Archiv für den Tag: 26. April 2020

6. Coronawoche – Das Wetter meint es gut mit uns.

Wunderschöner Sonnenschein am vergangenen Samstag . Ich glaube ich habe fünf Schubkarren Brennholz ins Holzlager gestapelt. Bei einem Schubkarren hat Anne-Christin geholfen. Danke!

Sonntag wieder wunderschönes Wetter. Ich staple grade den dritten Schubkarren ins Lager, da kommt Anne-Christin. Mit nassen Haaren. Die Toilettenspülung hört nicht auf zu laufen. Na prima… Ich ahnte schon, was mich erwartet. Deswegen auch ein dummer Spruch: hättest Du Gas- und Wasserinstallateurmeister gelernt, dann wüsstest Du sofort, was zu tun ist. Also erstmal Wasser abstellen. Dann den Spülkasten auf machen. Dicke Kalkbrocken drin. Hm. Erstmal zwei Videos anschauen. Ich staune da ja immer wieder. Ich könnte nie so ein Video machen. Diese Videos sind zwar auch alles andere als perfekt. Ich bräuchte aber mehrere Anläufe, bis überhaupt die Aufnahmen halbwegs passabel im Kasten wären. Ich schaffe es nicht einmal Bilder zu machen. Ich hol mir erstmal Brille, Taschenlampe und Werkzeugkasten. Dann baue ich fein säuberlich alles auseinander. Hm. Und wie soll ich das jetzt sauber machen? Der junge Mann im Video hatte Salzsäure. Hab ich nicht. Wie als hätte ich es geahnt, hatte ich auf dem letzten Einkaufszettel „Zitronensäure“ stehen. Tradmans Tipp: ihr könnt die Entkalkungszitronensäure auch zum Kochen verwenden. Es ist das gleiche Zeug drin wie in den teuren Tütchen. Nur hat der Abfüller für die Entkalkungszitronensäure kein Lebensmittelzertifikat. Nun hatte ich nicht mal ein passendes Gefäß, um die Toilettenspülung zu entkalken. Naja – sei’s drum. Dann eben doch fünf Liter Wasser in einen Eimer und die ganze Tüte Zitronensäure. Dann schön alles sauber machen. Hat auch einigermaßen funktioniert. Dann alles wieder zusammenbauen. Funktioniert. Erfolgserlebnis.

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Nach der Toilettenspülkastenaktion machen wir Spätzle. Das machen wir nicht zum ersten Mal. Wir haben da schon eine gewisse Routine. Neu daran ist, dass wir das Ganze in Wort und Bild ein bisschen dokumentieren. Es ist sozusagen unser Beitrag zur Entschleunigung und unser Ausgleich für den entfallenden Schulunterricht.

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Der Spätzleteig – noch nicht gerührt. – Wir rühren von Hand.

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Der Teig wird in die Presse gefüllt. (Foto: Jonathan)

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Die Spätzle werden in kochendes Salzwasser gepresst. (Foto: Jonathan)

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Es gibt die Spätzle mit aufgetautem Gulasch. Fein.

Am Montag geht es zu meiner Lieblingszahnärztin. Meine Suche nach einer Lieblingszahnärztin führte mich ja vor fünf Jahren nach Lübeck. Diese Praxis gibt es jedoch nicht mehr, nachdem die Helferin altershalber ausgeschieden ist. Der Verzweiflung nahe, suchte ich dann im Herbst, nachdem ich über ein Jahr nicht mehr beim Zahnarzt war, eine neue Zahnärztin. Ich schrieb in meiner Verzweiflung einen Verzweiflungsbrief an die Zahnärztevereinigung in Mecklenburg. Und – ich bin noch heute etwas verwundert darüber – am gleichen Sonntagabend, rief mich der erste Vorsitzende der Zahnärztevereinigung an und wir haben eine halbe Stunde sehr intensiv telefoniert – das wäre noch eine eigene Geschichte wert. Dank dieses engagierten Menschen habe ich eine neue Zahnärztin gefunden. Danke!

Nun habe ich die Zahnärztin gewechselt. Aus der Zahnärztin ist ein Zahnarzt geworden. Nein, nicht was ihr jetzt wieder denkt … – In der Praxis arbeiten mehrere Zahnärzte (m/w/d?), darunter auch ein Zahnarzt. Dieser hatte grade mehr Zeit mir die Zähne durch zu gucken. Er hat auch einen seriösen Eindruck auf mich gemacht. Er scheint auch etwas besser verfügbar zu sein  als die Chefin – also gleich wieder einen neuen Termin gemacht.

