Ausgedoggt

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Die Global Dreamchen – Lakeexplorer Yacht Club de Tressow – vielleicht muss doch noch ein kürzerer Name gefunden werden … – wurde heute ausgedockt. Das klingt spektakulär und im Grunde ist es das auch. Aufgrund der Coronakrise wurde das Manöver nicht angekündigt. Es hätte vermutlich zu viele Zuschauer angelockt. Wie bei einer echten Ausdockung wurde das Werfttor ganz geöffnet und das Schiff auf seinem Wägelchen passte gerade so eben durch. Zum Schiffsnamen: der obere Namen ist vielleicht doch etwas lang und für Außenstehende nur schwer zu merken. Malizia wäre auch ein schöner Name. Aber der ist leider schon belegt. Und – wir wollen ja keine Namen kopieren – heute dachte ich an Ever Given – ein sehr schöner Name. Nur – was würden die Leute denken, wenn das Schiff auf dem AIS auf dem Tressower See zu sehen wäre? Der Tressower See ist schließlich nicht der Suez Kanal. Um Verwechslungen vorzubeugen, könnte man ja Ever Given II nehmen. Vielleicht hat ja eine Leserin oder ein Leser noch eine bessere Idee.

Viel Zeit ist allerdings (hoffentlich …) nicht mehr. Nachdem heute schönes Wetter war und das Ausdockmanöver durchgeführt werden konnte, kam die Global Dreamchen …. an den Ausrüstungskai. Es wurde den lieben langen Tag lang geschliffen und geschliffen und geschliffen. Ein Tipp: wenn euch beim Schleifen mit dem Bandschleifer bei laufender Maschine der Stecker aus dem Verlängerungskabel rutscht, stoppt der Motor des Bandschleifers. Schaltet dann den Schalter der Maschine auf AUS. Sonst kann es euch so gehen wie mir heute. Der Bandschleifer stand auf dem Schleifpapier auf dem Boden des kopfüber liegenden Bootes. Dann stecke ich den Stecker rein. Der Bandschleifer gibt Vollgas und saust über den Bug raus …. auf den Boden. Wenn es jemand gefilmt hätte, mit meinem dummen Gesicht hätte es das perfekte Fail Video gegeben. Also: Schalter auf Aus! Und Bandschleifer nicht auf das Schleifpapier stellen. Zum Glück ist der Maschine nichts schlimmes passiert.

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Schleifequipment.

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Am späten Nachmittag musste der Rumpf wieder unter Dach. Morgen ist Regen angesagt. Die kleine Ferienwohnung soll als Lackiererei dienen. Nur – wie kommt der Elefant durchs Nadelöhr? Nun, er passt so gerade eben durchs Fenster. Nun habe ich noch ein paar Stellen geflickt. Feierabend für heute.

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Blick in die Lackiererei.

Bei der Beize habe ich nicht auf den Rat des Fachmannes gehört. Der hat empfohlen, in die erste Lackschicht Beize zu mischen. Da wollte ich schlauer sein und habe gerechnet, dass dann ja nur ganz wenig Beize zum Einsatz kommt. Die 500 ml sollten für etwa 7 qm reichen – also bei sparsamem Einsatz für den ganzen Rumpf. Wenn man die Beize in die erste Lackschickt mischt, soll man maximal 10% zugeben. Da ich ca. 750 ml Lack für die erste Schicht rechne, wären dies nur 75 ml. Also war ich mutig – upppps – nach dem ersten Pinselstrich war mir dreierlei klar: der Rumpf wird recht dunkel, es gibt kein Zurück mehr und … ich hätte vielleicht doch auf den Fachmann hören sollen.

Ansonsten – es ist meine erste Arbeit mit DD Lack. Ist richtig toll das Zeug! Zum Glück bemale ich hier kein Messeausstellungsstück sondern ein Gebrauchsboot. So ganz 100%ig wird meine Arbeit dann doch nicht. Die Ferienwohnung wurde als Lackiererei gewählt, um den Wohnraum nicht mit Lackgeruch zu füllen. Echt eine coole Lackiererei. Jetzt kommt jeden Tag eine Lackschicht drauf – so zumindest der Plan. Die Lackmenge einer halben Dose passt genau auf eine Rumpfhälfte, zunächst innen, ab übermorgen dann außen. Schwertkasten von innen lackieren ist echt ein bisschen doof – aber wichtig.

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