Besuch hat sich angekündigt. Aus Süddeutschland. Ich fange mal mit Kuchen backen an. Dann Kinderfrühstück. Immer lustige Tischgespräche. Heute – die Ferienwohnung gab den Ausschlag – über Klopapier vorne oder Klopapier hinten.
Dann etwas Dreck aus dem Haus räumen – Besuch ist immer ein guter Anlass. Dann ist der Besuch auch schon da …
Was für ein Fest! – Einfach schön.
Um 15 Uhr erster Fototermin. Leider ist das Licht zu hart. Es kommen keine brauchbaren Bilder dabei raus.
Ich mache noch ein wenig Schreinerarbeiten, dann geht schon Vorbereitungen für grillen los. Die größeren Kinder wollen draußen grillen und erklären sich bereit alles vorzubereiten. Das ist cool! Es gibt reichhaltig, es ist angenehm in der Sonne.
Dann nochmal Fototermin …
Huch … wäre ich vorher mal zum Friseur gegangen. Und noch was … findet das Gadget, was extra auf das Bild gemacht wurde. Ja, auch dieses Foto kann etwas betroffen und traurig machen. Wir lassen’s uns nicht anmerken.
An diesem Wochenende ist auch Stettemer Strooßefescht. Dieses Jahr mit durchgehender Polizeipräsenz. Das war vor 15 Jahren noch nicht der Fall.
Vor 10 Jahren …
Von dem Tag gibt es nur wenige Fotos. Wir waren einfach zu sehr mit allem beschäftigt …
Vor 11 Jahren, teilweise unveröffentlichte Bilder …
Erster Blick auf den See, leere Räume, Mit, Scherben bringen kein Glück und Mechaniker.
Das war also unser Start in Tressow. Mehr könnt ihr hier im Blog nachlesen.
Vor 11 Jahren …
Kein Jubiläum ohne Rückblick. Dieser fällt durchmischt aus. Wir sind hier sehr gut angekommen und begrüßt und aufgenommen worden. ACL hatte ganz schnell einen wunderbaren Job. Wir haben gute, freundliche und hilfsbereite Nachbarn. Haben sich jetzt meine Erwartungen an den Umzug nach Mecklenburg erfüllt? Nun. Bei so einem Umzug zieht man ja auch ein Stück weit ins Ungewisse. Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Deswegen macht man sowas ja eigentlich auch. Ich bin hierher gezogen, um einen neuen Lebensraum zu gestalten und auszufüllen. Dass ich damit nach kurzer Zeit alleine dagestanden bin, war so von mir nicht beabsichtigt. Aufgeben war für mich aber nie eine Option. Also habe ich nach Kräften weiter gemacht. Notwendige Arbeiten am Haus initiiert. Ab 2020 dann auch die Bewirtschaftung der Ferienwohnung und das Gästemanagement übernommen. Die Herausforderung Ost habe ich klar unterschätzt. Dass es hier quasi keine medizinische Versorgung gibt und wir einige Jahre nach Lübeck zum Zahnarzt gefahren sind, ist nur eine kleine Episode. Die Entwicklung habe ich so nicht abgesehen. Klar, eine Krise hätte uns überall erwischt. Das bleibt ja nicht aus. Dass die Lebenswelten von einst kompatibel mit ähnlichen Intentionen vollkommen auseinander gedriftet sind, war nicht unbedingt das, was ich erwartet habe. Alle Anstrengungen wieder zueinander zu finden haben nichts genützt. Ob es nun die Prägung oder die Unfähigkeit war, ist eigentlich schon egal, denn das ist Geschichte. Die Geschichte hätte ich uns wirklich gerne erspart. Die Geschichte hat nicht nur mich überrascht.
Dass die Landwirtschaft in Quaal sich so schnell auflöst, war ebenfalls nicht absehbar. Es war zu Anfang noch ein gewisser Luxus, Milch, Eier, Quark, Fleisch, während der Saison auch Salat und Gemüse direkt beziehen zu können. Nach dem Verkauf des Hofes bleibt für mich eigentlich nur noch der normale Bezug aus dem Supermarkt, von einzelnen Sachen abgesehen, die ich in Naschendorf oder vom Demeter Betrieb in Dorf Mecklenburg beziehe. Die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist nie in Gang gekommen.
Das Schulsystem ist in ganz Deutschland schlecht. Die Unterschiede dürften marginal sein. Dass allerdings heute noch eine Schulleiterin das DDR Schulsystem lobt, darf man getrost als Skandal bezeichnen. Es ist eine ziemlich üble Nummer, durch die ich da meine Kinder durch begleiten muss. Dafür brauchen sie viel Aufmerksamkeit, Verständnis und Unterstützung. Resilienz ist eine starke Kraft. Die wird in den nächsten Jahren noch hart auf die Probe gestellt. Der Bildungsmonitor 2024 listet Mecklenburg-Vorpommern auf dem Platz 13 von 16. Die Alternative haben wir im Herbst nach unserem Besuch in Wutöschingen verworfen. Wutöschingen wäre vielleicht nochmal eine Chance gewesen. Doch mit einer so zerfallenden und desolaten Beziehung habe ich auch keine Kraft gesehen den Umzug zu bewältigen. Es hätte uns vermutlich nicht gerettet. Dann galt das Votum der Kinder. Die wollten hier bleiben.
Ich stehe nun also nach 10 Jahren vor einer Situation, die ich so weder gewünscht noch gewollt habe und alles in meiner Macht stehende getan habe sie zu verhindern. Vergeblich. Und wieder einmal heißt es Verantwortung übernehmen und das Beste daraus zu machen.
Kleiner Scherz am Rande – wir sind nun mit einer Wohndauer von 10 Jahren hier Rekordhalter. Keine Bewohner vor uns haben nach der Wende hier so lange durchgehalten. Der Erbauer des Hauses hat keine 10 Jahre hier gewohnt. Der Nachfolger ebenfalls nicht.
Und mal Hand aufs Hirn – so schlecht ist es hier auch wieder nicht. Wir haben einen wunderbaren Badesee vor der Haustür. Man kann hier angeln und schwimmen oder einfach mal auf den See schauen. Wir haben einen Volleyballplatz direkt am Haus. Die Ostsee als wunderbares Segelrevier ist nicht weit. Wir haben viel Platz. Wir haben uns, wir sind ein super Team. Die Lücke will ich wieder füllen – mal sehen … gut Ding will Weile haben, ich will es auch nicht überstürzen. Aber wie heißt es so schön … „man kann nie wissen“. Das zeigen die letzten 10 Jahre am besten. Aber wo es ein ab gibt, da gibt es auch immer ein auf. Es gibt immer wieder Hoffnungsschimmer. Wir haben liebe und zufriedene Feriengäste. Wirkliche Not haben wir nicht. Ich habe aus der suboptimalen Situation wirklich viel Erkenntnis gewonnen. Sowohl über mich, über die Wirkung von Traumata, eine daraus hervorgehende dysfunktionale Paarbeziehung, über das Schulsystem, über politische Systeme und viel mehr. Ich freue mich auf meinen Ausbildungsbeginn Anfang September.
Ich hatte ein riesen Fest angekündigt. Das Fest fällt etwas kleiner aus. Und es spielt auch eher innen. Wir feiern uns natürlich. Die Kinder haben zwei Gäste eingeladen. Einer hat abgesagt. Und wer mag, kann natürlich auch gerne kommen und mit uns feiern. Es ist noch ein Stück Linzertorte da. Heuteabend gibt es Spaghetti Carbonara. Die meisten Freunde sind so weit weg, dass sie nicht kommen werden. Ich hatte überlegt ein offenes Gartenfest am Wochenende zu machen. Mir allein ist es dann aber doch zu viel. Leider. Schade eigentlich. Es wäre schönes Wetter.
Morgens hat es noch über 26°C innen. Schön angenehm warm.
Samson will Ingwertee mit Zitrone machen. Eine halbe Zitrone hat er gestern in den Kühlschrank gelegt. Da die Zitronenpresse ausgezogen ist, versucht der die Zitrone von Hand auszupressen. Es kommt aber fast kein Saft raus. Macht nichts, dann wird eben eine Zitronenpresse gedruckt. Diese funktioniert erstaunlich gut.
