Archiv für den Monat: Juni 2020

Woche 14 ist kürzer

Zuallerallererst … ein ganz wichtiges Dementi! Ich habe schon überlegt, ob ich einen Extrabeitrag veröffentlichen muss. Das Wismarer Stadtmuseum hat nicht geschlossen. Es hat geöffnet. Ich hoffe ich habe mit meinem Beitrag der letzten Woche nicht viele Besucher davon abgehalten das Wismarer Stadtmuseum zu besuchen. Holt diesen geplanten Besuch in jedem Falle nach!

Sonntag – die Feriengäste reisen ab. Ganz ganz früh. Und wollen nächstes Jahr wieder kommen. Wir freuen uns schon darauf. Also einmal durch die Ferienwohnung gehen und dann die neue Duschstange montieren. Funktioniert soweit alles. Sieht gut aus.

Montag ist wieder herrlichstes Wetter. So gegen halbneun denke ich, dass die Kinder ja quasi Ferien haben und das Frühstück machen könnten. Ich frage freundlich und schon stehen zwei heranwachsende Jungs da und machen Frühstück. Draußen. Sehr schön.

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Warum erwähne ich so eine Banalität? Als Erziehungsberechtigter ist man manchmal geneigt mit seinem Schicksal zu hadern. Man ist ständig unterwegs, ständig beschäftigt. Immer liegt überall irgendwelcher Prött rum. Man muss sich überlegen, wann es denn was zu essen gibt und sich darum kümmern, dass auch was zu essen da ist. Und wozu das alles? Nein – das ist ja – wie schon bekannt – eh die falsche Sichtweise. Es gibt eben dann doch die Momente, an denen merkt: sie sind nicht bequem und faul, sie sind willig und klug. Aber sie sind eben Kinder. Man darf von ihnen nicht erwarten, dass sie sich wie Übererwachsene benehmen. Sie leben im Moment. Und dann decken sie draußen das Frühstück und wir frühstücken wie die Könige.

Zum Mittagessen gibt es Grießbrei mit zweifarbigem Wackelpudding.

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Von Jonathan gibt es einen Daumen nach oben. Allerdings auch nur, bis er auf die Idee kommt beides zu vermischen. Also hier der Tipp: wenn ihr frischen warmen Grießbrei habt, vermischt den besser nicht mit dem kalten Wackelpudding.

Ich bekomme Kenntnis von einer Mail, in der steht, dass der Empfänger etwas tun soll, was für das Seelenheil unerlässlich ist. Ich schreibe dies so etwas sperrig, damit niemand auf die Idee kommt auf den Ursprung bzw. den Verfasser zu schließen. Da mache ich mir Gedanken, was denn alles für mein Seelenheil unerlässlich ist und vor allem, wer dafür zuständig ist. Möglicherweise ist die Frage des Seelenheils doch recht individuell. Ob es gut bei der Kundschaft ankommen würde, wenn ich mitteilen würde: „lassen Sie Ihre Website bei mir machen, das ist gut für Ihr Seelenheil“? Sicherlich sind Zweifel angebracht, wenn der Schreiber ein mentales und/oder monetäres Interesse an meinem Seelenheil hat. Ein Pfarrer zum Beispiel, zieht seine berufliche Existenzberechtigung und sein Einkommen daraus, dass es genügend Menschen gibt, für deren Seelenheil er sich zuständig fühlen darf. Es ist ein Geschäft. Wie das eines Autohauses. Das Autohaus wirbt auch damit, dass es die geliebte Karre in Schwung hält. Ob man Interessen von Mobilität und Seelenheil in eine Kiste werfen kann? Naja. Lassen wir das.

Dienstag – ich bin zwar noch nicht wirklich fit. Gestern hatte ich mir frei genommen – irgendso eine Sommerunpässlichkeit (nein, kein Corvid19). Im Bereich Arbeitsplanung vom Segelverein war ein Task offen „Deck streichen Dynamite“. Also habe ich mich eingetragen. Es waren dann recht lässige zwei Stunden mit Friederike. Danach war das Deck gestrichen. Tolle Arbeitsplanung, tolle Organisation, toller Support.

