig aus Überlingen ist aus dem Jahre 1994 – das dürfte schon alles sagen. Das Potential ist ganz schön groß. Direkt neben dem Heizraum ist unser Wohnraum, da steht derzeit ein Kaminofen drin. Den könnte man ohne großen Aufwand gegen einen wasserführenden Ofen auswechseln. Der bräuchte dann einen Speicher, der natürlich auch für eine solarthermische Anlage gebraucht würde. Blöd nur, dass im Heizraum relativ wenig Platz ist. Ich hätte gerne einen 2000 Liter Puffer. Am Stück kriegt man aber nur einen 1000 Liter Puffer rein. Damit könnten wir auch leben und irgendwann einen zweiten 1000 Liter Puffer daneben stellen. Die Kosten für Puffer, Kaminofen, neuen sparsameren Ölbrenner und Solaranlage sind überschaubar. Nun hat ein anderer Experte einen Pelletofen ins Spiel gebracht. So ein Superding mit automatischer Beschickung und so. Die betriebswirtschaftliche Rechnung sieht interessant aus. Allerdings wäre es eine rechte Investition. Er würde dann noch eine Photovoltaikanlage empfehlen mit Wärmepumpe, die ihre Wärme aus dem Heizraum holt. Das hat mich dann zu der Bemerkung gebracht, dass man dann die Installation im Heizraum auch nicht dämmen müsste und die Wärmepumpe ja dann noch effektiver wäre. Naja. Experten halt. Der Herr kam mit einem schicken weißen Mercedesgeländewagen angerollt, offensichtlich ist sein Geschäftsmodell erfolgreich.

Am vergangenen Samstag bauen wir dann endlich die Kinderbetten auf. Die Kinder schrauben kräftig mit. Die beiden schrauben mittlerweile so gut, dass ich kaum nachziehen muss, eigentlich nur zur Kontrolle.
Die Woche ist quasi ausgefüllt mit ganz normalen Alltagssachen. Wir haben noch Vollpensionsbesuch bis Mittwoch. Damit ist zumindest Anne-Christin beschäftigt. Hier ein Handwerkertermin, dann ein bisschen umgraben, dann etwas Büro machen, dann eine Besorgung machen. Die Kinder bekommen Husten und Schnupfen, gehen aber weiter in den Kindergarten.

Anfang der Woche bestelle ich eine Tiefkühltruhe. Gomin will bald schlachten und wir bekommen Hackfleisch und Würste. Außerdem können wir ein Wildschwein und ein Kaninchen haben. So werde ich mit 50 Jahren endlich Tiefkühltruhenbesitzer – wollte ich ja immer schon.

DSC_2836-k

Am Donnerstag fahre ich dann wieder nach Gägelow zum Einkaufen (ca. 12 Kilometer) und in den Baumarkt. Wir beschließen am kommenden Samstag (27. September) einen Tag der offenen Tür zu machen und die Nachbarn einzuladen zu Kaffee und Kuchen. Also Einladungen machen und verteilen. Es sind etwa 22 Häuser. Da kann man schlecht irgendwo eine Grenze machen und die dann nicht einladen. Ich mache noch einen kurzen Ausflug nach Zierow an die Ostsee, dort wo man Parkgebühr und Strandgebühr bezahlen soll und mache drei Ostseefotos. Mittags kommt dann der Pelletsofenfachmann.

DSC_2851-k
Gestern haben wir dann morgens aus den Wiegenteilen ein Schuhregal gebaut und nachmittags unseren Pflaumenbaum abgeerntet, also geschüttelt und die Pflaumen aufgesammelt. Die Früchte sind verhältnismäßig klein und schon etwas geschrumpft, also möglicherweise etwas überreif oder haben einfach zu wenig Wasser bekommen. Wie auch immer, sie sind nur schwer zu entsteinen. Gomin (Nachbar) leiht uns zwar einen Pflaumenentsteiner, damit geht es aber auch nicht viel besser. Nachmittags wird dann noch eine Lieferung Brennholz angeliefert. Abends quälen wir uns noch durch einen Eimer Pflaumen.

DSC_2856-k

DSC_2850-k

Samstag dann Holz stapeln. Regen war angesagt, ist dann aber doch nicht gekommen. Und nachmittags wieder Pflaumen entsteinen. Die entsteinten Pflaumen kommen erstmal – genau -, in die Tiefkühltruhe. Immerhin sind etwa 20 Kilo entsteinte Früchte zusammen gekommen.

