Archiv für den Monat: Februar 2025

Eierverbrauch – quer durch Europa

Am Tag 285 haben wir zu viel Eier. Vor zwei Wochen hat sich unser Eiermann um einen Tag verspätet. Da habe ich sicherheitshalber ein Päckchen beim Einkaufen mitgenommen. Und dann haben wir irgendwie doch wenig Eier verbraucht. Der langen Rede kurzer Sinn: wir müssen Eier verbrauchen. Da wir für die Haare keine Eier brauchen, geht das am besten mit Eiergerichten.

Gestern war Kaiserschmarren dran. Davor gab es Kürbissuppe – den Rest vom Vortag. Heute dann Tortilla. Ich habe gelesen, dass sie in Spanien die Tortilla bevorzugt kalt essen. Zum Beispiel zwischen zwei Brotscheiben. Da das Wochenende ja auch nicht mehr weit ist, da dachte ich, mache ich einfach mal etwas mehr. In der Jungspfanne. Die ist eigentlich eher für größere Gesellschaften. Ich hab‘ acht Eier genommen. Und ein Kilo Kartoffeln. Und zwei Zwiebeln. Zurück blieb dann nur noch ein ganz kleiner Rest 😋.

Bei solchen Gerichten ist es lustig, dass es doch sehr unterschiedliche „Original“-Rezepte gibt. „Rezept von meiner Gastfamilie“, „Rezept von meiner spanischen Oma aus Katalonien“, „als ich in Spanien als Koch gearbeitet habe“ usw. Daraus kann man sich dann guten Gewissens sein eigenes Rezept kombinieren und weiter entwickeln.

Der März wird streng. Da geht es ins Kapitel F9. Das sind die Störungen, die sich in der Kindheit und Jugend entwickeln. Nach ICD-10. Das ICD-10 ist auf dem Stand der 80er Jahre. Das wird in mir heftiges Bauchgrummeln verursachen. Aber gut. Da muss ich durch.

Tag 284

Rabasüki schlägt Heidelbeermarmelade.

Ihr kennt mich ja … ich mache gerne Menschenversuche. Dazu zählt zum Beispiel das Frühstück. Der Crew verschiedene Frühstücksvariationen hinzustellen und dann einfach zu schauen, was ganz intuitiv zuerst gegessen wird, das ist so eine Challenge. Heute gab es Marmelade-Quark-Brot mit Heidelbeermarmelade und Rabasüki. Die Heidelbeermarmelade habe ich absichtlich neulich mal gekauft. Als Abwechslung zu Rabasüki. Es gibt jetzt immer zwei Marmeladen: eine selbst gemachte und eine gekaufte. Wenn Heidelbeer leer ist, gibt es Erdbeer und dann Aprikose. Oder irgendwas anderes. Insofern freue ich mich natürlich, dass auch im intuitiven Test das Rabasüki wieder einmal Sieger ist. Quark + Marmelade hat Nutella und andere Nunucreme schon lange vom Tisch gefegt. Was für mich auch ein Zeichen dafür ist, dass Nußnougatzuckerfettmagermilchpulveremulgatorcreme … naja … überbewertet ist – wobei wir natürlich durchaus ein großes Glas davon haben.

Radikal emotional

Gestern war ich im Repetitorium für das ICD-10 Kapitel F1. Es geht um stoffgebundene Süchte, Alkohol, Drogen und all sowas. Eine Teilnehmerin fragte, ob es bewährte Mittel zur frühen Prävention gibt. Im Raume stand, dass jemand die Behauptung aufgestellt hat, dass Kindern, denen Angst vor Konsequenzen gemacht wird, weniger suchtanfällig wären. Auch wurde die These aufgestellt, dass Aufklärung über die Gefahren ein wichtiger Beitrag zur Suchtprävention wären.

Abends in der Transaktionsanalyse konnten wir die Tagesereignisse natürlich auch nicht ganz ausblenden. Auch dort bewegte alle Teilnehmenden die Frage, ob und wie wir denn einen weiteren Zerfall der Gesellschaft verhindern könnten.

