Der Rückblick

Nochmal ein Rückblick? Ja, irgendwie schon. Eigentlich ist das ja so eine willkürliche Zählerei mit den Jahren und auch etwas dekadent. Im Raum-Zeit-Kontinuum gibt es nämlich gar keine Jahre. Aber gut … irgendwie hat sich das ja doch eingebürgert.

Meine Vorsätze habe ich nicht erreicht. Ok. Da waren die Vorsätze offenbar nicht gut. Aber nun … so ist das mal. Dafür ist vieles andere erreicht, was vor einem Jahr noch quasi undenkbar war. Vor wenigen Tagen wurden von meinem Konto 750 Euro abgebucht. Kosten für die Spezialoperation. Schuldübernahme nennt sich der Fachbegriff – dürft gerne mal googeln. Wie dankbar kann man einfach 750 Euro los werden … und scheinbar nichts dafür zu bekommen. Doch. Distanz zum alten Leben. Damit der Beitrag nicht auch noch hinter einem Passwort verschwinden muss, soll es damit genug sein.

Es ist so schön so viel Dankbarkeit zu bekommen. Gerade riefen Feriengäste an. Die haben die Neujahrssendung bekommen. Ich gehe zu Nachbarn, klingle, bringe ihnen einen Kalender. Heute hat ein Nachbar sich sehr positiv zu meinem Neujahrskartentext geäußert. Ja und dann fragen mich die Nachbarn „willst du rein kommen?“ Und es ist einfach sehr sehr schön zusammen zu sitzen, zu sprechen, zu lachen, sich auszutauschen. So dass ich mir überlege, wie man das hinkriegen könnte, dass man sich doch irgendwie öfters trifft. Ich habe nur noch nicht die zündende Idee. Auch wenn die Menschen komplett andere Lebensinhalte, andere Wertevorstellungen, andere Träume haben – dieser Austausch ist so wichtig. Und auch am Ende nicht wirklich aufwändig. Nur … ich kann ja nicht jeden Monat einen Kalender machen. Also dies Rätsel, das wird vielleicht noch gelöst. Und ihr werdet’s kaum glauben, wie viel Energie ich aus solchen Gesprächen mitnehme.

Die Ferienwohnung ist fast wieder hergerichtet. Ich muss gleich nochmal rüber und die Stühle richtig hinstellen. Und ja, die Tage werden jetzt wieder länger. Die Feriengäste freuen sich schon auf ihre Ferien im nächsten Herbst.

Ich habe einige interessante Begegnungen gehabt. Wie flüchtig sie sein werden? Ich weiß es noch nicht. Und das ist auch das schöne: die Ungewissheit anzunehmen. Wenn das Leben aus den Fugen gerät, dann gibt es erst einmal Ungewissheit, die man aushalten muss.

Der Ofen wärmt die Stube, der Ingwertee steht auf dem Herd. Und bald ist mein Singleleben auch wieder zu Ende, dann kommen meine zwei Mitbewohner wieder. Es ist auch schon sehr schön. Ich kann den Reiz des Alleinlebens verstehen und nachvollziehen.

Ich weiß nicht, ob ich morgen nochmal schreiben werde. Ich sage daher jetzt schon mal: kommt gut ins neue Jahr!

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