DSC_2826-k

DSC_2821-k

Das Windspiel ist übrigens eine Hinterlassenschaft eines Gastes, das Namensschild ein Geschenk des gleichen Gastes. Also manchmal kann man schon staunen was Gäste so hinterlassen. Die einen hinterlassen Namensschilder und Windspiele, die anderen Schnaps- und Weinflaschen.

Achja – die Alarmanlage habe ich ja letzte Woche schon erwähnt. Falls Du so etwas brauchst, hier liegt sie zur kostenlosen Abholung …

DSC_2812-k

Alarmanlage von annodingsda von innen.

DSC_2813-k

Die Bedieneinheit des Gerätes.

Das Gesamtbild sieht derzeit ungefähr so aus:
Die nächsten Schritte bezüglich Dachreparatur sind noch nicht klar, wir warten noch auf ein Angebot. Wann wir dazu kommen die Fenster zu streichen ist noch offen. Wir wohnen noch in relativ viel Pappe. Um mich herum stehen noch so ungefähr 20 Pappkisten, unter mir ist auch noch Pappe.

DSC_2811-k

Das Verfahren heißt übrigens rigolen. Ein richtiger Rigolpflug pflügt etwa 85 cm bis 1 m tief. Davon bin ich noch etwas entfernt.

DSC_2829_1-k

Wir finden Fundstücke und Kunststücke.

DSC_2858_1-k

Die zweite Woche oder der fünfte Hausbewohner

Hier vergeht kein Tag ohne neue Überraschungen. Jaja, einige Leserinnen oder Leser mögen denken „was die nur machen …“. Uns geht es nicht viel anders. Noch sind viele Kartons noch nicht ausgepackt, insbesondere mit den Bürokartons tue ich mich etwas schwer, denn da wartet jede Menge Aufräumarbeit auf mich und dabei gibt es doch viel dringendere Arbeit. Die Erwerbstätigkeit nimmt derzeit noch nicht viel Raum ein, so nutzen wir die Zeit für viele andere Dinge wie Gästebetreuung, Nachbarn kennen lernen, Bürokratie. Anfang der Woche war noch herrliches Spätsommerwetter, man kann noch wunderbar im See schwimmen, was ich ungefähr jeden zweiten Tag schaffe. Am Montagnachmittag schaffen wir endlich die versprochene Bootsfahrt. Wir bringen das Anglerboot zum Steg, montieren Dollen und Riemen und fahren nach Käselow und zur Insel. Weiter trauen wir uns noch nicht, uns fehlen noch zwei Schwimmwesten, doch auch die werden gleich bestellt.

Am Dienstag fahre ich nach Grevesmühlen mit dem Liegefahrrad. Das ist eigentlich ein optimales Fahrzeug für Überlandfahrten. Ich nehme einen Umweg über Gressow und kaufe noch unterwegs zwanzig Eier. Dort bekomme ich Brennholz angeboten, kann mich da aber nicht für den Straßenkauf entschließen. In Grevesmühlen wird das Auto auf das Kennzeichen WIS-TS 1 umgemeldet. WIS-TS sehen wir an einigen Fahrzeugen in der Nachbarschaft, wir sind also in guter Gesellschaft. Grevesmühlen ist ein nettes Städtchen mit viel Kopfsteinpflaster, welches sich auch im Tourismus versucht. Es gibt dort die bekannten Supermärkte, Autowerkstätten, einen Drogeriemarkt und vieles was ich noch nicht entdeckt habe. Die Überlandfahrten mit dem Liegerad sind bei etwa gleicher Entfernung wie von Lörrach ins Walzwerk doch vollkommen anders. Es gibt keine Ampeln und Bahnschranken, kaum Kreuzungen und andere Hindernisse zu überwinden. Der größte Teil der Strecke verläuft geradeaus und ich möchte bei 40 km/h eigentlich schneller fahren. Vermutlich wird der Stromverbrauch höher sein als auf der Hausstrecke zwischen Lörrach und Münchenstein. Das muss ich demnächst mal ausmessen. Gegenüber dem Auto habe ich hier natürlich keinen zeitlichen Vorteil. Immerhin habe ich Bewegung in frischer Luft, der Autoverkehr ist erträglich, selbst auf der Bundesstraße. Auf den Landstraßen begegne ich ganz selten Autos.

