Schulsachen und erstes Rasenmähen – mit dummem Ausgang

Noch ein Bildernachtrag – so sieht es aus … und besser wäre gewesen, ich hätte es gleich richtig gemacht … aber der Reihe nach.

Tatsächlich war die Schulpsychologin in der Klasse. Und die Kinder waren erstaunt, wie zugewandt und freundlich der Lehrer unter Beobachtung sein kann. Ich erhielt nachmittags sogar einen Anruf einer anderen Mutter, die ebenso erstaunt war. Aber das nur am Rande.

Ich spalte fleißig weiter Holz. Einen Klotz nach dem andern.

Dieser Birdy schaut mir gelegentlich zu. Vermutlich ist er nicht soooo begeistert von meiner Anwesenheit. Sein Nest ist etwa ganz oben in der Mitte des oberen Bildes.

Am Freitag bin ich schon fertig mit dem Brennholz. Das ging dieses Jahr verhältnismäßig unkompliziert. Ich hole auch noch den Rasentrecker vom Service (ca. 300 Euro). Dann fahre ich noch zur Tanke (ca. 170 Euro).

Mittags ruft noch die Schulleiterin an und nimmt sich eine halbe Stunde Zeit für verschiedene Anliegen. Es ist zwar vor allem ihr Anliegen. Sie möchte nicht so gerne einen Bericht ans Schulamt schreiben, weshalb denn nur eine halbe Stunde Philosophieunterricht und eine halbe Stunde Informatikunterricht gegeben werden. Die haben nämlich nachgefragt. Auf meine spontane Initiative hin. Irgendwie ist mir mittlerweile ziemlich egal wie sich so eine Schule in Bewegung setzen lässt, um gravierende Missstände abzustellen. Das sage ich ihr auch. Dennoch komme ich mir vor wie eine Maus, die versucht einen Öltanker in Bewegung zu setzen. Die Schulleiterin gibt sich immerhin verhalten erstaunt über dasjenige, was ich ihr aus dem Schulalltag unserer Kinder berichte.

Am Samstag helfen alle die Wiese frei zu räumen. Jonathan will mähen. Also mache ich mich an die Rasengittersteine, die ich für das Brennholz unnötigerweise auf der Wiese verteilt habe. Ich hätte ja auch gleich auf den Hänger sägen können … hinterher ist man immer schlauer – Jonathan hilft. Er stellt die Steine auf. Sehr praktisch! Ich nehme den nächsten St …. —- Aua! Das tat weh. Der nächste Stein geht dann nicht mehr. Ich humple erstmal in die Pause. Die nächsten acht Wochen werden eher beschwerlich werden. Erstmal den Rasentrecker ausladen. Vorsichtige Bewegungen … – wer es schonmal erlebt hat, dem muss ich nichts erzählen. Ich könnte mich ärgern. So viel Doofheit auf einem Haufen. Erstmal unnötigerweise die Rasengittersteine verteilen und dann noch schnell schnell die Steine wegräumen zu wollen. Das musste eigentlich schief gehen.

Jonathan mäht den Rasen tipptopp und räumt nachher den Trecker auf.

Dieser Birdy sitzt übrigens auf der anderen Seite des Brennholzsstapels.

Heute folgte noch die Bestellung für zwei Duschkabinen (800 Euro). Die muss ich dann noch irgendwie einbauen und hoffe, dass ich mich dann wieder ein bisschen bewegen kann.

Neue Hackordnung

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem uns vor etwa sieben Jahren erstmals Brennholz geliefert wurde. Da man nirgends her fahren konnte, wurde es einfach irgendwo im Hof abgekippt. Und dann mit der Schubkarre weiter transportiert. Mühsam. Das Verfahren hat sich dann gehalten. Jahr für Jahr. Schubkarre für Schubkarre. Vorletztes Jahr habe ich dann das verwahrloste Staudenbeet erstmal abgeschnitten. Damit hatte man schonmal etwas mehr Licht im Haus. Die Wurzeln blieben drin und die Reste der Stauden natürlich auch. Da konnte man weder mit dem Rasentrecker drüber fahren noch mit einem anderen Fahrzeug. Panzer und Kettenfahrzeuge haben wir nicht. Dann hätte ich natürlich sehr gerne einen Minibagger gehabt. Den habe ich mir dann aber verkniffen. Hauptsächlich deswegen, weil ich ihn nirgends unterstellen kann. So habe ich zum Handbagger gegriffen. Und zur Spitzhacke. Wurzel für Wurzel ausgebuddelt. Und – voll krass – jetzt kann man mit dem Transporter und dem Hänger zumindest vor den Schuppen fahren. Ganz ums Haus kann man noch nicht fahren – aber egal. Das eröffnet wirklich neue Möglichkeiten. Nun wird das Holz hinter dem Haus gesägt, direkt auf den Hänger geladen, mit dem Transporter vor das Holzlager gefahren und dort vom Hänger runter gehackt. Viel weniger bücken, geht sehr viel schneller und entspannter. Das Holz muss weniger oft in die Hand genommen werden. Es muss nicht mehr in den Schubkarren geladen werden. Dazu kommt, dass wir letztes Jahr deutlich mehr Holz gemacht haben, als wir im Winter gebraucht haben. Wir haben nur etwa drei Viertel des Holzes verbraucht, was wir letztes Jahr gemacht haben. Wir sind also dieses Jahr voraussichtlich schneller fertig mit dem Brennholz. Und … äääh – wir haben zu viel Brennholz. Erst vorletzte Woche habe ich 30 rm Fichte bestellt … Naja. Also. Es verliert zwar auch an Brennwert. Aber dadurch, dass auch die Brennholzpreise steigen, gleicht sich das vielleicht wieder aus.

Ansonsten … die Schule hat wieder begonnen. Es war Sponsorenlauf. Ohne Fest. Offenbar eine etwas formelle Angelegenheit. Schade eigentlich. Und morgen soll die Schulpsychologin in der Klasse hospitieren. Was auch immer dabei heraus kommt. Auch dies scheint so eine formelle Angelegenheit zu sein.

Auch wenn es manchen Leser langweilen wird hier mal ein paar Auszüge aus dem Schulgesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern:

§2 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule

(1) Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen wird bestimmt durch die Wertentscheidungen, die im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und in der Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern niedergelegt sind. Zu ihnen gehört eine Kultur des gegenseitigen Respekts und der wertschätzenden Kommunikation, die die Würde der Schülerpersönlichkeit wie der Lehrpersönlichkeit achtet. Ziel der schulischen Bildung und Erziehung ist die Entwicklung zur mündigen, vielseitig entwickelten Persönlichkeit, die im Geiste der Geschlechtergerechtigkeit und Toleranz bereit ist, Verantwortung für die Gemeinschaft mit anderen Menschen und Völkern sowie gegenüber künftigen Generationen zu tragen.