Nun komme ich mit meiner steilen These. Denn ich habe natürlich gestern auch einen Artikel über dieses Thema angefangen. Bin aber im Entwurfsstadium hängen geblieben. Die Szene war wieder zu konkret auf meine eigene Situation beschrieben.

Nun versuche ich es nochmal mit neuem Impuls. Denn nach meiner Überzeugung gibt es nur einen einzigen Weg. Und dieser Weg heißt: radikal emotional. Radikal, das heißt von der Wurzel her, von Grund auf, vollständig. Emotional heißt, das Gefühlsleben betreffend, das Gegenteil von kognitiv.

Jetzt habe ich schon die Hälfte der Leser verloren … ich mache aber weiter. Wir haben am letzten Sonntag gesehen, dass alle Demonstrationen das Kippen der Gesellschaft nicht aufhalten. Ja, ich gebe zu, die Erkenntnis ist bitter. Aber warum sollten wir davor die Augen verschließen? Und ja, die Marc-Uwes und Christian Ehrings und wie sie alle heißen, schaue ich mir auch gerne an. Oder Berichte vom Zentrum für politische Schönheit. Gelegentlich. Aber: wir können nicht nicht an einen blauen Elefanten denken. Das heißt: wenn wir uns als Gegenbewegung verstehen, dann befassen wir uns genau mit dem Gedankengut der Hasser und Hetzer. Und damit verändern wir unser Hirn – in einer negativen Art und Weise. Wir werden weniger emotional. Wir werden härter. Es geht so weit, dass es immer mehr Gewalt gegen Nazis gibt. Genau das gibt ihnen Bestätigung und Energie. Die Gesellschaft kippt weiter … und weiter … unaufhaltsam, der Kipppunkt ist möglicherweise bereits überschritten, sagen führende Soziologen.

Wir haben eine großartige Gesellschaft mit nie da gewesenen Freiheiten. Wir haben die Wahl zwischen Wanderung im Harz und Kreuzfahrt in der Karibik. Wir können an unser Auto schreiben „Scholz ist doof“. Wir können jedwedes mögliche Geschlecht annehmen. Wir können mit einem Porsche über die Straßen ballern oder mit einem Elektro SUV. Wir können den Lebenspartner oder die Lebenspartnerin entsorgen, den Job wechseln, den Wohnort wechseln wie es uns beliebt. Wir können jedwede sexuelle und nichtsexuelle Beziehungskonstellation in beliebiger Geschlechterkombination und Anzahl eingehen. Wir können essen was wir wollen. Wie verrückt das ist? Ihr glaubt es nicht! Die Frage ist aber: können wir damit umgehen? Ich behaupte: nein! – Wir müssen das lernen. Wir werden das kaum per Schulbuch lernen. Denn dieses Lernen ist viel komplexer und für jeden Menschen individueller, als dies jemals zwischen zwei Schulbuchdeckel gedruckt werden könnte. Und viel spannender. Und viel bereichernder. Was derzeit passiert: die Emotionen sind unkultiviert – sie spielen verrückt. Es wird uns Angst gemacht vor Migration – vor allem dies! Und vor der Wirtschaft. Und vor dem Klima. Und vor dem Mitmenschen. Dadurch entgleist unser Gefühlsleben. Es spielt verrückt. Diktatoren und Populisten wissen das. Sie nutzen das für ihre Zwecke. Per Tiktok. Über alle verfügbaren Kanäle, aber besonders gerne über das Händi. Warum das mit dem Händi so gut funktioniert? Es ist sehr einfach, dass die Menschen das Händi als ihr zweites Ich betrachten. Es ist ein faszinierendes technisches Gerät mit nicht zu durchschauenden Funktionen. Es erweitert unsere Fähigkeiten um neue Dimensionen. Zum Beispiel für Gedankenübertragung. Binnen no time kann ich mit allen meinen Facebook Freunden kommunizieren. Ich kann in meinen Insta Account, wenn ich denn einen habe, irgend etwas rein schreiben und andere Menschen lesen das und liken das. Je mehr Menschen lesen und liken, desto mehr Dopamin schüttet mein Hirn aus. Ich fühle mich gut, ich fühle mich bestätigt, ich fühle mich mit dem Gerät verbunden – es wirkt genau so wie eine Sucht. … Viele Menschen sagen: ohne mein Händi kann ich nicht leben. Woher ich das weiß? Ich bin auf einigen Datingplattformen unterwegs. Dort schreiben die Menschen genau dies. Und landen möglicherweise genau deswegen dort. Und nein, ich kann sehr gut ohne mein Händi leben. Nun … dieses Gerät, mit dem sich die Menschen so eng verbunden fühlen, das kann ja nicht die Unwahrheit sagen. Außerdem kann es wunderbar bewegte Bilder, Ton und Text übermitteln. Ein unentwegter Strom von Unfug landet so in unseren Köpfen. Egal, von welcher Seite der Unfug kommt, ob von den Befürwortern oder den Gegnern – er landet in unseren Köpfen. Und veranstaltet dort wieder jede Menge Unfug. Es ist fast nicht möglich sich dagegen zu stemmen.