Am Mittwoch wieder etwas Support für Zephir. Außerdem beschäftigt uns unser Hausbewohner Nr. 5. Er bewohnt ein ganzes Stockwerk bzw. hat dieses wohl im Einverständnis mit dem Vorbesitzer in Beschlag genommen. Er ist nachtaktiv, macht sich vor allem morgens und abends durch Geräusche im Dach bzw. im Kinderzimmer hinter der Verkleidung bemerkbar. Das wäre vielleicht noch verkraftbar, jedoch wird der Dachboden dadurch quasi nicht nutzbar. Die Kacke liegt großzügig verteilt auf dem Dachboden und es ist ungewiss, was er durch seinen Spieltrieb mit dort abgestellten Gegenständen anstellen wird. Auch ist die Isoliertung an einigen Stellen bereits deutlich beschädigt. Wir hätten diesen lustigen Gesellen gerne los oder besser gesagt zumindest aus dem Haus. Die im Internet zu findende Information darüber wie ein solcher Bewohner loszuwerden ist, ist sehr vielfältig, aber auf der anderen Seite auch nicht so hilfreich. Es ist dort zu lesen „am besten ist es sich damit zu arrangieren“ bis „Rattengift“. Beides kommt für uns erstmal nicht in Frage. Dann gibt es Hinweise über „Kammerjäger“ (teuer) bis „Dach komplett sanieren“ (noch teurer). Die meisten Hinweise beziehen sich auf Tipps wie „vergrämen“ und „Hausmittel“. Das Dach ist zu kompliziert, um es mit erträglichem Aufwand marderdicht zu bekommen. Das Tier kommt schließlich durch kleinste Öffnungen oder macht sich selbst Löcher durch die es dann durch passt. Gomin erzählt, dass er selbst bei sich bereits auf dem Dachboden geschlafen hat um die Wege eines Marders zu erkunden. Wir hatten gehofft, dass unsere Geräusche ihn genug stören, sodass er sich ein anderes Revier sucht. Aber wir mussten feststellen, dass er sich wohl an uns gewöhnt hat. Nach zwei oder drei Tagen Marderruhe war er wieder da, er hatte sich an uns gewöhnt. Es mussten nun andere Mittel her. „Diesellappen aufhängen“ war auch so ein Tipp. Auch davon haben wir abgesehen.

Um auch noch etwas anderes zu machen, habe ich dann mal die Alarmanlage abmontiert. Ein Relikt aus vergangenen Tagen. Wenn mir jemand das Teil zeigen würde, so würde ich sagen, dass es aus den siebziger Jahren ist. Nein, das war vermutlich im Baujahr des Hauses ein topmodernes Gerät und hat vermutlich mit Installation so viel gekostet wie ein gut ausgestatteter Kleinwagen zum Neupreis. Wer eine Alarmanlage braucht, darf sich gerne melden, das Gerät kann hier kostenlos abgeholt werden.

Am Donnerstag vormittags noch schnell ein paar Fotos vom Haus und von der Umgebung machen. Schließlich brauche ich Fotos von jeder Jahreszeit. Für Sommerbilder ist es schon zu spät, aber vor dem Herbst möchte ich noch ein paar Motive einfangen. Danach geht es wieder mit dem Liegerad nach Dorf Mecklenburg (ca. 13 Kilometer). Dort hole ich die Kinderausweise, gebe die Kindergartenanmeldung ab und melde das Gewerbe an. Am Nachmittag fahren wir nach Lübeck zum schwedischen Möbelhaus mit den chinesischen Produkten, kaufen dort die Matratzen für die Kinderbetten, die wir im Anschluss bei zwei verschiedenen Adressen in Lübeck abholen. Das Sightseeing beschränkt sich darauf die kürzesten Verkehrswege zu finden. Lübeck ist ziemlich groß – für unsere Verhältnisse.

Nachdem unsere weiteren Anstrengungen den Marder loszuwerden nicht wirklich erfolgreich waren, ist der Freitag fast komplett ausgefüllt mit der Beschäftigung mit dem Tier. Wir versuchen Expertenrat einzuholen. Ein Dachdecker kommt sogar vorbei und sieht sich das Dilemma an. Wir hatten uns bereits dazu entschlossen die „Marderleitern“ an der Außenseite des Hauses zu entfernen. Der Dachdecker bestärkte uns in dem Vorhaben und meinte, so lange der Zugang von außen so einfach ist, muss man auch keine Löcher im Dach verstopfen. Der Marder ist ein schlaues, verspieltes und vorsichtiges Tier. So wird er in dem verwinkelten Kaltdach auch wieder ein neues Loch finden. Also gingen wir mit Motorsäge, Astschere und Leiter ans Werk sämtlichen Bewuchs zu beseitigen, der dem Marder als Kletterhilfe dienen könnte. Dabei zeigten sich dann weitere künftige Baustellen am Haus. Das Holz an der Fassade bedarf an einigen Stellen dringender Pflege oder muss ersetzt werden. Die Fenster müssen dringend renoviert werden.

