Coronaweihnachten in der Pandemie

Eigentlich … wären wir jetzt knapp 1.000 Kilometer weiter südlich und würden mit Freunden Weihnachten feiern, viele Menschen treffen … – abgesagt. Und wieder stellen sich viele Fragen. Ist das alles nur eine Erfindung? Ist das übertrieben? Oder ist es am Ende sogar eine Chance die Zeit ganz anders zu verbringen? Wir versuchen es mal …

Kurz vor Weihnachten geht es nochmal wild her. Die Schule wird zwei Tage eher dicht gemacht. Die Kunden trippeln unruhig vor der Haustüre: ich muss noch dies und jenes vor Weihnachten haben … – wird alles gemacht. Noch schnell in den Baumarkt fahren, zwei OSB Platten holen – zwei Tage später ist er zu. Was ich mit den OSB Platten vorhabe, erzähle ich gleich.

Ich darf Weihnachtsmann spielen – ist auch mal lustig. Und unterm Weihnachtsbaum liegen Geschenke. Die teuerste Kiste enthält Harz, Lack und Zubehör. Sachen für den Bootsbau. Für ungefähr 400 Euro. Hupps. Naja. Mir wird langsam klar: die Angabe, dass man einen Opti für 500 Dollar Materialkosten bauen kann, ist doch sehr theoretisch. Oder sehr alt. Die Holzrechnung war bei 393,41 Euro, davon waren 104 Euro Fracht. Harz und Lack nochmal 383,10 Euro. Im Baumarkt habe ich für ein paar Kiefernleisten, vier Schraubzwingen und zwei OSB Platten ungefähr 100 Euro liegen lassen. Es wird eher in Richtung 1.500 Euro gehen – aber ich werde detailliert berichten. Ich will bei dem Projekt nicht sparen. Das hat sich bei solchen Sachen nicht bewährt. Ich habe wenig Ahnung. Also kaufe ich eher besseres Material. Damit tut man sich leichter und das Ergebnis wird besser. Den guten Bootsbauleim kann ich gar nicht kaufen. Der wird nur an Fachbetriebe verkauft. So entscheide ich mich nach einem sehr guten Beratungsgespräch bei einem Internethändler für das Harz von West System – ich mache hier auch ein bisschen Werbung. Besser gesagt Information. Ich krieg nichts von West und auch nicht von Epifanes und auch nichts von Georgus.

Bilder …

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Vor lauter Optibau hätte ich dies doch fast vergessen … – wir haben wieder einen Tannenbaum aus dem Wald geholt. Samson hat mit dem Förster Weihnachtslieder trompetet. Den Baum hat Jonathan ausgesucht. Er passt exakt! Auf den Zentimeter genau.

Es gibt Hecht. Hecht aus dem Tressower See. Mit Spätzle und Rotkraut. Sehr fein! Das Rotkraut, die Spätzle und der Hecht. Es ist also alles fein. Danke Tom für den schönen Hecht! Das Rezept ist schlicht und zum Teil selbst erfunden. Apropos schlicht. Ich habe einen sehr schönen Artikel über Hans Haas gelesen. Koch mit zwei Sternen, seit 30 Jahren in der gleichen Küche. Geht jetzt in den Ruhestand. Der sagt: ein Rezept ist dann gut, wenn man nichts mehr weglassen kann.

So. Jetzt aber – Geschenke auspacken – ein Blick in den Karton:

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Seit Tagen – besser gesagt Wochen – beschäftige ich mich mit Optiplänen. Es gibt quasi keinen. Es wurde mal einer angeboten. Für 69 Euro. Ist aber schon länger her. Dann gibt es die Vermessungsrichtlinien der Klassengemeinschaft. Und ein paar Infos im Netz. Ich will abkürzen … Es soll hier eine Art Bauanleitung entstehen. Irgendwo gibt es auch die Pläne der Klassengemeinschaft. Müsst ihr allerdings etwas googeln. Gescannt. Vom März 1997. Vermaßt. Die nehme ich jetzt als Baugrundlage. Ein paar Maße muss man interpolieren. Ich hab mir die auf A4 ausgedruckt – das muss reichen.

Jetzt wollte ich euch etwas schreiben vom Baufortschritt. Aber so weit bin ich noch nicht. Es muss hier noch heißen: Bauvorbereitungen. Ich brauche ein Baugerüst. Ich baue den Opti richtigrum, also falschrum. Normalerweise werden Boote dieser Größe auf dem Kopf gebaut und dann umgedreht. Offenbar ist es geschickter es andersrum zu machen. Glücklicherweise habe ich ja schonmal einen Opti gebaut – ihr wisst schon …

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Das aktuelle Bauprojekt ist nur ein bisschen größer. Es ist nur etwas mehr als doppelt so groß wie der 1m Holzstar – sollte also keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mit sich bringen.