Mittwoch – der letzte Schultag. Ich hatte abends vergessen die Kinder zu fragen, ob sie mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Schule fahren wollen. Nach dem Wecken war einer der Ansicht, er wolle mit dem Bus fahren, der andere wollte mit dem Fahrrad fahren. Kurz drauf waren sie sich einig: wir fahren mit dem Fahrrad. Welch kluge Entscheidung bei dem herrlichen Wetter. Da es an meinem Arbeitsplatz schon 25 Grad hatte, habe ich mich um Fliegengitter gekümmert und konnte nun immerhin die Fenster auf machen. Sehr angenehm. Die Kinder kamen mit Zeugnissen. Schnitt in beiden Zeugnissen 1,692, ohne Kopfnoten 1,555. Viel zu meckern gibt es da nicht. Wir fahren noch in die Musikschule. Dort gibt es keine Zeugnisse dieses Jahr. Dann fange ich noch an die Ferienwohnung herzurichten. Morgen kommen Gäste. Außerdem ist Badewetter.

Donnerstag ist frühbaden – auch dieses: es ist wie Urlaub.

Samstag ist auch wieder frühbaden, allerdings dann doch erst um halb zehn. Ich nehme endlich die Kamera mit, um diese wunderbare und historische Botschaft zu fotografieren.

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Man kann wohl hoffen, dass nicht allzuviel Menschen den Text darauf lesen und versuchen ihn zu verstehen und versuchen den Sinn zu verstehen, der hinter dem Text steht. Wohl hat sich jemand hier sehr bemüht. An allen Ecken und Enden trifft man in diesen Tagen auf solche Rätsel.

Überhaupt scheint mir Corona doch sehr eine Kopfkrankheit zu sein. Man liest wirklich viel. Und man liest erstaunlich wenig Substantielles. So wird seit Monaten mit Infektionszahlen hantiert. Kaum eine Statistik, die die Infektionszahlen ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl setzt. Die Infektionszahl pro 100.000 Einwohner ist da schon eine Ausnahme. Aber wisst ihr zum Beispiel, um wieviel die Infektionszahlen in den Vereinigten Staaten höher ist als in Deutschland? Ich habe für euch mal nachgerechnet. In Deutschland werden derzeit etwa 0,65 Infektionen pro 100.000 Einwohner registriert, in den USA sind es 7,86. Kritisch wird es nach derzeitiger offizieller Verlautbarung bei 50 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und Woche. Damit liegen die Vereinigten Staaten knapp drüber (55,02), Deutschland deutlich darunter (4,58) wobei es lokal enorme Unterschiede gibt.

Der DPD bringt ein neues Gadget. Einen Multiapparat, mit dem man Hecke schneiden kann, Motorsensen kann, Hochentasten kann und Rasen trimmen kann. Eigentlich habe ich das Gerät zum Motorsensen, Hochentasten und Rasen trimmen bestellt. Da heute aber eh Hecke schneiden auf dem Programm stand, habe ich das Ding mal zusammen montiert. Ich habe mich extra für ein etwas hochpreisigeres Gerät entschieden. Es hätte zwar noch die orange schwäbische Version aus Waiblingen gegeben, die wäre aber so deutlich teurer gewesen, dass ich davon Abstand genommen habe. Schließlich will ich das Gerät nur ein paar Stunden im Jahr einsetzen. Auf dem Karton, den der DPD da gebracht hat, steht groß „Germany“ – und sehr klein „Made in China“. Naja. Nichts anderes hatte ich erwartet. Das Ding war schnell zusammen montiert. Dann ging es knatternd an die Hecke. Und naja – was soll ich sagen. Es funktioniert. Die andere Hälfte der Hecke habe ich dann mit einer elektrischen Heckenschere geschnitten. Und – was soll ich sagen? Es geht besser.

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Hier noch ein historisches Bild. So sah die Hecke im Februar 2015 aus.

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Dies ist ein Bild vom April 2015

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Es ist sozusagen das Jahr fünf der Hecke. Das Ziel, das ich vor mehr als fünf Jahren vor Augen hatte ist eigentlich erreicht. Die Hecke ist kleiner. Und sie ist dicht. Es bleibt allerdings eine Aufgabe, die Botanik auf dem Gelände in Zaum zu halten.

Ich schreibe den Beitrag heute schon. Morgen habe ich was vor.