Etwas ernüchternd war dann auch die Diagnose des Fachmanns was den Zustand des übrigen Daches angeht. Es sind dort flexible Dachabdichtungen von Braas aus Kunststoff verbaut, die sich im Laufe der Zeit auflösen. Das könnte in den nächsten Jahren dann so weit sein. Na prima! So ein gebrauchtes Haus ist ja für einige Überraschungen gut. Naja, wir wollten es ja so. Es wird sich dann spätestens in einigen Jahren die Frage stellen, ob das alte Dach geflickt wird oder das Dach komplett neu gemacht und neu gedämmt wird. Der Dachdecker nannte uns auch einen ungefähren Preis. Den nennen wir jetzt aber hier lieber nicht.

Am Freitagabend hörten wir wieder den Marder – vermutlich hat er seinen Schlafplatz verlassen. Am Samstagmorgen stand ich ab Beginn der Dämmerung am Fenster. Es ist zu früh für Erfolgsmeldungen, jedenfalls konnten wir ihn heute (Samstag) Abend nicht hören.

Dafür war heutevormittag bei Nieselwetter Büroarbeit (privat und Verwaltung) angesagt, nachmittags wurden Kinderbetten aufgebaut.

DSC_2695-k

DSC_2697-k

Die Badewiese am See.

DSC_2699-k

DSC_2732-k

DSC_2740_1-k

DSC_2753-k

Für Panoramafreunde

tressower_see_2014-09_2-k50 tressower_see_2014-09-k50

Die erste Woche.

Die erste Woche war definitiv zu kurz. Sie hätte gut und gerne doppelt so viel Tage und an jedem Tag doppelt so viel Stunden haben dürfen.

Wir haben wunderschönes spätsommerliches Wetter, gegen Ende der Woche sogar fast sommerliche Temperaturen. Der See ladet noch ein zum Bade. Zumeist abends ist es eine herrliche Erfrischung eine Runde schwimmen zu gehen. Am Anfang der Woche arbeiten wir daran, dass die ganz normalen Sachen in Gang kommen. Dass die Küche funktioniert, das Büro zumindest betriebsbereit wird, Telefon und Internet funktionieren. Jedes Detail ist mit Besonderheiten garniert. So scheint der Telefonanschluss am Montag zu funktionieren. Es kommt aber häufig zu Störungen, sodass ich mal wieder eine halbe Stunde Wartemelodie hören darf. Das ist so eine ganz lustige Geschichte am Rande. Früher haben sich ja die Menschen lustig gemacht über Warteschlangen. Die Warteschlangen gibt es immer noch. Dafür funktioniert der Internetanschluss ab Dienstag ausgezeichnet. Ich messe bis zu 126 MBit im Download und 9 MBit im Upload. Da kann man nicht meckern. Mit dem Volumen kommen wir wohl auch hin. Am Mittwochnachmittag kommt dann der Techniker, schaltet uns eine andere Erdleitung und von da an geht auch das Telefon störungsfrei.

Am Sonntag dürfen wir die ersten Gäste begrüßen. Wir stellen fest, dass die Ausstattung der Ferienwohnungen nicht so ganz unserem Standard entspricht. Da werden wir bald mal nachbessern. Etwas Kochgeschirr, neue Bettwäsche und Putzmittel wird den Ferienwohnungen zu neuem Glanz verhelfen.

Am Mittwoch ist dann bei mir der erste Arbeitstag, dringende Aufträge warten. Das Büro erfüllt seinen Zweck auf Anhieb ausgesprochen gut, trotz der provisorischen Einrichtung. Die Aussicht aus dem Bürofenster macht, dass ich gut arbeiten kann, denn eigentlich würde ich doch lieber draußen etwas tun.

DSC_2455-k

Es gibt ein paar weitere Überraschungen. In der unteren Ferienwohnung gibt es ein Pfütze, wenn in der oberen Ferienwohnung geduscht wird. Es gibt auch angenehmere Überraschungen: Versuch macht kluch, das Auto passt in den Carport. „Passt schon“, wir haben also offensichtlich das richtige Haus gekauft. Zwischen Auto- und Carportdach ist noch etwa ein Zentimeter Platz.