Ich mache weiter Holzarbeiten. Die Leimung ist trocken, die Zinkenvorrichtung ist vorbereitet. Also … es kann los gehen. Erst einmal die verleimten Bretter schleifen. Ich hätte sie hobeln können. Aber dabei verliert man mehr Material. Vielleicht hätte ich doch hobeln sollen. Denn nun sind sie unterschiedlich dick. Egal. Heute kam ein Päckchen. Da drin: zwei neue Sägeblätter für die Kreissäge. Ich montiere eines. Huiuiuiuiuiui – das geht ab! Das Blatt schneidet das Eichenholz als wäre es Butter. Ich schneide die Bretter zurecht und will anfangen zu fräsen. Upppps, der Fräser muss noch ein paar Millimeter höher. Ich muss noch etwas an der Vorrichtung ändern. Danach – naja – könnte klappen. Ich fräse also einmal eine Ecke zur Probe. Ok, das sieht zwar nicht schlecht aus. Aber könnte der Fräser nicht doch noch einen Millimeter tiefer fräsen? Eine kurze Internetrecherche sagt: nein! Mindestens 15 mm soll der Fräser in der Zange eingespannt sein. Ich bin derzeit bei etwa 10 mm. Hm. Naja. Ich könnte nun einen längeren Fräser bestellen und warten. Oder von Hand nacharbeiten. Oder einfach weiter machen. Ich entscheide mich für letzteres. Ich kann das fertige Teil nachher immer noch über die Hobelmaschine schieben. Oder es so lassen. Also Gehörschutz auf und fräsen, fräsen, fräsen … immerhin 74 Fräsungen. Und dabei schööön aufpassen. Voll konzentriert sein. Eine falsche Bewegung kann sich unangenehm auswirken. Ich denke an meinen Lehrmeister aus Lörrach. Der sagte: „Herr Bund, passense auf Ihre Finger auf!“.
Was macht man mit gezinkten Eckverbindungen? Schmuckkästchen sind beliebte Objekte für solche Verbindungen. Derzeit wird hier aber kein Schmuckkästchen gebraucht. Lasst euch überraschen 😀.
Zur Feier des Tages gab es heute Carbonara mit extra langen Spaghetti. Und wenn man sie nach Rezept macht, hat man auch kein Rührei.
… Verspätung des Umzugsautos um mehrere Stunden. … ach, das könnt ihr ja alles nachlesen. Der mit dem Oceanmind Shirt ist übrigens der gleiche wie der mit der Transaktionsanalyse.
Heute heute, also nicht vor zehn Jahren, wird es nochmal richtig warm. Ich mache mich früh auf zum Einkaufen. Ich will noch leere Flaschen mitnehmen. Die Aufräumaktion ist hier noch nicht beendet. Ich mache eine drei Jahre alte Apfelsaftflasche auf und denke: den probier ich doch mal. Er schmeckt einwandfrei. Der Saft wird also nicht weggeschüttet sondern verbraucht. Ob Bag in Box das auch kann? Ich bin da skeptisch. Schon der ein Jahr alte Saft lässt sehr zu wünschen übrig. Offiziell ist der Saft 18 Monate haltbar.
Beim Einkaufen staune ich nicht schlecht. Jonathan gibt mir auf Bananensaft mitzubringen. Es gibt keinen Bananensaft. Es gibt Bananennektar. 1 Liter sollen 2,29 Euro kosten. WTF – wirklich? Zuckerwasser mit Bananengeschmack kostet 2,29 Euro pro Liter? Ich finde dann noch einen in der Glasflasche für 1,79 Euro pro Liter.
Heute war sauheiß. Bis 32°C stieg das Thermometer. Der See war nochmal gut bevölkert. Der Parkplatz auch.
Ich habe Werkstatttag gemacht. Der Plan war, eine Vorrichtung zu bauen um Zinken zu fräsen. Eigentlich keine große Sache, sollte man denken. Ich musste ein paar YT Videos angschauen. OK … die Jungs mit den YT Videos haben Werkstätten mit Vollausstattung. Formatsäge, Standbohrmaschine … alles so Sachen, von denen kann ich nicht einmal träumen. Denn ich hab schlicht keinen Platz dafür. Aber basteln kann ich. Das ist dann auch dasjenige, was für mich die Arbeit in der Werkstatt so interessant macht. Ich mache mir Überlegungen. Dann fange ich an und stoße auf Schwierigkeiten. Manchmal kann ich die Schwierigkeiten überwinden oder umgehen. Manchmal werden die Schwierigkeiten zu Problemen. Dann muss ich einen Schritt zurück gehen und einen neuen Plan machen. So auch heute. Die erste Umsetzung hat nicht funktioniert. Der Plan war gut. Aber die Umsetzung war zu ungenau. Also nochmal einen Anlauf nehmen. Es ist wie im richtigen Leben. Da klappt auch nicht alles beim ersten mal. Das ist kein Beinbruch. Und auch kein Drama. Auch nicht, wenn eine Beziehung zerplatzt wie eine Seifenblase. Dann heißt es einfach: nochmal von vorne. Mit neuen Erkenntnissen. Mit neuer Überzeugung. Mit neuem Wissen. Auf dem Bild seht ihr: es hat dann doch geklappt. Nicht mit der Beziehung, aber mit den Zinken. Morgen steht dann ein echtes Bauprojekt auf dem Programm.
Blumenkohl gab es heute. Ich bin nicht so ein Blumenkohl-Kocher. Meistens wird er bei mir matschig. Deswegen habe ich mir das Backofenrezept angeschaut. Und halbwegs für gut befunden. Nur abgewandelt. Und was soll ich sagen? Die Kinder fanden’s gut. Noch Fragen? Genau … das Rezept. Da war noch alter vertrockneter Ingwer da. Und Knoblauch habe ich heute auch geholt. Der Ingwer wird fein geschnitten, der Knoblauch gepresst. Dann wird Öl dazu gepackt und alles schön mit dem Schnetzler durchgeschnetzelt. Das wird dann mit dem Blumenkohl sehr schön vermischt und ab in den Ofen.
Um das Whatsapp Rätsel zu lösen. Das Einkaufswägele war 95,02 Euro, da sind schon 4,50 Euro Leergut abgezogen. Ich mache immer mit „aufrunden“, habe also 95,10 Euro bezahlt.
Das zweite Bild ist schräg. Ich finde eine Birke Multiplexplatte in 15 mm in der Werkstatt. Die habe ich im Juli 2021 bestellt. Sie liegt noch original wie bestellt in der Werkstatt. Und ich habe heute keine Ahnung mehr wofür ich die gekauft habe. Ist das nicht schräg?
Frühschwimmen. Das Wasser wird nun schon kälter. Der Sturm hat es durcheinandergewirbelt, die Nächte sind nun auch kälter.
Stilblüten aus dem Onlinedating? „Ich bin eine selbstbewusste Plus-Size-Frau. …. Wenn du nicht auf selbstbewusste Plus-Size-Frauen stehst, wisch nach rechts“. Man kann das als einen schlichten Irrtum ansehen und dann in die gewünschte Richtung wischen. Möglicherweise sitzt der Bug aber auch tiefer. Möglicherweise ist die Behauptung zu eigenem Selbstbewusstsein und überdurchschnittlicher Intelligenz nicht in jedem Falle miteinander vereinbar. Und ja, es schmerzt doch, etwa 80% der bereits durch Filter selektierten Profile nach links wischen zu müssen, wobei ich schon großzügig nach rechts wische. Nach links kommen übelst aufgemotzte Personen, die unter der ganzen Tünche nicht mehr erkennbar sind. Spirituelle, religiöse und klar konsumorientierte Mädels kommen nach links. Dann gibt es noch die Feinfilterung, wenn mehrere Kriterien aufeinander treffen. Kuriositäten sind Selfies vor dem Spiegel mit Händi im Gesicht.
Liebe Leserin, lieber Leser, spart euch so etwas! Es ist vertane Lebenszeit. Nutzt eure Zeit sinnvoller, zum Beispiel damit, dass ihr mit eurem derzeitigen Partner, mit eurer derzeitigen Partnerin aktiv daran arbeitet eure Traumata zu bewältigen. Denn zu nichts anderem sind wir auf der Welt. Es ist unsere einzige Aufgabe. Alles andere sind Nebenaufgaben oder dienen dazu genau die einzige Aufgabe zu bearbeiten. Nichts anderes sagt der Buchtitel der Paartherapeutin Eva-Maria Zurhorst „Liebe dich selbst und freue dich auf die nächste Krise“. Freut euch auf diesem Wege über jeden Moment, den ihr miteinander erleben dürft. Jeder Moment ist einmalig. Durch einen Partnerwechsel wird ebensowenig ein Trauma gelöst wie durch einen neuen Beruf, ein neues Auto, eine neue Wohnung oder eine neue Frisur. Was nicht heißt, dass ihr euch nicht einen neuen Beruf, ein neues Auto oder eine neue Frisur gönnen sollt.