Woche 13 – Corona wird lästig

Die Woche hatte dann doch wieder so ihre Ereignisse an Bord. Unter anderem waren wir (Jonathan und ich) zum erstenmal auf einem Cupper. Cupper sind große Rennyachten. Aber der Reihe nach.

Montag. Nach morgendlichem Kinderzwist erklimmen wir eine neue Entwicklungsstufe. Jonathan will sein Zimmer bewohnen und beginnt es zu seinem Reich zu machen. Durch aufräumen. Inklusive staubsaugen.

Außerdem findet das Treffen der Filmspatzen statt, also bin ich auf dem Weg nach Wismar. Einen Friseurtermin habe ich mir besorgt – aus besonderem Anlass. Mein Personalausweis läuft ab. Im Juli. Die Friseurinnen waren trotz Mundschutz angenehm entspannt. Auf meine Frage, ob sie mir die Augenbrauen auch noch schneiden könne, meinte sie jedoch „das dürfen wir nicht!“. OK. Kosmetiker dürfen, Friseure nicht. Man muss nicht alles verstehen. Ich bin dann mit ungeschnittenen Brauen davon gezogen.

Abends wurde nochmals Fischfilet serviert. Aber … die Sache mit den Gräten … da war doch noch was.

Dies hat dann dazu geführt, dass das letzte halbe Filet nochmals gründlich nach Gräten durchwühlt wurde, dann gründlich mit dem ESGE Schnetzler bearbeitet wurde und schließlich mit geriebener Möhre, vier Eiern, zwei gehackten Zwiebeln und ordentlich Semmelbrösel verknetet in der Pfanne landete. Obwohl das Filet nur noch 180 g hatte, wurden so immerhin noch ungefähr 17 Fischbouletten draus. Und die schmeckten eindeutig noch nach Fisch. Irgendwas sträubt sich zwar in mir frischen Fisch mit einem Pürierstab durchzuschnetzeln. Es löst das Gätenproblem aber nahezu vollständig. Es bleiben nur noch ein paar spürbare Stückchen. Die stören aber nicht.

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Am Mittwoch ist Schule. Die Kinder haben Probe für ihr Vorspiel und werden deshalb von Anne-Christin samt Trompete in die Schule kutschiert und von mir wieder abgeholt.

Ich bekomme nochmal Spargel im Aldi.

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Weil es so gut funktioniert, hier mal wieder ein Tradmans Trick. Wobei ich die Tradman Aufgabe neulich an den Nagel gehängt habe. Das ist aber eine andere Geschichte. Der Tradmans Trick gilt trotzdem. Man kann Spargel in Sahne kochen. Oder in einem Dampfgarer einsperren. Oder einen Spargelkochtopf kaufen. Sicher gibt es auch Rezepte für den Thermomix (ich habe keinen). Mein Trick ist einfach: man nehme die Schalen und packe sie in eine Bratpfanne. Dann kommt etwas Wasser in die Pfanne. Dann wird der Spargel drauf gelegt. Dann wird ein Teelöffel Zucker drüber geschüttet und Salz natürlich auch. Deckel drauf. Auf den Herd damit. Und schon hat man den schickesten Dampfgarer der Welt und gleich noch eine feine Spargelbrühe dazu.

Am Donnerstag ist grillen mit Feriengästen. Das Tiramisu habe ich Mittwoch nicht mehr gemacht – der Kühlschrank war voll (Ausrede). Dafür stelle ich mich dann am Donnerstag in die Küche. Wenn schon Gäste zum Fest einladen, dann wollen wir doch auch ein richtiges Fest. Zunächst mache ich das Tiramisu – nach eigenem Rezept. Später dann Kartoffelsalat.

Der geht ungefähr so:

1 kg sehr gute festkochende Salatkartoffeln
ein halber Liter Fleischbrühe oder Gemüsebrühe
ein bis zwei Zwiebeln
2 EL Obst- oder Weinessig
4 EL Sonnenblumenöl oder Rapsöl
Zucker nach Geschmack
Salz nach Geschmack
Pfeffer nach Geschmack
Senf nach Geschmack

Kartoffeln kochen. Währenddessen die Brühe heiß machen und Zwiebeln klein schneiden. Die Zwiebeln in die Brühe geben, den Essig in die Brühe geben und ziehen lassen. Salz und Pfeffer nach Geschmack hinzugeben. Etwas Zucker nach Geschmack hinzugeben.
Ich schütte die gekochten Kartoffeln ab und lasse sie dann noch etwas im Topf nachdämpfen. Dann die Kartoffeln möglichst heiß schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Zwiebeln in der Brühe mit dem Pürierstab klein häckseln. Die heiße Brühe über die Kartoffeln geben, abdecken und mehrere Stunden ziehen lassen. Die Kartoffeln sollen die Brühe aufnehmen, nicht darin schwimmen. Wenn alles gut durchgezogen ist Senf zugeben und Öl zugeben und vorsichtig durchmischen. Warm servieren.