(2) Die Schule soll den Schülerinnen und Schülern Wissen und Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, Einstellungen und Haltungen mit dem Ziel vermitteln, die Entfaltung der Persönlichkeit und die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen so zu fördern, dass die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, aktiv und verantwortungsvoll am sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilzuhaben.

§ 3 Lernziele

  1. Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Schule insbesondere lernen,
  2. Selbstständigkeit zu entwickeln und eigenverantwortlich zu handeln,
  3. die eigene Wahrnehmungs-, Erkenntnis- und Ausdrucksfähigkeit zu entfalten,
  4. selbstständig wie auch gemeinsam mit anderen Leistungen zu erbringen,
  5. soziale und politische Mitverantwortung zu übernehmen sowie sich zusammenzuschließen, um gemeinsame Interessen wahrzunehmen,
  6. sich Informationen zu verschaffen und sie kritisch zu nutzen,
  7. mit digitalen Medien kompetent umzugehen, sich in einer digital geprägten Welt zu orientieren und an deren Gestaltung teilzuhaben,
  8. die eigene Meinung zu vertreten und die Meinung anderer zu respektieren,
  9. die grundlegenden Normen des Grundgesetzes zu verstehen und für ihre Wahrung sowie
  10. für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzutreten,
  11. in religiösen und weltanschaulichen Fragen persönliche Entscheidungen zu treffen und Verständnis und Toleranz gegenüber den Entscheidungen anderer zu entwickeln,
  12. eigene Rechte zu wahren und die Rechte anderer auch gegen sich selbst gelten zu lassen sowie Pflichten zu akzeptieren und ihnen nachzukommen,
  13. Konflikte zu erkennen, zu ertragen und sie vernünftig zu lösen,
  14. Ursachen und Gefahren totalitärer und autoritärer Herrschaft zu erkennen, ihnen zu widerstehen und entgegenzuwirken,
  15. Verständnis für die Eigenart und das Existenzrecht anderer Völker, für die Gleichheit und das Lebensrecht aller Menschen zu entwickeln,
  16. mit der Natur und Umwelt verantwortungsvoll umzugehen,
  17. für die Gleichstellung von Frauen und Männern einzutreten,
  18. Verständnis für wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge zu entwickeln,
  19. eine begründete Berufswahl zu treffen.

Und man fragt sich, ob die in Dorf Mecklenburg (Lehrer, Schulleitung) überhaupt ihr Schulgesetz kennen oder ob sie in erster Linie die Besoldungsordnung im Blick haben.

Ostern und so

In der Vorosterwoche habe ich drei Hänger Heckenschnitt und so Gerümpelzeug aus dem Garten zusammen gesammelt und zum Osterfeuer gefahren. Das war ein echter Glücksfall. Andernfalls hätte ich das Zeug mühsam und teuer wegfahren und Gebühr dafür bezahlen müssen. Ich hätte gut noch zwei Hänger mehr Zeug gehabt. Da der Feuerplatz aber doch schon ziemlich voll war, habe ich es bei drei Hänger belassen.

Außerdem sind Osterferien. Auch schön. Die Kinder spielen am Computer. Manchmal kommen andere Kinder. Ich mach dies und das und jenes. Am Freitag wird der Haufen dann noch vollends aufgebaut. Zu diesem Zwecke kommt tatsächlich ein Kramer Teleskoplader. Ist zwar alles nicht mehr Kramer, sondern Wacker Neuson oder sonst irgendwas. Das Werk in Überlingen gibt es auch nicht mehr. Aber immerhin steht Kramer drauf und es ist grün. Wichtiger als die Marke des Fahrzeugs ist das Ergebnis – und das kann sich sehen lassen …

Die Bilder sind vom Samstag. Da war dann auch endlich das Wetter ganz schön gut, so dass ich die Brennholzsägesaison eröffnet habe.

Das wurde auch echt Zeit, denn dieses Jahr steht einiges an Brennholzarbeit an. Ich habe beim Landesforst 30 rm Fichte bekommen. Die muss ich auch noch holen. Also zackzack schonmal ein paar Stücke absägen.

Was hier aussieht wie ein tragischer Unfall, ist eine Do-it-Baustelle aus einem Kettcarchassis vom Schrott und Räder, die Jonathan von Klaus bekommen hat. Der Plan ist, aus den Komponenten ein fahrendes Kettcar zu bauen. Da aber meine Metallwerkstatt bzw. meine Mechanikwerkstatt sehr rudimentär ausgestattet ist, stellt sich das Vorhaben als möglicherweise undurchführbar heraus. Sehr schade eigentlich. Und ich merke immer wieder, dass ich mir das hier eigentlich alles ganz anders vorgestellt habe – mehr wie eine Wirtschaft, weniger konsumorientiert. Vermutlich hat der Kramer zu diesem Gedankengang geführt. Das war früher die Landwirtschaft: das war das Leben und da gab es so viel zu erleben und zu tun, jeden Tag, dass eigentlich gar keine Notwendigkeit für zusätzlichen Konsum bestand. Geringer Ressourcenverbrauch war nicht Livestyle sondern einfach sinnvoll. Sinnvoller Einsatz der eigenen Arbeitskraft war selbstverständliche Notwendigkeit und keine lästige Pflicht. Früher …

Heute gilt Konsum als die große Kür. Am besten von früh bis spät. Je mehr, desto besser. Lebensnahe Dinge, sinnvolles, also von Sinn erfülltes, sucht man weit und vergebens. Und so wundert man sich einerseits, was im Kleinen und im Großen in der Welt so geschieht. Andererseits dann auch wieder nicht. So ein Massenwahn macht viels verständlich. Schwer erträglich bleibt es dennoch.

Nun. Da hilft kein jammern. Ich habe mich darauf eingelassen und dann wird eben einfach das Beste draus gemacht.

Am Sonntag wird der Tisch grob abgeschliffen. Die Douglasie erweist sich trotz nachlässigster Behandlung als ausgesprochen wiederstandsfähig. Nur die Optik ist eben nicht so toll wenn die Bretter oben grau sind. Ich schleife tatsächlich nur etwas oberflächlich einmal mit 80er Papier. Denn es ist Sonntag … – aber eben so super Wetter, dass ich es mir nicht nehmen lasse die oberen Bretter einmal zu lackieren. Es ist der dritte Versuch. Im ersten Jahr war Öl drauf. Das habe ich dann mal kurzerhand mit dem Winkelschleifer runter geschliffen. Dann kam glaube ich Acryllack drauf. Das war irgenwie auch Käse. Jetzt versuche ich es mal mit Bootslack. Heute drei Schichten. Morgen noch eine Schicht. Dann sollte es erstmal gut sein. Wenn der Tisch nächstes Jahr dann wieder doof aussieht, wird er grau lackiert …

Mecklenburg in echt

So vielleicht könnte man es umschreiben. Wir haben also einen Ausflug nach Schwerin gemacht. Das war am Mittwoch. Damit hatten wir einen weiteren schulfreien Tag – und einen Ausflug. Es ging zum Schulamt.

