Archiv für den Monat: Februar 2022

Eine Stunde Wartemelodie …

Vodafone. Ok. Hier könnte ich schon aufhören zu schreiben. Aber die Story ist dann doch irgendwie festhaltenswert. Zumindest für mich. Ist ja mein Tagebuch. Ich schrieb ja letzte Woche, dass unser Glasfaseranschluss betriebsbereit ist. Fast. Da ahntet ihr sicher schon, dass das nicht der letzte Abschnitt der Geschichte war. Diese Woche kommt dann am Mittwoch eine Nachricht per E-Mail „Wichtige Infos zu Ihrer Vertragskündigung, Wolfgang Bund“ – das war der Betreff. Wohl wissend, dass Spamfilter eventuell darauf trainiert sein können, beim eigenen Namen im Betreff die Mail im Spam einzusortieren. Dummerweise lese ich die Mail auch noch. Gut versteckt, enhält die E-Mail den Text „Er endet am 25.07.2023.“ – Ich denke ich lese nicht richtig! Wirklich. Vermutlich habt ihr das schon vergessen, aber ich bin seit ein paar Jahren nur noch in der Grundversorgung – genau aus diesem Grunde. Ich habe also keinen Zweijahresvertrag. Darüber habe ich öfters mit Vodafone telefoniert und es wurde mir jedesmal bestätigt: keine Sorge, sie können dann sofort wechseln. Zuletzt war dies im Juli 2021 der Fall. Da ging die SIM Karte im Router kaputt – ein Schelm, wer sich etwas dabei denkt … – und Vodafone hat sofort eine neue geschickt. Ja, ihr ahnt es: mit einem neuen Vertrag. Die Typen sind sowas von perfide, da fällt einem einfach nichts mehr ein. Hab ich natürlich widersprochen. Und die Bestätigungsmail aufbewahrt. In der Mail steht lapidar „Sie haben recht: Wir haben einen Fehler gemacht.“. So. Der Vertrag wird aber im System nicht geändert. Warum auch? Kunde ist ja doof.

Es ist mir klar, dass die Mitarbeiter (selbstredend auch Mitarbeiterinnen) am Telefon nur Vasallen des Konzerns sind. Mittlerweile weiß ich sogar, dass nicht einmal dies zutrifft. Denn die Dienste sind alle outgesourct. Da es für mich keine Möglichkeit gibt den Verantwortlichen die Meinung zu geigen (das haben sie sehr geschickt gemacht!), mussten dann doch zwei Mitarbeiter dran glauben. Der erste meinte, ich wäre komplett an der falschen Stelle. Ich sagte, dass mir das egal wäre. Denn ich habe die Telefonnummer gewählt, die in der E-Mail stand. Er solle sich bitteschön gefälligst darum kümmern und das aber hurtig. Ich war wirklich stinkig. Echt. Ich weiß, es ist unfair. Aber mal eine ehrliche Frage: ist das die Zukunft? Konzerne, die mit ihren Kunden machen können was sie wollen und keiner ist zuständig oder verantwortlich? Es sind die schlimmsten Methoden, die sich jemand ausdenken kann. Stundenlange Wartemelodie, idiotische Telefonauswahlmenüs, in denen es das aktuelle Anliegen garantiert nicht zur Auswahl gibt und dann landet man irgendwo und derjenige stellt sich doof. Außer … man will einen Vertrag abschließen – das geht ganz einfach – egal unter welcher Telefonnummer, einen kleinen Moment, ich verbinde …

Also. Nochmal anrufen und irgendwas anderes sagen, um irgendwoanders zu landen. Auch diesem Mitarbeiter habe ich erzählt worum es geht. Er meinte dann, dass ich innerhalb eines Tages eine Nachricht bekommen würde. Habe ich natürlich nicht. Vermutlich könnte ich bis zum Juli 2456 warten … Also zwei Tage später wieder angerufen und nochmals ausführlich dargelegt worum es bei dieser Kundennummer gerade geht. Ich bin dann bei einem Mitarbeiter aus Mecklenburg gelandet. Er hat mir auch erzählt wo er geboren ist und wo er wohnt. Er hat zumindest verstanden, dass jetzt irgendwas geschehen müsste. Insgesamt habe ich an dem Freitag eine Stunde Wartemelodie gehört. Das ist Folter. An dieser Stelle schläft der Gesetzgeber komplett. Kaum jemand ist in der Lage diesen Stress organisatorisch, zeitlich und nervlich durchzustehen – das wissen die Marketingstrategen bei Vodafone (andere Anbieter sind da nicht anders!) sehr genau. Die meisten Leute werden sagen „ist halt so!“. Und genau damit rechnen die Schweine. Ja, der Ausdruck ist zwar kräftig, aber passt hier durchaus. Der Mitarbeiter erzählte mir dann eben auch, dass er nicht Angestellter der Firma Vodafone ist sondern Angestellter bei einem Callcenter, welches wiederum einen Vertrag mit der Firma Vodafone hat. Er erzählte mir, dass nun die Rufnummernübernahme durch Vodafone gekündigt werden muss und anschließend muss die WEMAG die Rufnummernübernahme neu beantragen, dann wird sie mit einem neuen Termin genehmigt. Der ganze Vorgang wird 4-6 Wochen dauern. Immerhin hat sich der Mitarbeiter für das Verhalten von Vodafone entschuldigt.