Ich habe noch zwei alte Möhren im Kühlschrank. Die werden zu einer Grillsauce verarbeitet. Das Rezept geht ungefähr so:

ein bis zwei Zwiebeln
zwei bis vier Möhren oder Kürbis
ca. 150 ml Rapsöl
ca. eine halbe Tube Tomatenmark
Knoblauch (mindestens 4 Zehen)
Salz
Zucker
Chili aus der Mühle
Paprika rosenscharf

Die Zwiebeln klein schneiden und mit etwas Öl mindestens gelb anrösten. Die Möhren klein schneiden, hinzugeben und mitdünsten lassen. Vom Herd nehmen. Salz, Zucker, gepressten Knoblauch, Tomatenmark, Paprikapulver, Chili hinzugeben und mit dem Pürierstab gut durchpürieren. So viel Öl hinzugeben, dass eine streichfähige, aber nicht flüssige Konsistenz entsteht.

Ca. 1 Woche im Kühlschrank haltbar. Ich habe schon versucht den Inhalt im Glas mit Öl zu bedecken. Das hat die Haltbarkeit erhöht. Dennoch … möglichst rasch verbrauchen.

Die Rezepte hab ich hier nochmal auf ausdrücklichen Wunsch des Feriengastes aufgeschrieben.

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Mario bedient den Grill und ich lerne eine ganze Menge über die Grillkunst. Wir haben einen wunderschönen Abend und freuen uns, dass wir so tolle Feriengäste hier haben dürfen.

Am Freitag hatte ich eine Einladung nach Wismar. Als alter Seebär wollte ich mal schauen, was es da zu segeln gibt. Leider sind fast alle Segelaktivitäten wegen Corona eingestellt. Insbesondere Mannschaftssegelaktivitäten finden quasi gar nicht statt. Und segeln ist eben meistens ein Mannschaftssport. Für kleine und große Mannschaften. Bzw. Frauschaften. Oder Gemischtschaften. Mannschaften steht hier stellvertretend für alle Zusammensetzungen. Jonathan ging kurzerhand mit. Wir machen ausgesprochen selten Spazierfahrten mit dem Auto. Dass wir auch eine echte Cupperyacht nicht nur sehen, sondern auch betreten dürfen, wissen wir da ja noch nicht. Verabredet bin ich in einer Garage auf dem Hochschulgelände, in der ein Refit einer Fritz Dyas durchgeführt wurde. Und da steht sie dann. Die wohlbekannten Linien, frisch lackiert. Es wird noch am Deck gearbeitet. Am Montag soll sie ins Wasser. Jonathan entdeckt einen Schwedenkopf, während ich mich mit Chris unterhalte, der ganz geduldig alle meine Fragen beantwortet und ein wenig aus dem Vereinsleben erzählt. „Wollt ihr auch noch die WOW (gesprochen We-Oh-We) sehen?“ WOW heißt „Wings of Wismar“ und ist das Flaggschiff des Vereins. Baujahr 1967, 12,30 Meter lang, ca. 10 Tonnen schwer, aus Holz gebaut für den Admirals Cup und andere Hochseeregatten – mehr über die WOW findet ihr auf der Internetpräsenz des Vereins. In der Halle ragt sie dann imposant vor uns auf. Ein stolzes Schiff. Nach weiterer Fachsimpelei auf dem Deck der WOW wird uns noch die zweite Dyas des Vereins im Hafen gezeigt. Nach der Rückkunft habe ich den Mitgliedsantrag ausgefüllt und Segelstiefel bestellt. Leider ist jegliche Mannschaftssegelei durch die Coronamaßnahmen komplett beschränkt. Das schrieb ich ja schon. Ansonsten wäre eine Ausfahrt mit der WOW bald möglich. So heißt es: warten.