Es ist so krass, was Eltern verpassen, wenn sie nicht täglich ihre Kinder während der Phase zum erwachsenen Menschen erleben, beispielsweise wenn sie sehr stark außer Haus im Beruf beansprucht sind, nur an Wochenenden zuhause sind oder sich schlicht nicht für ihre Kinder interessieren – auch das gibt es. Das ist mir gerade aufgefallen. Ich erzähle es euch. Zwischen den Kindern gibt es eine etwas belanglose Konversation. „Du willst mir erzählen, dass das so und so ist – es ist aber nicht …“ – „Das stimmt überhaupt nicht! Es ist nämlich so und so und ganz anders …“ – Ich bin vom Ton schon etwas genervt. Beherrsche mich dann aber zum Glück und verfolge das „ich hab Recht“-„nein ich hab Recht“-Spiel. Diskurse, liebe Freunde, sind wichtig. Diskurse zu lernen gehört zu den allerwichtigsten Skills im Leben (siehe den vergangenen Absatz). Mein erster Impuls ist: die sind auch ein bisschen Eliot (Namen geändert). Aber genau das ist es nicht. Es ist der Beginn der Ausprägung des präfrontalen Kortex, wo das Sozialverhalten im Hirn untergebracht ist. Und dieser präfrontale Kortex bzw. das Sozialverhalten muss genauso geübt werden wie sprechen oder laufen. Das ist aufwändig! Das braucht Zeit! Es braucht Versuch und Irrtum. Es braucht viel Energie. Es braucht Raum. Liebe Leserin, lieber Leser – auch darüber diskutieren wir: heißt es Verkäuferin oder Verkäufer(Pause)in. Und finden neue kreative Lösungen für das Problem.
Der Tag: Schreinerei im Garten, Werkstatt aufräumen, Fahrrad reparieren, Luftpumpe reparieren, zwei Waschmaschinen Kinder- und Ferienwohnungswäsche abhängen.
Gestern hatte ich euch von Frust aus der Werkstatt geschrieben. In der Tat: kein Erfolg ohne Misserfolg. Ich habe versucht das ca. 24 cm breite Eichenbrett zu hobeln. Das ging schief. Das hat der Hobel nicht geschafft. Er blieb selbst bei geringster Spanabnahme immer wieder stecken. Und dann stellte sich die Frage: wie macht man aus einem etwas kleinen dicken Brett ein größeres dünnes Brett? Ausrollen wie Kuchenteig geht leider nicht. Also dann doch: Streifen sägen mit der Handkreissäge. Alles sehr provisorisch. Dann verleimen.
Das Bild mit der Schüssel … nicht gerührt, sondern geschüttelt. Das ist kalter Milchschaum, geschüttelt in der Milchverpackung. Eine Kindererfindung.
Vor 11 Jahren …
Mittwoch
Das Auto hat einen Termin in der Werkstatt. Um 9 Uhr soll es dort sein. Ich hatte einen Ersatzwagen reserviert. Gestern habe ich dann das Fahrrad fit gemacht. Morgens war Traumwetter fürs Fahrrad. Wirklich! 20°C, Sonnenschein, kein Wind. Also das wäre dumm gewesen, nicht das Fahrrad zu nehmen. Und doch habe ich gezögert. Warum eigentlich?
Fahrrad fahren spült jede Menge Sauerstoff ins Hirn. Das habe ich gemerkt. Für den folgenden Text muss ich eine Triggerwarnung aussprechen. Er kann auf Leserinnen oder Leser verstörend wirken.
Wir fangen mal an mit dem Begriff der Behinderung. Was ist eine Behinderung? Zum Beispiel wenn jemand nicht mehr ganz gut sieht. Wenn ein Mensch nichts mehr sieht, dann spricht man von einer Schwerbehinderung. Ähnlich verhält es sich mit dem Hören. Es sind dies körperliche Behinderungen. Mehrfache körperliche Schwerbehinderungen nennt man Schwerstmehrfachbehinderung.
Gibt es das auch psychisch? Wir alle haben Traumata. Die einen mehr, die anderen weniger. Die einen können ihre Traumata besser kompensieren, die anderen weniger. Ich beschreibe Traumata auch als Prägung. Die Schematherapie spricht von Schemen. Ohne Prägung sind wir nichts. Es gibt Menschen, die werden extra so „aufbewahrt“, dass sie möglichst wenig äußere Fremdeindrücke bekommen. Lest beispielsweise die Biographie von Jiddu Krishnamurti. Zu behaupten, dass diese Menschen keine Prägung bekommen, wäre komplett falsch. Denn diese Menschen bekommen die Prägung von abgeschirmt sein, Isolation und Bevorzugung. Prägungen oder Traumata können unterschiedlich tief, schwer, gravierend sein. In der Psychologie spricht man ja erst von Trauma, wenn die Prägung das Leben in der Art und Weise beeinträchtigt, dass der Mensch sich krank fühlt – ein typisches Beispiel dafür sind Depressionen. Auch Suchterkrankungen gehören dazu. Bei einem sexuellen Missbrauch in der Kindheit müssen wir von einem schweren Trauma ausgehen. Auch lang anhaltende emotionale Entbehrung müssen wir als ein schweres Trauma begreifen. Wenn dann auch noch weitere Schemen, Prägungen bzw. Traumata wie das der Unzulänglichkeit hinzu kommt, müssen wir von einer Schwerstmehrfachtraumatisierung sprechen.
Das Problem bei den Schwerstmehrfachbeeinträchtigungen ist dann, dass diese sich gegenseitig nicht aufheben oder ausgleichen. Ein Blinder kann sich in seiner Umgebung orientieren – dank des Gehörs. Ein Gehörloser kann sich auch orientieren – dank des Sehsinns. Bei den seelischen Verwundungen ist das nicht anders. Mitunter ist die Beeinflussung der unterschiedlichen Traumata sehr komplex und führt zu entsprechend komplexen Persönlichkeitsstrukturen.
Bei den psychischen Prägungen kommt noch etwas ganz erschwerendes hinzu: sie prägen ihre Umwelt und ihre Mitmenschen mehr als sie selbst glauben. Die Person selbst glaubt, dass sie durch ihre Schemakompensation oder Traumaverdrängung ja ganz gut leben kann. Dass sie aber in jedem Moment ihres Seins ihre Umwelt prägt, sei es durch ihren Rückzug, den Entzug aus der Gesellschaft, sei es durch toxisches Verhalten oder passive Aggressivität, stark konsumorientiertes Verhalten, durch übermäßige Identifikation mit dem Job oder dadurch, dass sie ihren Kindern gegenüber keine Empathie zeigen kann. Ich will das nicht überdramatisieren. Die Gesellschaft ist durchaus fehlertolerant. Auch die einzelnen Menschen bringen in Form von Resilienz ein psychisches Immunsystem mit. Wenn wir aber sehen, dass gewisse gesellschaftliche Fähigkeiten verloren gehen, so müssen wir davon ausgehen, dass wir es mit einer kranken Gesellschaft oder einem kranken Menschen zu tun haben.
Sowohl körperliche Behinderungen als auch psychische Beschädigungen können von den Betroffenen kompensiert oder versteckt werden. Eine dreibeinige Katze kann durchaus noch laufen. Ein Blinder kann sich anhand von Geräuschen, Gerüchen, Luftzug, Ertasten der Umgebung überraschend gut bewegen. Bei den psychischen Traumata ist das ähnlich. Der betroffene Mensch trainiert Vermeidungsstrategien. Wenn jemand beispielsweise eine Akrophobie (Höhenangst) hat, so vermeidet er es auf hohe Punkte zu gelangen. Er kann ein scheinbar ganz normales Leben führen. Schaut einmal in einem Supermarkt, ob ihr jemanden erkennt, der schwer sexuell traumatisiert ist. Ihr werdet niemanden entdecken. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass über 10% aller Menschen in Deutschland schwer traumatisiert ist. Ich verlinke euch hier die Traumafolgekostenstudie aus dem Jahr 2012.
Traumatisierte Menschen erlernen in ihrer Kindheit Kompensationsstrategien, also Strategien, wie sie ihre Traumatisierung verstecken. In der Schematherapie wird über Schemakompensation und Schemaüberkompensation gesprochen. Diese Kompensation macht es auch erfahrenen Therapeuten mitunter schwer, das Trauma überhaupt zu entdecken und danach auch zu bearbeiten. Die guten Nachricht: selbst bei schweren Traumata haben wir mittlerweile gut wirksame Therapiemethoden. Ich schreibe euch das, damit ihr ungefähr wisst, weshalb ich mich entschieden habe einem neuen Beruf nachzugehen. Solche Erkenntnisse, die mir die kleine Radtour ins Hirn spülen bestätigen meinen Entschluss.
Schreibt gerne in die Kommentare, was ihr davon haltet.