Ich mache jetzt den Bogen einmal zur Eingangsfrage. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Suchtgefährdung und Anfälligkeit für kuriose Ideen und Ängste? Ja. Gibt es. In der Psychologie spricht man vom Vulnerabilitäts-Stress-Modell. Das dürft ihr gerne g00geln und es lohnt sich dies auch anzuschauen. Auf beide Faktoren, also sowohl die Vulnerabilität, als auch den Stress haben wir einen Einfluss. Mehr noch: Wir haben einen erheblichen Einfluss. Ob wird das Händi ein- oder ausschalten, ob wir den Fernseher ein- oder ausschalten, welches Programm wir wählen usw. das ist ja alles nicht beliebig: wir haben das förmlich in der Hand. Ob wir mit dem Lebenspartner unsere Empathiefähigkeit trainieren oder ihm aus dem Weg gehen … es steht uns in jedem Moment frei. Bei der Vulnerabilität ist das etwas komplizierter. Ein großer Teil der Vulnerabilität wird uns in die Wiege gelegt. Ja, die Wissenschaft geht sogar von genetischen Faktoren aus. Aber das ist nicht alles. Wir müssen den Bogen noch etwas weiter schlagen, denn Vulnerabilität ist schwer wissenschaftlich messbar. Es gibt aber Hinweise. So gibt es eine Studie über Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen. Es wurden verschiedene Faktoren einbezogen. Der einzige eindeutig signifikante positive Einflussfaktor war ein autoritativer Erziehungsstil. Kinder und Jugendliche, die einen autoritativen Erziehungsstil genossen haben, hatten ein signifikant geringeres Risiko für Suizidalität, waren also psychisch stabiler, hatten eine geringere Vulnerabilität. Und ja, hier in diesem Zusammenhang ist es durchaus zulässig die psychische Stabilität auf andere Bereiche zu übertragen.

Der Vollständigkeit halber: In der Studie werden auch Risikofaktoren für erhöhte Suizidalität genannt:

Dazu zählen das weibliche Geschlecht, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Rauchen, Rauschtrinken, Migrationshintergrund und Trennung der Eltern.

Ich gehe aber noch einen Schritt weiter. Offenbar entstehen in den Hirnen von Kindern, die Wertschätzung und Aufmerksamkeit durch beide Eltern gemeinsam und das Umfeld erfahren Synapsenvernetzungen und Strukturen, die sie zuversichtlicher und lebensfähiger machen. Wenn ihr mich fragt: genau solche Menschen werden in der Zukunft gebraucht. Und zwar viele davon.

