Archiv für den Tag: 3. November 2024

Woche 24

Sonntag

Die meisten Uhren wurden in der Nacht umgestellt. Ich schrieb letzte Woche bereits darüber. Das Ereignis beschäftigt mich seit 1980. Da wurde diese Uhrverdrehung nämlich eingeführt und ich habe mich vom ersten Moment an dagegen gewehrt. Ich war damals 16 Jahre alt und eng mit der Landwirtschaft verbunden. Die Landwirte mochten diese Zeitverschiebung gar nicht. Ich musste mich oft rechtfertigen dafür, dass meine Uhr „falsch“ geht. Ich habe damals eine Armbanduhr getragen. Diese Uhr wurde nie umgestellt. Ja, es ging so weit, dass mich doch einige Menschen für ein wenig verrückt angesehen haben, wenn ich gesagt habe, dass es keine Winterzeit auf der Uhr gibt. Ich habe immer geduldig erklärt, dass die normale Zeit die normale Zeit ist und die Sommerzeit nur eine verdrehte Uhr ist. Die meisten Menschen meinten aber, dass es durch die Sommerzeit eine Stunde länger hell wäre. Das war vor 44 Jahren. Noch meine letzte Mitbewohnerin fand es vollkommen seltsam, dass ich von der Uhrverdrehung gesprochen habe, wo es doch Zeitumstellung heißt. Ich habe jahrelang Leserbriefe an renommierte Medien geschrieben, die Jahr für Jahr darüber berichtet haben, dass die Uhren jetzt wieder auf Winterzeit gestellt werden. Ich habe einiges darüber gelernt und gelesen. Sowohl über Menschen, als auch über die Uhrverdrehung. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen. Und heute? Es gibt vereinzelte Lichtblicke. Vor sechs Jahren hat Jean Claude Juncker beschlossen: Schluss mit dem Unfug in der EU. Es wurde eine große Umfrage gestartet. Die Uhren werden aber fleißig weiter verdreht. Doch auch in der Presse gibt es Lichtblicke. So schrieb die Ostsee-Zeitung, dass der Begriff der Zeitverschiebung falsch ist. Ich bin also doch nicht verrückt. Der Spiegel schreibt, dass die Uhren auf Normalzeit gestellt werden und der Deutschlandfunk schreibt …

Uhrzeit von Sommer- auf „Winterzeit“ umgestellt

In Deutschland ist um drei Uhr von der Sommerzeit wieder auf die Normalzeit umgestellt worden.

Deutschlandfunk

Das wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen. Nein, ich nehme nicht für mich in Anspruch, dass ich an dieser Änderung auch nur den kleinsten Anteil habe. Garantiert nicht! Für mich ist es mehr ein Zeichen dafür, dass vielleicht die Menschheit doch nicht ganz blöde ist. Aber Erkenntnis ist ein langsamer und mühsamer Prozess, der sich über Jahre und Jahrzehnte dahin zieht. Mit Argumenten ist keine Erkenntnis zu gewinnen. Es ist mühsam.

Das morgendliche Tischgespräch zum Sonntag? Ausgangspunkt war eine Frage: Wie viele Sterne würdet ihr der Bibel geben? Erlaubt waren von eins bis zehn. Was spannend ist an diesen einfachen Fragen: es sind bei uns alle Aspekte erlaubt. Es wird nicht geurteilt und wir kommen in eine lebendige, vielschichtige und vielfältige Diskussion. Weitere Themen sind der Welthandel mit Merkantilismus, Ludwig XIV. und sein Steuersystem.

Und dann? Dann ist wieder Apfeltag. Auch daraus entsteht eine Rechenaufgabe. Wolfgang macht Apfelsaft ein. Er füllt den Saft in 0,5-Liter- und 1-Liter-Flaschen ab. Am Schluss hat er aus 14 Litern Saft 23 Flaschen. Wieviel 0,5-Liter und wievie 1-Liter-Flaschen hat er am Schluss. Ok. Die ist schwierig. Die Rechnung mit zwei Unbekannten war noch nicht dran. Wir zählen das Ergebnis einfach ab. Aber zumindest haben wir mal eine praktische Anwendung von Mathematik mit zwei Unbekannten.

Und ich nehme mir vor, entweder keine Hauspressung mehr zu machen oder die Technik zu optimieren. Es funktioniert zwar, aber es ist mühsam und zeitaufwändig. Aber bis zur nächsten Apfelernte habe ich ja noch etwas Zeit.