Ich mache die Zwingen der Verleimung auf. Und – uppps, da hab ich wohl etwas falsch gemacht. Eins der Bretter war nicht angeleimt. Da musste ich wohl nochmal nachleimen. Und nochmal: das ist genau das, was ich an der Arbeit mit ganz praktischem Material so liebe: man sieht, was man gemacht hat. Auch die Fehler. Das ist bei Esoterik nicht der Fall. Da ist einfach alles richtig. Und das ist der generelle Fehler. Humbug ist niemals richtig, auch wenn der Glaube daran noch so stark ist. Die Arbeit mit ganz konkretem Material trainiert das Hirn. Es baut Synapsen so, dass sie erkennen können: huch, da hab ich ja einen Fehler gemacht. Und sie trainiert die Resilienz in der Art und Weise, dass das Hirn mental mit Rückschlägen umgehen kann. Ich habe keine Ahnung, ob ihr versteht was ich meine. Das geht natürlich auch mit Handarbeiten, Stricken, Häkeln, auch mit Kochen, Backen und Gartenarbeiten.
Ich baue noch sowas wie einen Frästisch für die Oberfräse. Das ist einerseits weniger Arbeit als gedacht. Ich muss drei M4 Schrauben kürzen. Dabei habe ich die Wahl zwischen Edelstahlschrauben, die 10 mm zu lang sind oder normale Schrauben, die 20 mm zu lang sind. Ich nehme die normalen Schrauben.
Die Gesamtkosten für die neue Vorrichtung: 0 Euro. Der Nutzwert: enorm. Mal schauen, was man damit so alles machen kann.
Ich fahre mit dem Fahrrad los, um das Auto abzuholen. Uppps, schon in Tressow versagt die Schaltung. Das hintere Schaltwerk geht nicht mehr. Hm 🤔. Ich fahre dann mit dem Dreigang Fahrrad. Das ist nicht sehr komfortabel, aber ich komme in Wismar an. Der Autoheinz erklärt mir noch, dass dies und jenes auch nicht so ganz in Ordnung ist an dem Auto. Die Rechnung bezahle ich schnell. Autorechnungen sind immer teuer. Zuhause gucke ich mir das Malheur mit dem Schaltwerk an. Und bestelle neue Schaltungszüge. 15 Euro mit Porto – das geht noch.
Es gibt Bratwürschtle an Tomatensauce mit frischen Tomaten aus Tressow mit Spätzle. Allen schmeckt es gut.
Vor 10 Jahren … Abschiedsbilder … Es war der große Tag der Umzugshelfer. Und der große Tag des Auszugs vom Cubanito (Lärmkneipe an der Ecke).
Damit die Beiträge nicht so ewig lang werden, stelle ich mal um auf öftere Veröffentlichung. Bilder werden dann nachgereicht.
Sonntag
Morgen ist Tag 100 des neuen Lebens. Am Freitag ist 10 Jahre Tressow. Es wird gefeiert! Bleibt dran! Drückt auf den Like-Button, abonniert den Kanal und aktiviert die Glocke.
Den Beitrag für die Woche 14 musste ich in zwei Versionen zur Verfügung stellen. Im Text war zu viel Persönliches für die Öffentlichkeit. Deswegen ist auf dem Text ein Passwortschutz. Es ist mir nicht gelungen den Text so umzuformulieren, dass er auch in der Öffentlichkeit stehen kann. Wenn euch der Text interessiert, fragt mich gerne nach dem Passwort. Ich versuche nun allgemeiner zu schreiben, damit keine Passwörter nötig sind.
Heute morgen war der versprochene Eiertest. Aber erst einmal habe ich ziemlich spät angefangen Brot zu backen. Ich habe schon länger kein Brot mehr gebacken. Ich hab diesmal aus 1,2 Kilo Mehl drei Brote gebacken. Ist so ein bisschen suboptimal, weil ich nicht so viel Platz im Ofen habe. Vermutlich werde ich dann nächstes mal wieder zwei Brote machen.
Beim Frühstück dann der Eiertest. Mein Ei war gut. Jonathan hatte dann eins, das war … nicht so gut – also ab in die Tonne. Es ist leider gammlig geworden. Das ist hier etwas misslich, dass wir als Dreipersonenhaushalt doch weniger Lebensmittel verbrauchen. Aber das kriegen wir hin. Oder es kommt doch irgendwann noch ein Papst zu uns. Oder eine Päpstin. Wir sind auf einem guten Weg. Also – von den Eiern wollte ich berichten. Also: es geht. Wenn das Ei zu weich gekocht wurde und man hat es noch nicht geöffnet, dann kann man es einfach noch nachträglich hart kochen.
Ich habe heute mal Sonntag gemacht. So richtig Sonntag. Dann noch einen Spaziergang am Westufer des Sees Richtung Norden, dann am Entwässerungsgraben entlang nach Meierstorf und schließlich auf der Straße zurück nach Tressow. Ein paar Bilder hat es auch gegeben.
Abends schnell Rührei mit angebratenen Wienerle gemacht. Dazu frisches Brot. Zum Nachtisch Pfirsichquark. Alles sehr fein. Samson macht sich dann noch ein perfekt wachsweiches Wasserkocherei.
Montag
Ich lese früh im Bett den Spiegel. Ich lese einen Artikel, der mich berührt …
Leider hinter einer Bezahlschranke. Macht ein Probeabo für einen Monat und einen Euro und lest den Artikel.
Die Ostseezeitung haut da heute in eine ganz andere Kerbe. Unter der Überschrift Eine Trennung hat auch etwas Positives – sonst würden es nicht so viele Menschen tun – geht die Argumentation in eine ganz andere Richtung. Ich kenne diese Einstellung. Sie ist populär. Nur die Argumente, die überzeugen mich nicht. Nur weil viele Menschen eine rechtsradikale Partei wählen, muss das auch nicht etwas Gutes heißen. Nur weil Menschen viel Alkohol trinken oder Zigaretten rauchen, muss man das sicher nicht nachmachen. Ich weiß wohl, dass man eine Sache auch von zwei Seiten sehen kann. Es ist auf jeden Fall eine gesellschaftliche Errungenschaft, dass Paare nicht auf Gedeih und Verderb zusammen bleiben müssen. Die meisten Trennungen sind jedoch eine Flucht vor der eigenen Entwicklung, eine Flucht vor der Aufarbeitung der eigenen Traumata. Die im Artikel beschriebene Freiheit lässt sich in einer Beziehung sehr viel besser erreichen, rein aus dem einen Grund, weil noch ein Partner da ist, der einen unterstützt. Aber gut – die Trennungsapostel wollen auch ihr Geld verdienen und die Atomisierung der Gesellschaft muss ja auch voran getrieben werden. Die Therapeuten wollen auch in Zukunft noch Geld verdienen. Das passt also schon.
Sarah Koller schreibt in einem Kommentar in der Mittelländischen Zeitung über die wachsende Selbstbezogenheit in der Gesellschaft. Das ist gut und schön und irgendwie auch nett. Was diesem Kommentar fehlt, ist die Tiefe, die das Thema eigentlich erfordert. Ich erwähne den Kommentar hier dennoch. Er wurde mir in meinen Mastodon Faden gespült. Vor mehr als dreißig Jahren, das war vor der großen Zeit des Internet und sogar vor der Zeit von Händi und Social Media gab es bereits einen deutlich umfangreicheren Text zum Thema Ich-Sucht. Und dies sogar im Trivialmagazin Focus. Ich verlinke euch den Artikel einmal hier. Der Artikel ist noch in alter Rechtschreibung – irgendwie ist das auch wohltuend. Was mich dabei verstört ist die Tatsache, dass der Trend in den letzten dreißig Jahren nicht nur angehalten hat, sondern durch die epidemieartige Identifikation mit dem Mobiltelefon noch massiv zugenommen hat. Und keiner merkt was.
Was bei dem Freiheitsargument gerne vergessen wird: Freiheit bedeutet nicht, dass wir jeden groben Unfug machen müssen, der gesetzlich nicht verboten ist. Denn wohin gesellschaftlich unethisches Verhalten führt, wissen wir und es wird auch überall angeprangert. Ich muss mich damit abfinden, dass ich alleine das Riesenrad der Unvernunft nicht anhalten werde. Ich muss es aber auch nicht antreiben.
Also heute … Tag 100 – ein Fest. Ich baue die Gartenwerkstatt auf. Es wird gesägt und gehobelt. Was dazu gehört? Frust. Ich hatte vor, etwas massives aus einem Eichenbrett zu bauen. …
Es gibt Flammkuchen aus 750g Mehl, also drei Bleche. Das eine Kind sagt: Das hast du aber gut hergestellt. Das andere sagt: wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Flammkuchen essen. Den neuen Feriengast hatte ich eingeladen, der wollte aber keinen gut hergestellten Flammkuchen essen.