DSC_2610-k DSC_2611-k

Am Donnerstag breche ich vor Sonnenaufgang zu einer Fotosafari auf. Es ist die letzte Gelegenheit ein paar Bilder zu machen, die vielleicht noch etwas Sommerstimmung erahnen lassen. Wegen des frühen Frühlings in diesem Jahr stehen die Zeichen in der Natur schon deutlich auf Herbst.

DSC_2522-k DSC_2537-k DSC_2560-k DSC_2562-k DSC_2588-k DSC_2592-k DSC_2593-k DSC_2602-k DSC_2606-k

Später fahren wir nach Dorf Mecklenburg zum Einwohnermeldeamt. Wir müssen zweimal hin fahren, denn beim erstenmal hatte ich den Kaufvertrag vergessen. Wie sollten wir dem Fräulein vom Amt auch klarmachen, dass wir wirklich hier eingezogen sind? Um zwölf werden wir aus dem Amt entlassen, die Kindergartenverträge haben wir nun auch.

Am Nachmittag lassen wir bei wunderschönem Wetter das Boot ins Wasser und machen eine Ausflugsfahrt quer über den See.

Am Freitag gehen die Kinder morgens zu einem ersten Besuch in den Kindergarten. Bio-Essen gibt es dort nicht und vermutlich dürfte es noch einige andere Unterschiede zum bisherigen Kindergarten geben. Dennoch sind wir mal zuversichtlich, dass sie dort gut hingehen können. Am Nachmittag ist dann Kartoffelernte bei Gomin auf dem Bio-Hof Iria in Quaal.

DSC_2616-k DSC_2619-k DSC_2639-k

Samstag. Vor einer Woche wurden wir hier empfangen und haben die Schlüssel in Empfang genommen. Wir kommen langsam an. Heute war dann Kartoffelernte zweiter Teil. Bei schönstem Wetter schönste Kartoffeln aus sandigem Boden auflesen. Davor noch schnell den Achter aus dem Vorderrad vom Tandem ziehen. Naja – Heiner mag es entschuldigen. Ich bin kein Zentrierexperte. Die Feinjustierung überlasse ich dann lieber Fachleuten. Es handelt sich um eine qualifizierte Arbeit, die einiges an Übung und Erfahrung erfordert. Damit kann ich nicht dienen. Aber mein alter ausgeleierter Speichenschlüssel taugt immerhin, um das Rad wieder fahrtüchtig zu machen. Mit unserem Familiengespann sorgen wir immer wieder für Aufmerksamkeit. Nachmittags hatten wir Jürgen zum Kaffee eingeladen. Uns fehlten aber noch ein paar Sachen fürs Wochenende, weshalb ich mit dem Liegerad zum Einkaufen wollte. Also schnell alles zusammenpacken und nach Gägelow fahren. Das geht auch ganz gut. Etwas ungewohnt ist es, dass man quasi die ganze Zeit im größten Gang geradeaus fährt und kaum Kreuzungen, Bahnschranken und Ampeln zu bewältigen sind. Ich orientiere mich im Hagebaumarkt, versuche erfolglos einen guten Fahrradreifen (42-622) zu bekommen und kaufe ein paar Lebensmittel. Insgesamt war ich dann 2,5 Stunden unterwegs, davon etwa eine halbe Stunde mit der Suche nach Spezialitäten beschäftigt. Das wäre im Internet in wenigen Minuten erledigt. Ob sich das Liegerad als Einkaufsfahrzeug bewährt, muss sich noch zeigen. Mit dem Auto wäre ich gut eine halbe Stunde schneller. Es zeigt sich aber, dass es sich lohnen wird, die Besorgungen zu bündeln, also vorausschauend zu planen und einzukaufen, ausreichend Zeit für die Besorgungen einzuplanen und bei Lebensmittelvorräten lieber etwas großzügig disponieren. Das dürfte die ein oder andere Fahrt sparen.

Dann kommen wir noch dazu, endlich unsere Geschenke auszupacken. Die lagen die ganze Zeit auf dem großen Gabentisch – wir sind einfach nicht dazu gekommen. Dafür waren wir schon sehr berührt, die vielen ganz persönlichen Botschaften und Gaben zu entdecken. Ach – was habt ihr euch für Gedanken gemacht.

Die Vorräte der A6 Postkarten mit der Landkarte auf der Rückseite gehen zu Ende. Aber ich habe noch keine geeigneten Bilder für eine neue Postkarte. Die Farben sind bereits allzu herbstlich. Ich könnte zwar die Wiese grün anmalen, ich mag aber nicht.