Ich bin so platt, dass es abends nur aufgewärmten Matsch von gestern und Nudeln gibt. Der Matsch besteht aus Zucchini, Auberginen, Kokosmilch und Reis. Ich haue noch drei Eier rein. Man kann das eigentlich nur essen, wenn man genügend Chilli drüber macht … und Ketchup dazu isst. Ich entschuldige mich. Da meinen die Jungs: hier ist doch nicht Fünfsterne, so schlecht schmeckt das gar nicht. Es ist voll in Ordnung. Während ich die letzten Apfelsaftflaschen abgefüllt habe, habe ich auch noch Grießbrei gemacht. Der ist mir auch misslungen. Ich habe zu wenig Grieß rein geschüttet. Auch dieser Grießflüssigbrei wurde angenommen. Warum schreibe ich euch das? Ich schreibe euch das, weil es hier entspannt zugeht.

Ich lese weiter im empfehlenswerten Buch „Warum noch lernen?“ von Bob Blume. Auch Bob Blume kommt Kapitel für Kapitel immer wieder zu dem Schluss, dass Schule, so wie sie ist, kontraproduktiv fürs Leben ist. Dass wichtige Skills einfach nicht vermittelt werden oder Räume zur Verfügung stehen, wo diese entwickelt werden können. Dass statt dessen Potentiale verschüttet werden und der intrinsische Lernwille systematisch ignoriert, wenn nicht sogar kaputt gemacht wird. Ich empfehle euch dieses Buch. Denn es ist sehr gut. Jeder sollte dieses Buch mindestens einmal gelesen haben.

Das Klavierbild habe ich für N. gemacht. Sie wollte wissen, ob ich ein altes Klavier habe. Ich mag dieses Klavier sehr und kann mir nicht vorstellen, dass ich auf einem Stromklavier oder auf einem billigen Instrument auch so gerne spielen würde.

Montag

Der Montag beginnt wieder aufregend. Zum einen ist wieder Schule. Zum anderen hat die Steuerberaterin noch einen Bug im Notarvertrag gefunden. Sie ist wirklich der Fels und die Stütze in diesem ganzen mühsamen und irrsinnigen Prozess. Sie hat ein offenes Ohr, sie hat die Checkung und sie nimmt sich Zeit und erklärt alles in Ruhe. Und ich? Ich bin zuversichtlich. Das Jahr nähert sich jetzt unerbittlich seinem Ende zu. Noch 38 Schultage bis zu den Weihnachtsferien – wenn unsere Rechnung stimmt. Verschiedene E-Mails werden mit der Gegenseite gewechselt. Und ich frage mich einmal mehr: bin ich wirklich so bekloppt, wie die Gegenseite mir glauben machen will? Auch darüber kann ich mit der Steuerberaterin sprechen. Sie hat einen nüchternen Blick auf die Sache und im Gespräch wird mir klar: nein, ich bin nicht bekloppt. Es ist einfach ein Auseinanderdividierungsprozess bis über den Tod der Beziehung hinaus. Offenbar muss er sein. Insofern kann ich ja auch dankbar sein. Die Beziehung ist schon so tot, dass sie toter eigentlich gar nicht sein kann. Und trotzdem muss noch darauf rum getrampelt werden. Naja … einen Schaden nimmt sie jetzt auch nicht mehr. Und ich auch nicht. Also trampeln wir noch ein bisschen darauf rum.

Ich habe mal wieder Lust auf Kuchen. Also backe ich eine Linzertorte Wolfgang Amadeus Mozart. Ich entwickle gerade ein eigenes Rezept dafür. Ich bin gespannt. Linzertorte muss man ja erstmal mindestens einen Tag ablagern.

Abends gibt es dann Fischbüchse auf Toastbrot mit Zwiebelringen.

Dienstag

Ich lese meine Mails, teilweise von gestern und bin positiv überrascht.