Es gab – ich muss das hier auch einmal erwähnen – Klagen aus der Nachbarschaft bezüglich des Verhaltens unserer Kinder. Mag sein, dass auch ein gewisser Neid mitschwingt – ist eigentlich auch egal. Es sind kleine Jungs, die die Welt entdecken, auch die Wortwelt. Ich habe dann Anne-Christin vorgeschlagen, dass sie sich mit entsprechender Fachliteratur eindeckt. Sie liest gern. Da sie viel beschäftigt ist, habe ich die Recherche übernommen und ihr Vorschläge gemacht. Diese hat sie angenommen. Ich habe die Bücher dann bestellt. Arbeitsteilung eben. Nun habe ich den Kindern erzählt, dass ich zwei solcher Bücher für Anne-Christin bestellt habe. Da sagt das eine Kind: „darf ich ihr die schenken?“

Die Titel heißen – nur dass der geneigte Leser auch weiß womit wir uns so beschäftigen -:
„Wie anstrengende Kinder zu großartigen Erwachsenen werden“ und „Glückliche und entspannte Jungs“. Ich schaue mir immer die Bewertungen beim einen Buchhändler an und kaufe dann beim anderen.

Nachtrag … Der erste Titel ist eher etwas für Eltern von Problemkindern, der zweite Titel bringt in Beispielen und unter verschiedenen Themenstichworten immer wieder interessante Aspekte. Man muss nicht alles nachmachen. Das Buch ist aber lesenswert.

Am Montag machen wir Bananenquark aus reifen Bananen. Auch wieder in der Kochschule. Wir dokumentieren auch hier. Die Bananen kommen aus Kolumbien. Das südamerikanische Land hat eine Bevölkerungsdichte von 43 Einwohner pro km² (BRD: 233 EW/km²). Das Land ist von bewaffneten Konflikten gezeichnet, bei denen zwischen 1958 bis 2012 218.000 Menschen umgekommen sind. Davon 80% Zivilisten. (Quelle: Wikipedia).

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Manchmal gibt es bei uns auch einfach nur Brot und Käse. Hier mit einem Möhren-Kohlrabi-Salat mit Meerrettich, Joghurt und einem Rest Salatsauce.

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Am Mittwoch und am Donnerstag gibt es Linsen mit Wienerle. In die Linsen kommt der Rest vom Gulasch. Gulaschrecycling sozusagen. Dazu gibt es Zitronenlimonade. Echte Limonade. Aus echten Zitronen. Lecker. Jonathan hat die Zitronen bestellt, ausgequetscht und die Limonade zubereitet. Das Rezept hält er geheim.

Die Reste der Linsen gehen dann am Freitag in die Verwaltung des stadtgeschichtlichen Museums der Hansestadt Wismar. Linsenrecycling. Dafür bekomme ich eine Zeit Zeitung. Danke!

Der Lehrernewsletter des Kultusministeriums Mecklenburg-Vorpommern beginnt mit diesem Text:

wenn wir ab Montag die Schulen für die ersten Schülerinnen und Schüler wieder behutsam öffnen, machen wir einen winzigen Schritt in Richtung Normalität. Jedes Kind, jede und jeder Jugendliche, der wieder seine Schule besuchen kann, ist in der derzeitigen Situation ein riesiger Gewinn. Jede Stunde Unterricht, die Sie wieder in einem Klassenzimmer vor Schülerinnen und Schülern geben können, ist ein Schritt nach vorne.

Mir stellt sich die Frage, woher der Texter (m/w/d) diese Gewissheit nimmt. Je länger und je mehr ich über das Thema nachdenke, desto fraglicher erscheint mir der Sinn der obigen Zeilen. Die Schäden, die an unseren Kindern durch die wesensfremde Herdenhaltung zur möglichst billigen Wissensvermittlung entstehen, sind nicht mit Geld zu bezahlen und nicht zu beziffern. Den herbeigesehnten schlechten Zustand als „riesigen Gewinn“ zu bezeichnen, zeugt jedenfalls von einer gewissen Arroganz und Ignoranz gegenüber der Realität. Man sollte von Ministerien, die die Hoheit über die Bildung unserer Kinder haben, mehr Wahrheitstreue erwarten.

Samstag ist angrillen. Zum Inhalt des XXL Grillsteakpacks aus dem Kaufland gibt es Kartoffelsalat aus heimischen Kartoffeln.

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Foto: Samson oder Jonathan

Nach dem Frühstück wird wieder ein bisschen Holz gefahren. Der geneigte Leser hat es sicher schon geahnt. Nach dem „Leere Holzhüttenfest“ will die Holzhütte ja auch wieder gefüllt werden. Der nächste Winter kommt bestimmt. Etwas dumm ist, dass wir das Brennholz öfters umlagern müssen, also nochmal in die Hand nehmen müssen. Es wäre unpraktisch, wenn wir im Winter das Holz vom vollgeschneiten Außenlager holen müssten. Und die Holzhütte fasst nunmal nur Holz für etwa einen Winter.

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Der Holzhaufen wird kleiner …

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Dafür füllt sich das Holzlager am Schuppen. Die Arbeitshandschuhe sind auch schon ziemlich durch.

Der Bugsier muss noch eine Woche auf der Werft bleiben. Die Wellenkupplung ist an einer Stelle gebrochen. Die Ersatzteillieferung kommt hoffentlich in der kommenden Woche.