Archiv für den Tag: 6. September 2020

Schulwoche 5

Am Sonntag mache ich eine Fahrradcheckaktion. Am einen Fahrrad muss das Rücklicht neu befestigt werden. Überall werden die Reifen nachgepumpt.

Außerdem … die Heizungspumpe steht mal wieder still. Es ist schon die Nr. 2. Nr. 1 habe ich vor vielleicht einem Jahr ausgetauscht. Sie hat immer mal wieder komisch gerattert. Der Heizungsbauer, mit dem ich das Problem telefonisch besprochen habe und der mir einen Besuch seines Monteurs versprochen hat, hat dann doch nicht geliefert. Also habe ich mir selber eine Ersatzpumpe bestellt und diese eingebaut. Eigentlich bräuchte man Spezialwerkzeug dafür. Hatte ich zwar nicht, habe mir dann mit Hausmitteln geholfen. Nun hakt also die Pumpe Nr. 2. Den Grund kann ich nur erahnen. Möglicherweise zirkuliert irgendein Krümel mit dem Heizungswasser und der verklemmt dann die Pumpe. Kann das sein? Ich weiß es nicht. Ich bin kein Experte. Ich löse also die Pumpe vorsichtig im Gehäuse. Dann läuft sie wieder.

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Am Montag gehen alle wieder in die Schule. Mehr oder weniger gesund, aber auf jeden Fall schulfähig. Zur Mittagessenszeit überhöre ich das Klingeln des Telefons. Dann kommt Samson etwas atemlos: Jonathans Fahrrad hat Plattluft. Hm. Also – Jonathan abholen samt Fahrrad. Nachmittags dann Flickaktion. Oha … der Defekt ist auf der Innenseite, also auf der Felgenseite des Schlauches. Hm. Vielleicht doch etwas zu heftig gepumpt?

Es scheint Reparaturwoche zu sein.

Am Dienstagmorgen will Samson losfahren: vorne Plattluft. Nachmittags Flickaktion – auch dieser Schlauch ist auf der Felgenseite defekt. Ich bestelle also erstmal zwei Stück neue und ordentliche Reifen von Schwalbe, Schläuche und gleich noch Felgenband dazu. – 57 Euro. Werden zwar vermutlich auch in Fernost produziert, es sollte dann aber erstmal Ruhe sein. Die Fahrräder werden zwar auch bald zu klein, immerhin kann man sie dann mit gutem Gewissen verkaufen.

Ich telefoniere mit einer Fachexpertin für Coronaviren. Es gibt wenig Fachexperten für Coronaviren. Denn, wie ich wieder einmal erfahre: das Thema ist komplex. Generell passen Coronaviren und Menschen nicht zusammen. Das Coronavirus ist ein Tiervirus und dort seit Jahrtausenden in friedlicher Koexistenz zuhause. Menschen haben keinen Mechanismus, um sich langfristig vor Coronaviren zu schützen oder zu immunisieren. Dieser ist durch die Evolution einfach nicht angelegt. Die meisten Coronaviren sind harmlos für den Menschen – deswegen verbraucht er dafür auch keine Energie des Immunsystems – anders als bei Masernviren, für die er einen lebenslangen Schutz entwickelt. Denn die sind gefährlich. Somit ist der Mensch für Coronaviren einfach der falsche Wirt. Daher verlaufen auch die Erkrankungen oftmals unspezifisch schwer oder leicht, mit oder ohne Langzeitfolgen. Daher ist meine Fachexpertin auch skeptisch, was die Entwicklung eines Impfmittels mit Langzeitschutz angeht. Eher wahrscheinlich ist, dass sich das Virus seinem Wirt anpasst. „Das Virus hat kein Interesse seinen Wirt zu töten!“ – so die leicht verständliche Aussage. Jetzt spricht man von einem Virus wie von einem Staatspräsidenten, der seinen Apparat dazu benutzt teritoriale Interessen zu verfolgen. Dabei ist das Virus so ein kleines Partikelchen, das man nur mit den besten Mikroskopen sehen kann. Für mich ist das Gespräch mit der Virusexpertin tatsächlich sehr hilfreich. So gab es um die vorvergangene Jahrhundertwende bereits einmal eine Epidemie, die durch Coronaviren ausgelöst wurde. Dies weiß man aber nur, weil man medizinische Exponate, die in Formaldehyd aufbewahrt waren, analysiert hat. Daraus wurden Proben entnommen, Virenmaterial extrahiert und genetisch analysiert. Auch diese Epidemie ging vorüber. Also – was sagt uns das jetzt? So dumm sind die Maßnahmen gar nicht, die seit März hier und da getroffen wurden. Das Phänomen wird uns noch lange Zeit begleiten. Den Hoffnungen auf die schnelle Entwicklung eines Impfmittels sollte man eher mit Vorsicht begegnen.