Dann lese ich die Zeitung aus Süddeutschland und bin auch überrascht. Dort gibt es eine Umfrage. Die FDP hat offenbar vor, die staatliche Förderung der privaten Seenotrettung im Mittelmeer einzustellen. Das ist nicht sonderlich verwunderlich. Auch nur teilweise verwunderlich ist das Ergebnis auf die Frage, ob der Leser das gut findet oder nicht. 81% finden es gut, dass die staatliche Förderung eingestellt werden soll. 19% finden es nicht gut. Na und? Wenn ich mir die ganzen Profile in den Menschenläden, N. sagt „Katalog“ dazu, durchlese, dann fehlt in kaum einem Profil das Wort Empathie oder empathisch. Emphatisch kommt auch vor oder Emphatie. Diese Profile werden bei mir natürlich chancenlos nach links gewischt. Denn wer sich nicht einmal die Mühe macht bei der eigenen Präsentation die Begriffe halbwegs richtig zu schreiben … wie will man mit so einem Menschen zusammen leben? – Also. Die meisten Menschen in den Menschenläden finden Empathie wichtig. Die meisten Menschen in den Umfragen finden es aber gut, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken. Jetzt kann man natürlich sagen: die Menschenläden bilden nicht den Querschnitt der Gesellschaft ab. Durch ihr Schicksal sind sie dann doch eher empathisch. Das halte ich allerdings für eine kühne These. Ich glaube eher etwas anderes. Zum einen bin ich überzeugt, dass die meisten Menschen sich noch gar nicht damit auseinandergesetzt haben, was Empathie eigentlich ist. Also seelisch, was es im Hirn macht und was es ist und was es nicht ist. Es ist ein Modewort. Und zum anderen glaube ich, dass die meisten Menschen es ganz wichtig finden empathisch behandelt zu werden. Und vielleicht finden sie kleine Kätzchen süß. Das ist dann für sie Empathie. Das ist vielleicht auch eine kühne These. Aber irgendwo muss die Diskrepanz ja her kommen. Ich werde weiter forschen und gegebenenfalls hier Forschungsergebnisse und Forschungsüberlegungen weiter führen.

Einmal in der Woche gibt es etwas Ordentliches zu essen. Heute panierte Schweineschnitzel mit Blumenkohl, Nudeln und Tomatensalat. Die Salatsauce ist leer. Also wird eben neue gemixt. Und ratet: welche Zutat kommt neu in die Salatsauce? Wir haben genug davon 🙂 Und dann mache ich gleich genug, habe aber im Kühlschrank nicht wirklich viel Platz. Also wird die Sauce einfach eingefroren. Blumenkohl mache ich nur noch im Backofen. Zunächst wird eine Marinade gemacht. Zum Beispiel mit Ingwer, Salz und Öl und dann noch Semmelbrösel, so dass eine dickflüssige Masse entsteht. Diese Marinade wird dann gut mit dem Blumenkohl vermischt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man auch etwas Geschmack dran bekommt.

Gesprächsthema ist zum Beispiel ein Hefter, der im Informatikunterricht verlangt wird. Wirklich. Kein Witz. Informatikunterricht 21. Jahrhundert. Hefter. Und die Hörspiel AG. Und die Klassenarbeit in Latein, die morgen geschrieben werden soll. Dieses Schulthema macht mich traurig und betroffen. Einerseits lese ich viel cooles Zeug, was man in der Schule machen kann. Und dann höre ich, dass die Schüler in der Schule geprankt, bedroht, gelangweilt, gedemütigt und ignoriert werden. Es kann einen wütend und fassungslos machen. Sagen wir’s mal so … das ist, wie wenn der Bauer auf seinen Acker einfach irgendwelchen Unkrautsamen wirft und sich dann wundert, dass dort keine Kartoffeln wachsen. Alles ziemlich grausig. Vor einem Jahr … Wutöschingen … – ach Mist, das schrieb ich ja bereits.

Mittwoch

Im Menschensuchsystem (neuer Begriff, heute gelernt) schreibt mir U. aus Thüringen. Sie war diesen Sommer öfters im Tressower See baden. Sachen gibt’s. Insgesamt nervt dieses System allerdings ein bisschen. Ich stehe in Korrespondenz mit fünf oder sechs Menschen aus dem Katalog. Das ist zwar irgendwie nett. Aber wie heißt nochmal die Schwester von Scheiße? Genau … Die Mädels sind alle recht weit weg, führen ihr eigenes Leben und korrespondieren vermutlich auch selbst mit fünf oder sechs anderen Menschen aus dem Katalog. Um es mal etwas schlicht zu sagen: so wirklich der Hit ist das auch nicht.

Heute ist so eine Art Feiertag. Ihr wisst, was der 3. Oktober ist. Da wurde so ein Vertrag unterzeichnet. Am 19. November wird wieder ein Vertrag unterzeichnet. Voraussichtlich. Muss man ja sagen. Im Notariat in Wismar. Heute wurde der Termin vereinbar. Auch wenn es vollkommen irr ist … ich freue mich. Sinnlose Zerstörung ist irr. Ich mache dabei aktiv mit. Mache ich mich jetzt mit schuldig? Das ist egal! Ich kann es eh nicht verhindern. Damit ist es ein Schritt nach vorn und ich muss mit machen. Irgendwie kurios. Wie seht ihr das? Schreibt gerne in die Kommentare.

