Archiv für den Tag: 28. November 2021

Wir ziehen dem Haus noch einen Pulli an

Der die oder das aufmerksame Leser hat bei diesem Bild sicher einen Dejavu.

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Genau. So ein Auto war schonmal hier. Von der gleichen Firma. Vor etwas mehr als sieben Jahren. Da wurde das Dach und die Decke ausgeflockt. Mit isofloc. Das hat sich bewährt. Ich war sehr zufrieden. Also habe ich die gleiche Firma für das nächste Gewerk wieder engagiert. Nach langer und reiflicher Überlegung, gestiegener Energiepreise, gestiegenem Wunsch nach Wohnkomfort, einem kalten letzten Winter und reiflicher Überlegung habe ich am 4. November einfach den Auftrag erteilt. Schon weniger als drei Wochen später war es so weit.

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Es wurden 233 Löcher gebohrt und 415 kg Mineralwollefasern eingeblasen und dann die Löcher fein säuberlich wieder zugemörtelt. Zwei Tage hat es gedauert.

Und?

Momentan bewegen sich die Temperaturen draußen zwischen 3 und 8 Grad. Subjektiv ist es deutlich angenehmer und wärmer geworden. Die ersten zwei Tage hat sich gefühlt die Temperaturkurve in den Wänden deutlich nach außen bewegt. Ich möchte auch behaupten, dass ich weniger Holz brauche und das obere Stockwerk auch nicht so stark auskühlt.

Also: klare Empfehlung. Wenn ihr ein ungedämmtes zweischaliges Mauerwerk habt … Kerndämmung! Die Firma ist übrigens bundesweit tätig. Kontaktdaten findet ihr auf dem Auto.

Auch am Mittwoch hat sich Besuch angekündigt. Eigentlich wegen der Ferienwohnung. Es entspann sich dann aber ein Gespräch über die Schulsituation in Mecklenburg. Und es war beruhigend zu hören, dass ich nicht der einzige Doofkopp in diesem Land bin. Auch in anderen Familien wird die Schulsituation als suboptimal empfunden. Ich zitiere mal nach Erinnerung. „Es wird gesagt, dass die Kinder nicht die Leid tragenden der Pandemie sein sollen. Dabei wird jetzt versucht mit aller Gewalt irgendwelchen Unterrichtsstoff in sie hinein zu stopfen!“ – oder: „Meine Kinder sind sehr sozial. Wenn sie aber versuchen einem anderen Kind im Unterricht zu helfen, werden sie angemault, dass sie ruhig sein sollen.“ – oder: „anstatt die Kinder in der Schule zu sozialem Verhalten zu erziehen, werden ihnen Ellbogenmethoden beigebracht …“. Wenn ich Bildungsministerberater wäre, würde ich eine solche Mutter mit in mein Kompetenzteam aufnehmen.

Eine weitere Schülermutter berichtet mir diese Woche über Probleme mit Hausaufgaben. Ihr Zweitklässler hat offenbar Probleme sich zu den Hausaufgaben zu motivieren. In der zweiten Klasse!

Die Pandemie nimmt gerade einen Auftakt in die nächste Runde. Gestern kamen die ersten Nachrichten über eine neue, noch hochansteckendere und noch viel gefährlichere Virusmutation. In Südafrika wurde sie angeblich erstmals erspäht. Flüge aus Südafrika werden gestrichen. Und heutemorgen war die Variante dann auch in England, Belgien und den Niederlanden, heutenachmittag war sie dann in Deutschland.

Es ist beeindruckend. Schreckensnachrichten verbreiten sich in Windeseile, schneller als das Virus selbst. Die Leopoldina empfiehlt sofortige Kontaktbeschränkungen. Na sowas! Leopoldina könnte ich übrigens auch gut. Ich würde es auch für die Hälfte des Budgets (13,28 Mio. €) machen.

Anders sieht es mit echter Aufklärung aus. Einerseits wird nun gemutmaßt, dass ja die Infektionsrate bei Jugendlichen runter muss – sie sind aktuell der am häufigsten als infiziert getestete Personenkreis. Lustigerweise ist es auch der am häufigsten getestete Personenkreis. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Schulen schließen? Parallel dazu wird in Berlin die Kontaktnachverfolgung an den Schulen eingestellt. Warum? Weil die Amtsärzte festgestellt haben, dass es von Kind zu Kind in den Schulen so gut wie keine Infektionen gibt. Die Infektionen finden hauptsächlich von Erwachsenen zu Kindern statt. Außerhalb von Schulen. Wer jetzt eins und eins zusammenrechnen kann, der wird feststellen: werden die Schulen geschlossen, werden auch die Infektionszahlen hoch gehen. Denn die Kinder werden vermehrt in Kontakt mit anderen Erwachsenen haben. Auch untereinander wird der Kontakt bei geschlossenen Schulen nicht weniger.

Virologen sagen: ansteckender als Delta wird die Mutation kaum sein. Schon jetzt weiß man aber: die Viruslast von mit Omikron infizierten Menschen ist besonders hoch. Und es gibt schon etliche vollständig Geimpfte, die sich mit dem neuen Virus infiziert haben. Die Impfmittelhersteller prüfen derzeit eine Anpassung der Impfmittel.

Was immer mal wieder interessant ist: zunächst verbreiten sich die Schreckensnachrichten. In Windeseile. Übrigens nicht über Telegram, sondern über die angeblich seriösen Medien. Diese Schreckensnachrichten stützen sich auf Vermutungen und Spekulationen. Was wäre zum Beispiel die Konsequenz, wenn dieses neue Omegavirus sich zwar sehr gut verbreiten würde, es aber zu weniger Todesfällen kommen würde? Würden die Experten dann sagen: voll gut! Wir müssen dieses Virus möglichst schnell verbreiten, dann brauchen wir auch weniger Impfungen und es wird weniger schwere Krankheitsverläufe geben? Was auch interessant ist: nach fast zwei Jahren Pandemie wird doch noch sehr viel spekuliert und gemutmaßt und wenig gewusst. z.B. auf die Frage: wo stecken sich die Menschen an, unter welchen Bedingungen und unter welchen Bedingungen nicht.

Ich bestelle noch schnell eine Motorradbatterie. Damit wird Jonathans Stromklavier mobil.