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Foto: Jonathan

Nachmittags dann noch Rasen mähen.

Samstag ist Gewitter und „fauler Tag“. Brot backen, ein bisschen in der Werkstatt rumräumen, Motorsäge sauber machen, Kette schärfen … solche Sachen halt. Anne-Christin schneidet die eine Seite der Buchshecke. Aber dann … Wismar schafft es in die internationale Tagespresse. Ein Regenwetter zieht auf. Mit Gewitter. Und … ihr ahnt es schon … überschwemmt das Museum!

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Das Accessoire kennt ihr schon. Es kommt in der Regel bei Notfällen zum Einsatz. Zweimal hintereinander seht Wasser im Keller, das von der freiwilligen Feuerwehr abgepumpt werden muss. Die Folgen sind noch nicht absehbar. Erstmal jedoch auch hier die Eilbotschaft: das Museum ist vorübergehend wegen Wasserschaden geschlossen.

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Am Sonntag reisen die Feriengäste früh ab. Ich montiere die neue Duschstange. Danach steht Schreibtischreparatur auf dem Plan. Der Schreibtisch ist bei einer Aufräumaktion zu Bruch gegangen. Das ist eine gute Gelegenheit die Platte abzuschleifen. Das Gadget kennt ihr schon. Es ist jetzt doch recht häufig im Einsatz.

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Hier schauen die Rosen auf die frisch gestutzte Buchshecke.

Woche 12 – als wären es Sommerferien

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Sonntag gibt es Rhabarberkuchen – Samson hilft bei der Rhabarberernte, bereitet den Rhabarber vor, schneidet ihn klein, macht erstklassigen geriebenen Teig und wir machen zusammen einen Rhabarberkuchen. Ich backe noch zwei Brote nach erfundenem Rezept. Sowohl Brot als auch Kuchen gelingen gut. Die Feriengäste und Anna helfen mit beim Kuchen essen – es bleibt nur ein Stück übrig. Damit wir überhaupt Kuchen essen können, basteln wir mal eben in wenigen Minuten einen provisorischen Tisch. Zwei Böcke plus zwei von den selbst gesägten Eichenbrettern – fertig ist der Tisch. Mario hilft mir beim Abladen. Sehr de luxe!

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Am Montag gibt es Käsetoast vom selbst gebackenen Brot und den ersten Schliff der Bretter mit 60er Papier. Das ist jedoch deutlich zu fein. Es geht eine Bestellung für 40er und 36er Papier raus.

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Das Schleifpapier ist dann am Dienstag schon da. Da schlechteres Wetter angekündigt ist, schleife ich die Bretter gleich nochmal. Das 36er Papier ist perfekt. Es raspelt richtig Material runter und man kann die Sägespuren sehr gut beseitigen. Es zeigt sich jedoch später, dass man auch schnell mal Löcher schleift. Wenn ihr das nachmacht, schleift besser keine Löcher. In unserem Fall ist das nicht so tragisch. Ich schleife weiter … 40er, 60er, 80er, 100er, 120er und 150er. Dann kommt die erste Schicht Öl drauf.

Am Mittwoch fahre ich morgens mit den Kindern mit dem Fahrrad nach Bobitz. Auch mal nett so eine Radtour am Morgen. Nachmittags dann Musikschule und einkaufen. Bei Aldi gibt es Spargel. Den gibt es dann am Donnerstag.

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Beim Anlauf Nr. 3 klappt es dann auch endlich mit der Hollandaise. Es möge dann nächstes Jahr beim Anlauf Nr. 1 klappen. So schwierig ist das doch gar nicht – im Gegenteil. Auf dem Bild seht ihr Spargelteller auf geöltem Eichenbrett.

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Am Samstag geht es mal wieder in den Wald. Hier seht ihr ein Selbstbildnis des Künstlers. Vom besäumten Stück schneide ich heute mal Bretter. Eigentlich wollte ich ca. 30er Bretter schneiden. Das erste Brett hatte dann nur 25 mm. Es wurden dann acht schöne 35er Bretter, wobei sie leider auf der einen Seite 1,5 mm stärker wurden als auf der anderen. Dies Sägewerk ist kein Präzisionswerkzeug. Naja … für meine Zwecke vermutlich gut genug. Da das Holz keine gravierenden Fehlstellen aufweist, werden vermutlich Tischplatten daraus. Ein Tisch für die Ferienwohnung, eine Schreibtischplatte für mich.