Wann auch immer die Architekten dieses pseudosymetrische Gebilde geplant, wann auch immer die Handwerker die Pläne ausgeführt haben – sie haben es jedenfalls sehr gut gemacht. Es gibt – man sieht das Loch unten in der Mitte des Gebäudes – einen Eingangsbereich. Der besteht aus zwei sich selbst automatisch schließende und öffnende Türen kurz hintereinander. Dazwischen ist rechts eine Glasscheibe, dahinter sitzt ein junger Mann. Es nennt sich Pforte. Da kann man sich anmelden. Es ist so super gemacht, dass die sich selbst öffnenden und schließenden Türen ständig auf und zu gehen. Also: was man hier gleich an der Pforte erkennt: hier herrscht die Intelligenz. Pur sozusagen. Oder die Essenz der mecklenburgischen Intelligenz.

Während das Kind 1,5 Stunden schulpsychologisch untersucht wurde, habe ich einen kleinen Spaziergang unternommen. Danach wurde ich zu dem Ergebnis beglückwünscht, wobei es überhaupt nichts zu beglückwünschen gibt. Es ist Mecklenburg pur. Wer hier mit Behördenmentalität gesegnet ist, lebt sehr gut. Wer diese Gnade nicht besitzt, dem gnade Gott. Man kommt sich vor, als hätte die Idiotie persönlich die Herrschaft übernommen. Es wird sich überall heftig bemüht, gerne ziemlich jenseits der Sache. Für den normalen Geist ist es einfach nur beschämend. Das System sieht vor, dass das Kind separiert werden kann – und am besten auch sollte. Denn es passt ja mit seinen schulpsychologischen Eigenschaften nicht in die Norm. Das wird auch sehr ausführlich anhand der Normverteilungskurve erklärt – was mich allerdings gar nicht interessiert, denn Normverteilungskurven kann ich auch zuhause anschauen. Stundenlang. Was jetzt andere Eltern als die große Kür des Schulsystems ansehen mögen, nämlich die Separation von nicht normgerechten Kindern, ist der größtmögliche Mist und das Armutszeugnis pur. Zum einen schafft es das Mecklenburgische öffentliche Nahverkehrswesen natürlich nicht das Kind überhaupt zur Begabtenschule zu bringen. Das Kind will da auch überhaupt nicht hin. Denn dort droht die nächste Bedrohung: wer der dortigen Norm wiederum nicht entspricht, wird wieder aussortiert. Es will einfach nicht misshandelt werden. Weder durch idiotische Lehrer noch durch sonst jemanden oder sonst irgendwas. Es will, der nicht Behördenmensch kann es ihm nicht verdenken, einfach leben.

Ich recherchiere dann zuhause noch weiter. Ja, es gäbe eine Schule, die würde uns sogar passen. Die würde pro zwei Kinder auch nur so 6.000 Euro pro Jahr kosten. Nur: auch dort kommen die Kinder gar nicht hin. Ich frage extra bei den Verkehrsbetrieben nach. Nein, es gibt keine Verbindung. Und man muss sich ja auch die Frage stellen dürfen, ob eine Reisezeit von zwei Stunden pro Tag noch der Sache dient.

Und man wünschte sich, die Russenrakete, die den Bahnhof in Kramatorsk getroffen hat würde das Schulamt getroffen haben – natürlich wenn niemand drin sitzt. Manchmal wünscht man sich einfach ein anderes Leben zu leben. Nicht im bekloppten Mecklenburg fest zu sitzen an einem Ort, der auch für die Kinder eine Art Gefängnis ist. Einfach in einem sozialen Umfeld, was auch ein bisschen von der allgemeinen Beklopptheit ausgleicht, die sich wohl überall findet.

Nicht umsonst sind in Mecklenburg-Vorpommern die durch Alkoholmissbrauch festgestellten Todesfälle unter Männern dreimal so hoch wie in Baden-Württemberg, bei Frauen sind es immerhin doppelt so viele. Möglicherweise gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Idiotie und Alkoholmissbrauch. Wie ein jeder weiß, trägt Alkoholmissbrauch auch nicht gerade dazu bei, dass die Menschen besser ticken … es ist also ein Teufelskreis. Wenn man jetzt so am Rande dieses Teufelskreises steht, kann einem allein davon schon schwindlig werden.

Am Freitag bringen die Kinder erstmal Notenspiegel mit aus der Schule. Das ist auch eine tolle Lektüre. Wissenschaftler wissen es genauer: man kann einem Kind oder einem Menschen nichts beibringen. Das Kind oder Mensch ist entweder motiviert oder bedroht wenn er lernt. Motiviert lernt das Kind oder der Mensch aus Begeisterung. Der Lerneffekt ist dabei größer als unter Bedrohung. Wenn man nun das Zeugnis eines Normkindes vor sich hätte, könnte man aus dem Zeugnis exakt ablesen, welcher Lehrer eine Pfeife ist und welcher nicht. Was anderes steht in so einem Zeugnis nämlich gar nicht drin.

Jetzt sind erstmal Osterferien. Das Kind isst etwas besser. Der Stresslevel sinkt merklich.

Ölverbrauch und Schulzeug

Es ist weiterhin kalt in Mecklenburg. Dennoch: in den Monaten Februar und März haben wir im Schnitt pro Tag 2,2 Liter Heizöl verbraucht, dank Heizung aus. In den vergangenen Jahren waren es im gleichen Zeitraum etwa 4,8 Liter pro Tag. Mal eben schnell rechnen zackzack … – 60 x 2,6 = 156 Liter Öl weniger verbraucht. Ich habs im Kopf gerechnet. Warum? Die Kinder kommen jetzt auch öfters mit Rechenaufgaben. Da ist es ganz gut selber wieder mehr auf Kopfrechnung umzusteigen. Also … 156 Liter Öl. Ist das jetzt viel oder ist das jetzt nicht viel? Ganz einfach: wenn man in Tropfen rechnet, ist es relativ viel. Wenn man in Tankschiffen rechnet, ist es relativ wenig. Aber jetzt nur mal hypothetisch angenommen: jeder spart so viel oder so wenig Öl. Ist es dann viel oder ist es dann wenig? Ich hab mal nachgeschaut. So ein Öltanker lädt ungefähr 450 Mio. Liter bzw. 3 Mio. Barrel Rohöl. Dann entspräche diese Einsparung immerhin fast 7 Öltanker voll. Und nur mal so: so ein Tanker ist ganz schön groß. Ich hab das nicht im Kopf gerechnet. Dabei muss ich natürlich folgendes zugestehen: im Sommer wird die Einsparung nicht ganz so fett sein. Denn da haben wir auch sonst quasi kein Öl gebraucht. Und im Tiefwinter werden wir möglicherweise auch noch die Ölheizung zuschalten.