Bauvorbereitungen

Ich brauche ein Baugestell – so nenne ich das Ding jetzt einfach mal. Da drin wird die Form verleimt. Dafür habe ich die OSB Platten gekauft. Die Platten sind zu kurz. Das Gestell muss ungefähr 2,50 m lang sein – der fertige Opti ist etwa 2,33 m lang. Die Platten sind knapp über 2 Meter. Also müssen die angesetzt werden. Ich überlege, ob ich Laschen drauf schraube und leime. Aber das wäre unpraktisch, wenn ich die Maße übertrage und die Form aussäge. – Halt … nochmal zurück. In der Werkstatt sieht es noch etwas wild aus. Es ist zwar klar, dass ich den Opti nicht in der Werkstatt bauen kann. Dafür ist sie zu klein. Aber ich werde in der Werkstatt Teile zuschneiden und Vorarbeiten machen. So versuche ich den Dreck aus dem Wohnraum etwas fern zu halten. Also muss die Werkstatt für mittelgroße Plattenarbeiten umgebaut werden. Tag 1 und Tag 1,5 wird also erstmal ein Regal gebaut und einiges umgeräumt.

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Hier seht ihr schon die Leimung 1. An die vordere (große) Platte wurden hinten 50 cm dran geleimt. Gespannt habe ich mit einer Spezialkonstruktion. Auf beiden Seiten der Leimung eine Zwinge gesetzt und die zwei Zwingen dann mit einer dritten Zwinge zusammen gezogen. Hat gut funktioniert. Sowas denke ich mir meistens nachts aus. In der Werkstatt sieht es dann meistens immer noch ein bisschen anders aus. Aber der Abstand von der Werkbank ist immer wieder wichtig für Überlegungen.

Manchmal seht ihr auf den Bildern Werkzeuge. Die Handkreissäge ist ein sehr wichtiges Werkzeug für mich geworden. Mit einer Setzlatte und Schraubzwingen ersetzt sie eine Plattensäge. Mit der Plattensäge wäre so ein Schnitt zwar in wenigen Sekunden gemacht. Mit der Handkreissäge brauche ich teilweise eine Viertelstunde. Schließlich muss das Werkstück so fixiert werden, dass sowohl der Abschnitt als auch das Werkstück selber gut gehalten wird. Es muss sichergestellt sein, dass ich in keine Unterlage säge, dass vorne und hinten genug Platz ist und all sowas.

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Hier ist die zusammengeleimte Platte schon 1 x längs durchgeschnitten und die Kontur für die Bodenkrümmung angezeichnet. Die Form wird mit der Stichsäge ausgeschnitten. Möglichst genau. Die Bautoleranzen lesen sich erstmal großzügig (+/- 5 mm an dieser Stelle). Meistens summieren sich die Toleranzen aber. Die Kontur habe ich mit einer Biegeleiste an den Messpunkten entlang angezeichnet. Das dauert dann auch schonmal eine halbe Stunde. Schließlich muss die Biegeleiste irgendwie fixiert werden wenn ich den Strich mache. Also einiges was ihr hier lest liest sich schnell, dauert aber etwas länger. Damit ich nicht alles zweimal machen muss, habe ich die zwei Seiten des Baugestells einfach mal zusammengeschraubt. Dann verrutscht auch nichts. Nach der Stichsägenarbeit wird die Kontur noch mit dem Schleifer egalisiert.

Apropos Bautoleranzen. Natürlich könnte ich Freestyle irgendwas bauen. Grundsätzlich denke ich nicht, dass dieser Opti mal an Ranglistenregatten teilnehmen wird. Denn nur dafür gelten die Bautolerenzen. Dennoch habe ich mal eine Anfrage an die Opti Klassengemeinschaft gestellt, ob so ein selbstgebauter Holzopti vermessen werden könnte. Eine Antwort steht noch aus. Ich versuche also innerhalb der Toleranzen zu bleiben. Aus verschiedenen Gründen. Eben zum einen, dass eine Vermessung theoretisch möglich wäre. Zum anderen spare ich mir die ein oder andere Überraschung, dass irgendwas dann doch nicht so zusammen passt.

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Samson kommt zu Besuch und findet, dass es doch schon ganz ordentlich aussieht. Und macht ein Foto. Ich studiere Pläne. Mein Werkstattbleistift ist übrigens derzeit ein Bach-Bleistift. Apropos Bach … der Opti könnte ja „Weihnachtsoratorium“ heißen. Klingt so ähnlich wie Aida. – Die hat grade ihre Silvesterfahrten abgesagt. Wegen EDV Problemen.

Jetzt geht es etwas schneller. Hier seht ihr die vorbereiteten Querhölzer.

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Hier das Zusammensteckspiel 1

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Hier die probeweise zusammengesteckte Bauform. Passt alles schön stramm. Es fehlen noch die vorderen und hinteren Abschlüsse. Die wollte ich eigentlich auch noch machen. Es war mir aber nicht möglich die Bauform auf die Seite zu stellen. Sie ist schlicht zu groß. Also habe ich sie erstmal wieder auseinandergenommen.

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Morgen geht es weiter.

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