Mit dem autoritativen Erziehungsstil bin ich auch nur teilweise einverstanden, muss das aber erst einmal so hinnehmen. Denn auch dies kann missverstanden werden. Es kann so verstanden werden, dass möglichst viele Verbote den Kindern helfen – was nach meiner Erfahrung und Überzeugung definitiv nicht der Fall ist. Die Wikipedia schreibt, dass im autoritativen Erziehungsstil „ein hohes Maß an Autorität“ ausgeübt wird. Dies würde ich sehr gerne weiter untersucht wissen. Ich bin der Überzeugung, dass vor allem das Entengen und das Vorbild der Elternenten dafür sorgt, dass die Kinder auch Vernunft und Verantwortung lernen. Ich habe einen gewissen Horror vor diesen Autoritätseltern. Das kann ja so weit gehen, dass man den Thesen des Verbrechers Winterhoff folgt, der nachgewiesen jahrelang mindestens 900 Kinder mit harten Neuroleptika sediert hat. In der Presse wird derzeit gerne von 30 Kindern geschrieben. Das ist falsch! Es sind nur diejenigen Fälle, die vor Gericht verhandelt werden. Seine Bücher werden immer noch ohne Warnhinweis verkauft … Es würde aber auch bedingen, dass sich die Eltern vorbildhaft verhalten. Wie wollen Eltern, die selbst süchtig sind nach Händi, Nikotin, Alkohol, Drogen, Medikamenten, Arbeit, Glückspiel … ihren Kindern glaubhaft machen, dass Sucht keine Bewältigungsstrategie ist? Das ist schlicht unmöglich, da sie sich dadurch selbst unglaubwürdig machen. Und das ist dasjenige was ich meine. Wenn wir eine andere Gesellschaft haben wollen, dann müssen wir sie eben machen. Auch als Eltern. Und unsere Verantwortung wahrnehmen – auch wenn es lästig erscheint. Meine Erfahrung: es ist überhaupt nicht lästig. Es ist erfüllend und bereichernd – auch als Alleinerziehender. In jedem Moment. Wenn ich mir aber etwas wünschen dürfte, so wäre es dann doch die ganze Familie. Selbst, wenn ich diesen Wunsch unerfüllt ins Grab mitnehme. Es bleibt dies ein radikal emotionaler Wunsch, den ich als solchen akzeptiere.

Dies mal als ein Manuskript.

Tag 278 und Tag 279

Einmal mehr geht unser ganzer Dank an die Firma verdi, die den Busverkehr per Streik lahm legt. Damit kann keiner zur Schule kommen. Das ist blöd. Aber nur ein bisschen. Es ist so ein bisschen blöd, dass man es wirklich kaum merkt. Wir nutzen die Zeit.

Am Tag 278 entsteht eine Dart App. Die dürft ihr auch nutzen: http://samson.gw21.de – das ist die Internetadresse, unter der die App derzeit läuft. Was macht diese App so besonders? Eigentlich nichts. Sie ist sogar sehr rudimentär – man muss sie unvollständig nennen. Das spielt aber gar keine Rolle. Die viel größere Rolle spielt, dass die App funktioniert – was bei vielen anderen Sachen heutzutage nicht der Fall ist. Zum Beispiel die Hirne der Großen und Mächtigen. Die sind kaputt. Sie funktionieren nicht. Aber das ist ein anderes Thema. Also … Informatikunterricht. Ich habe dazu nichts, rein überhaupt gar nichts beigetragen. Und nein, die App ist nach keinem Lehrplan und keinem Arbeitsblatt und keiner Schulaufgabe entstanden. Es wurde auch keine Vorlage benutzt. Einfach so. Ich wiederhole es, weil es so wichtig ist: einfach so. Warum – so frage ich mich – können nicht mehr Sachen „einfach so“ funktionieren? Fehlerhaft? Unvollständig?