Für mich selbst unglaublich, wie viele überraschende Erlebnisse und Erfahrungen das neue Leben so mit sich bringt. Es sind nicht unbedingt die Erlebnisse und Erfahrungen, die ich mir vor zehn Jahren so vorgestellt habe, als ich das Anwesen übernommen habe. Die ganze Geschichte ist eher nicht so von der Art, wie man sich das Leben gern vorstellt. Ich will dabei nicht in Alptraumszenarien verfallen. Ich sage dennoch: Freunde, wenn ihr eurem Leben einen neuen Kick geben wollt, dann seid bitte vorsichtig. So ein Kick kann dann auch leicht mal nach hinten los gehen. Wir schauen hier aber weiter nach vorne. Und das macht dann doch eher Mut und Freude.
Alleinerziehend zu sein ist und bleibt die bekloppteste Art des Lebens – zumindest nach meiner Erfahrung, Überzeugung und Weltanschauung. „Es braucht ein ganzes Dorf …“ sagte eine ehemalige Mitbewohnerin zu einem Journalisten, der uns in Lörrach besucht hat. Es gibt dann bei so einer Dorfzerstörung nur Verlierer. Den rein monetären Schaden für die Kinder beziffere ich jetzt mal auf mindestens 100.000 Euro. Das ist der rein monetäre Schaden. Der psychosoziale Schaden ist da noch nicht eingerechnet, denn dieser ist unbezifferbar. Auch diejenigen, die bei der Dorfzerstörung nach persönlichem Profit und Selbstverwirklichung streben, haben nur scheinbaren Nutzen. Es ist aber nicht der Tod und es ist auch kein Grund zur Verzweiflung. „Es ist schlimm, aber nicht schlimmer.“ – steht in einem meiner schlauen Bücher. Es ist einerseits ein gesellschaftlicher Trend. Der Trend der Verrücktheit geht tatsächlich nicht dahin, dass die Menschen aus vergangenen Fehlern lernen. Der Trend geht dahin, dass Fehlverhalten kultiviert wird und als ideale Lebensform gehypt und propagiert wird. Dem Händi sei Dank, gibt SM diesem Trend noch den Turbo. Man muss diesem Trend nicht folgen. Ausgeliefert ist man ihm dennoch. Das ist keine Verschwörungstheorie. Wer es nicht glaubt, folge einfach diesem Link.
Am Montag machen die Feriengäste aus der oberen Ferienwohnung einen Ausflug nach Wismar. Ich bringe dem Feriengast aus der unteren Ferienwohnung ein paar Stück Kuchen. Der Feriengast hat Geburtstag und es entspinnt sich ein sehr interessantes Gespräch. Interessante Feriengäste haben wir. Eine Journalistin und ein Lehrer.
Ich will euch ein Ereignis schildern, welches ich bemerkenswert finde. Bei uns wird die obere Toilette hauptsächlich von zwei fast 14jährigen Jungs benutzt. Sie ist sauber. Das schon mal vorneweg. Aber noch was anderes, was ich bemerkenswert finde. Es war dort eine neue Rolle mit Toilettenpapier, nicht angebraucht. Na und? Werdet ihr sagen. Na gut. Meistens findet man auf Toiletten eher leere Toilettenpapierrollen. Auch auf Toiletten, die maßgeblich von Erwachsenen benutzt werden. Es muss also bei uns jemand hingegangen sein und die leere gegen eine volle Rolle ausgetauscht haben, ohne dass er sie benutzt hat. Ich gebe zu, ganz so großartig ist das nicht. Aber immerhin sozial und vorausschauend. Eine Qualifikation, die ein ganzes Leben lang gebraucht wird. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, da hat sich der Chef ziemlich bitter beklagt, dass nur er die Toilettenpapierrollen austauschen muss.
Heute lief einer der zwei fast 14-jährigen mit einem Besen durchs Wohnzimmer. Nicht weil er das musste. Nicht weil jemand ihm das gesagt hätte. Gut, ich gebe zu: ich habe den Dreck absichtlich liegen lassen. Ich habe den Dreck schon zwei Tage beobachtet. Ich habe es quasi provoziert. Aber egal – es ist möglicherweise so, dass die Toleranzschwelle, ab der etwas als dreckig empfunden wird bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich ist. Muss jetzt die niedrigste Schwelle als Referenzschwelle gelten? Oder die höchste? Das spielt doch überhaupt keine Rolle. Wir müssen auch jenen Menschen, die eine höhere Toleranzschwelle haben die Möglichkeit geben proaktiv und freiwillig tätig zu werden und nur durch die freiwillige Tätigkeit ein Erfolgserlebnis zu verspüren. Nur so werden sie lernen mehr freiwillig zu tun. Nein, ich lobe den Jungen natürlich nicht dafür. Denn der Erfolg, dass es nun sauber ist, durch seine Aufmerksamkeit und seine Hand, das ist das, was das Hirn als Belohnung empfindet. Das verursacht ein Glücksgefühl. Das Lob dagegen nicht. Deswegen funktionieren zum Beispiel Schulnoten so schlecht als Lernmotivation. Aber das nur am Rande.
Ich habe heute Post bekommen. Nicht wirklich Post, sondern eine Nachricht über einen Messengerdienst. Ein entfernter aber doch guter Freund schrieb mir. Aus Berlin. Er hat lange Zeit seine RSS Feeds nicht angeschaut. Jetzt ist er über diese neuen Nachrichten gestolpert. Und fragt, was es mit den Affenbrotbäumen auf sich hat. Ich bin ehrlich gesagt berührt. Es hilft mir wirklich, dass da jemand im entfernten Berlin sitzt, meine Texte liest und Anteil nimmt. Nein, kein Mitleid zeigt. Sondern Anteil nimmt. Danke! Er schreibt z.B. „… Grundbucheinträge werden Geschichte sein und Segeln wird die Zukunft!“
Abends wieder fein essen. Unbekümmert können wir darüber sprechen, dass Mecklenburg-Vorpommern das adipöseste Bundesland ist … und solche Sachen halt.
Danach wieder Kubb spielen – die anderen Feriengäste spielen auch mit. Nice.
Apropos. Ich schaue in letzter Zeit so Coachvideos an. Vieles davon ist wirklich furchtbar. Ein paar Sachen sind interessant. Tamara sinniert beispielsweise darüber, was ein Mann für Vorteile hat, wenn eine Frau bei ihm lebt … – sie richtet das Zuhause schön ein, sie kocht was feines, sie ist empathisch, erziehen die Kinder, kaufen ein, sind gute Nestbauer … – ääääh – lest auch gerne die Kommentare …
Ein anderes Video gibt Männern Tipps, was sie alles falsch machen können. Eine Auswahl? Ständige Verfügbarkeit, auf alles eingehen, alle ihre Wünsche erfüllen, ihr nicht widersprechen, sich unterordnen, einfühlsam sein, … – es waren zehn Punkte. Alle treffen auf mich zu. Noch Fragen?
Mir wird immer klarer, dass ich unsere etwas bekloppte Lebenssituation maßgeblich selber verursacht habe. Gutgläubigkeit ist nicht nur eine Qualität. Sie schlägt auch leicht in Naivität um. Über Naivität kann man aber verzweifeln oder lachen. Ersteres hilft nicht, zweiteres hilft. Vielleicht lerne ich ja daraus.
Mittwochmorgen beim Frühschwimmen gewesen und einen Freund getroffen, der uns auch seit einigen Jahren kennt. Der erzählte, dass sich seine Eltern auch getrennt hätten, da war er 9 Jahre alt. Später haben sie wieder geheiratet. Was will ich euch damit erzählen? Die Lebenswege sind verschlungen. Und nur wenn wir Themen haben, kommen wir auch miteinander ins Gespräch. Eine Lebenskrise ist ein Thema. Und es tut gut, mit anderen Menschen darüber zu sprechen, die nicht in Mitleid versinken. Nach dem Frühschwimmen haben wir dann noch gemütlich einen Kaffee miteinander getrunken. Und gequatscht. Was will ich euch damit sagen? Freunde, ich bin nicht einsam. Im Gegenteil. Ich habe mehr sozialen Austausch als zuvor. Auch wegen der Krise. Auch durch die Krise. Die Krise als Chance.
Ich rufe beim Notar an, um zu hören, ob mein Auftrag angekommen ist den Vertrag aufzusetzen. Die Nachricht ist angekommen. Gut so.
Donnerstagmorgen gönne ich mir einmal mehr Frühschwimmen.