Heute war Elternrats-Umfrage-Treffen. Schade, die anderen Eltern wollten keinen Film von Reinhard Kahl oder Gerald Hüther sehen und auch nicht von Jamila Tressel. Es wurde aber immerhin drei Stunden doch recht intensiv getagt.

Und das war auch nötig. Denn es ist doch anspruchsvoll in einer kleinen heterogenen Gruppe zumindest auf einen ähnlichen Kenntnisstand zu kommen. Sowohl in der Sache wie auch in den Vorstellungen und den Aussichten. Hier habe ich euch mal ein Bild gemacht. So einen Schwachsinn bekommen die Kinder als Hausaufgaben:

Das Foto habe ich gemacht, damit sie den Müll nicht auch noch abschreiben müssen sondern einfach das Ergebnis dahinter notieren können. Dabei ist nicht verwunderlich, dass die Mathearbeit schlecht ausgefallen ist. Wenn die Kinder mit langweiligen Routinerechnereien beschäftigt werden, ist es kein Wunder, dass sie die Lust verlieren.

Die schulpsychologische Prüfung ist ausgefallen. Die Prüferin hat kurzfristig abgesagt. Dafür habe ich interessante Informationen aus Hamburg vom Verein SchülerGerecht Lernen, einer Initiative schulgeschädigter Familien. Wenn es stimmt, ist die Schule tatsächlich verpflichtet den individuellen Begabung entsprechende Lernangebote zu machen. Naja … schaun wir mal.

Eine Tischplatte wird fertig

Es war ein sehr sonniger März. Wir hatten hier glaube ich überhaupt keinen Niederschlag in den ersten vier Märzwochen. Heute hat es wenige Tropfen geregnet.

Ich konnte dann tatsächlich zwei sonnige Tage nutzen, um die Platte zu verleimen, zu hobeln, zu schleifen und zu ölen.

Sieht auf dem Foto besser aus als in echt. Beim Verleimen habe ich gesehen, dass ich nicht ordentlich besäumt bzw. gefügt habe. Und ja, eine Lamelle ist extrem verschoben bei der Leimung, ein Wurmloch ist drin, bei der Fase habe ich etwas schnell gearbeitet und die Leimung hat mehr Lücken ergeben als erhofft … aber egal. Die zu tiefe Lamelle habe ich nicht ganz ausgehobelt. Ich hab die Stelle einfach etwas tiefer gehobelt und an einer kleinen Stelle sieht man noch die Spuren von der Motorsäge. Das Wurmloch ist zu sehen und die etwas weit abgehobelte Fase ist jetzt hinten. Nach einer Woche ist die Platte immer noch quasi gerade. Ich bin mal hoffnungsvoll, dass das so bleibt.

Wir nutzen dann noch die Gelegenheit, um auszurechnen um wieviel – ja was denn eigentlich? – die Platte größer ist als die alte. Wir rechnen das in Quadratmeter und im Verhältnis und in Prozent. Im Mathebuch wäre so eine Aufgabe totdoof. Das Ergebnis ist: sie ist um das 1,8 fache bzw. 0,56 qm größer als die alte Platte.

Es tut gut, in einer bekloppten Welt mit kleinen und großen Kriegen so etwas mit Kopf und Hand und Werkzeug und Material zu machen. Einfach so. Nicht fehlerfrei, sondern so gut es eben der Kopf und die Hand und das Werkzeug und das Material hergeben. Nicht nach Lehrbuch. Sondern einfach so machen. Die Platte wäre unverkäuflich, weil zu fehlerhaft. Es gibt die begnadeten Menschen, die die bekloppte Welt einfach ignorieren können und schulterzuckend dastehen können und sagen „ach, da kann man eh nichts machen!“. Ich würde auch gerne zu dieser Menschensorte gehören. Möglicherweise ist diese Charaktereigenschaft aber genetisch bedingt.

Heute habe ich zum zweitenmal schwer gefailt. Vor dem S+A Gespräch in der Schule habe ich den Kindern versprochen, dass es keine Vorhaltungen geben wird. Da lag ich sehr weit daneben. Dann hatte ich dem Kind versprochen, dass heute die Schulpsychologin kommt und mit lustigen Tests den Tag abwechslungsreicher macht. Allein: sie kam nicht. Es ist zum Kotzen. Jeden Tag ein Kind zu erleben, was aus der Schule kommt als wäre es geschlagen worden. Gestern haben wir dann Matheaufgaben zusammen gemacht, wie mit einem Kind, was kein richtiges Mathe kann. Einfach aus dem Grund, dass der bornierte Lehrer seinen Frieden hat. Da gibt man sich als Vater viele Jahre Mühe ein wertschätzendes und achtsames Miteinander zu leben. Und dann muss man mit ansehen, wie in der Schule genau diese Werte mit Füßen getreten werden. Die Aussichten? Beschissen. Wir werden die Schule nicht wechseln können. Es werden noch fast 1,5 Jahre sehr zähes Ringen gegen autoritäre Blockheads werden. Tag für Tag. Heute hat ein Freund von mir erzählt, dass er Glück hatte. Die Lehrerin des Sohnes wurde schwanger, offenbar auch eine Fehlbesetzung. Mit dem Ersatzlehrer geht es jetzt besser. Auch diese Aussicht ist uns verwehrt. Ob es dann in der neuen Schule wirklich besser wird? Niemand kann es wissen.

Ob das Leben so Spaß macht? Ich glaube wenn ich nicht gelegentlich so überflüssiges Zeug machen würde wie eine Tischplatte aus Brennholz, könntet ihr mich in der Anstalt besuchen.

Ich bemühe mich meine Arbeit ordentlich zu machen. Weniger weil sie so sinnvoll ist, sondern weil ich gute Arbeit schätze. In jedem Moment die Herausforderung zu spüren für eine Aufgabe eine kreative Umsetzung zu schaffen. Es ist sehr wenig 0815 Arbeit, die meisten Sachen brauchen ein bisschen Kreativität. Das hält die graue Matsche zwischen den Ohren auf Trab. Sonst würde ich es sicher nicht machen. Achja … und die Kundin, die will es mal wieder „anders“ … – sie hat sicher ein schönes Leben in ihrer hübschen Beschaulichkeit.