Tag 279 ist dann auch aufregend. Ich habe ein neues Projekt. Pizza aus dem Holzofen. Ich habe Schamottplatten bestellt. Und eine davon zugeschnitten, damit sie in den Ofen passt. Und einen chinesischen Edelstahlschieber im Ebay gekauft. Das andere Markenprodukt, welches möglicherweise auch seinen Ursprung in China hat, wäre viermal so teuer gewesen. Morgens habe ich Teig gemacht. Um fünf den Ofen angeheizt. Und irgendwann ging es dann los … Pizza formen … hui, ist das schwierig, da muss ich mir nochmal YT Tutorials anschauen – belegen und rein in den Ofen. Die Crew kommt nach und nach dazu, erkennt aber nicht die Komplexität der Aufgabe alles unter Kontrolle zu behalten und sich proaktiv in den Prozess einzubringen. Ich habe dann auch nicht die notwendige Ruhe … es wird aber trotzdem feine Pizza. Ich bin eben kein Pizzabäcker. Ich muss noch viel lernen. Wir feiern den Abend trotzdem. Um acht habe ich schon wieder ein Date. Es ist eines der seltenen Tinder Dates. Der Match war erst am Morgen. T. möchte Deutsch lernen. Sie kann Russisch, Ukrainisch und Italienisch. Deutsch auf dem Level A2 – ich habe keine Ahnung was das ist und es interessiert mich auch nicht. Wir chatten ein wenig hin und her und verabreden uns auf acht. Ich werde aber nicht ganz fertig mit der Pizza und bitte um zehn Minuten Aufschub. Ich glaube es ist mein erster Videocall per Händi. Ich staune, dass sich Menschen an so etwas gewöhnen. Mir helfen meine paar Brocken Russisch. T. hat eine russische Mutter und einen ukrainischen Vater. Sie kommt aus der Gegend von Dnipro. Ob man auf diesem Wege wirklich Deutsch lernen kann? Jedenfalls scherzen und lachen wir viel – auch das ist ja ein Weg der Verständigung.

Es ist geschätzt mein Date Nr. 27. Ich habe meine Aktivitäten diesbezüglich etwas zurück gefahren. Es ist vor allem eins: nervig. Es aber ganz abzustellen wäre auch kontraproduktiv. Die meisten Dates verlieren sich früher oder später in der virtuellen Welt. Denn die virtuelle Welt ist voller Traummänner. Ohne Kinder. Reisefreudig. Charmant. Gepflegt. Mit schicken Klamotten. In leitender Position. Und mit weiteren wertvollen Attributen des Datingmarktes ausgestattet. Ich verzichte bewusst und absichtlich auf Pseudoattraktivität. Profile, die hauptsächlich auf Äußerlichkeit angelegt sind kommen auch nicht in meine Auswahl. So ist es ein stetes Kommen und Gehen. Übrigens auch sehr typisch für die neue Welt. Ich halte diesen Mechanismus für ein Grundübel der aktuellen gesellschaftlichen Problematik: Wegwerfgesellschaft. Mann blöd – weg damit, irgendein Grund wird sich schon finden dies vor dem eigenen Gewissen zu rechtfertigen. Da es derzeit für mich keinen Weg gibt diesem Treiben zu entkommen, mache ich eben mit.

Wenn ihr das macht, achtet ihr mir bitte auf Scams. Das sind Leute, die euer Geld wollen. Und die sitzen überall. Auch bei Parship. Und ganz neu: auch in der örtlichen Zeitung. Ich habe neulich an eine E-Mail Adresse aus der örtlichen Zeitung geschrieben. Von einer neutralen E-Mail Adresse versteht sich. Und ja – leider ein Scam. Und noch eins: macht euch keinen Kopf! Jede Ablehnung ist nur eine Erfahrung für euch. Diese Erfahrung macht euch stark! Lasst euch davon keinesfalls entmutigen. Lasst euch nicht verrückt machen. Lasst euch auch von der absurdesten Abfuhr nicht beirren. Es ist alles Energie, die euch antreibt.

