Archiv für den Monat: Januar 2022

Sturm mit Windstärke 11

Am Freitag sagte mir ein Blick aus dem Fenster: WIS-TS 101 muss geklaut worden sein. Nein, nicht das Fahrzeug. Das stand ja noch da. Aber es stand ohne Kennzeichen da. Sowas ist immer doof. Der Ärger, Kosten, Zeit … Also erstmal die netten Jungs von der Polente anrufen. Die kamen auch gleich und haben den Schaden aufgenommen. Ein Zertifikat haben sie nicht ausgestellt … Anne-Christin fuhr gleich nach Grevensmühle, um neue Schilder zu organisieren. Leider brauchte sie hierfür das polizeiliche Zertifikat und als sie das organisiert hatte, war die Zulassungsstelle auch schon zu. Immerhin hat sie erfahren, dass sie eine neue Schildnummer bekommt, da WIS-TS 101 jetzt erstmal gesperrt ist. Wir machen uns also tolle Gedanken, was denn auf dem neuen Schild alles drauf stehen könnte. NR 1 ist so ein Favorit. Wird es aber vermutlich nicht geben. Und NR 2 geht ja überhaupt gar nicht. CO(VID) 19 wäre auch noch lustig.

Mit ungefähr 100 km/h fegte der Wind letzte Nacht hier ums Haus. Leider haben wir keinen Windmesser. Nadia hieß das Ding. Bis Windstärke 11 – es war etwas ungemütlich, die Kinder haben im Büro übernachtet. Die Schadensbilanz fiel glücklicherweise überschaubar aus.

Das Brennholz hat es partiell abgedeckt. Es muss dennoch ganz ordentlich gefegt haben. Wie man sieht, hat es einige Beschwerungshölzer über die Hecke geblasen, ein paar sind auch zwischen Holzstapel und Hecke gelandet. Also die Folientechnik bewährt sich doch nur sehr bedingt. Ein toller Unterstand wäre toll. Am besten mit selbst gesägtem Holz …

Hier gibt es eine neue Website: http://doku.dtp-net.de. Die Kinder waren die letzte Woche zu Hause. Wegen Erkältung. Samson hat irgendwie nicht so ein Faible für Routineaufgaben. Das kann ich sehr gut verstehen. Da hat er ein Programm geschrieben, was ihm die Rechnerei schnell erledigen soll. Es hat sich dann beim hausinternen Test herausgestellt, dass es falsch rechnet. Zwischenzeitlich sollte es korrigiert sein. Das Arbeitsblatt ist allerdings noch nicht ausgefüllt. Mit meiner Billigung. Ich hab mal vorauseilend mit seinem Einverständnis eine Mail an den Herrn Lehrer geschickt. Ich hab ihm geschrieben, dass er mir die schlechte Note geben soll für nicht gemachte Hausaufgaben. Irgendwie ist es sehr sehr mühsam für Eltern und Kinder, wenn die Lehrer die Individualität ihrer Schüler leugnen. Und, man muss es ja zugeben: auch ein bisschen dumm. Denn sie machen sich das Leben unnötig schwer. Woher kommen die ganzen Lehrerburnouts? Natürlich nur wegen dem unnötigen Ärger in der Schule. Man möchte allen zurufen: „chillt mal …“. Der Herr Lehrer ist so ein bisschen von der Sorte: Unterricht nach Schema F. Die Schüler haben sich anzupassen. Leider funktioniert das nur bedingt. Die langsamen Schüler leiden unter Druck und Stress. Die anderweitig interessierten unter Langeweile und Angst. Ein Buchtipp hier: „Wie wir Schule machen“ von Lara-Luna Ehrenschneider, Jamila Tressel, Alma de Zárate und Uli Hauser.

Wir werden in den Winterferien nicht nach Süddeutschland fahren. Wieder einmal mehr aus Vernunftsgründen. Ich versuche eine Drittimpfung zu bekommen. Das Impfzentrum will mich aber nur mit Moderna impfen und den Termin kann ich mir nicht aussuchen. Blöd. Die Ärzte haben grade keine passenden Termine. Nächste Woche nochmal schauen.