DSC_2645-k

Auf dem Kartoffelacker

DSC_2669-k

Ernte – noch unsortiert.

DSC_2680-k

DSC_2681-k

DSC_2682-k

Der Umzug

Wie ist eigentlich unser Umzug gelaufen?

Die Kurzform ist: wir sind angekommen und unsere Sachen auch. Wir haben ein Riesenchaos und eine wunderbare Umgebung – die wir derzeit noch gar nicht so richtig wahrnehmen können.

Aber jetzt mal ganz langsam.

Es ging ungefähr so vor sich … am Donnerstag wurden wir von vielen hilfreichen Händen und Herzen verabschiedet. Da gibt es ein ganz ganz großes Dankeschön an alle – es war ein sehr bewegender Tag. Die Arbeit selbst war um die Mittagszeit fast abgeschlossen. Das ging alles wirklich sehr rund und ich war nur damit beschäftigt das Kreppband oder den Marker zu organisieren, Fragen zu beantworten ob dies und jenes mit soll und zu sehen an welcher Ecke es noch was zu tun gibt. Die Waschmaschine hätte ich fast vergessen. Aber auch die war dann in wenigen Minuten in der Garage. Toll. Und hier kommt auch schon die Antwort auf die so oft gestellte Frage „freut ihr euch?“ – von solchen Freunden Abschied zu nehmen ist schwer!

Dennoch – wir haben es ja so gewollt. Da mussten wir nun durch. So waren wir am Freitag in größter Erwartung, dass um 9 Uhr ein Umzugslaster anrollt. Statt dessen bekamen wir um viertel vor neun einen Anruf: wir kommen um halb zwölf. Da dreht es alle Pläne auf den Kopf. Die Einladehelfer wollten umdisponiert werden und die bange Frage: kommt das Auto auch wirklich um halb zwölf? Und: können wir dann gleich los? Heiner und Martin sagten, dass wir los können und sie sich um die Beladung kümmern wollten. Dennoch war bis Mittag noch viel zu tun. Die Kleinigkeiten zusammen räumen, Reiseproviant vorbereiten, Auto beladen und auch das ein oder andere Abschiedsgespräch wollte noch geführt sein. Das sind bewegende Momente, die so voll und intensiv sind, dass man sie gar nicht so wirklich verarbeiten kann. Das Auto kam dann etwa um viertel vor zwölf. Ein kurzer Rundgang mit den Umzugsfacharbeitern, nochmal alle verabschieden und dann um viertel nach zwölf auf die Straße. 927 Kilometer lagen da noch vor uns. Ein 15 Kilometer langer zäher Stau hinter Freiburg wegen Baustelle wollte uns nicht so recht aus Süddeutschland ziehen lassen. Es gab dann unterwegs auch noch per Mobiltelefon zu klären ob das Klavier nun mit kommt oder nicht. Das Ergebnis dieser Verhandlungen war, dass das Klavier zwar mitkommt, es aber zu einer weiteren Verzögerung der Abfahrt des Lastwagens kommt, da die zusätzlichen Tragehelfer erst um halbfünf zur Verfügung standen. Nach drei Stunden auf der Straße waren die ersten hundert Kilometer geschafft. Dann ging es – entsprechend der Tageszeit, mit kleineren und mittleren Stockungen in den Norden. Noch bei Gomin den Schlüssel für die Ferienwohnung holen und um ein Uhr konnten wir uns dann auch zur kurzen Ruhe legen. Das Wetter brachte uns unterwegs etwas Regen, meistens war es aber trocken. Die Ankunft nachts in Tressow war einerseits ein bisschen unheimlich oder besser gesagt ungewohnt, im wahrsten Sinne des Wortes. Andererseits war es schon ganz schön erstaunlich, dass uns alles recht vertraut ist und wir uns hier schon richtig zu Hause fühlen.

Am Samstag waren wir dann bereits um halb sieben am Haus und wurden um kurz vor sieben vom Vorbesitzer begrüßt und eingelassen. Es folgte eine ausführliche Übergabe, die dann schon ein paar Überraschungen parat hatte. Der Dachboden ist praktisch nicht nutzbar, da er auch dem Marder als Spielplatz dient. Der Schuppen hat angeblich ein undichtes Dach und ist demnach auch nicht wirklich zu gebrauchen. Nun könnte man da von Täuschung sprechen, was ich so nicht stehen lassen mag. Wir hätten durchaus die Gelegenheit zu einer zweiten Besichtigung gehabt und hätten dann natürlich alles genau in Augenschein genommen. Aber: was hätte es genützt? Wir hätten wohl kaum mehr Verhandlungsspielraum gehabt und die Entscheidung hätten wir deswegen auch nicht geändert. Dennoch hätten wir natürlich gerne auf solche Überraschungen verzichtet.