Neues aus der Holzwerkstatt

Es gibt doch wieder einiges zu berichten.

Wir haben Internet. Ach, das schrieb ich ja schon letzte Woche. Aber: wir haben auch Telefon. Mit Gegensprechfunktion und wir können auch angerufen werden. Was? Das ist selbstverständlich? Ha – ihr habt eine Ahnung und auch noch nie mit Vodafone zu tun gehabt. Also das ist schon sowas wie ein Schenkelklopfer was die sich geleistet haben. Dazu kommt noch die Bundesnetzagentur, die hat den Vogel natürlich abgeschlossen. Aber das ist auch eine Behörde. Die dürfen das.

Was ist geschehen? Ich versuche es kurz zu machen. Montag sollte ja der Anschalttag für das Telefon sein. Ich habe dann immer wieder mal probiert, mit den Zugangsdaten und dem Ausfüllhinweis des netten Mitarbeiters von der WEMAG. Habe aber immer nur Fails geerntet. Die Fritzbox konnte sich mit den eingegebenen Daten nicht für den Telefondienst autentifizieren. Also am Dienstag: neuer Anlauf, Servicerufnummer wählen. Eine sehr hilfsbereite Mitarbeiterin führte mich dann nochmal durch die Einstellungen. Sehr geduldig. Ging nicht. Dann die zweite Rufnummer. Die ging dann plötzlich. Dann nochmal die erste. Die ging dann auch. Und die dritte ging dann auch. Ganz sicher haben wir es nicht rausgefunden woran es lag. Vermutlich daran, dass ein Feld mehr ausgefüllt war als eigentlich notwendig. Ich war überglücklich. Und ich konnte tatsächlich telefonieren. Das habe ich sofort ausprobiert. Das war ein richtiges Erfolgserlebnis. Da ich aber weiß, dass – naja – vor dem Abend auch noch was schief gehen kann, habe ich auch versucht mich anzurufen. Das ging nicht. Also … nochmal telefonieren, nochmal Mail schreiben. Und dann? Dann klingelte das Telefon. Kunde war Erster. Danach rief die WEMAG an. Ich konnte die Mitarbeiterin direkt mit Namen begrüßen. Sie meinte, sie wäre jetzt schon viele Jahre dabei, aber so etwas hätte sie noch nie erlebt.

Bundesnetzagentur. Ja, das Theater kenne ich schon. Die sollte eigentlich dafür da sein die Bundesnetze zu Agenturen. Das machen sie aber nur sehr sehr widerwillig. Man kennt das schon. Eigentlich will man einen unerwünschten Anruf melden. Dann muss man aber was weiß ich was für Belege mit einrichten – vollkommen absurd und unmöglich. Kein Mensch schafft das. Denn in dem Moment, wo so ein beknackter Anruf kommt, hat man auch nicht gerade das Formular der Bundesnetzagentur neben sich liegen und fragt alle Daten ab, die für die Einreichung notwendig sind. Also ich habe der WEMAG versprochen den Vorgang an die Bundesnetzagentur zu melden. Habe ich gemacht. Formular ausgefüllt. Einige Tage später kommt dann per E-Mail eine Antwort, dass man noch diese und jene Belege nachreichen muss. Habe ich gemacht. Dann kommt wieder eine E-Mail – nein, auf die E-Mails kann man nicht antworten, man kann nur wieder so ein beknacktes Formular ausfüllen. Da wollen sie dann wissen, ob das Telefon gestört ist oder was anderes los ist – das hatte ich schon in der Meldung sehr ausführlich beschrieben. Also habe ich beschrieben, dass sie mir bitte keine bescheuerten Mails mehr schicken sollen sondern sich um den Vorgang kümmern sollen. Ich bin mir mal ziemlich sicher, dass sie es nicht machen. Warum auch? Macht ja nur Arbeit. Behörde eben.

Eine weitere Behördengeschichte? Die ist etwas übel. Oder mir wird etwas übel, denn das ist auch etwas bedenklich. Die Pappel von der Gemeinde wächst ja in unseren Satellitenstrahl. Dann habe ich den Auftrag erteilt (über 600 Euro!) die Pappel bitte so zu beschneiden, dass der Satellitenstrahl wieder auf unsere Satellitenschüssel fällt. Dann waren zwei Experten da, die haben mit der Motorsäge einen Ast abgeschnitten, Zigarettenkippen ins Landschaftsschutzgebiet geworfen und nach weniger als einer Stunde waren sie wieder weg. Der „Unternehmer“ rief kurz darauf an und meinte, dass die Arbeiter länger gebraucht hätten als veranschlagt, weil dort ja so viel Wasser war, dass er aber beim angebotenen Preis bleiben würde. Hä? Ich hab ihm dann gesagt, dass die grade mal eine knappe Stunde da waren und einen Ast abgesägt haben. Dann habe ich geguckt, nicht einmal der Satellitenstrahl konnte ungehindert auf die Schüssel fallen. Und dafür will er über 600 Euro? Ich fasse es mal wieder nicht. Aber was hat das mit der Behörde zu tun? Nun, die Behörde verwaltet ja die Pappel von der Gemeinde. Ich hab der Mitarbeiterin, die den Unternehmer empfohlen hat, dann gesagt, dass 600 Euro für einen nicht ausgeführten Auftrag und eine Stunde Anwesenheit mit weggeworfener Zigarettenkippe doch ein stolzer Preis ist. Sie: „ich kann das nicht beurteilen“. Mir klappte die Kinnlade runter. Die vergibt solche Aufträge für die Behörde. Und jetzt meint der großzügige mecklenburger Unternehmer, dass ich auch wie eine Behörde einfach Rechnungen unterzeichne und überweise? Ich glaube es hackt. Ein abgesägter Ast, 600 Euro. Nicht schlecht!

Die Schüler- und Elternumfrage ist zu Ende. Der Elternrat wird das auswerten.

Es gibt neues aus der Holzwerkstatt. Eine Brennholzzuteilung habe ich noch nicht. Draußen scheint schön die Sonne. Es ist zwar kalt, aber irgendwas muss man ja machen. Und ich habe ja noch einen Haufen Eichenholz. Also wird ein Stapel auseinandergestapelt. Das Holz macht einen guten Eindruck. Dann säge ich erstmal ca. 7 cm Streifen runter. Ist alles etwas mühsam. Immer schön die Setzlatte anzwingen, schauen dass alles passt, dann runter sägen. Dann abzwingen, Sägespäne beiseite räumen, nächsten Streifen anzeichnen usw. Vier Bretter. Gibt insgesamt zwanzig Streifen und sehr wenig Rest. Nun. Eigentlich müssten die Streifen schmaler sein. So vier bis fünf Zentimeter. Dann kann man die schlechten Stellen auch besser raus nehmen. Aber man muss viel mehr sägen und viel mehr leimen. So entscheide ich mich eben für sieben Zentimeter.

