„Fängst Du heute mit dem Opti an?“ – fragt Jonathan. Und ehrlich gesagt habe ich ja schon vor ein paar Monaten angefangen. Erst überlegt, dann recherchiert, dann geplant, dann Material besorgt … – Im Grunde hat er aber schon recht: heute geht es los.
Ich fange aber erstmal mit einer Werkzeugvorstellung an. Nehmt es mir nicht übel, vielleicht wird die Geschichte manchmal langweilig.
Das ist eins der wirklich wichtigsten Werkzeuge in jeder Werkstatt: ein Bleistift. – Hä? Und was soll jetzt an dem Bleistift besonderes sein? Nein. Nichts besonderes. Er wird jetzt jeden Tag in der Spitzmaschine angespitzt. Er wird also in den nächsten Tagen noch kürzer werden.
Bevor es heute „richtig“ losgehen kann, merke ich … ich brauche mehr Platz. Also bekommen die Schraubzwingen einen neuen Platz – Dachlatte unter Werkbank. Dann muss das Baugestell fertig gebaut werden.
Es braucht ja nur noch einen vorderen und einen hinteren Abschluss. Der hintere Abschluss ist trivial. Der ist rechtwinklig zur horizontalen Baulinie. Der vordere Abschluss hat es etwas in sich. Denn dafür gibt es quasi kaum Bauangaben. Ich rechne und zeichne und lege schließlich einen Winkel fest. Dann – schwupps – noch alles zusammengesteckt …
… und fertig ist das Baugerüst. Mittagspause.
Teil 1 ist das größte Bauteil: der Boden. Die Platte muss also erstmal in die Werkstatt 🙂
Für diese Aufnahme musste ich die Tür aufmachen und von draußen fotografieren. Während Anne-Christin ein Kinderzimmer nach dem anderen streicht und noch zig andere Sachen nebenher, überlege ich, wie ich am besten die Kontur sauber ausschneide. Zunächst werden die Maßpunkte auf der Platte angezeichnet. Mein Winkel geht ungefähr 5 mm ungenau – die Bautoleranz an dieser Stelle ist aber nur 2,5 mm. Für die Krümmung kommt mir das Glück der Dummen über den Weg gelaufen. Genau neben mir finde ich eine dünne Leiste aus sibirischer Lärche.
Mit Stecknadeln wird die Leiste fixiert, dann wird vorsichtig angezeichnet. Die Kontur wird mit der Stichsäge ausgesägt und mit dem Bandschleifer an den Strich geschliffen. Auf der anderen Seite genauso. Dann noch die Kante leicht schräg schleifen – und fertig ist der Boden …
Werkstattzeit heute: ungefähr sechs Stunden. Eine NC Fräse (hier sagt man Freese) hätte das Ding in wenigen Minuten ausgeschnitten.
Heute gibt es eine neue Namensidee. Jesus wäre auch ein passender Schiffsname. Jesus konnte auch übers Wasser laufen. Die nächste Frage die da in mir aufkam war: weshalb gibt es so viele Menschen die Mohammed heißen, aber kaum jemand der Jesus heißt?