Es war klar, dass unser Umzugsgut nicht um neun Uhr in Tressow eintrifft. So haben wir uns mit Ausrüstung aus der Ferienwohnung und einem zusätzlichen Einkauf beholfen, haben das Auto ausgeladen und hatten ein wenig Zeit alles zu inspizieren. Wir waren bei Gomin und Jutta Kaffee trinken, haben unsere Vorräte ergänzt und unsere ersten Gäste begrüßt. Anne-Christin hat mit Akribie die Ferienwohnung vorbereitet. Um kurz vor fünf war es dann so weit und das rote Auto fuhr die Straße herunter. Mir war klar, dass der Laster wegen des Nussbaums an der Ecke nicht in die Einfahrt fahren kann. Mit unserem Einverständnis fuhr er dann doch in die Einfahrt – der Nussbaum hat jetzt ein paar Äste weniger und sieht etwas gerupft aus. Ein Andenken an den Umzug und in zwei Jahren wird man nicht mehr viel davon sehen. So gut wir konnten, haben wir den Jungs beim Ausladen geholfen. Kurz nach 18 Uhr war dann alles ausgeladen – das Klavier fehlte noch. Die Jungs haben sogar fast alles an Ort und Stelle getragen – das war wirklich ganze Arbeit. Natürlich kam nicht alles so an wie es am Zielort eingeladen wurde. Bei Samsons Fahrrad ist nun ein „Motor“ eingebaut. Der Freilauf surrt, ich konnte das Phänomen noch nicht beheben. Das Tandem hat am Vorderrad einen Achter und der Tisch eine ziemliche Macke. Insgesamt können wir aber zufrieden sein. Dann noch gemeinsames Abendessen.

Wir fingen dann gleich damit an die notwendigsten Sachen einzurichten. Küchenkartons auspacken, Schlafstätten richten bis spät in die Nacht. Und was nicht fehlen durfte: den See ausprobieren. Wir störten zwei Angler auf dem Steg und nahmen ein kurzes und erfrischendes Bad. Die Wassertemperatur haben wir nicht gemessen. Am Abend dann eine Überraschung am Fenster im Obergeschoss: ein recht großes Tier war dort an der Scheibe zu sehen. Ich dachte: wie so ein Tier wohl fliegen kann? Bei näherer Betrachtung entpuppte sich das Tier als Laubfrosch.

Am anderen Morgen dann Frühstück und danach eine Fahrt nach Wismar zum Bahnhof. Alrun musste auf den Zug. Einfach genial, dass sie mitgekommen ist! Später kam dann erster Besuch von Nachbarn, wir wurden herzlich begrüßt. Die „Dorfälteste“  ist gleichzeitig Zeitungsausträgerin und kam später mit einem Willkommensgeschenk: Kirschmarmelade und Pfirsich/Pflaumenmarmelade. Glücklicherweise hatten wir noch keinen Telefonanschluss, sodass wir ungestört auspacken und einräumen konnten. Der abendliche Versuch das Internet in Betrieb zu nehmen schlug fehl, trotz Fernhilfe über Mobilfunk.

In den Ferienwohnungen ist die Ausstattung etwas spartanisch. Da müssen wir bald mal mit Küchenutensilien, neuer Bettwäsche und Putzmittel nachhelfen.