Damit ist eigentlich das Tageswerk schon gemacht. Wenn ein wichtiger Meilenstein erreicht wurde, habe ich schon ein gewisses Gefühl der Befriedigung. So ist es auch passend, dass die Lerngruppe ausfällt. Ein Teilnehmer ist im Urlaub, ein anderer krank. Ich schreibe noch einen Brief. Auf Papier. Von Hand. Schon lange nicht mehr gemacht.

Heute ist schnell gekocht. Ich mixe einen Becher Sahne mit ein paar Löffeln Joghurt. Der Joghurt muss langsam weg bevor er anfängt zu schimmeln. Dann kommt noch etwas Salz rein und Gemüsebrühe und zwei Eier. Es wird ein Päckchen Fetakäse (Bio) und geriebener Gratinkäse (aus der Tiefkühltruhe) dazu gepackt. Die Nudelreste und Blumenkohlreste und alles wird vermischt. Damit es nicht ganz so farblos aussieht, wird noch eine Tomate klein geschnitten und auch noch rein gepackt. Alles in eine Auflaufform und rein in den Backofen. Ich nenne so etwas intelligente Küche. Sie ist abwechslungsreich und schmeckt allen. Weil ich gerne rohe Zucchini esse, mache ich mir noch einen Zucchinisalat. Auch hier: eine Zwiebel in feine Ringe geschnitten, Zucchini ganz fein gehobelt, Salatsoße aus dem Kühlschrank, zwei Esslöffel Joghurt (der muss langsam weg …), etwas Salz. Fertig. Nebenher spüle ich dann das Geschirr und räume die Spülmaschine aus.

Auf meinen Hinweis an den Spiegel, dass bei der Uhrverdrehung nicht die Zeit umgestellt wird, erhalte ich eine Antwort …

vielen Dank für Ihren Hinweis.

Sie haben natürlich Recht, mit dem Dreh an der Uhr wird nicht das Raumzeitkontinuum ausgehebelt. Dennoch wird ganz allgemein von Zeitumstellung gesprochen, da wir in der Nacht auf Sonntag von Sommerzeit auf Normalzeit umgestellt haben.

Sehen Sie es uns daher nach, dass wir den Begriff beibehalten und auch in Zukunft verwenden werden und bleiben Sie uns gewogen.

Aua. Wir erzählen zwar Stuss und wissen das auch, wir bleiben aber dabei. ok. Das ist auch eine Sichtweise. Ich bin mir da nicht so sicher, ob das ein schlaues Vorgehen ist. Wir führen Krieg und nennen das Spezialoperation. Krieg klingt irgendwie nicht so gut und Spezialoperation klingt doch irgendwie ganz nett. Begriffsumdeutungen haben immer etwas Dämonisches. Nehmen wir beispielsweise das Ökoauto. Oder illegale Migration, ein Begriff, der mittlerweile von allen politischen Strömungen eifrig verwendet wird. Oder Umvolkung. Oder künstliche Intelligenz. Oder Social Media oder Light Käse. Greenwashing und Dinge schön zu reden ist nicht ungewöhnlich. Der Mensch schützt sich ja so vor mentaler Belastung bzw. schafft sich ein inneres Wohlgefühl und Bestätigung für sein Tun. Ich bin aber der Ansicht, dass wir die Dinge auch beim Namen nennen sollten. Was schlecht ist, sollte auch so benannt werden. Was gut ist sollte auch als solches erkannt werden. Durch Begriffsverdrehung spielen wir mit dem Glauben der Menschen. Die Menschen glauben, dass eine Zeitumstellung oder ein Ökoauto was ganz tolles ist, obwohl sie sich damit nur selber betrügen. Ich halte solche Begriffsverdrehung für gefährlich.

Die Jungs fahren nach einer gewissen Diskussion mit den Fahrrädern nach Dambeck zum Halloween Fest. Ich habe einen Abend ganz frei. Ich arbeite.

Bild Nr. 1 ist ein Beispiel für ein Frühstückssetup. Es hat sich bewährt, bereits fertige Brote hin zu richten. Da greifen die Jungs eher zu, als wenn sie sich selbst etwas richten müssten.

Eine Anmerkung zu den Bildern. Das Händi spinnt in Kombination mit dem Blog irgendwie manchmal mit der Ausrichtung. Ich habe nur schwach eine Ahnung, an was das liegt, es muss irgendwie mit dem Orientierungsbit zusammen hängen. Da ich aber alle Bilder unbearbeitet in den Blog packe, muss ich mit diesem Bug leben – ihr auch. Sorry hierfür.