Insgesamt ist die Sägerei eher mühsam. Ich brauche, wenn es schnell geht, siebeneinhalb Minuten um das Brett zu sägen. Dann wieder Säge tanken, Brett beiseite räumen. Nach fünf Schnitten die Säge aus dem Sägewerk ausbauen und feilen. Nachdem der Stamm aufgesägt war hatte ich keine Lust mehr. Bis dann aufgeladen ist, das Werkzeug aufgeräumt und die Ladung verzurrt ist, braucht auch noch seine Zeit. Dann hatte ich Glück, dass ich nicht mit dem Auto im matschigen Waldboden stecken geblieben bin.

Sonntag war aber sicher der aufregendste Tag für die ganze Familie. Jonathan ist am Samstag Angelbesitzer geworden. Mit seinen Flohmarkteinkünften und Zuschuss ging es mit Anne-Christin in den Angelladen. Am Sonntag sollte ein großes Wettangeln vom Angelverein stattfinden. Jonathan war schon um fünf Uhr auf. Um sechs ging es dann los. Irgendwann nach neun Uhr kam Samson. „Darf ich euch ein paar Fische bringen?“ Er kam dann mit drei großen Brachsen (Brassen).

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Also … Youtube angeworfen und nachgeguckt, wie das denn so geht mit dem Fisch und nachgemacht …

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Auf dem Bild seht ihr meinen Fischvorbereitungsarbeitsplatz auf den geölten Eichenbrettern.

Dann die Internetsuche bemüht nach einem passenden Rezept. Währenddessen wird Jonathans Angel eingeweiht und es hängt eine Rotfeder dran.

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Sehr sehr lecker! Lediglich die Gräten sind etwas lästig. Mario hilft mir wieder beim Abladen, Jonathan und Anne-Christin backen Cookies. Abends noch eine kleine Runde im See schwimmen. Ist das ein schlechtes Leben? Im Schlaraffenland sollen einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Angeblich. Wir kämpfen mit anderen Sorgen.

Woche 11 – wie kommen wir ohne Mundschutz in die Schule …

Die halbe Welt hält nach wie vor die Luft an. Nach und nach werden zwar diverse „Lockerungen“ der Coronabeschränkungen bekannt gegeben. Es ist mittlerweile so weit, dass keiner mehr durchblickt, wer sich wann und wo mit welchem Mindestabstand und welchen Schutzmaßnahmen treffen darf und wer wohin reisen darf und wann welche neuen Regeln gelten. Die Verschwörungstheoretiker haben Hochkonjunktur. Und auch die Radiosendungen strotzen von Expertenbeiträgen. So ist am Montag in NDR Kultur Frau Allmeninger, Honorarprofessorin für Soziologie der Freien Universität Berlin am Start. Ihr Vortrag segelt unter der Flagge „Gleichberechtigung: Neue Ungleichheiten wegen Corona“. Das weitere Motto: „Frauen seien während der Krise auf mehreren Ebenen benachteiligt.“ Eine Expertin.

Die Kinder gehen zu den Filmspatzen. Sie bieten dort im Außengelände ein Treffen an. Die Kinder dürfen eigenes Equipment mitbringen. Dieses Bild gefällt mir ganz besonders gut …

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(c) by Samson

Am Dienstag erreicht uns eine Lieferung der neuesten Gadgets aus China. Die Gadgets kommen aus China. Die Lieferung nicht. Ja, glaubt es oder glaubt es nicht … ich habe einen Föhn gekauft. Wozu das denn? So werdet ihr Fragen. Antwort; Die Ferienwohnung bekommt einen Föhn. Die Investition ist überschaubar, der Nutzen für die Feriengäste eventuell enorm. Vielleicht wurde der Föhn zuhause vergessen, vielleicht geht er kaputt.