Morgends waren auf acht Uhr Manja und Tobias mit Annika und Nico angekündigt. Sie wollten Brötchen mitbringen. Wir haben dann nicht schlecht gestaunt, als um fünf vor acht das Auto vorfuhr. Sie waren die ganze Nacht über gefahren und sind nun unsere zweiten Gäste. Das Haus ist nun also voll. Heute war dann noch das Tagesziel: eine funktionsfähige Internetverbindung herzustellen. Der Prototyp dazu erwies sich als denkbar einfach. Nach einem Anruf bei der Telefonfirma habe ich entsprechende Zugangsdaten mitgeteilt bekommen. Dazu musste dann noch eine Einstellung am Rechner geändert werden. Die Übertragungsrate war allerdings etwas mau. 20 MBit im Download gingen in Ordnung, 1 MBit im Upload ging nicht. Also Antenne sauber ins Dach montieren und alles schön verkabeln. 20 MBit im Download sind geblieben, Upload ist nun auf 7 MBit. Das geht. Dazwischen eine Unterbrechung. Die Dorfälteste hat uns erzählt, dass unser Nachbarhaus an jemanden aus Süddeutschland verkauft wurde. Von meinem Fenster aus konnte ich einen VW Bus mit Tübinger Kennzeichen vorbeifahren sehen. Das mussten unsere Nachbarn sein. Also los: nix wie raus und Willkommenspostkarten überbringen. Die Menschen – eine Frau und ein Mann – schauten uns etwas verwirrt an auf die Frage, ob sie denn unsere neuen Nachbarn seien. Nein. Die Frau war in Tressow aufgewachsen und der Mann wäre an einem Häuschen in Tressow sehr interessiert. Wie wir denn an das Haus gekommen wären. Es wäre ja so ein wunderbarer Ort und so ein schönes Dorf. Es entwickelte sich ein sehr nettes Gespräch, an dessen Ende wir vereinbarten in Kontakt zu bleiben. Vielleicht gibt es ja eines Tages ein nettes Häuschen hier zu verkaufen. Die Telefonverbindung funktioniert nicht zuverlässig. Also wieder die berühmte Nummer wählen und eine halbe Stunde Wartemelodie hören. Am Mittwoch kommt ein Techniker vorbei, um die Leitung in Ordnung zu bringen. Bis dahin ist hier telefonieren nur eingeschränkt möglich.

So ein paar Sachen zeigen sich jetzt schon. Die Geländepflege und die Unterhaltsarbeiten am Haus sollten wir nicht unterschätzen. Ist zwar ganz hübsch mit den Sprossenfenstern, die sollten aber spätestens im nächsten Jahr alle mal geschliffen und neu gestrichen werden. Die Heizung erweist sich als echter Ölvernichter. Nur für die Brauchwasserumwälzung läuft sie recht oft. Da muss was getan werden. Der Dachboden muss nutzbar gemacht werden. Das könnte eine Großbaustelle werden. Dagegen erweist sich die Küche als recht brauchbar. Arbeit gibt es jedenfalls ohne Ende.

Gerade kommen alle aus Quaal von einem Ausflug und bringen leckere Sachen mit. Der Tag neigt sich schon wieder dem Ende zu. Wir kommen mit den Aufräumarbeiten nur langsam voran, es ist einfach etwas viel. Dennoch – dieser Bericht musste nun einfach sein. Für euch!

DSC_2298-k

Den Staubsauger hat Samson „verpackt“. Leider musste ich das Kunstwerk wieder auseinander nehmen.

DSC_2299-k

Wienerle, Kartoffelsalat und Nudelsalat für die Helferinnen und Helfer.

DSC_2304-k

Hier ist nun Platz für neues Leben.

DSC_2306-k

Auch andere Leute ziehen um …

DSC_2320-k

Endlich – der Laster ist da und wird beladen.

DSC_2323-k

So empfängt uns der See am Samstagmorgen.

DSC_2329-k

Dokumentationsfoto – damit auch kein Tröpfchen Wasser falsch abgerechnet wird – die Wasseruhr.

DSC_2332-k

Blick in den Garten

DSC_2337-k

Da unsere Möbel noch unterwegs sind, behelfen wir uns mit Gartenmöbeln.

DSC_2339-k

So leer wird es lange nicht mehr sein.

DSC_2340-k

Das Büro

DSC_2348-k

Elu und Sonne im Kinderzimmer

DSC_2351-k

Das Briefkastenschild.

DSC_2352-k

Ob das Auto wohl in den Carport passt?

DSC_2356-k

DSC_2357-k

Ohne Worte

DSC_2367-k

Hier sind wir nun zu Hause

DSC_2380-k

Der Laster kommt.

DSC_2396-k

Nur noch Kartons und Klavier müssen ausgeladen werden.

DSC_2398-k

Fuhrpark

DSC_2401-k

Abends.

DSC_2405-k

Besuch am Bürofenster.

DSC_2425-k

Das wichtigste Hilfsmittel: der gefüllte Werkzeugkasten leistet gute Dienste

DSC_2437-k

Willkommensgeschenke in Tressow: Pflaumen/Pfirsichmarmelade und Kirschmarmelade.

DSC_2440-k

Abends.

DSC_2444-k

Wir haben wieder FO Milch

DSC_2446-k

Das Gaffa Tape, welches ich vor dem Urlaub im letzten Jahr gekauft habe, leistet gute Dienste.