Dann geht wieder Nachdenken los. Was mach ich aus den Streifen? Wir könnten gut noch einen Tisch gebrauchen. Für draußen. Entweder als Ersatz für den angegammelten Douglasientisch oder zusätzlich. Oder eine Schreibtischplatte, vielleicht später mal eine Höhenverstellung drunter bauen. Der Draußentisch könnte auch ein Lattentisch werden. Das ist sehr praktisch. Zum einen steht das Wasser nicht so drauf und zum anderen fallen die Krümel gut runter. Eine Platte muss verleimt werden. Zum Verleimen muss man fügen. Herr Spöri hat mit der Kreissäge gefügt. Sehr edel. Die Bohle erst einmal über den Abrichter geschoben, dann die Lamelle gesägt, dann wieder über den Abrichter geschoben. So war schon eine Seite glatt. Das war auch „richtiges“ Holz. Ich habe ja nur Brennholz. Und jetzt heißt die Challenge: mach aus Heimarbeiterwerkzeug und Brennholz ein Möbel. Geht das? Beim letzten Tisch hab ich mir einen abgebrochen und es hat trotzdem Lücken gegeben. Außerdem war die Platte hinterher krumm und schief. Ob das besser geht? Ich überlege hin und her. Schließlich kommt mir eine Idee. Ich beschreibe das mal.

Zwei Lamellen werden mit der aneinander zu fügenden Seite nach unten auf einen geraden Balken gezwungen. Dann werden sie gegeneinander gezwungen. Dann wird die erste Zwingung wieder gelöst. Nun sollten die zu fügenden Seiten recht gerade und eben nebeneinander liegen. Das wird gehobelt. Die Idee dahinter ist die: die Kanten sollten ja eigentlich schon gerade sein. Schließlich haben wir ja an einer geraden Schiene entlang gesägt. Es geht also nur noch darum leichte Unebenheiten, die beim Sägen entstehen, auszuhobeln. Es ist dennoch mühsam. Pro Leimfuge müssen etwa zwölf Zwingen gesetzt werden. Natürlich werden die Lamellen dadurch nicht gerade. Diese Möglichkeit habe ich ja gar nicht gerade Lamellen herzustellen. Das geht nur mit dem Abrichter und der Dickte. Aber zum einen muss ich kein perfektes Möbelstück herstellen. Es genügt, wenn es zusammen hält. Zum anderen arbeite ich ja gerade nicht mit Holz aus dem Holzlabor sondern mit Brennholz.

Der Schreiner arbeitet da natürlich ganz anders. Da werden die Lamellen so bearbeitet, dass sie 100% gerade und nicht verzogen sind, gleich dick sind und passend gefügt. Wenn man die auf einem ebenen Tisch aneinander legt, gibt es keine Fuge.

Die Lamellen sind nach unten auf den Balken gezwungen und einige Zwingen pressen die Lamellen zusammen.
Umgedreht und gehobelt
Hier ist die Baustelle schon teilweise im Schatten. Ich verleime auf der Leiter, da kann ich die Zwingen gut setzen ohne dass ein Tisch im Weg ist.

Es ist kalt und windig. Kurzfristig überlege ich mir sogar die Arbeit zu verschieben. Der Ehrgeiz treibt mich dann aber doch weiter.

So ganz toll gelingt der Plan nicht. Ich bekomme die Lamellen nicht mehr zueinander auf die gleiche Höhe geschoben. Hm. Schade. Wird die Platte nochmal 2 mm dünner. Aber egal. Nun hoffe ich, dass sich das Teil nicht allzusehr verzieht.

Lehrer werden ist nicht schwer, Lehrer sein dagegen sehr …

So ähnlich vielleicht.

Ich hatte es versprochen: es gibt einen Bericht zum Schulsprechtag. Ich muss das Versprechen zurücknehmen. Denn: man kann das nicht beschreiben was da vorging. Ich habe auf die Uhr geschaut: eine geschlagene Viertelstunde hat der Lehrer den Kindern sehr emotional unhaltbare Vorwürfe gemacht. Ein Beispiel? „was auch vorkommt ist mathematische Ausdrücke falsch benennen, anstatt ein Halb sagst du immer ein Zwittel …“ oder „… wenn mir nichts anderes übrig bleibt und du weiter so machst dann gibt es eine mündliche Verwarnung, dann gibt es einen Tadel, … und dann gibt es ein Schulverbot!“. Wirklich. Mir ist ehrlich die Kotze im Hals stecken geblieben. Es mag ja noch angehen, dass ein Lehrer keinen Humor hat. Aber dass er es dann auf diese Art und Weise an seinen Schülern auslässt, das lässt einem das Blut in den Adern erstarren. Es war wirklich nur Kack, was er den Kindern vorgeworfen hat. Kein einziges ernsthaftes Vergehen, wo man als Eltern sagen würde: mein Kind, lass das bitte! Und dies in einem oberlehrerhaften Ton, bei dem jedes halbwegs intelligente Kind jeden Respekt verliert. Wirklich: erbärmlich. Nur: wir können quasi nichts machen. Wir sind diesem Spiel fast machtlos ausgeliefert. Glücklicherweise wussten wir, dass wir nicht ganz alleine sind mit unserer Not. Anderen Schülern, anderen Eltern geht es ähnlich. Ich war selbst so demoralisiert von dieser dummen Art und Weise, dass ich auch nur noch rumgestottert habe. Anne-Christin hat kein einziges Wort rausgebracht. Die Kinder waren noch am besten. Ich hab solche Hochachtung vor ihrem Verhalten, dass es dafür auch keine Worte gibt.

Eine Anfrage bei der Schulsozialarbeit blieb natürlich unbeantwortet. Am Wochenende haben wir dann einen neuen Auftakt genommen. Ich konnte das irgendwie nicht auf uns sitzen lassen. Zumal uns andere Eltern gebeten haben von dem Gespräch zu berichten. Wir haben dann einen kleinen Elternrat einberufen, eigentlich wollten wir Kaffee trinken. Dann hat eine Familie abgesagt: Coronatest positiv. Dann hatten wir einen positiven Test. Dann haben wir Skypeequipment aufgebaut. Zum Glück sind unsere Kinder bestens ausgestattet. Nach einer recht intensiven Konferenz haben wir eine Schülern-Eltern-Umfrage beschlossen und diese am Wochenende noch auf den Weg gebracht.