Nachrichten vom Bauausschuss

Der Bauausschuss hat getagt und ich bekomme folgende Nachricht:

Sehr geehrter Herr Bund,

entsprechend dem Auftrag der Mitglieder des Bauausschusses teile ich Ihnen den aktuellen Sachstand, aus der Sitzung des Bauausschusses vom 19.01.22, zu Ihrem Antrag mit.

Nach ausführlicher Beratung Ihres Antrages sind die Mitglieder des Ausschusses darüber übereingekommen, dass die Fläche im Wendehammer als ungünstig zu bewerten ist.
Der Standort wird als schwierig für den Busverkehr eingeschätzt. 
Gleichzeitig ist die benötigte Fläche (Parkplätze) im gültigen B- Plan als Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung - öffentliche Parkfläche gekennzeichnet.
 
Die Mitglieder des Bauausschusses sehen zwei Flurstücke direkt am Ortseingang als Alternativstandorte an. 
Für diese Standorte sollen weitergehende Gespräche und Planungen durchgeführt werden.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes und erholsames Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag
...

Da wundert man sich schon. Nicht nur ein wenig. Im April schreiben wir den Geburtstag Nr. 1 des Projektes. Und: es tut sich bislang nichts. Zumindest nichts, was in die Richtung zeigt, dass das Projekt auch erfolgreich umgesetzt wird. Man wird zum Verschwörungstheoretiker. Das kann doch wirklich nicht sein. Da haben wir hier gestanden, an der Wendeplatte, haben hin und her erwogen, über die Parkplätze gesprochen. Es fallen netto etwa zwei Parkplätze weg. Die anderen Parkplätze werden von den Nachbarn und von den Feriengästen in Anspruch genommen. Das ist zugegebenermaßen ein netter Luxus von der Gemeinde Parkplätze geschenkt zu bekommen. Aber ist es notwendig? Ein Parkplatzschild steht seit mehr als zwei Jahren nicht mehr dort. Die Fläche ist nicht einmal als Parkplatz zu erkennen. Was macht der Bauausschuss? „Nach ausführlicher Beratung … im gültigen B- Plan als Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung …“ blabla. Und es sollen weitergehende Gespräche und Planungen durchgeführt werden. Ich brauche nicht einmal zwei Finger, um abzuzählen, was als nächstes kommt. Mir sträubt es wirklich die Haare.

Ich nehme mir mal vor morgen mit dem Amt zu telefonieren.

Bei uns kann man seit einiger Zeit Tischtennis spielen. Im Haus. Ach, das schrieb ich ja schon letzte Woche. Aber diese Woche kann man mit Bild spielen 😉

Und ich hole Baumaterial – für was auch immer. Eine Kinderhütte zum Beispiel. Oder einfach nur als Brennholz. 30 Euro hat die Fuhre gekostet. Sehr praktisch, dass die Durchfahrt zur Baustelle frei ist. Es müssten hier mehr Großarbeiten gemacht werden. Ein Sägewerk wäre cool, dann könnten wir aus den Schwarten noch ein paar richtige Bretter raus sägen.

Die Werft ist pleite. Ach, das schrieb ich ja auch letzte Woche schon. Sie ist immer noch pleite und es ist unklar, was mit dem Kahn in der Werfthalle geschehen soll. Der Auftraggeber ist offiziell auch pleite. Der Abnehmerkreis für das Teil ist beschränkt. Es fährt mit Schweröl und die Kabinen sind für viel Fahrgäste gemacht. Das bedeutet: die Ferienwohnungen sind erstmal leer. Dort könnte gearbeitet werden …

Ansonsten … es steigen die Infektionszahlen der neuen Virusversion und der Expertenrat und die Bundesregierung sind sich uneinig. Der Expertenrat sagt: es müsste doch mal was getan werden. Die Bundesregierung sagt: es muss nichts getan werden.

Ich habe mir wieder ein Buch bestellt. Noch eins. Es heißt „Wie wir Schule machen“. Geschrieben haben es drei Schülerinnen im Alter von 13 bis 15 Jahren. Leseempfehlung meinerseits.

