Brief an das Schulamt – ein Entwurf.

Spanier dürfen nicht nach Malle, Deutsche aus Deutschland aber schon, aber Deutsche, die hier bleiben, erwartet evtl eine #Ausgangssperre. Mit dieser Taktik werden wir Corona endgültig verwirren und besiegen!

Quelle: https://twitter.com/AbdelkarimsLP/status/1373911279799304193?s=20

Das musste jetzt doch mal sein. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass das Virus sich zu einem Kopfvirus mutiert, der schlimmere Folgen hat als das Virus selbst.

Wir sind dennoch für ein langes Wochenende in den Süden gefahren. Anstrengend war’s. Aber auch schön. Besonders schön war auch die Einladung in die gw21.de. Wir durften das neue Bad anschauen und uns davon überzeugen, dass die BewohnerInnen dort das beste aus der kuriosen Situation machen.

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In Holzen, müsst ihr wissen, leben eine Menge Störche. Die laufen dann ganz unbekümmert in Gärten und Vorgärten herum, sammeln sich ihr Nistzeug und fliegen wieder davon.

Aus der Serie Briefe an das Schulamt gibt es eine Fortsetzung …

Sehr geehrte Frau O,
Lieber Herr G, (cc)
Sehr geehrte Frau Ministerin Bettina Martin, (cc)

Wir hatten kürzlich ein sehr nettes Telefongespräch. Vielen Dank nochmal für die Zeit, die Sie sich für mich und mein Anliegen genommen haben.

Gestern nun waren die Kinder nach drei Wochen Pause wieder in der Schule. Die Erklärungen, dass sie an Selbsttests teilnehmen dürfen, hatten sie natürlich unterschrieben im Schulranzen. Allein: es gab gar keine Selbsttests. Aufgrund unseres Telefongespräches habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie wir Ihre Tätigkeit als Überwacherin sinnvoller gestalten können. Und da ist mir auch gleich eine Idee gekommen: überwachen Sie doch einfach mal das Wohl der Schülerinnen und Schüler. Die haben es verdient. Sie sind schließlich die schwächsten in der ganzen Kette Ministerium – Regierungsbezirk – Schulamt – Schule – Lehrer … Ich habe heute zunächst zwei Anliegen.

Wir fangen mal bei den Schulranzen an. Wir wohnen etwa 1,5 Kilometer von der Bushaltestelle entfernt. In den Empfehlungen für Eltern wird immer wieder betont, dass die Eltern ihre Kinder nicht irgendwohin fahren sollen. Ich halte diese Empfehlungen für sehr sinnvoll. Wir haben die Kinder schon in der Kindergartenzeit zur Selbständigkeit erzogen. Das hat sich auch bewährt. Sie sind also durchaus in der Lage den Weg selbständig zurückzulegen. Nun werden sie allerdings neuerdings mit einem übervollen Schulranzen auf den Weg geschickt. „Es muss alles mit“ – so lautet die Devise. Der Schulranzen wiegt damit, inklusive Vesperbrot und Trinkflasche etwa 7 Kilo. Ich hab mal eben schnell gegoogelt – kennen Sie das? Man kann damit recht schnell Informationen einholen. „Höchstens zehn Prozent des Körpergewichts“, so lautet die Faustregel für das Gewicht eines Schulranzens. Das war bis in die 80er Jahre eine Regel und gilt für normale Schulwege. Die Regel wurde quasi ersatzlos gestrichen. Ein Dank geht raus an die Schulbuchlobby: Bravo, gut gemacht! Erfahrene Orthopäden warnen nach wie vor vor zu schweren Schulranzen. Nun, ich rechne es Ihnen mal kurz vor: unsere Kinder müssten 70 kg wiegen, damit das Maximalgewicht des Schulranzens nicht überschritten wird. Ich habe die Kinder jetzt nicht gewogen. Adipös sind sie nicht. Sie sind zehn Jahre alt und etwa 149 cm groß. Ihr Körpergewicht dürfte unter 40 kg liegen. Ihre Aufgabe lautet nun: Schulranzengewicht auf ein erträgliches Maß reduzieren. Auf Wunsch kann ich Ihnen gerne Lehrerinnen nennen, mit denen Sie sich austauschen können. Selbstverständlich stehe ich Ihnen auch gerne für Rücksprachen zur Verfügung. Die Gesundheit unserer Kinder ist gefährdet, es eilt also. Wirklich. Sollte Ihr Vorgesetzter anderer Meinung sein, dürfen Sie ihn auch gerne an mich verweisen.

Am Wochenende ist Uhrverdrehung (die Uhren werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde vorgestellt). Herr Juncker hat zwar in seinen letzten Amtstagen noch dafür gesorgt, dass dieses sinnlose und schädliche Relikt aus den 80er Jahren abgestellt wird, geschehen ist allerdings nichts. Die Uhrverdrehung führt dazu, dass die Kinder noch stärker als ohnehin schon unter Schlafmangel leiden. Das Problem ist gravierend. Lehrerinnen und Lehrer und der gesamte Klassenverbund leiden unter Konzentrationsdefizit unausgeschlafener Kinder. Der Unterricht leidet. Ihre Aufgabe besteht nun darin dafür zu sorgen und zu überwachen, dass die Kinder genügend Schlaf bekommen. Falls Sie auf die Idee kommen zu sagen „dann müssen die Kinder eben früher zu Bett gebracht werden“, kann ich Ihnen mitteilen, dass das der falsche Weg ist. Das funktioniert nämlich nicht. Kinder haben einen natürlichen Schlafrhythmus, der sich an der Tageszeit orientiert und nicht an einer verdrehten Uhr. Es gilt also diesen natürlichen Schlafrhythmus zu berücksichtigen. Schlafentzug, so hat man mir auch beim Kinderhilfswerk Unicef bescheinigt, ist keine Lapalie. Googeln Sie gerne mal nach dem Begriff. Es gibt bereits Schulen, die die Anfangszeiten flexibel gestalten. Tausende Kinder, Eltern und Lehrer werden Ihnen dankbar sein, wenn dieser schwere Mangel des Schulsystems beseitigt wird.

Antwort bitte gerne per E-Mail an meine Adresse, Rückfragen natürlich auch gerne telefonisch.

Bleiben Sie gesund!

Lieber Gruß,
Wolfgang Bund

Ein Feriengast sagt seinen Osterurlaub ab. Ich zitiere aus seiner Mail:

… Obwohl wir sehr gelassene und fröhliche Menschen sind und uns nicht so schnell aufregen, machen uns die getroffenen Beschlüsse fassungslos und auch wütend. Ich kenne jemanden, der ist jetzt nach Gran Canaria geflogen und von dort auf ein Kreuzfahrtschiff gegangen. Und wir dürfen nicht zu Ihnen kommen. Ich empfinde das als eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. …

Dazu passt: „Seehofer hält an Ostergottesdiensten fest“. Diese Einstellung wird Menschen in ein paar Jahren vor lachen komplett aus den Socken hauen.

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