Beim schulpsychologischen Dienst in Schwerin habe ich angefragt. Da bekommen wir kurzfristig einen Termin, wenn wir wieder coronafrei sind. Am Montag waren PCR-Tests. Nach zwei Tagen kam das zweite Ergebnis: positiv. Die Schule erweist sich also tatsächlich als Virenschleuder. War ja abzusehen …

Ein Spaß am Rande: die Schule wird sich nicht für den Deutschen Schulpreis bewerben, obwohl sie von Elternseite hierfür vorgeschlagen wurde.

Ein Frust jagt den nächsten. Seit letzter Woche Montag sind wir ohne Telefon, nachdem Vodafone wirklich noch den letzten Anstand verloren hat und uns trotz laufender Rufnummernübertragung einfach abgeklemmt hat.

Dafür gibt es auch noch Menschen, die ein bisschen mehr machen als ihre Routine. Seit gestern haben wir Glasfaserinternet. Echt. Die Frau bei der WEMAG hat sich echt ins Zeug gelegt. Danke hierfür!

Ich werde nicht an die ukrainische Grenze fahren. Das können Busse und Lastwagen besser und Züge können effektiver Menschen über weite Strecken transportieren als ein Kleintransporter.

Der Ast von der Pappel wurde heute abgeschnitten. Vorgestern habe ich noch das Angebot über 530 Euro plus Mehrwertsteuer bekommen und gezwungenermaßen angenommen. Heute waren zwei Menschen hier und haben einen Pappelast abgeschnitten. Eine Stunde waren sie etwa hier. Überarbeitet haben sie sich in dieser Zeit sicher nicht. Kurz danach rief deren Chef an: die Arbeiter hätten länger gebraucht als vorgesehen. What??? Leute … es gibt solche Arschlöcher auf dieser Welt. Wie kann jemand nur so dreist lügen?

Also – alles nur so begrenzt lustig. Ich hoffe mal auf bessere Zeiten.

Eine Stunde Wartemelodie …

Vodafone. Ok. Hier könnte ich schon aufhören zu schreiben. Aber die Story ist dann doch irgendwie festhaltenswert. Zumindest für mich. Ist ja mein Tagebuch. Ich schrieb ja letzte Woche, dass unser Glasfaseranschluss betriebsbereit ist. Fast. Da ahntet ihr sicher schon, dass das nicht der letzte Abschnitt der Geschichte war. Diese Woche kommt dann am Mittwoch eine Nachricht per E-Mail „Wichtige Infos zu Ihrer Vertragskündigung, Wolfgang Bund“ – das war der Betreff. Wohl wissend, dass Spamfilter eventuell darauf trainiert sein können, beim eigenen Namen im Betreff die Mail im Spam einzusortieren. Dummerweise lese ich die Mail auch noch. Gut versteckt, enhält die E-Mail den Text „Er endet am 25.07.2023.“ – Ich denke ich lese nicht richtig! Wirklich. Vermutlich habt ihr das schon vergessen, aber ich bin seit ein paar Jahren nur noch in der Grundversorgung – genau aus diesem Grunde. Ich habe also keinen Zweijahresvertrag. Darüber habe ich öfters mit Vodafone telefoniert und es wurde mir jedesmal bestätigt: keine Sorge, sie können dann sofort wechseln. Zuletzt war dies im Juli 2021 der Fall. Da ging die SIM Karte im Router kaputt – ein Schelm, wer sich etwas dabei denkt … – und Vodafone hat sofort eine neue geschickt. Ja, ihr ahnt es: mit einem neuen Vertrag. Die Typen sind sowas von perfide, da fällt einem einfach nichts mehr ein. Hab ich natürlich widersprochen. Und die Bestätigungsmail aufbewahrt. In der Mail steht lapidar „Sie haben recht: Wir haben einen Fehler gemacht.“. So. Der Vertrag wird aber im System nicht geändert. Warum auch? Kunde ist ja doof.

Es ist mir klar, dass die Mitarbeiter (selbstredend auch Mitarbeiterinnen) am Telefon nur Vasallen des Konzerns sind. Mittlerweile weiß ich sogar, dass nicht einmal dies zutrifft. Denn die Dienste sind alle outgesourct. Da es für mich keine Möglichkeit gibt den Verantwortlichen die Meinung zu geigen (das haben sie sehr geschickt gemacht!), mussten dann doch zwei Mitarbeiter dran glauben. Der erste meinte, ich wäre komplett an der falschen Stelle. Ich sagte, dass mir das egal wäre. Denn ich habe die Telefonnummer gewählt, die in der E-Mail stand. Er solle sich bitteschön gefälligst darum kümmern und das aber hurtig. Ich war wirklich stinkig. Echt. Ich weiß, es ist unfair. Aber mal eine ehrliche Frage: ist das die Zukunft? Konzerne, die mit ihren Kunden machen können was sie wollen und keiner ist zuständig oder verantwortlich? Es sind die schlimmsten Methoden, die sich jemand ausdenken kann. Stundenlange Wartemelodie, idiotische Telefonauswahlmenüs, in denen es das aktuelle Anliegen garantiert nicht zur Auswahl gibt und dann landet man irgendwo und derjenige stellt sich doof. Außer … man will einen Vertrag abschließen – das geht ganz einfach – egal unter welcher Telefonnummer, einen kleinen Moment, ich verbinde …

Also. Nochmal anrufen und irgendwas anderes sagen, um irgendwoanders zu landen. Auch diesem Mitarbeiter habe ich erzählt worum es geht. Er meinte dann, dass ich innerhalb eines Tages eine Nachricht bekommen würde. Habe ich natürlich nicht. Vermutlich könnte ich bis zum Juli 2456 warten … Also zwei Tage später wieder angerufen und nochmals ausführlich dargelegt worum es bei dieser Kundennummer gerade geht. Ich bin dann bei einem Mitarbeiter aus Mecklenburg gelandet. Er hat mir auch erzählt wo er geboren ist und wo er wohnt. Er hat zumindest verstanden, dass jetzt irgendwas geschehen müsste. Insgesamt habe ich an dem Freitag eine Stunde Wartemelodie gehört. Das ist Folter. An dieser Stelle schläft der Gesetzgeber komplett. Kaum jemand ist in der Lage diesen Stress organisatorisch, zeitlich und nervlich durchzustehen – das wissen die Marketingstrategen bei Vodafone (andere Anbieter sind da nicht anders!) sehr genau. Die meisten Leute werden sagen „ist halt so!“. Und genau damit rechnen die Schweine. Ja, der Ausdruck ist zwar kräftig, aber passt hier durchaus. Der Mitarbeiter erzählte mir dann eben auch, dass er nicht Angestellter der Firma Vodafone ist sondern Angestellter bei einem Callcenter, welches wiederum einen Vertrag mit der Firma Vodafone hat. Er erzählte mir, dass nun die Rufnummernübernahme durch Vodafone gekündigt werden muss und anschließend muss die WEMAG die Rufnummernübernahme neu beantragen, dann wird sie mit einem neuen Termin genehmigt. Der ganze Vorgang wird 4-6 Wochen dauern. Immerhin hat sich der Mitarbeiter für das Verhalten von Vodafone entschuldigt.

