Wir haben mal wieder Räder gewechselt. Der Nachbar bringt mir seinen Rangierwagenheber und die Kinder warten nur drauf die ersten Schrauben aufzuschrauben. Auch wenn ich das vierte Rad dann doch wieder alleine gewechselt habe, so geht es zu dritt nun schon fast schneller als alleine. Ich muss eigentlich nur noch die Schrauben lösen, beim Hochpumpen etwas helfen, das Rad wechseln und die Schrauben hinterher nochmal nachziehen.
Hier ist grade Kirschblüte. „Ach“, höre ich meine Leserschaft schon sagen „die ist doch schon seit zwei Wochen vorbei“. – Nicht so in Mecklenburg. Otto von Bismarck war ja der Ansicht, dass hier alles 50 Jahre später stattfindet als anderswo („Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 50 Jahre später.„). Vermutlich hat er sich einfach um zwei oder drei Wochen vertan – hier geschieht alles 50 Jahre und zwei Wochen später.
Dass es nun hier auch grünt und blüht, verleitet mich am Samstag zu einer kleinen Fotosafari um den halben See. Dabei treffe ich unerwarteterweise auf ein Gänsepaar mit ihren sechs Jungen. Auch diese Tiere sind sehr scheu. Da die Kleinen noch nicht fliegen, fliegen die Alten auch nicht. Man kann ihnen ihre Vorsicht vor allen anderen Wesen nicht übel nehmen. Sie haben hier viele natürlichen Feinde zu Wasser und zu Lande. Ich will mal sehen, ob ich die Entwicklung der Gänsefamilie noch etwas verfolgen kann.
Hier einmal ein Blick von der anderen Uferseite auf den See.
Ein Blogleser hat einen neuen Beitrag angemahnt. So habe ich heute einen neuen Anlauf genommen den Sprenger in Betrieb zu nehmen. Es war schön sonnig und windig. Weniger Wind wäre mir zwar lieber gewesen, aber das kann man sich als Segler eben nicht aussuchen. Also mal eben schnell in der Mittagspause runter zum See gefahren, rein ins Wasser und einen Schlag gesegelt. Was sich hier in ein paar Worten liest, ist dann gar nicht so einfach. Beim Sprenger handelt es sich um ein waschechtes Regattaboot eines deutschen Meisters. Da sind jede Menge Finessen angebaut und wenn man mit diesen Finessen nicht so ganz vertraut ist, wird aus dem „mal eben einen Schlag segeln“ eine Aktion die den ganzen Tag füllt. Da meine zwei kleinen Segler auch noch keine echte Hilfe sind, muss ich eben sehen wie ich die Zeit unter kriege. Dem geneigten Leser ist es vielleicht auch schon aufgefallen, dass der Sprenger nicht mehr auf der Seite der Ferienwohnung angepriesen wird. Das hat einen ganz einfachen Grund: das Boot ist schlicht zu kompliziert für ungeübte Seglerinnen und Segler.
Nun aber zum Praxisbericht. Der Sprenger macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Schon bei wenig Wind geht er ab wie Schmitz Katze. Er lässt sich wirklich gut segeln. Auch auf böigen und schraligen Wind reagiert er wie eine ganz normale Jolle: er versucht die Mannschaft zu wässern. Das ist ihm für diesmal nicht gelungen. Ich bin trocken geblieben. Da wollte ich ihm keine Gelegenheit zu einem zweiten Versuch geben und bin lieber wieder rein gegangen. Ob es möglich ist das Boot zu vereinfachen, muss ich mal noch abklären. Die Bilder sind nach der Ausfahrt entstanden. Apropos Sprenger … wem ein besserer Name einfällt, darf diesen gerne kundtun.
Um ein Fazit zu ziehen: es ist möglich das Boot allein zum Wasser zu transportieren, am Strand einzuwassern und wieder heraus zu holen. Es ist ein tolles Boot, mit dem man vielleicht auch mal den Schweriner See und geschützte Teile der Ostseeküste erkunden kann. Es wäre schade, wenn die Situation „Segelrevier vor der Haustür“ einfach ungenutzt bliebe.
Apropos Schmitz Katz … wir haben einen neuen Hausbewohner. Er wohnt auf vier Beinen und ist ziemlich schwarz. Ob man seinen Kater wohl noch Mohrchen nennen darf? Namensvorschläge werden noch angenommen. Ob es wirklich unsere oder Schmitz Katz ist muss sich auch erst noch rausstellen. Das Tier ist anderen Leuten zugelaufen und die haben ihn an uns weitergegeben.
Auch die anderen Baustellen gehen im Schneckentempo weiter und es kommen neue hinzu. Am Samstag war Rasen mähen. Für die Grünfläche gilt das gleiche wie für so vieles hier: ich muss mich damit beschäftigen. Wie bekommen wir die Fläche so eben, dass man wieder halbwegs gut mähen kann? Ich bemühe mal wieder die Suchmaschine. Es gibt eine DIN (das ist Norm), die Auskunft über die Höhenunterschiede auf Rasenflächen gibt. Zugegeben, gilt für Meisterrasen, Fussballplätze und all sowas. Da steht drin, dass der Höhenunterschied auf 4 Meter +/- 20 mm betragen darf. Naja, wir sind vielleicht bei +/- 10 cm oder auch mehr. Auch die Vegetation ist verbesserungswürdig. Löwenzahn, Gänseblümchen, Moos und anderer Unfug macht sich breit. Ich werde mich wohl mal mit der praktischen Verbesserung von Rasenflächen beschäftigen müssen, ansonsten kommen wir bald gar nicht mehr durch und können mit dem Balkenmäher durch und Heu machen …
Zur Unterschriftenaktion: bitte haltet den Termin 20. Mai im Auge. Vergesst nicht eure gesammelten Unterschriften rechtzeitig an Inge Jensen zu schicken.