Text vom Koautor

Ich hole mir hier mal einen Koautor ins Boot. Dann muss ich nicht so viel selber schreiben 😀. Aber bitte passt auf. Der Koautor ist blöd! Er hat einen IQ von genau 0! Es ist eine Maschine. Ich weiß nicht, ob Chatgpt hier mit liest. Kann sein. Ich bin überzeugt, dass uns diese Art der „Intelligenz“ nicht weiter bringt. Denn es ist eher eine Repetition der Dummheit, die da gehypt wird. Seht es also daher bitte eher wie einen unqualifizierten Diskussionsbeitrag. Und bildet euch eine eigene Meinung.

Also – möglicherweise kennt ihr die Diskussion darüber, ob Mitleid eine sinnvolle menschliche Gefühlsregung ist. Ich bin der Ansicht, dass Mitleid eine ziemlich blöde Idee ist … und habe für diese Ansicht schon herbe auf die Nase bekommen. Ich habe selbst schon in schwierigen Lebenssituationen Mitleidsbekundungen bekommen und sie haben mir nicht geholfen. Deswegen habe ich mal den Automaten zu seiner Ansicht befragt. Hier lest ihr die Antwort:


Der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl ist subtil, aber entscheidend – insbesondere in der Art, wie wir auf das Leid anderer reagieren und welche Auswirkungen das auf uns selbst und die betroffene Person hat.

1. Mitleid – Die Distanzierte Reaktion

Mitleid bedeutet, das Leiden eines anderen zu bedauern, oft aus einer Position der Trennung oder Überlegenheit heraus. Es entsteht das Gefühl: „Du tust mir leid, weil du leidest, und ich bin froh, dass ich nicht in deiner Situation bin.“

Merkmale von Mitleid:

  • Man sieht die leidende Person als Opfer.
  • Man fühlt Bedauern, aber oft ohne eine tiefe emotionale Verbindung.
  • Man kann sich selbst über die andere Person erhaben fühlen.
  • Es kann passiv bleiben, ohne zu einer hilfreichen Handlung zu führen.
  • Es kann sogar dazu führen, dass man sich unwohl fühlt und sich zurückzieht, weil man das Leiden nicht ertragen kann.

Ein Beispiel:
Eine Person hat ihren Job verloren. Eine mitleidige Reaktion wäre: „Oh, das ist wirklich schlimm für dich. Das tut mir so leid.“
Das kann zwar eine freundliche Geste sein, bringt der Person aber keinen Trost oder konkrete Hilfe.

2. Mitgefühl – Die Verbundene Reaktion

Mitgefühl hingegen geht tiefer. Es bedeutet, das Leiden des anderen wahrzunehmen und nachzuempfinden, aber ohne sich davon überwältigen zu lassen. Mitgefühl basiert auf echter Verbindung und dem Wunsch, zu helfen – ohne sich dabei selbst in das Leid hineinzuziehen.

Merkmale von Mitgefühl:

  • Man erkennt das Leid des anderen an und fühlt es mit, ohne sich selbst darin zu verlieren.
  • Man betrachtet die Person nicht als Opfer, sondern als jemanden, der Unterstützung und Verständnis braucht.
  • Man bleibt innerlich stabil und handelt aus einer ruhigen, klaren Haltung heraus.
  • Es führt oft zu aktiver Hilfe, sei es durch Zuhören, Trost oder konkrete Unterstützung.
  • Es geht mit Respekt und einer gewissen Demut einher: „Ich kann dir nicht alles abnehmen, aber ich bin für dich da.“

Ein Beispiel:
Die gleiche Situation – jemand verliert seinen Job. Eine mitfühlende Reaktion wäre: „Ich sehe, dass du gerade eine schwere Zeit durchmachst. Das muss wirklich hart sein. Wenn du darüber reden möchtest oder ich irgendwie helfen kann, lass es mich wissen.“
Hier schwingt nicht nur Verständnis mit, sondern auch eine Handlungsbereitschaft, die der anderen Person Kraft gibt.