Männer putzen anders. Männer haben überhaupt etwas andere Aufgaben im Leben. Aktuell muss ich fünf verschiedene Datingapps bedienen, die Kommunikation mit mehreren Frauen auf unterschiedlichen Kanälen pflegen, Feriengäste betreuen, Buchungsanfragen bearbeiten, die Küche bespielen, idealerweise etwas Klavier spielen (gut fürs Hirn), diverse Kunden zufriedenstellen und einiges mehr. Whatsapp scheint der neueste geile Chize für Datingkommunikation zu sein. Also muss ich auch noch meinen Whatsappstatus bespielen. Zum Glück raten Datingexperten davon ab SM (Sadomaso oder Social Media) zu nutzen. SM wird von Frauen dominiert.
Frauen haben es da deutlich leichter. Sie können sich im realen Leben oder aus einer Datingapp den coolsten Typen rausfischen, können diesem Mann dann sagen, was er als nächstes zu tun hat (ohne Bitte!) und können sich einfach verwöhnen lassen. Wenn sie ihn dann so weit verbogen haben, dass er ihnen nicht mehr gefällt, kommt einfach der nächste. So zumindest die Klischees. Nein, ich will nicht alleine bleiben. Das ist insbesondere in Mecklenburg auf dem Land als Alleinerziehender eine echte Herausforderung. Mecklenburg hat eh einen Männerüberschuss von ca. 10% und es ist auch nicht die Elite der Frauen, die hier bleibt (dazu mehr am Freitag). Mecklenburg hat eine hohe Adipositätsrate, eine hohe Tatoorate und insgesamt eine hohe Frustrationsrate (z.B. sichtbar an Wahlergebnissen). Das macht die Sache noch spannender. Aber auch zeitaufwändiger. Schaun wir mal. Bleibt dran, ich werde berichten. Vielleicht nicht live, aber doch zwischen den Zeilen.
Und nein, ich will nicht zurück zu alten Zuständen. Das war nicht weniger aufwändig. Vor allem war es belastender. Die reine Hausarbeit (Waschmaschine befüllen und wieder entleeren, putzen, einkaufen, kochen, Kindertransport, Kinderbetreuung) ist gefühlt auch nicht mehr geworden. Da lässt sich einiges optimieren. Zum Beispiel größere Portionen kochen und einfrieren, Abläufe optimieren oder einfach auch mal was liegen lassen. Männerwirtschaft halt. Es stört aber auch niemanden. Besuch kommt immer noch gern. Die Kinder, die bald per Definition Jugendliche sind helfen mit. Und Kraft lässt sich auch aus suboptimalen Lebenssituationen schöpfen.
Freitag … Feriengäste reisen ab. Davor noch gemeinsames Frühstück. Dann was arbeiten – muss ja auch mal sein. Später kommen dann verschiedene Besuche. Ein Hamburger Arzt mit Frau und Kind. Sie trinken einen Kaffee und essen Kuchen. Später noch spontan und überraschend jemand, der in der Schweiz arbeitet und in Grevesmühlen aufgewachsen ist und dort sein Elternhaus hat. Es entspinnt sich ein interessantes und spannendes Gespräch. Über Mecklenburg, über Mentalitäten. So erfahre ich, dass die Seite von Rehab Basel mit Luya gemacht ist. Es gibt doch immer wieder lustige Zufälle. Man glaubt schon gar nicht mehr daran, dass es Zufälle sind. ok … es sind gemachte Zufälle. Später telefoniere ich noch mit einer Ärztin aus Wismar. … Also Leute … ich muss euch hier mal was erzählen. Einiges hat hier lediglich Notizcharakter. Ich kann vieles nicht in Ausführlichkeit aufschreiben, denn natürlich hat G00gle seine Augen überall. Ich will aber dennoch Notizen machen – auch für mich selbst. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass ihr nicht alles versteht. Das ist ok so. Teilweise ist es eine Art Geheimschrift für mich. Wenn ich es in ein paar Jahren wieder lese, dann werden die Erinnerungsbilder der Ereignisse wieder in mir geweckt. Vielleicht erzähle ich euch dann die ganze Geschichte. Vielleicht auch nicht.
Wir essen dann mal wieder zu dritt zu Abend. Das ist dann auch mal wieder schön nach dem ganzen Trubel der letzten Tage.
Samstag verabschieden sich wieder Feriengäste. Es geht irgendwie alles ziemlich schnell. Gerne hätte ich sie noch länger hier gehabt, gerne wären sie noch länger geblieben.
Die Drohne bekommt eine zweite Chance. Der Reparaturbetrieb hat sich besonnen und will nochmal einen erfolgreichen Reparaturversuch starten. Also packe ich das gute Stück nochmal ein. Kurioserweise kommt aber heute keine Post.
Am Abend machen wir auf Wunsch einer jungen Dame Pizza Hawaii und noch drei andere Sorten. Alle vier Pizzen sind wieder sehr fein und werden von den Gästen hoch gelobt. Ich bin der Ansicht, dass wenn man in einer schwierigen Lebenssituation steckt, dass dann zumindest das Essen gut sein muss.
So dreht sich nun die Welt wieder einmal weiter.
Auf dem vierten Bild seht ihr Melonensalat. Es ist interessant, was mir Feriengäste für neue Rezeptideen beibringen. Ich habe euch aber auch eine Rezeptidee – die dürft ihr gerne nachmachen. Zucchini auf dem Grill haben meist etwas ödes. Ich habs jetzt mal so versucht … Zucchini salzen. Zucchini grillen. Dann die gegrillten Zucchini in Olivenöl wenden.
Ferien. Habe ich da eben Ferien geschrieben? Ja. Irgendwie schon.
Am Samstag kommen neue Feriengäste. Aus Nauheim. Sie waren auch schonmal da. Also besondere Feriengäste.
So einen Kaffee durfte ich schon lange nicht mehr machen. Also: schön.
Weiterhin bestimmend: Affenbrotbäume und Grundbuchbereinigung. Die Steuerberaterin ruft mich an. Extra Termin für extra Person kostet extra. OK. Kein Problem. Ich sage ihr, dass ich das auf meine Kappe nehme. Es ist alles irr. Ich will vor allem, dass es irgendwie weiter geht. Alles andere ist mir egal.
Ich bin nicht ins Kino nach Wismar eingeladen. Das ist auch besser so. Etwas eigenartig ist es dennoch.
Gerade eben war ein Dude hier. Ich nenne ihn mal so. Erst war er vor dem Haus, hat das Haus fotografiert. Dann bin ich raus zu ihm. Dann erzählte er, dass er so viel unterwegs wäre und so viel gesehen hätte und sich ein Urteil erlauben könne. Und dann fragte er, warum hier so wenig los wäre und warum die Menschen hier so lethargisch wären. Und im Westen wäre das doch ganz anders. So sprach er. Ich sprach nicht viel. Ich hörte zu. Ob ich Mecklenburger wäre, wollte er wissen. Er käme aus Schwerin. Und dass er so betroffen wäre, dass hier so wenig los wäre und die Voraussetzungen ja da wären. Ich hätte ihm gerne etwas von Affenbrotbäumen erzählt. Er hätte es vermutlich nicht verstanden. Aber er wirkte sehr betroffen über das, was er so im Kontrast zwischen Osten und Westen erlebte. Ich sage es euch wie es ist: es ist nicht so schön in einem Wald voller Affenbrotbäume zu stehen, wo die Affenbrotbäume quer durch die Hirne wachsen. Es tut weh. Ich lese ja gerade das Buch von Jeffrey E. Young, was ich euch allen sehr empfehle. Es ist sozusagen eine spektroskopische Durchleuchtung von Affenbrotbaumgewucher. Es ist spannend wie ein Krimi und dabei informativ wie ein Sachbuch. Wer das Buch haben möchte, gebe mir gerne Bescheid, ich lasse euch das dann zukommen. Es ist aber noch so viel mehr als die spektroskopische Durchleuchtung. Es gibt euch auch direkt Werkzeuge an die Hand, wie ihr mit den eigenen Affenbrotbäumen umgehen könnt.
Die Arbeit läuft zäh an diesem Montag. Manchmal habe ich den Eindruck, dass mich die Last der Affenbrotbäume geradezu erdrücken will. Dann helfe ich mir mit erlernten Tricks, Klavierspiel und anderen Krücken. Und dann gibt es aber doch wieder gute Nachrichten. Die Steuerberaterin schreibt, dass das Gespräch nur kurz war und sie dafür keine extra Gebühr erhebt. Dann frage ich mich aber wieder: das ganze Prozedere zieht sich jetzt seit etwa zwei Monaten. Es gibt keine neuen Fakten. Was ist der Sinn hinter der Blockade? – Nicht fragen Wolfgang! Nimm es einfach so hin. Es ist zwar schlimm. Aber nicht schlimmer. Es ist aushaltbar. Nimm es gelassen. Weitere Details erspare ich euch jetzt. Dennoch die erfreuliche Nachricht: am Mittwoch kann ich endlich dem Notar den Auftrag erteilen den Vertrag aufzusetzen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was da für ein Klotz von mir abgefallen ist.
