Die erste Woche.

Die erste Woche war definitiv zu kurz. Sie hätte gut und gerne doppelt so viel Tage und an jedem Tag doppelt so viel Stunden haben dürfen.

Wir haben wunderschönes spätsommerliches Wetter, gegen Ende der Woche sogar fast sommerliche Temperaturen. Der See ladet noch ein zum Bade. Zumeist abends ist es eine herrliche Erfrischung eine Runde schwimmen zu gehen. Am Anfang der Woche arbeiten wir daran, dass die ganz normalen Sachen in Gang kommen. Dass die Küche funktioniert, das Büro zumindest betriebsbereit wird, Telefon und Internet funktionieren. Jedes Detail ist mit Besonderheiten garniert. So scheint der Telefonanschluss am Montag zu funktionieren. Es kommt aber häufig zu Störungen, sodass ich mal wieder eine halbe Stunde Wartemelodie hören darf. Das ist so eine ganz lustige Geschichte am Rande. Früher haben sich ja die Menschen lustig gemacht über Warteschlangen. Die Warteschlangen gibt es immer noch. Dafür funktioniert der Internetanschluss ab Dienstag ausgezeichnet. Ich messe bis zu 126 MBit im Download und 9 MBit im Upload. Da kann man nicht meckern. Mit dem Volumen kommen wir wohl auch hin. Am Mittwochnachmittag kommt dann der Techniker, schaltet uns eine andere Erdleitung und von da an geht auch das Telefon störungsfrei.

Am Sonntag dürfen wir die ersten Gäste begrüßen. Wir stellen fest, dass die Ausstattung der Ferienwohnungen nicht so ganz unserem Standard entspricht. Da werden wir bald mal nachbessern. Etwas Kochgeschirr, neue Bettwäsche und Putzmittel wird den Ferienwohnungen zu neuem Glanz verhelfen.

Am Mittwoch ist dann bei mir der erste Arbeitstag, dringende Aufträge warten. Das Büro erfüllt seinen Zweck auf Anhieb ausgesprochen gut, trotz der provisorischen Einrichtung. Die Aussicht aus dem Bürofenster macht, dass ich gut arbeiten kann, denn eigentlich würde ich doch lieber draußen etwas tun.

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Es gibt ein paar weitere Überraschungen. In der unteren Ferienwohnung gibt es ein Pfütze, wenn in der oberen Ferienwohnung geduscht wird. Es gibt auch angenehmere Überraschungen: Versuch macht kluch, das Auto passt in den Carport. „Passt schon“, wir haben also offensichtlich das richtige Haus gekauft. Zwischen Auto- und Carportdach ist noch etwa ein Zentimeter Platz.

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Am Donnerstag breche ich vor Sonnenaufgang zu einer Fotosafari auf. Es ist die letzte Gelegenheit ein paar Bilder zu machen, die vielleicht noch etwas Sommerstimmung erahnen lassen. Wegen des frühen Frühlings in diesem Jahr stehen die Zeichen in der Natur schon deutlich auf Herbst.

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Später fahren wir nach Dorf Mecklenburg zum Einwohnermeldeamt. Wir müssen zweimal hin fahren, denn beim erstenmal hatte ich den Kaufvertrag vergessen. Wie sollten wir dem Fräulein vom Amt auch klarmachen, dass wir wirklich hier eingezogen sind? Um zwölf werden wir aus dem Amt entlassen, die Kindergartenverträge haben wir nun auch.

Am Nachmittag lassen wir bei wunderschönem Wetter das Boot ins Wasser und machen eine Ausflugsfahrt quer über den See.

Am Freitag gehen die Kinder morgens zu einem ersten Besuch in den Kindergarten. Bio-Essen gibt es dort nicht und vermutlich dürfte es noch einige andere Unterschiede zum bisherigen Kindergarten geben. Dennoch sind wir mal zuversichtlich, dass sie dort gut hingehen können. Am Nachmittag ist dann Kartoffelernte bei Gomin auf dem Bio-Hof Iria in Quaal.

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Samstag. Vor einer Woche wurden wir hier empfangen und haben die Schlüssel in Empfang genommen. Wir kommen langsam an. Heute war dann Kartoffelernte zweiter Teil. Bei schönstem Wetter schönste Kartoffeln aus sandigem Boden auflesen. Davor noch schnell den Achter aus dem Vorderrad vom Tandem ziehen. Naja – Heiner mag es entschuldigen. Ich bin kein Zentrierexperte. Die Feinjustierung überlasse ich dann lieber Fachleuten. Es handelt sich um eine qualifizierte Arbeit, die einiges an Übung und Erfahrung erfordert. Damit kann ich nicht dienen. Aber mein alter ausgeleierter Speichenschlüssel taugt immerhin, um das Rad wieder fahrtüchtig zu machen. Mit unserem Familiengespann sorgen wir immer wieder für Aufmerksamkeit. Nachmittags hatten wir Jürgen zum Kaffee eingeladen. Uns fehlten aber noch ein paar Sachen fürs Wochenende, weshalb ich mit dem Liegerad zum Einkaufen wollte. Also schnell alles zusammenpacken und nach Gägelow fahren. Das geht auch ganz gut. Etwas ungewohnt ist es, dass man quasi die ganze Zeit im größten Gang geradeaus fährt und kaum Kreuzungen, Bahnschranken und Ampeln zu bewältigen sind. Ich orientiere mich im Hagebaumarkt, versuche erfolglos einen guten Fahrradreifen (42-622) zu bekommen und kaufe ein paar Lebensmittel. Insgesamt war ich dann 2,5 Stunden unterwegs, davon etwa eine halbe Stunde mit der Suche nach Spezialitäten beschäftigt. Das wäre im Internet in wenigen Minuten erledigt. Ob sich das Liegerad als Einkaufsfahrzeug bewährt, muss sich noch zeigen. Mit dem Auto wäre ich gut eine halbe Stunde schneller. Es zeigt sich aber, dass es sich lohnen wird, die Besorgungen zu bündeln, also vorausschauend zu planen und einzukaufen, ausreichend Zeit für die Besorgungen einzuplanen und bei Lebensmittelvorräten lieber etwas großzügig disponieren. Das dürfte die ein oder andere Fahrt sparen.

Dann kommen wir noch dazu, endlich unsere Geschenke auszupacken. Die lagen die ganze Zeit auf dem großen Gabentisch – wir sind einfach nicht dazu gekommen. Dafür waren wir schon sehr berührt, die vielen ganz persönlichen Botschaften und Gaben zu entdecken. Ach – was habt ihr euch für Gedanken gemacht.

Die Vorräte der A6 Postkarten mit der Landkarte auf der Rückseite gehen zu Ende. Aber ich habe noch keine geeigneten Bilder für eine neue Postkarte. Die Farben sind bereits allzu herbstlich. Ich könnte zwar die Wiese grün anmalen, ich mag aber nicht.

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Auf dem Kartoffelacker

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Ernte – noch unsortiert.

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