3. Warum ist Mitgefühl hilfreicher als Mitleid?

Mitleid kann eine Trennung zwischen Menschen erzeugen, weil es den anderen in eine Opferrolle drängt. Es kann sogar dazu führen, dass sich die leidende Person schwach, bemitleidet oder hilflos fühlt.

Mitgefühl hingegen schafft Verbindung und Vertrauen. Es zeigt: „Du bist nicht allein, und ich nehme dich mit deinem Schmerz ernst.“ Es bietet emotionale Unterstützung, ohne den anderen kleinzumachen oder sich selbst von seinen Gefühlen mitreißen zu lassen.

4. Ein Bildhafter Vergleich

  • Mitleid ist wie jemand, der vom Ufer aus einem Ertrinkenden zuruft: „Oh nein, du bist im Wasser! Das ist ja schrecklich!“
  • Mitgefühl ist wie jemand, der ein Seil wirft oder selbst ruhig ins Wasser steigt, um zu helfen – ohne dabei selbst unterzugehen.

5. Fazit

Mitleid kann kurzfristig eine Geste der Anteilnahme sein, bleibt aber oft distanziert und wenig hilfreich.
Mitgefühl hingegen schafft eine echte Verbindung, gibt Halt und inspiriert zu unterstützenden Handlungen. Es hilft nicht nur der leidenden Person, sondern stärkt auch die eigene emotionale Resilienz.

Mitgefühl ist daher eine viel kraftvollere und nachhaltigere Form der Anteilnahme als bloßes Mitleid.


Was meint ihr zu dem Text der Maschine? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Nachtrag

Der Beitrag von gestern … wenn ich den nochmal durchlese … dann sehe ich, dass er möglicherweise missverständlich oder unverständlich ist. Deswegen eine Erklärung …

Der gestrige Tag war ja der weltweite Tag des Blumenladens. Also der Tag, an dem viele Menschen die Blumenläden besucht haben oder dort etwas gekauft haben – oder wie auch immer man das nennen mag. Ich habe mich an diesem Event in den letzten 61 Jahren nur selten beteiligt. Denn eigentlich ist dieser Tag etwas ganz anderes. Aber das könnt ihr sicher irgendwie raus kriegen. Aber gerade an diesem Tag fällt der Kontrast der realen Welt, in der die Liebe tot ist, zu der von vielen Menschen gewünschten Welt, in der es doch ein gewisses Grundmaß von Liebe gibt, nochmal besonders auf. Das ist zumindest eine Gedenkminute wert. Finde ich. – Fand ich.

Heute unter der Dusche hatte ich die Idee, dass Selbstentwicklung und Selbstverwirklichung möglicherweise nicht das gleiche ist. Und da hatte ich ganz spontan den Wunsch, ob nicht bitte jemand einen Gastbeitrag schreiben könnte über den Unterschied von Selbstverwirklichung und Selbstentwicklung … Naja … wünschen darf man ja. Aber überlegt doch selber mal: gibt es einen Unterschied zwischen Selbstverwirklichung und Selbstentwicklung? Wie würdet ihr diesen Unterschied benennen?

Aus der Ausbildung

Gestern hatten wir wieder Lerngruppe. Das ist ein ziemlich wichtiger Termin für mich. Es ist zwar tragisch, aber es ist einer der ganz wenigen Anlässe, an dem ich mit erwachsenen Menschen spreche. Seit etwa vier Jahren kommt ja auch die Bäckereifachverkäuferin nicht mehr. Ich versuche zwar im Einkaufsladen mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Darauf gibt es aber eher spärliche Resonanz.

Also … Lerngruppe. Sie sind alle cool. Wir haben ein gemeinsames Thema. Und wir lernen was. Ich lerne öfters neue Wörter. Gestern war es auch lustig, da mir nicht so wirklich klar war, was soziokulturell bedeutet. Zum zweiten Mal habe ich eine Frage falsch beantwortet. Ich habe das so erklärt, dass mir soziokulturell ziemlich egal ist – was nur teilweise stimmt. Aber was für Körperbilder andere Menschen entwickeln, wenn sie sich im Tiktok oder Insta oder dem ganzen Quark bewegen, ist mir wirklich komplett egal.