Am Dienstag fahren wir zur Frau Dr. Bremer und abends werden vier Blech Flammkuchen gebacken.
Am Mittwoch wird auf vier Flammen gekocht. Sehr fein. Reis mit Zickzacki, Brokkoli, gebratenen Gemüserollen und Fleischröllchen. Abends läuft dann noch Alles steht Kopf im Kino. Mit Popcorn.
Am Donnerstag geht es mit dem Segelboot zur Hansesail nach Warnemünde. Wir segeln die Strecke in knapp sieben Stunden. Rekord. Vor Kühlungsborn gibt es Spaghetti. Was man auf dem Bild nicht sieht: sie sind etwas natriumarm und kalt. Was man aber auch nicht sieht: das tut dem Genuss überhaupt keinen Abbruch. Es ist einfach phantastisch bei rauschendem Wasser, in bewegender Fahrt, wunderbarem Panorama, guter Gesellschaft und einer leichten Schaukelbewegung Spaghetti zu essen. Es ist ein seltenes Privileg und macht glücklich.
Am Freitag gibt es aufgebackene Weckle vom Vortag zum Frühstück.
Und die FPV Drohne bekommt eine allerletzte Chance mit einer anderen Brille. Doch auch hier im wahrsten Sinne des Wortes Fehlanzeige. In Kürze könnt ihr eine FPV Drohne günstig kaufen, die noch nie geflogen ist. Schade eigentlich. So philosophieren wir, dass wir langsam aber sicher Weltmeister darin werden die verschiedensten Tiefschläge zu überwinden. Wir lassen uns davon aber nicht unterkriegen. Ganz sicher nicht.
Nachmittags klingelt es an der Tür. Die Nachbarin lädt uns zu Kaffee und Kuchen ein. Die Kinder wollen nicht. Also gehe ich allein. Warum schreibe ich das alles? Wenn ihr so ein bisschen zwischen den Zeilen lesen könnt, dann werdet ihr feststellen, wie viel Lebenskraft in unserem Alltag steckt, wie viel Bewegung, wie viel Mut und gute Laune. Auch wenn wir auf unsere Situation angesprochen werden und die Menschen so tun, als müssten sie uns Mitleid spenden – das prallt komplett an uns ab. Es ist fast das Gegenteil der Fall, dass ich oft den Eindruck habe, dass ich noch die Mitmenschen trösten muss. Der Kuchen war übrigens sehr fein. Der Kaffee auch und wir haben uns fast drei Stunden gut unterhalten. Ihr sollt auch wissen: wir wohnen jetzt fast zehn Jahre hier, es war dann aber die erste Einladung. Schicksal, Zufall oder Fügung? Sucht euch was raus.
Feriengäste reisen morgen ab. Und buchen gleich wieder fürs nächste Jahr. So macht man das. So machen sie das schon seit acht Jahren. Ich freue mich. Und es ist ein Grund, weshalb ich das Anwesen hier mag. Trotz aller Schwierigkeiten.
Am Samstag ist Belegungswechsel. Und ich muss mal wieder in die Werkstatt. Das Feriengastkind hat ein Crepesschieberle verloren. Also wird eins gemacht. Aus Eichenholz. Das könnte man zwar kaufen. Man kann so oder so machen. Man braucht zwei Rundstäbe in unterschiedlichen Durchmessern. Die muss man halt irgendwie raus schneiden aus dem Baumstamm. Und dann rund machen. Und glatt. Geht doch …
Beim Abendessen sind wir nur zu fünft. Ratet mal, was es gibt …
Dabei wurde auch das Crepesschieberle erfolgreich getestet.
Sonntag. Die Kinder kommen wieder. Sie sagen, dass sie nicht viel Hunger haben, weil sie unterwegs gegessen haben. Wir einigen uns auf Milchreis und ich stelle schonmal das Joghurteimerle bereit, um den Rest im Kühlschrank zu drapieren. Joghurteimerle sind super. Sie sind verhältnismäßig hoch, brauchen also nicht so viel Fläche im Kühlschrank. Und wenn man keine Lust hat, das Joghurteimerle sauber zu machen, dann kommt es einfach in die gelbe Tonne.
Ich bekomme von einem Freund eine Einladung zu einer Transaktionsanalyse. Ok … ich kenne ihn schon seit 30 Jahren, wir haben schon einiges miteinander erlebt. Ich denke erst mal noch darüber nach. Soll ich, soll ich nicht. Denn ich bin ja momentan dabei die kognitive Verhaltenstherapie kennen zu lernen. Außerdem sollte ich schon einmal ICD-10 lernen. Und dann habe ich ein wirklich lesenswertes Buch über die Schematherapie. (Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch von Jeffrey E. Young – 528 Seiten 😀). Jetzt also noch Transaktionsanalyse? Aber auf der anderen Seite: es ist wirklich eine phantastische Gelegenheit. Also sage ich zu.
Ich bekomme eine Anfrage, um am Mittwoch mit dem Segelboot raus zu fahren.
Ein Freund aus der Schule der Kinder, selbst auch Volleyballer kommt zu Besuch. Ich mache Kartoffelsalat – die Kartoffeln müssen weg. Wir grillen. Ich habe den Auftrag bekommen eine bestimmte Ketchup Sorte zu kaufen. Im Einkaufsladen helfe ich der Verkäuferin ein paar Pappen auf den Altpappenwagen zu räumen. Sie freut sich.
Neue Auflaufformen braucht das Land. Braucht es? Nun … ich könnte auch weiter improvisieren. Irgendwie ist dieses Erlebnis wieder ein Spiegel des ganzen Irrsinns. Es macht mich fast wahnsinnig, dass keiner begreift, dass genau das der makrokosmische Tod der Gesellschaft ist. Die Atomisierung der Gesellschaft in ihre Einzelteile ist ihr Tod. So einfach ist das. Jetzt kann man sagen: ist doch nur eine Auflaufform. Genau. Aber genau diese Auflaufform ist eben das Zeichen der vollkommenen Abwesenheit von Verstand und Vernunft. Braucht jeder Einzelmensch zwei Auflaufformen? Vertreter der Grünen, der AfD, der SPD, der FDP, der CDU und der Linkspartei werden jetzt mit dem Kopf schütteln und sagen: du wirst doch nicht jedem Einzelmenschen absprechen, dass er machen kann was er will und sich so viele Auflaufformen kaufen darf wie er will! Genau genommen ist es vollkommen egal welcher Partei die Protagonistinnen angehören. Und nein, natürlich darf jeder so viel Auflaufformen besitzen wie er oder sie will. Nichts wäre schlimmer, als wenn wir das auch noch reglementieren würden. Dann dürfen wir aber auf der anderen Seite auch nicht den Verbrauch von CO2 kritisieren, den Tailor Swift bei einem kurzen Flug mit ihrem Privatflugzeug verbraucht. Darüber sprachen wir heute. Mit Empörialismus werden wir keine Verbesserung erzielen. Aber ich frage trotzdem nochmal: braucht ein Mensch eine Wohnung von 60 oder 70 Quadratmeter? Und schon wieder höre ich die Empörialisten: du wirst doch nicht jemandem eine Wohnungsgröße vorschreiben wollen. Und schon wurde meine Botschaft nicht verstanden. Darum geht es nicht. Es geht um die vollkommene Abwesenheit von Verstand und Vernunft, die wie eine Seuche in der Gesellschaft grassiert, so dass genau diese Abwesenheit von Verstand und Vernunft schon als Normalität begriffen wird. Ja, wir haben hier auch einen Wohnraumbedarf von 54,3 qm pro Person. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen empfinde ich das wirklich als absurd und würde das gerne ändern. Der Papst könnte hier gut noch wohnen und wenn er alleinerziehend ist, auch sein Kind. Blöd nur, dass der Papst nicht alleinerziehend ist. Wieder schießt eine meiner guten und ökologischen, vernünftigen Ideen komplett ins Leere.