Freitag

Eine Maus dachte wohl auch wieder, dass sie die Nacht ganz frei hat. Etwa um drei Uhr in der Nacht klappert es. Das arme Tier hat sich mit dem Bein in der Falle verfangen. Ich halte der Maus einen Vortrag, dass dies hier kein Mäusespielplatz ist. Ich transportiere sie dann in einer grauen Kiste nach draußen. Komisch eigentlich, dass sich die Mäuse nur ins Bad trauen, wenn die Jungs nicht da sind. Das ist eigenartig. Vielleicht ist es Zufall. Ich lese noch von Benedict Wells Vom Ende der Einsamkeit. Das war eine Empfehlung von S. S. wohnt in Lüneburg und gibt Deutschkurse für Ausländer. Wir haben uns ausführlich über preußische Methoden in der Schule und deren Folgen und andere Themen ausgetauscht. Bevor ihr Mann sie versetzt hat, haben sie einen alten Hof in Ostfriesland kernsaniert. Hinter jeder Begegnung aus dem Katalog verbirgt sich ein ganz individuelles Schicksal und spannende und tragische Geschichten – und mindestens ein Trauma. Trauma heißt Wunde. Je mehr Wunden wir in den Einzelmenschen haben, desto kranker ist auch die Gesellschaft. Ich muss weiter lernen.

Heute ist Einkaufstag.

Ich arbeite.

C. aus Lübeck schreibt. Sie kennt in Bobitz den Eisladen. Von früher.

Mir spült es dieses Video auf den Bildschirm

Ein Junge kommt mit Erkältungssymptomen vom Halloween.

Samstag

Oh wie schön … Wochenende.

Ich bestelle erst mal zwei Bücher von Stefanie Stahl. Spiegel Bestseller – die mag ich ja so gern … Trivialliteratur …

Nein. Spaß beiseite. Natürlich hat die Frau Sendungsbewusstsein. Davon lebt sie. Vermutlich nicht schlecht. Aber offenbar ist sie eine Koryphäe und hat die Checkung auf einem Gebiet, auf dem ich tätig sein werde. Sie ist mein Jahrgang. Weshalb soll ich mich da nicht auch an der Trivialliteratur bedienen? Die Vorschau auf Amazon ist so weit seriös. Sie nimmt Bezug auf die Wissenschaft und wissenschaftliche Standards. Sie setzt sich von Esoterik ab und manchmal hilft zum Einstieg in ein Thema auch Vereinfachung. Ich lese ja gerade auch Bob Blume, der als Lehrer auch ganz praktisch erforscht, wie Lernen funktioniert. Also da kann man durchaus auch von mehreren Seiten an ein Thema dran gehen. Schaun wir mal. Aber Sachbücher liegen mir auf jeden Fall mehr, als unsachliche Bücher. Zumindest wenn ich sie alleine lesen muss. Zum Vorlesen eignen sich viele Genres. Und ja, es fehlt mir durchaus, dass jemand da ist, mit dem ich gemeinsam Bücher lesen kann. Aber auch da: schaun wir mal. Ich bin da mal ganz zuversichtlich.

Klavierspielen (Feriengast ist nicht da), Mausefallen präparieren und aufstellen, Katzenklappe winterfest machen, Frühstücken, Kalender für den Druck fertig machen … lasst euch überraschen …, diese und jene Hausarbeiten, Korrespondenz mit C., N. und A., Ölstand ablesen, gechillter Samstag, Sudokurätsel machen – äääääh lösen 😉

In der Werkstatt wird etwas aufgeräumt und an einem Kästchen weiter gebastelt. Durch die neue Absaugung kann ich auch in der Werkstatt hobeln. Besonders praktisch im Winter und am Sonntag, sofern keine Feriengäste da sind. Allerdings kann ich hier nur kurze Teile hobeln und die Arbeitshöhe ist so ein bisschen suboptimal. Und noch was: so ein Kästchen schiebt ihr mir bitte nicht über so eine Hobelmaschine. Es ist einfach zu kurz und kann sich verkanten. Mir wäre es zweimal fast um die Ohren geflogen.

Es gibt Carbonaraspaghetti mit Tomatensalat. Läcka!

Natürlich ist die Wahl vom Herrn Trump am 5. November das Gesprächsthema am Tisch. Dass der Elon eine Verlosung angezettelt hat, dass Herr Biden angeblich Trump Fans beschimpft hat und dass Herr Trump mit einem Müllauto gefahren ist. Ich muss ehrlich gestehen: ich lese nur Schlagzeilen, habe also wirklich keine Ahnung. Ich bin aber froh, wenn der Spuk dann nächste Woche voraussichtlich vorbei ist.