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Die Ferienwohnung bekommt außerdem einen neuen Toaster. Der alte steht seit ein paar Monaten bei uns. Und was ist das immer für eine Rumeierei, bis man das passende Produkt gefunden hat. ich bin erstmal froh, dass es Internet gibt und dass man im Internet shoppen kann. Herkömmliche Läden sind für mich ein Horror. Da stehen zwar irgendwelche Teile herum, man bekommt aber zu dem entsprechenden Teil quasi keinerlei Information. Es gibt quasi keine Vergleichsmöglichkeit. Es sind dann Blindkäufe auf Verdacht. Manchmal hat man Glück, manchmal weniger. Zugegeben – auch eine Internetrecherche ist nervig. Genau wegen dem umgekehrten Effekt. 100.001 Informationen zu allem. Und dann finde mal raus, welche Information halbwegs neutral abgegeben wurde. Auch so wird ein Toasterkauf, ein Föhnkauf und der Kauf einer neuen Küchenwaage zu einer mehrstündigen Aktion.

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Unsere tolle Waage ist nun seit etwa zehn Jahren im Einsatz. Seit einiger Zeit spinnt der Schalter, mit dem man das Gerät einschalten kann. Hm. Jetzt könnte ich in die Werkstatt gehen, das Ding auseinander nehmen, versuchen ob ich den Fehler finde und hätte danach vermutlich eine kaputtreparierte Waage. Ich entscheide mich für ein Neugerät. Vom gleichen Hersteller. Es wiegt immerhin grammgenau bis 20 Kilo. Was will man mehr.

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Mittwoch ist dann für alle ein aufregender Tag. Die Kinder wollen die Schule mundschutzfrei erreichen. Das geht am besten mit dem Fahrrad. Wir machen am Tag zuvor noch eine Probefahrt mit aufgeschnalltem Ranzen. Am Mittwochmorgen geht es dann zur gewohnten Zeit los. Zurück kommen sie dann eine Stunde bevor der Bus nach Tressow gefahren wäre. In der folgenden Woche wollen sie auch nochmal mit dem Fahrrad fahren, dann aber wieder mit dem Bus.

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Zur Feier des Tages gibt es Blätterteigschnecken.

Am Donnerstag war sicher auch wieder einiges los. Ich habe es vergessen. Ich bereite mal die Feriewohnung vor. Der neue Gleiter für die Duschstange ist da. Der wird also gewec… – schön wäre es gewesen. Die Halterung der Duschstange ist unten durchgebrochen und hält gerade noch so zufällig. Also wird wieder einmal provisorisch repariert. An der Wand außerhalb der Dusche im Flur und in der Küche sind Ausblühungen. Hm. Ich fege sie ab und kehre sie zusammen. Keine Ahnung woher die kommen.

Gerade rechtzeitig trifft ein weiteres nützliches Gadget ein. Ihr merkt, es ist wieder einmal Investitionszeit. Ein Bandschleifer soll das Werkzeugarsenal erweitern. Damit schleife ich dann erstmal den Gästetisch ab. Funktioniert.

Am Freitag kommen Feriengäste – Hurra – die Saison ist eröffnet. Sie bringen ihre Fahrräder und Geschenke auf ihrer Heimat mit.

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Ooooooh!!!! Danke!!!

Am Samstag gehe ich wieder in den Wald. Eigentlich wollte ich zwei Stämme aufsägen. Einen als Kanthölzer, einen als dünne Bretter. Es wurde dann nur ein Stamm und drei Schwarten. Die Kanthölzer waren dann doch aufwändiger als gedacht.

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Zunächst muss ich im rechten Winkel besäumen. Das Bild Nr. 1 zeige ich euch nicht ganz ohne Stolz, denn der rechte Winkel ist perfekt gelungen.

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Auch die Schwarte Nr. 3 ist ab und der Stamm gedreht. Er ist nicht mehr ganz so schwer.

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Hier ist auch die Schwarte Nr. 4 schon ab. Ich habe also einen dicken Balken. Die nächsten zwei Schnitte säge ich nicht ganz durch.

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Hier ein Blick auf meinen wunderschönen Arbeitsplatz.

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Hier liegen jetzt neun Kanthölzer à zwei Meter Länge auf dem Anhänger. Das gibt immerhin Tischbeine für vier Tische, sollte also erstmal reichen. Zehn mal zehn Kanthölzer werden zu 18 Euro pro Meter gehandelt.

Ich säbel dann noch ein bisschen an Stamm Nr. 2 herum. Aber irgendwann ist dann auch die Luft raus. Stamm Nr. 2 muss dann auf nächste Woche warten. Da stehen dann nochmal dünne Bretter auf dem Programm.