Erinnerungsbild … Schluchsee am 5./6. September vor 11 Jahren.

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Ich war damals als Beobachter auf einem Begleitboot. Es war schönes Wetter. Und Optiregatta. Die Kinder, die ihr hier auf der Regattabahn seht, sind heute zwanzig Jahre alt und älter.

Heute: die Eltern machen Ersatzlehrer und lernen mit den Kindern zuhause. Das englisch Alphabet z.B. Frage eines Kindes: wofür braucht man das denn? Die Kinder haben als Hausaufgaben auswendig lernen von Gedichten. Es wir Mathe und Deutsch gepaukt. Zuhause. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Schulstart vor drei Jahren. Da haben sich die Kinder auf die Schule gefreut. Sie sind mit der irrigen Ansicht gestartet, dass dort ein Lehrer bzw. eine Lehrerin ist, die sie alles fragen können. Mit der Programmschule wird auch noch dem allerletzten Kind der Wissensdurst und die Freude am Lernen genommen. Schule auf den Kopf gedreht. Heute müssen dann auch noch die Eltern herhalten, damit die Kinder auch ja gute Noten mit nach hause bringen. Man fragt sich … Aber wundern tut man sich nicht mehr. Natürlich müssen solche Menschen, denen es programmatisch ausgetrieben wird die Zufriedenheit in sich selbst zu finden, durch eigene Entdeckung der Welt z.B., die ausschlafen können, sich entfalten können, intellektuell, spielerisch, motorisch, sozial, erfinderisch …, dass diese Menschen früher oder später ihre Erfüllung im Konsum suchen – und nicht finden oder in tiefe Depression verfallen. Da wird weder ein Bugatti noch zwei Bugattis genug sein die Wunden zu heilen. Da hilft keine Kirche und keine Burnouttherapie. Das Potential Schule wird einfach verschenkt. Generation für Generation. Was wäre, wenn die Kinder in der Schule soziales Verhalten lernen würden? Ganz praktisch? Ihnen Wissen zur Verfügung gestellt würde? Wenn sie Kinder sein dürften? Ihren Wissensdurst befriedigen?

Am Wochenende rode ich weiter hinter dem Schuppen. Jetzt kann man um den Schuppen herumgehen. Und ich versuche weiter Grenzpunkte zu finden. In echt finde ich sie nicht. An keiner der zahlreichen Ecken des Grundstücks. Also starte ich, ausgehend von einem selbst vermessenen Lageplan aus 1991 eine erste grobe Vermessung.

Und das Carportdach wird nochmal befestigt. Gute 60 Euro habe ich nochmal in Spezialschrauben und Kalotten investiert. Bei der Reparatur sehe ich, wie lustig und materialsparend das Carportdach befestigt wurde. Da wurde wirklich an jeder Schraube gespart. Nicht einmal die Randwelle wurde befestigt. Dies führte dann dazu, dass bei Wind das Dach flatterte – und sich nach zwanzig Jahren die Befestigung löste …

Ich verhandle hartnäckig mit der WEMAG. Das ist der örtliche Anbieter für das Glasfasernetz. Sie wollen mir hartnäckig ihren Medienwandler andrehen. Den will ich nicht. Aus dem einen Grunde: er ist zu teuer. Außerdem bin ich mit einem eigenen Gerät flexibler. Allerdings weigert sich die WEMAG hartnäckig, selbst nach der dritten Rückfrage, die Netzwerkspezifikationen rauszurücken. Nur: da haben sie den falschen erwischt. Es gibt bundesweit genügend rechtskräftige Urteile über die Auswahl von Endgeräten. Also schreibe ich die vierte Rückfrage. Ich werde weiter berichten.