Was will ich euch damit sagen? Es gibt nicht nur die Riesen!d!oten wie Fonald Dump oder Blutin, die – übrigens messbar – andere Hirne haben. Es gibt die großen Trends, die gesellschaftlich geschürt, unterstützt und gepflegt werden, die im Kleinen genau diese Trends ermöglichen und beschleunigen. Erich Kästner hat einiges dazu gesagt. Soziologisch ist das recht gut erforscht. Die Assoziation mit dem Mobiltelefon gilt als Beschleuniger. KI wird dies weiter beschleunigen. Alles, was das Hirn unselbständig macht, wird diesen Trend und damit die weitere Zerstörung der Erde und der Lebensgrundlage beschleunigen.
Gerade, wo ich es hier am Sonntagmorgen nochmal durchlese, kommt mir eine weitere Entsprechung in den Sinn. Ich habe gerade gedöst, mein Hirn ist also entspannt. Passt auf: der Kopf ist rund, die Erde ist rund. Wir haben eine weitere Entsprechung von Mikrokosmos und Makrokosmos. Je kaputter die Hirne durch Insta & Co., Traumata, eine kaputte Schule und eine kaputte Gesellschaft gemacht werden, desto kaputter wird die Erde. Bitte versteht das Bild. Schaut euch das Bild von den Affenbrotbäumen an. Genau so ist es.
Wir müssen uns nicht über die Schädlichkeit von Glyphosat unterhalten, wenn wir selbst nicht zu Verhaltensänderungen bereit sind und bereit sind die Zusammenhänge durchschauen zu wollen. Nein, der Einkauf von Biozeugs wird den Wahnsinn nicht stoppen. Und da beginnt jetzt die Endlosschleife. Einen Trend, den Teufelskreis zu durchbrechen sehe ich nicht. Ich sehe ihn in keiner politischen Partei oder Strömung, keiner Berufsgruppe, keiner sozialen Schicht, keiner Religion und keiner Esoterik.
Abends treffen wir uns dann zur Transaktionsanalyse. Ich habe mich nur unzureichend vorbereitet. Wir sind zu viert. G😎geln könnt ihr selber, wenn euch das Thema interessiert. Ich finde es auf mehreren Ebenen spannend und es spricht mich auf mehreren Ebenen an. Zum einen interessiert mich die fachliche Seite. Wie wirkt die Transaktionsanalyse anders als eine Schematherapie, eine Gesprächstherapie, eine Verhaltenstherapie. Und – was soll ich sagen … obwohl ich kompletter Anfänger bin in dem Kreis, ich bin angenehm überrascht. Der Erfinder dieser Methode hatte die Checkung und hat sich echt was dabei gedacht. Die Gruppe wird fortgeführt. Wenn ihr interessiert seid, meldet euch gerne.
Wenn ich hier eine eigene Kurzzusammenfassung schreiben soll …
Die Transaktionsanalyse soll uns befähigen Emotionen und Gefühle bei uns selbst und bei anderen klarer zu erkennen und wahrzunehmen. Sie soll uns befähigen mit den Emotionen und Gefühlen von uns selbst und anderen bewusster und achtsamer umzugehen. Dafür bedient sie sich Alltagserfahrungen der letzten Woche, die jeder Teilnehmer zum Beginn erzählt. Alles geschieht in einem geschützten und vertraulichen Raum. Im nächsten Schritt geht man in einer bestimmten vorgegeben Art und Weise auf das ein, was man selbst bei den Berichten erlebt hat. Dies wird ebenso auf eine bestimmte vorgegebene Art gespiegelt. Eine Grundannahme heißt zum Beispiel: „Ich bin ok – du bist ok.“ – Sehr sympathisch.
Es geht also tatsächlich darum praktisch mit anderen Menschen zu üben Gefühle zu vermitteln, aufzunehmen und die Gefühlsregung wieder in die Gruppe zu geben. Ich empfinde es als sehr wirkungsvoll, weil es wirklich reduziert wird auf das, was sagbar ist. Ich werde weiter forschen. Drei Bücher sind bestellt.
Ich schaue Tonnen an Videos über Schematherapie und über Transaktionsanalyse an. Leute … mir raucht der Kopf.
Und … die Grundbuchbereinigung? Fragt nicht! Es gibt erfreulichere Themen. Es wird auf jeden Fall gefeiert, wenn der Elefant durchs Nadelöhr gegangen ist. Im Moment plustert sich der Elefant noch mächtig auf. Vielleicht brauche ich noch einen Elefantendressurspezialist. Möglicherweise weitet sich dieser eigentlich triviale Vorgang noch zu einer Rechtsangelegenheit aus. Ein Rechtsanwalt verdient zumindest bereits daran. Mal sehen. Und nochmal: passt auf mit den Affenbrotbäumen. Bitte! Ich meine das sehr sehr ernst. Wären die Affenbrotbäume früh genug ausgerissen worden, wäre die ganze Spezialoperation unnötig gewesen. Jetzt muss offenbar die ganz große Keule geschwungen werden. Und nochmal: die großen Kriege in der Welt haben ihre Entsprechung im Verhalten der Einzelmenschen. Ohne irrsinniges Verhalten von Einzelmenschen bräuchte es keine großen Kriege, bzw. sie wären schlichtweg unnötig, genau genommen unmöglich. Wie hieß eine der Formeln der Friedensbewegung? Hier der Programmcode des Tages: $generated_key = md5('make_love_not_war' . uniqid((string) random_int(0, getrandmax()), true));
Hier noch ein paar Bilder im Schnelldurchgang. Einmal mehr wird gegrillt, wir haben Besuch. Ich bekomme immer mehr Übung in Kartoffelsalat. Die Schrankbereinigung fördert lustige Dinge an den Tag. Die Kekspackung ist auf den Tag genau zwei Jahre abgelaufen. Ich mache den Selbstversuch … Ganz frisch sind die Kekse sicher nicht mehr. Aber wegwerfen muss man sie auch nicht.
So schön das Fleisch aussieht, ganz zart ist es dann leider doch nicht. Ich werde weiter üben. Die angebratenen Zucchini dagegen sind wirklich sehr gut.
Huch – wo ist denn hier der Vorschoter? Er steht hier auf dem Achterdeck und fotografiert, während wir den letzten Schenkel der Regatta abfahren – unter Spi. Es war eine wunderschöne Leichtwindrunde. Segeln übrigens, hilft extrem gut gegen Affenbrotbäume. Man kann dabei jede Menge davon ausreißen.
Samson kam dieser Tage auf die Idee, dass wir doch mal wieder Biskuitrolle machen könnten. Wir konnten uns gar nicht mehr erinnern, wann es denn das letzte mal Biskuitrolle gab. Alle Zutaten waren im Haus 😉. Wir haben allerdings alles anders gemacht als im Rezept steht. Wir haben das Eigelb auch schaumig gerührt, 120g Mehl statt 100g Mehl genommen, ein ganzes Päckchen Backpulver und nicht nur 1 TL. Wir haben 6 Blatt Gelatine genommen (was soll man auch mit einem übrigen Blatt Gelatine anfangen?) und wir haben 200 ml Sahne genommen statt 150 ml. Was soll man auch mit einem Rest von 50 ml Sahne anfangen. Statt 5 Minuten haben wir die Creme 30 Minuten im Kühlschrank vorgelieren lassen. Und? – Einfach phantastisch – wird es möglicherweise jetzt wieder öfters geben.
Ich war mit der Drohne Richtung Inseli unterwegs. Dieses Foto ist auf dem Rückweg entstanden.
Ich gehe die letzten Tage öfters mal morgens schwimmen. Das Wasser ist warm genug, der See ist still, ich bin der einzige Badegast.
So auch wieder am Samstag.
Die obere Ferienwohnung muss für die Gäste aus Nauheim hergerichtet werden. Wir freuen uns alle sehr auf diese Gäste.
Ich installiere noch die neue Außenbeschattung. Naja … also ich sag’s mal so: ich glaube jetzt nicht, dass diese Art der Aufwertung des Hauses als Best practice Beispiel im Landluft Heftle abgedruckt würde. Aber darum geht es nicht. Eine Profilösung würde mehrere 1000 Euro kosten – geschätzte Kosten. Und wird dann nur an wenigen Tagen des Jahres gebraucht. Diese Lösung kostet 5 Euro. Ja, ihr lest richtig: 5 Euro für eine Tür. Für die Ostseite und die Südseite kostet die Beschattung 10 Euro. Installationszeit: ca. 1 Stunde. Bernd aus Alpen würde sich auch freuen: es kommt auch Ballenschnur zum Einsatz. Mal sehen, wie hoch der Temperaturunterschied an einem heißen Tag ist.
Ich mähe noch Rasen, dann kommen schon die Gäste.
Sie bringen auch Kuchen mit.
Abends wird feines Gemüsecurry gekocht. Sehr fein übrigens! Dementsprechend ansprechend und unbefangen war dann auch das Tischgespräch. Einfach schön.