So. Das also der Bericht. Ist doch etwas länger geworden.

Und jetzt meine Frage an euch: ist das die Zukunft? Oder: wollt ihr in so einer Zukunft leben? Oder: Was sind die Alternativen? Eine Alternative wäre zum Konsumverweigerer zu werden und den ganzen Mist abzuschaffen. Kein Telefon mehr, kein Internet mehr. Einfach abschaffen. Denn die Anbieter geben oder nehmen sich ja nichts. Sie sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt, hacken sich gegenseitig kein Auge aus und arbeiten nach den gleichen Methoden. Man könnte zum Reichsbürger werden. Ehrlich. Letzte Woche wurde ich schon zum Anarchist gelabelt weil ich viele Dinge in der Gesellschaft nicht in Ordnung finde.

Ansonsten … morgen – Montag – wird unser AS Gespräch stattfinden. AS heißt glaube ich Arbeit und Sozialverhalten. Wir sind die ersten Eltern, die einen Termin bekommen. Wir sind offenbar der problematischste Fall in der Klasse. Ich sag’s euch ganz ehrlich: lustig ist das alles nicht! Ganz ehrlich nicht. Es ist eine echte Nervenchallenge die da abgefahren wird. Mit den Nerven unserer Kinder und mit unseren Nerven. Mittlerweile wissen wir von weiteren Eltern, die mit der Situation nicht so wirklich zufrieden sind. Und mindestens ein Musterkind aus der Klasse sagt, es gehe nicht gern in die Schule. Am Samstag hatten wir dann noch ein Treffen mit der Elternratsvorsitzenden. Ich werde berichten.

Schreibtisch storniert, Ferien zu Ende

Die Ferien gehen zu Ende.

Wir stornieren eine Bestellung.

Der Glasfaseranschluss ist betriebsbereit. Fast.

Und Anne-Christin macht ihren Malermeister

Leider war die letzte Ferienwoche nicht wirklich von gutem Wetter durchzogen. Wir hatten diverse Stürme und einmal sogar Windstärke 11 – 12. Leider haben wir keinen Windmesser. Außer der üblichen Abdeckung des Brennholzstapels haben wir glücklicherweise keine Schäden verzeichnen müssen. Allerdings wurden auch Jonathans Bedürfnis für den Hüttenbau gebremst. So wurde im Flur eine Tür für die Hütte gebaut. Und wieder viel Internet gemacht – es wurde ja grade wieder aufgefüllt.

Aufgefüllt … das könnte bald ein Ende haben. Ich habe ein Schreiben von der Wemag bekommen: ihr Anschluss ist betriebsbereit. Sofort haben wir dies natürlich geprüft und das Gerät eingeschaltet. Es hat aber keine Verbindung mit dem Internet aufgenommen. Ich sollte schnellstmöglich ein Formular zur Rufnummernportierung unterschreiben und an den Dienstleister schicken. Das habe ich natürlich schnellstmöglich erledigt. Zur Sicherheit am nächsten Tag angerufen und ein recht angenehmes Telefonat mit dem diensthabenden Mitarbeiter gehabt. Ja, es ist möglich den Anschluss auch vor der Rufnummernportierung in Betrieb zu nehmen. Die Zugangsdaten bekomme ich aber erst, wenn der bisherige Rufnummerninhaber einen Termin für die Portierung genannt hat. Also: es ist weiter warten angesagt. Beim Nachbarn Michael läuft die Glasfaserleitung schon. Der hat aber vermutlich auch keine Rufnummernportierung am Start.

Und dann die ewige Mömax Geschichte. Eigentlich wollte ich gar nicht darüber schreiben. Man schreibt ja lieber über angenehme Erlebnisse. Im Oktober haben wir für Jonathan dort einen Schreibtisch bestellt. Dieser sollte noch vor Weihnachten geliefert werden. Wurde er aber nicht. Statt dessen haben wir eine Nachricht über eine Lieferverzögerung bekommen. Mitte Januar sollte geliefert werden. Kurz darauf nochmal eine Meldung für eine Lieferverzögerung: Anfang Februar. Und tatsächlich haben wir dann eine Nachricht bekommen: der Schreibtisch kann in Hamburg abgeholt werden. Hä? Gut, vielleicht habe ich etwas bei der Bestellung falsch gemacht. Egal. Nach Hamburg fahren wollte ich nicht. Es sollte ja kein Problem sein den Schreibtisch nach Tressow transportieren zu lassen. 50 Euro sollte der Transportspaß kosten. Naja … Also schnell mal überwiesen. Dann nach einer Woche mal vorsichtig erkundigt: wie ist die Lage? Nächste Woche, so hieß es, bekommen wir einen Anruf und dann wird der Zustelltermin vereinbart. Es kam kein Anruf. Statt dessen ein Anruf unsererseits bei der nervigen Servicenummer. Nächste Woche, so hieß es, würden wir einen Anruf bekommen. Eine Woche später war ich dann doch etwas stinkig. Es ist mir klar, dass die Telefondamen nichts für diese Verzögerung können. Ich wollte dennoch freundlich wissen, was ich denn noch tun könnte. Gibt es einen Abteilungsleiter? Vielleicht die Möglichkeit doch einen definitiven Liefertermin zu erfahren. Nichts. Ich schrieb dann schonmal eine entsprechende Bewertung in ein Bewertungsportal. Letzte Woche wieder keine Lieferung. Ich nochmal angerufen. Wieder die gleiche Leier. „Wir können Ihnen nichts sagen …“ Ein Schreibtisch. Von Hamburg nach Tressow, etwa 100 km. Mehr als vier Wochen. Nochmal drüber geschlafen. Jonathan wollte auch nicht mehr. Er hat sich dann einen anderen Schreibtisch ausgesucht und wir haben storniert. Es ist eines: ein Kackladen. Wirklich. Bestellt nicht bei Mömax.

Anne-Christin hat ihren Malermeister gemacht. Bei uns im Schlafzimmer. Das wurde so etwa 17 Jahre nicht mehr gestrichen. Also das ist schon echt famos. Es sieht aus wie selbst gekauft. Das ist echt Wahnsinn.