So. Das also der Bericht. Ist doch etwas länger geworden.

Und jetzt meine Frage an euch: ist das die Zukunft? Oder: wollt ihr in so einer Zukunft leben? Oder: Was sind die Alternativen? Eine Alternative wäre zum Konsumverweigerer zu werden und den ganzen Mist abzuschaffen. Kein Telefon mehr, kein Internet mehr. Einfach abschaffen. Denn die Anbieter geben oder nehmen sich ja nichts. Sie sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt, hacken sich gegenseitig kein Auge aus und arbeiten nach den gleichen Methoden. Man könnte zum Reichsbürger werden. Ehrlich. Letzte Woche wurde ich schon zum Anarchist gelabelt weil ich viele Dinge in der Gesellschaft nicht in Ordnung finde.

Ansonsten … morgen – Montag – wird unser AS Gespräch stattfinden. AS heißt glaube ich Arbeit und Sozialverhalten. Wir sind die ersten Eltern, die einen Termin bekommen. Wir sind offenbar der problematischste Fall in der Klasse. Ich sag’s euch ganz ehrlich: lustig ist das alles nicht! Ganz ehrlich nicht. Es ist eine echte Nervenchallenge die da abgefahren wird. Mit den Nerven unserer Kinder und mit unseren Nerven. Mittlerweile wissen wir von weiteren Eltern, die mit der Situation nicht so wirklich zufrieden sind. Und mindestens ein Musterkind aus der Klasse sagt, es gehe nicht gern in die Schule. Am Samstag hatten wir dann noch ein Treffen mit der Elternratsvorsitzenden. Ich werde berichten.

Schreibtisch storniert, Ferien zu Ende

Die Ferien gehen zu Ende.

Wir stornieren eine Bestellung.

Der Glasfaseranschluss ist betriebsbereit. Fast.

Und Anne-Christin macht ihren Malermeister

Leider war die letzte Ferienwoche nicht wirklich von gutem Wetter durchzogen. Wir hatten diverse Stürme und einmal sogar Windstärke 11 – 12. Leider haben wir keinen Windmesser. Außer der üblichen Abdeckung des Brennholzstapels haben wir glücklicherweise keine Schäden verzeichnen müssen. Allerdings wurden auch Jonathans Bedürfnis für den Hüttenbau gebremst. So wurde im Flur eine Tür für die Hütte gebaut. Und wieder viel Internet gemacht – es wurde ja grade wieder aufgefüllt.

Aufgefüllt … das könnte bald ein Ende haben. Ich habe ein Schreiben von der Wemag bekommen: ihr Anschluss ist betriebsbereit. Sofort haben wir dies natürlich geprüft und das Gerät eingeschaltet. Es hat aber keine Verbindung mit dem Internet aufgenommen. Ich sollte schnellstmöglich ein Formular zur Rufnummernportierung unterschreiben und an den Dienstleister schicken. Das habe ich natürlich schnellstmöglich erledigt. Zur Sicherheit am nächsten Tag angerufen und ein recht angenehmes Telefonat mit dem diensthabenden Mitarbeiter gehabt. Ja, es ist möglich den Anschluss auch vor der Rufnummernportierung in Betrieb zu nehmen. Die Zugangsdaten bekomme ich aber erst, wenn der bisherige Rufnummerninhaber einen Termin für die Portierung genannt hat. Also: es ist weiter warten angesagt. Beim Nachbarn Michael läuft die Glasfaserleitung schon. Der hat aber vermutlich auch keine Rufnummernportierung am Start.

