Die Zählung dürfte bis weit über 100 gehen. Heute wissen wir noch nicht viel über dieses kleine Partikelchen, das viele Menschen sterben lässt, einige etwas bekloppt werden lässt und uns alle irgendwie bewegt. Was wir heute wissen … bislang sind über eine Million Menschen daran gestorben. Dass es seinen Ursprung im chinesischen Wuhan im Dezember hat gilt als ausgeschlossen. In italienischen Rückstellproben aus Klärwerken vom Oktober 2019 sind die Partikel schon nachweisbar. Frettchen infizieren sich und geben das Virus an ihre Artgenossen weiter. Es ist bis heute keine Schmierinfektion bekannt – dennoch desinfizieren einige Mitbürgerinnen was das Zeug hält. Und die Mehrwertsteuer wird gesenkt – was einen an der Menschheit doch etwas zweifeln lässt. Wer sich diesen Quatsch ausgedacht hat? Es ist vor allem ein rechter Aufwand für alle Geschäftstreibende. Nutzen tut es vor allem jenen, die ohnehin genug Kohle haben um darüber nachzudenken, ob sie denn jetzt den Lambo drei Prozent billiger kriegen. Das ist, gelinde gesagt, etwas irr. Aber … – ich hoffe ich muss kein Dementi schreiben – im gleichen Atemzug – das Museum Wismar hat die Eintrittspreise gesenkt. Genauer gesagt hat dies die Bürgerschaft beschlossen. Das gilt, wie einmal ein Politiker vor der Wende gesagt hat „sofort, unverzüglich“. Ihr kommt also jetzt für sage und schreibe 6 Euro ins Wismarer stadtgeschichtliche Museum. Gegenüber dem Eintrittspreis vom Juni spart ihr also 2 Euro! Der reduzierte Eintritt kostet nur noch vier Euro. Nichts wie hin! Nur zum Vergleich … das Lörracher Museum verlangt von jedem Erwachsenen 3 Euro, ermäßigt 1 Euro. In New York sind zahlreiche Museen kostenlos, z.B. das Queens Museum of Art, andere Museen bieten an bestimmten Wochentagen freien Eintritt. Wer hier wohl Trendsetter ist?
Die Ostseezeitung textet zu diesem Ereignis auf einer halben Seite. Der Text beginnt mit „Das Stadtgeschichtliche Museum ‚Schabbel‘ soll attraktiver werden. Dazu werden ab Juli die Eintrittspreise gesenkt.“. Den Zusammenhang zwischen „attraktiver werden“ und „Eintrittspreise gesenkt“ darf sich der geneigte Leser selber ausdenken. Der Artikel enthält aber noch weitere interessante Aspekte. So steht dort beispielsweise, dass der Deckungsbeitrag 12,5% beträgt – bei 14.427 Besuchern 2018 und 13.458 Besuchern 2019. Ausgerechnet hieße das ungefähr, dass das Museum einen Gesamtetat von etwa 807.912 Euro pro Jahr hat, ausgehend von einem durchschnittlichen Eintrittspreis von sieben Euro. Auf jede Eintrittskarte legt die Stadt Wismar bzw. der steuerzahlende Bürger Wismars nochmal knapp fünfzig Euro drauf. Ganz nebenbei – das ist kein ungewöhnlicher Betrag für öffentliche Kultureinrichtungen. Der Bürgermeister meint jetzt, dass es dem Stadtbudget nicht zuzumuten ist, die Eintrittspreise auf vier Euro zu senken, so der Zeitungsartikel. Das würde, ausgehend von sechs Euro Eintrittspreis den Eintritt für den Besucher immerhin nochmals um ein Drittel senken. Für die Stadt wären dies aber lediglich Mehrausgaben in Höhe von etwa 4% pro Eintrittskarte. In diesem Zusammenhang drängt sich folgende Frage auf: wie lange kann sich die Stadt Wismar eine Hochpreispolitik für ein Heimatmuseum leisten, mit dem sich die steuerzahlende Bevölkerung nicht identifizieren kann oder will – aus welchen Gründen auch immer. Man kann den Gedanken auch noch weiter spinnen. Was würde sich in der Stadt Wismar kulturell ändern, wenn das lästige Stadtmuseum einfach geschlossen würde, die 807.912 Euro dem steuerzahlenden Bürger nicht mehr weggenommen würden sondern der Bürger selbst Kultur machen würde. Institutionelle Kultur hat immer etwas von Verordnung. Dem Bürger wird das Museum verordnet. Mitspracherecht hat er nicht. Zahlen darf er wohl, auch wenn er/sie nicht hin geht. Nur: Kultur lässt sich nicht verordnen. Der Bürger sträubt sich und protestiert mit den Füßen. Das kann man ihm nicht übel nehmen. Jüngst entsprang der Druckerpresse ein Hochglanzmagazin mit dem Titel „SUPER Ostsee 2020“ mit allen möglichen Freizeitangeboten. Es gibt auch ein Verzeichnis nach Region. Das Heimatmuseum Wismar ist nicht darin zu finden. Der Redaktion kann man das nicht übel nehmen.
Ich schreibe etwas kompakt, denn die Zeit rennt.
Vergangenes Wochenende habe ich erstmals in einem Offizierscasino übernachtet – und das war aufregender als ihr denkt! Denn so ein Offizierscasino ist nicht irgendein Gebäude, zumal wenn es privat „bewirtschaftet“ wird. Allein das Wohnzimmer ist dort 160 Quadratmeter groß und etwa vier Meter hoch. Da staunt selbst der wohnraumverwöhnte Wessi was da alles geht.
Die ersten Kirschen sind reif und ich koche mal auf Verdacht etwas Kirschen-Zitronen Marmelade. 24 Gläser.
Und ja – ihr ahnt es schon. Ich war segeln. Sogar zweimal. Einmal mit der Nytro und einmal mit der WOW. Die Nytro ist eine schicke Fritz Dyas, die WOW habe ich euch ja schonmal vorgestellt. Es ist traumhaftes Wetter und ein gelungener Wiedereinstieg in den Wassersport.
Dies Bild ist vom Dienstag. Frühangeln am Tressower See.
Am Mittwochabend hat Anne-Christin etwas aus DOCH-Teig gemacht. Ratet mal, wieviele dieser DOCH-Teig-Gebäcke in einen fast 10-jährigen Jungen rein gehen?
Frühschwimmen und Frühangeln am Donnerstag. Sommerlich warme Temperaturen haben das Wasser angenehm temperiert.
Am Nachmittag ernte ich ein paar Kilo Kirschen vom großen Baum. Wirklich reif sind sie nicht, aber es werden schon viele faul.
Dunkle Wolken vertreiben mich bald von meinem Arbeitsplatz mit grüner Aussicht. Kurz darauf regnet es wieder heftig.
24 Gläser Kirsch-Zitronen-Marmelade sind fertig. Die Zitrone musste rein. Für den Geschmack. Und damit es geliert.