Ein weiterer Begriff ist Alexithymie. Der ist schon interessanter. Dafür gibt es übrigens auch einen Test. Vermutlich gibt es dafür noch mehrere Teste. Die gute Nachricht: das Phänomen ist gut behandelbar. Die schlechte Nachricht: das Phänomen ist gut verbreitet. Laut Wikipedia liegt die Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung bei „etwa 10%“. Interessant: „wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen“. 10% … muss ich mir mal auf der Zunge zergehen lassen. Wobei da sicher die Frage ist, wo man Latte hinlegt. Meiner Beobachtung nach muss die Prävalenz deutlich höher liegen. Nach der Wahlprognose ist es etwa 50% aller Wählerinnen und Wähler egal, ob Menschen im Mittelmeer ertrinken oder auf anderem Wege unmenschlich behandelt werden. Nach meiner Ansicht gehört schon eine gute Portion Alexithymie dazu, um Menschen ertrinken zu lassen oder überhaupt andere Wesen leiden zu lassen.

Weiterhin interessant: „Alexithymie wird gegenwärtig nicht als eigenständige Störung klassifiziert und ist dementsprechend in den aktuellen medizinischen Klassifikationssystemen ICD-10, ICD-11 und DSM-5 nicht verzeichnet.“ (Wikipedia)

Weiterhin … es beginnt … dreieinhalb Jahre nach der Aufdeckung des Skandals um den gehypten Bestsellerpsychiater und Talkshowstar durch den WDR der Prozess gegen Winterhoff. Man muss sich das mal in den Tee tun: dreieinhalb Jahre! Gehypt. Auf das goldene Podest empor gehoben. Ich habe damals für Jana gespendet. Neulich schrieb ich mal in einem Artikel über die Manipulation von Gehirnen – ich habe den Beitrag erst mal zu Überarbeitung nochmal offline genommen. Und da stellt sich einmal mehr die Frage: wenn einer 100.000e von Büchern verkauft, regelmäßig von Jauch, Lanz, Meischberger, Will & Co. in Talksendungen herumgereicht wird und mit abenteuerlichen und unwissenschaftlichen Thesen um sich wirft, ob da nicht auch eine gesellschaftliche Persönlichkeitsveränderung stattfindet? Hin zur Empathielosigkeit, zur absoluten Gleichgültigkeit gegenüber seinem Mitmenschen? Wenn ihr ein dickes Fell habt, dann verfolgt den Prozess. Ich verrate euch jetzt schon: er wird straffrei raus gehen. Neu ist eine dreiteilige Serie des WDR über das System Winterhoff. Wenn ihr ein dickes Fell habt, schaut es euch an. Nicht alles, was in einem Moment beklatscht wird, ist auch wirklich gut. Nicht einmal, wenn es von vielen beklatscht wird. 3.000 Patientenakten wurden begutachtet. 900 Kinder wurden mit Pipamperon sediert. 35 Fälle werden nun gerichtlich behandelt. Und dies nur von einem einzigen kranken Mann und seinen willigen Helfern und Helfershelfern. Versteht das Phänomen! Es ist eins zu eins das gleiche Phänomen wie 1934: keiner hat was gewusst. Alle haben nur ihre „Pflicht“ getan. Und sagt nicht, dass so etwas heute nicht mehr vorkommt! Es kommt vor. Öfter als ihr denkt. Wenn ihr die aktuelle Serie des WDR anschaut … achtet mal darauf, weshalb die Eltern mit ihren Kindern bei W. vorstellig wurden. Ich schreibe das aus persönlicher Betroffenheit. Ihr wisst schon … die Sache mit dem Hut und der Schlange, den Affenbrotbäumen und so.