Und dann die ewige Mömax Geschichte. Eigentlich wollte ich gar nicht darüber schreiben. Man schreibt ja lieber über angenehme Erlebnisse. Im Oktober haben wir für Jonathan dort einen Schreibtisch bestellt. Dieser sollte noch vor Weihnachten geliefert werden. Wurde er aber nicht. Statt dessen haben wir eine Nachricht über eine Lieferverzögerung bekommen. Mitte Januar sollte geliefert werden. Kurz darauf nochmal eine Meldung für eine Lieferverzögerung: Anfang Februar. Und tatsächlich haben wir dann eine Nachricht bekommen: der Schreibtisch kann in Hamburg abgeholt werden. Hä? Gut, vielleicht habe ich etwas bei der Bestellung falsch gemacht. Egal. Nach Hamburg fahren wollte ich nicht. Es sollte ja kein Problem sein den Schreibtisch nach Tressow transportieren zu lassen. 50 Euro sollte der Transportspaß kosten. Naja … Also schnell mal überwiesen. Dann nach einer Woche mal vorsichtig erkundigt: wie ist die Lage? Nächste Woche, so hieß es, bekommen wir einen Anruf und dann wird der Zustelltermin vereinbart. Es kam kein Anruf. Statt dessen ein Anruf unsererseits bei der nervigen Servicenummer. Nächste Woche, so hieß es, würden wir einen Anruf bekommen. Eine Woche später war ich dann doch etwas stinkig. Es ist mir klar, dass die Telefondamen nichts für diese Verzögerung können. Ich wollte dennoch freundlich wissen, was ich denn noch tun könnte. Gibt es einen Abteilungsleiter? Vielleicht die Möglichkeit doch einen definitiven Liefertermin zu erfahren. Nichts. Ich schrieb dann schonmal eine entsprechende Bewertung in ein Bewertungsportal. Letzte Woche wieder keine Lieferung. Ich nochmal angerufen. Wieder die gleiche Leier. „Wir können Ihnen nichts sagen …“ Ein Schreibtisch. Von Hamburg nach Tressow, etwa 100 km. Mehr als vier Wochen. Nochmal drüber geschlafen. Jonathan wollte auch nicht mehr. Er hat sich dann einen anderen Schreibtisch ausgesucht und wir haben storniert. Es ist eines: ein Kackladen. Wirklich. Bestellt nicht bei Mömax.

Anne-Christin hat ihren Malermeister gemacht. Bei uns im Schlafzimmer. Das wurde so etwa 17 Jahre nicht mehr gestrichen. Also das ist schon echt famos. Es sieht aus wie selbst gekauft. Das ist echt Wahnsinn.

Endlich Ferien!

Sicher wollt ihr wissen, wie die Geschichte mit dem geklauten Autokennzeichen weiter gegangen ist. Sie ist aber eher unspektakulär. Es gibt Menschen, die lassen das Datum ihrer Hochzeit auf das Kennzeichen machen. Warum? Damit sie es nicht vergessen? Um aller Welt zu zeigen, wie glücklich sie sind? Hm. Ich kann es nicht verstehen. Ein Hochzeitsdatum vergisst man doch nicht – oder? Und das Glück ist flüchtig. Und ob das Hochzeitsdatum auf ein Ding gehört, was hauptsächlich die Welt zerstört? Naja. Der eine macht es so, der andere macht es so. NR 1 ist es nicht geworden. Und CO 19 ist es auch nicht geworden. Es wurde JS 79.

Es gibt Zeugnisse. Da steht zum Beispiel bei Teamarbeit eine zwei drin. Samson wundert sich und sagt: wir machen doch gar keine Teamarbeit. Die besten Schüler des Jahrganges in der Matheolympiade bekommen auf jeden Fall nicht die besten Zeugnisnoten. So könnte man Note für Note durchgehen. Musik: eins. Philosphie: eins. Aber was soll die ganze Notenbewerterei? Wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus was das alles für ein Schwachsinn ist mit der Notengeberei. Sucht mal im yt nach Jamila Tressel und Margret Rasfeld.

Nun, wir fahren nicht nach Süddeutschland. Was tut nur jemand, dem es zuhause langweilig ist? Weg fahren. Liebschers sind zur Oma gefahren. Für eine Woche. So habe ich auch endlich Ferien. Das tut auch einmal sehr sehr gut. Was mache ich als erstes? Ich schalte erstmal die Heizung aus. Wir haben ja schließlich so einen Holzofen und das bisschen Luxus geheizter Schlafzimmer brauche ich nicht. Außerdem will ich das einfach mal ausprobieren. Ich werde berichten.

Als nächstes backe ich mir ein paar Brötchen, telefoniere mit meinem Bruder und schreibe an ein paar Artikeln. Ich spiele Klavier, mache Mayonnaise und genieße den Sonntag. Schaue mir ein paar YT Videos an. Also recht unspektakulär. Aber irgendwie auch schön. Ich kann nicht weg. Ich habe den wichtigsten Job des Hauses übernommen oder übetragen bekommen – das kann man so genau nicht sagen. Das Tierheim würde 3 Euro pro Hase und 10 Euro pro Katze nehmen. Pro Tag.

Wir bekommen eine Buchung: 2 Wochen Ferien mit Freunden.

Ansonsten ist hier eher wenig los. Mal sehen, was mir die Woche so alles einfällt.