Wir spielen lieber Tischtennis

Die Schule zeigt sich weiterhin unterirdisch. Die Klassenleiterstunde wird missbraucht um Bilder zu malen und das Engagement von Eltern bei den Schülern anzuprangern. Es geht wirklich nur mit zusammengebissenen Zähnen bei allen. Mehrere Eltern haben bemerkt, dass der Schulranzen sein Soll-Gewicht nicht nur leicht, sondern deutlich überschreitet. Mit 10 kg bei ca. 35 kg Körpergewicht des Kindes ist der Schulranzen etwa um 5 kg zu schwer. Anstatt hier für Abhilfe zu schaffen, was die Aufgabe des Lehrers bzw. der Schulleitung wäre, schreibt der Lehrer: „der Schulranzen wird noch schwerer werden.“ Da hauts dich echt vom Tisch. Es geht dann noch weiter. Am Donnerstag hat Jonathan aus schierer Begeisterung sein neues Rollklavier in die Schule mitgenommen. Was macht der Lehrer? In der Klassenleiterstunde erzählt er, dass die Schulranzen ja gar nicht zu schwer sein können, wenn Jonathan zusätzlich noch sein Rollklavier mit in die Schule schleppt und bezichtigt dabei Samson seinen Schulranzen auch absichtlich schwerer zu machen. Samson versichert mir, dass er lediglich ein paar Pokemontkarten zu viel in seinem Schulranzen hat und der Lehrer jetzt mit den Pokemontkarten argumentiert. Als der Vortrag des Lehrers zu Ende war, lässt er etwas von Tisa von der Schulenburg malen. In der Klassenleiterstunde. Das ist Schule.

Samson will dem Informatiklehrer zeigen, dass er blind schreiben kann, macht aber einen Fehler. Der Herr Informatiklehrer hat dann nichts besseres im Sinn, als den Fehler zu bemängeln.

Mir platzt der Kragen. Ich liege nachts stundenlang wach. Ich kann dem Lehrer nicht schreiben, er begreift nichts. Ich kann der Schulleitung nichts schreiben. Die begreift auch nichts. Schließlich stoße ich auf den Deutschen Schulpreis. Eine tolle Sache! Wirklich! Zum einen werden Schulen ausgezeichnet, die besonderes für unsere Kinder leisten. Diese werden portraitiert. Und sie bekommen Geld. Sowohl Schüler, Eltern und Lehrer können Schulen zum Deutschen Schulpreis anmelden. Aus reiner Boshaftigkeit melde ich die Schule beim Deutschen Schulpreis an. Mal sehen was passiert. Irgendwas muss doch gehen … Nebenher beschäftige ich mich mit dem Dalton Prinzip und anderen kühnen Errungenschaften der Menschheit.

In der Eingangshalle steht jetzt die Tischtennisplatte. Es ist schlauer Tischtennis zu spielen als sich über eine ziemlich schlechte Schule zu ärgern.

Samson bastelt das übelste Zeug mit Python und dem EV3 und Remote Controll und seiner neuen Tastatur. Ich checks überhaupt nicht, aber es ist übelst genial und er freut sich übelst. Jonathan macht beim Vorspielwettbewerb der Musikniederschule mit und ich habe ein gemaltes Bild von einem Fiat 500 in Tarnlackierung bekommen.

Die Werft in Wismar ist pleite. Besser gesagt, sie hat Pleite angemeldet. Jetzt ist der Insolvenzverwalter statt den Fremdfirmen am Start. Wie es weiter geht, weiß keiner. Es ist also durchaus möglich, dass in Wismar bald der größte Schrotthaufen der Welt rumsteht.

Mir geht so durch den Kopf, dass es doch recht viele Menschen gibt, die so ungefähr auf dem Niveau einer Katze unterwegs sind. Die hat auch keine Ahnung, dass für ihren Komfort doch so einiges in Bewegung gesetzt wird, dass eine Fabrik gibt, die das Katzenfutter herstellt und dass das Öl oder das Gas, was die Bude heizt auch irgendwo her kommen muss. In vielen Köpfen ist so irgendwie die Idee, dass alles wie selbstverständlich einfach da ist. Wie Katzenfutter für die Katze. Ich habe so ganz schwach den Eindruck, dass genau diese Haltung zur Klimaerwärmung beiträgt.

Ich versuche über Kaufland Jonathans Tablettcomputer Pokemontfähig zu machen. Zwei Supportanrufe waren bislang nötig. Eine weitere Supportanfrage ist hängig. Entweder ist deren System fehlerhaft oder ich blicks nicht – vermutlich letzteres.