Kein Tag ohne Überraschungen.

Um fünf Uhr früh sagt Anne-Christin zu mir „hast Du das gehört?“. Ich hatte es nicht gehört. Wir hatten wieder ein Tier im Dach. Ich also erstmal hoch ins Dach, Licht an, nachsehen und nachhören. Das Tier war am Krüppelwalm zwischen Dachziegel und Unterspannbahn und scharrte auf der Unterspannbahn. Als ich näher kam, war es ruhig. Ich habe gegen die Folie geklopft und geschüttelt. Nichts. Als ich wieder unten war, hörten wir das Geräusch wieder. Also wieder hoch und mit einem Stock hinter der Folie herumstochern. Vielleicht haben wir uns zu früh gefreut wegen unseres Dachbewohners …

Na gut. Man könnte es auch als eine Überraschung ansehen, dass jeden Tag die Sonne über dem See aufgeht und dass sie jeden Abend dann auch auf der anderen Seite wieder unter geht. Mancher Handwerker erzählt uns Geschichten aus seinem Leben, dass auch ich zu der Überzeugung komme, dass alles noch viel viel schlimmer sein könnte. Dennoch – das Jammern ist beim hundertsten Provisorium dann nicht mehr auf einem ganz so hohen Niveau.

Eigentlich wollte ich nur eine zusätzliche Außensteckdose für einen Marderpiepser installieren und dachte „prima, hier ist eine Abzweigdose, da kannst Du anklemmen“. Als ich das Ding dann aufgemacht habe, da habe ich nicht schlecht gestaunt. Das Bild seht ihr hier:

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Zur Erklärung: das Kabel, das da aus der Wand raus kommt dürfte noch richtig angeklemmt sein. Dann gibt es ein lustiges Farbenwirrwarr – und huch – da ist ja einer übrig. Also da wird dann in der Dose aus der blauen Ader kurzerhand eine gelbgrüne Ader, die übrig gebliebene blaue bleibt einfach übrig. Aus der Dreidrahttechnik wird kurzerhand eine Zweidrahttechnik mit verkehrten Farben. Gehts eigentlich noch?

Die nächste Dose, nämlich die, die noch brav mit Dreidrahttechnik versorgt wird, sieht innendrinnen ähnlich lustig aus:

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Der Gelbgrüne bleibt einfach übrig. An die Zweidrahttechnik ist dann eine Schukosteckdose angeschlossen. Im Außenbereich versteht sich.

Im Schuppen selbst sah die Verdrahtung nicht viel besser aus …

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Was man auf dem Bild nicht sieht: eine Steckdose mit Lichtschalter ist mit einer dreiadrigen Leitung angeschlossen. Zweidrahttechnik eben.

Ich habe garnichts gegen Selberhandwerker und auch nichts gegen einen soliden Pfusch. Das hier halte ich für fahrlässig und gefährlich. Am Rande: unser direkter Nachbar starb vermutlich an den Folgen eines Stromunfalls.

Und dabei wollte ich doch nur … – jaja, es könnte alles viel schlimmer kommen und wer weiß, vielleicht kommt es ja noch. Was ist zu tun? Da mir die Zeit fehlt alles ordentlich zu machen, vermutlich eine neue Erdleitung zu verlegen bleibt fast alles wie es ist. Die Außensteckdose bekommt wieder ihre Erde, der Schuppen bleibt in Zweidrahttechnik. Geht ja schon viele Jahre gut. Auch dieses Projekt muss warten.

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Nachliefern will ich mal das Bild vom ersten Stadtplan von Tressow-See:
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Dann war da heute noch ein Heizungsfachmann da. Auch hier zeigt sich immer wieder: je mehr Fachleute man fragt, desto mehr Meinungen bekommt man. Die neueste Idee ist, komplett vom Öl wegzukommen und statt dessen den Gasanschluss mit Gasvertrag am Ort zu verwenden. Der Vorteil davon wäre, dass man auf den albernen Öltank im Garten mit TÜV und Servicevertrag verzichten könnte. Den Öltank könnte man reinigen und als Wassertank verwenden. Ansonsten sieht es stark danach aus, dass die Anlage meinen Wunschvorstellungen nach einer Heizung entspricht. Keine Wärmepumpe, keine Photovoltaik, keine Pellets. Ein schicker Pyrolysekessel für Stückholz, eine schicke solarthermische Anlage, ein Speicher und eine coole Steuerung. Auf das Angebot sind wir schonmal gespannt.

Ein Gedanke zu „Kein Tag ohne Überraschungen.

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