Schönes Wochenende …

Das Feuer im Ofen brennt und wärmt die Bude. Alle sind satt und zufrieden und gehen ihren Beschäftigungen nach. Es ist hier so gemütlich, dass es für noch mindestens einen Menschen reichen würde.

Draußen ist es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt neblig. Wer keinen Hund hat, bleibt eher zu Hause. Ich mache auch einen gemütlichen Tag. Morgens lese ich im Bett noch Sachen aus dem F5 Kapitel der Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren. Es ist für mich immer wieder interessant, wie ausgefeilt und scheinbar präzise die Formulierungen sind. Denn ganz so präzise sind sie dann auch wieder nicht. Im ICD-11 wird vieles anders sein. Ich bekomme ein liebe Nachricht von C. Vor dem Frühstück spiele ich etwas Klavier und räume schon mal den Vorratsschrank aus. Das muss offenbar mindestens so alle fünf Jahre gemacht werden. Ich organisiere die Vorräte etwas um. Dann machen wir zusammen das Frühstück. Einer kocht Tee, einer kocht Eier, einer backt die Brötchen auf. Die Jungmatrosen machen ein Eierexperiment. Einer darf das Ei des anderen versuchen zu zerdrücken. Es gelingt ihm. Das Ei ist glücklicherweise hart gekocht. Ich referiere etwas über jugendliche Gehirnentwicklung. Wir haben Spaß dabei. Die Zeit der Jugend ist knapp. So räume ich das Frühstück alleine weg.

Ich überlege, ob ich Kästen für die Vorräte baue. Ich müsste in den Baumarkt fahren, Material holen. Und ich könnte meine anderen Vorhaben nicht umsetzen. Ich lasse es und räume alles wieder ein – etwas ordentlicher.

Schließlich fange ich mit der Steuererklärung an, komme aber nicht sehr weit. Dann kommt einer und sagt „wir haben schon lange keinen Kuchen mehr gebacken“. Ja, so einfach ist die Welt. Man muss nur lang genug keinen Kuchen backen, dann kommt schon das Bedürfnis nach Kuchen auf. Mit Marmelade – war eine Idee. Das wäre aber aufwändiger geworden. Bisquitrolle zum Beispiel. Oder Linzertorte. Die hätte man nicht sofort essen können. Wir disponieren um, denn so wirklich aufwändig wollten wir dann auch wieder nicht backen. Es wird schnell ein Nusskuchen zusammen gerührt. Innerhalb von zwanzig Minuten ist der Kuchen im Ofen und die Küche aufgeräumt. Während der Kuchen im Ofen ist telefoniere ich mit U. Der Kuchen muss dann noch etwas abkühlen. Dann genießen wir saftigen, weichen, warmen Nusskuchen mit Zimt und Schokolade. Und ja, für dich wäre auch ein Stück da gewesen. Ob sich das Leben zu viert weniger fehlerhaft und verlogen anfühlen würde? Die Frage muss offen bleiben. Wir werden es so schnell nicht erfahren.

Abends gibt es Soßenreste und Blumenkohlreste von gestern. Ein Reisrest wird knusprig gebraten bis die Reiskörner in der Pfanne springen. Und es gibt Nudeln. Und Nachtischreste von gestern … immer noch sehr fein und schnell gekocht. Habe ich gestern 1,5 Stunden in der Küche gestanden, war ich heute in einer halben Stunde fertig.

Das Projekt „wir werden wieder vier“ scheint doch aufwändiger und langwieriger zu sein als erhofft und gewünscht. Vermutlich soll es einfach gut werden. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus. Meine ganzen neuen Freundinnen sind vor allem eins: unentschlossen. Das dürfen sie alle sein. Denn: wer weiß schon was morgen ist?

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